womomax hat geschrieben:Moin,
jetzt ganz OT, aber bei der entstanden Diskussion stellt sich mir mal wieder die Frage,
warum sich im Fall von Versicherungen/ Schutzbriefen denn immer alles
rechnen muß?
Wenn jeder diesen Anspruch stellt, dann kann das doch nicht funktionieren wenn die Beiträge
bezahlbar bleiben sollen. Verdienen will/muß/soll der Anbieter ja auch.
Ich jedenfalls habe kein Problem damit mal mein Geld nur für sie
mögliche Leistung
investiert zu haben. Geht mir bei meiner Privathaftpflicht schon recht lange so.
Danke, stimme zu 100 % zu!
ich bin ja nun in der Versicherungsbranche im Aussendienst tätig, als Angestellter. Gerade vorgestern hatten wir das Thema Kostentransparenz: heute MUSS bei jedem Vertrag eine für den Kunden ersichtliche Kostenaufstellung eines Vertrages mit ausgehändigt werden, was ja auch in Ordnung ist. Diese Kosten für einen Vertrag gab es schon immer, aber jetzt stören sich einige Menschen daran. Man hört immer wieder die Aussage: "ich mache das lieber bei einem Direktversicherer, das ist günstiger, hat ja keinen Aussendienst." Unterm Strich ist das dann aber auch nicht günstiger, weil andere Kosten entstehen, die nicht als Vertragskosten gelten und den Tarif eentsprechend teurer und damit Tarifen der "normalen" Versicherer wieder angleichen (z.B. teure Werbung etc). Von der Betreuung und Hilfe im Schadensfall mal abgesehen.
Zudem: Manche Kunden lassen sich beraten und schließen dann anderswo online oder wie auch immer ab, bekommen den Service der Beratung also für lau. Der Aussendienstmitarbeiter macht sich Mühe, eine gute Beratung zu bieten, und geht mit leeren Händen wieder, hat sogar noch Sprit verfahren und Zeit aufgewandt. Ein selbständiger Versicherungsaussendienstler kann so nicht überleben, und auch, wenn man wie ich Angestellter ist, kann sich das eine Versicherungsgesellschaft nicht lange leisten, es gehen Arbeitsplätze verloren!
Es kommen tatsächlich immer wieder Aussagen wie: "Sie (also wir als Aussendienstmitarbeiter) verdienen ja etwas an dem Vertrag, das kommt nicht in Frage, ich mache den Vertrag woanders, an MIR verdienen Sie kein Geld!" Ja, wo soll das hinführen. Man erbringt mit der Beratung eine hoffentlich gute und solide Leistung und Arbeit, und am Ende freut sich der Kunde und bekommt die Leistung für lau, weil er woanders abschließt? Sowas führt dazu, dass es entweder irgendwann keine Beratung mehr gibt, weil sich der Aussendienst für Versicherer nicht mehr lohnt, oder das selbst die Beratung schon Geld kostet, ohne Stundensatz keine Beratung, und diejenigen, die das nicht zahlen wollen, sind zu einem großen Teil falsch versichert, was man erst merkt, wenn es um eine Leistung geht! Z.B. bei der Altersvorsorge ist zum Zeitpunkt der Leistung dann sowieso alles zu spät, weil man dann im Rentenalter ist und darauf angewiesen ist, dass die Vorsorge so funktioniert wie es geplant war! Und der Kunde macht seinen Job ja auch nicht ohne Bezahlung, wenn er kein Geld für seine Arbeit bekommen würde, die ja wiederum ein andere Kunde bezahlt... Dann würde er sofort kündigen, denn Geld verdienen müssen wir schließlich (fast) alle!
Und das kann man auf alle Sparten übertragen, denn ob es die KfZ-Versicherung, die Hausrat, die Haftpflicht, die Krankenzusatz, die Rechtschutzversicherung oder was auch immer ist: Unterschiede bei Leistungen gibt es immer, und wenn man die nicht kennt passiert es häufig, daß eben genau das, was gerade passiert ist, nicht versichert ist.
Oh man, das war jetzt aber ganz schön OT, musste aber mal raus, denn auch bei Schutzbirefen ist es so: ein Vergleich der Leistungen ist nötig, um wirklich einen Überblick zu haben, ob das, was man sich wünscht, im Falle des Falles auch geleistet wird.
Gruß, Jens
Womo Concorde 620 XS, 142.000 Km, 2,5 TDi cat, Bj 1995.