CAMOS Satelittenantenne

Fragen und Anworten zu SAT-Empfang im Womo

Moderator: Mods

Beitragvon Hugole » 27.01.2006 - 14:29:04

Hallo Friedhelm,
auf der CMT haben wir sehr guten Support erhalten,
mal sehen ob das per Mail auch klappt.

Wie gesagt, wir sind so gut wie sicher, dass es Astra war.
Im Sommer am westlichsten Zipfel in Gallizien, hatten wir nicht überall Empfang. Wobei ich mir immer noch nicht sicher bin, ob ich alle Features des Einstellens kenne. Ehrlich gesagt mir auch völlig egal war, da ich im Sommer eh so gut wie kein TV schaue.

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Beitragvon Gast_p » 27.01.2006 - 18:50:02

Also ich habe Bescheid bekommen von Camos und sie teilen mir folgendes mit:
Die 230er Camos ist vergleichbar mit einer Schüssel mit einem Durchmesser von etwa 55cm, die 240er Camos ist vergleichbar mit einer 65er Schüssel.

Friedhelm
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Beitragvon hobsilein » 27.01.2006 - 19:39:58

Hallo pelze,

haben dir die Leute von Camos auch was geschrieben, wie Sie das technisch machen. Ich kann mir das auf Grund des doch merklich kleineren Spiegel noch immer nur schwer vorstellen. Bin immer noch auf der Suche nach der Antwort auf die Frage.

"Wie wird der Größenunterschied des Spiegels kompensiert?"

Vielleicht weiß es ja jemand und kann es in Worte fassen, die auch ein Nichtektroniker versteht.

Wäre schön! Habe schon ne Stunde gegoogelt - leider ohne Erfolg nur Verkaufsblabla.

Gruß
Jürgen
Ich fahre ungern wohin. Ich bin lieber schon da gewesen.
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Beitragvon Gast_p » 27.01.2006 - 20:09:30

Hallo Hobsilein,
nein das haben sie mir nicht geschrieben, meine Fragestellung war aber auch eine andere.

Gruß
Gast_p
 

Beitragvon heulnet » 27.01.2006 - 20:49:15

hobsilein hat geschrieben:"Wie wird der Größenunterschied des Spiegels kompensiert?"
das wird durch die besondere bauform kompensiert. es geht bei einer schüssel um die optimalste form die signalwellen zu bündeln und zum LNB ( oder bei flachspiegeln eben zur empfangselektronik ) zu leiten. das wird eben von den entwicklern perfektioniert und führt zum gewollten erfolg.
eine 85 cm antenne ist aber trotzdem schon aufgrund ihrer reserven besser. muss aber nun jeder selbst für sich entscheiden.
heulnet
 

Beitragvon Gast_p » 30.01.2006 - 15:23:06

Also, um es kurz zu machen, wir haben uns für die CARO Digital entschieden. Sollten wir einmal in eine Randregion kommen, wo es keinen Empfang gibt, so ist das auch kein Drame, dann bleibt der Fernseher eben aus.
Wir fahren ja auch nicht in Urlaub um fernzusehen.
Und bisher war das auch kein Problem. Es gibt ja auch noch andere Beschäftigungen.

Aber vielen Dank für eure Tipps, haben mir sehr geholfen.

Gruß Friedhelm
Gast_p
 

Beitragvon heulnet » 30.01.2006 - 15:32:15

bitte berücksichtige noch meinen hinweis zur evt verschlüsselung der sender über sat. ( evt CARO mit CI schacht kaufen )
das ist zwar noch nicht beschlossen, aber es ist gut das mit im auge zu behalten.
ich habe es nicht berücksichtigt und müsste dann im falle eines falles mit einem zusätzlichen fremdreceiver arbeiten.

PS Karteneinschubsystem mit 2 CI-Slots für geeignete Common Interface-Module
heulnet
 

Beitragvon Gast_p » 30.01.2006 - 16:44:31

Danke Heulnet und lieben Gruß

Friedhelm
Gast_p
 

Beitragvon Geerd » 31.01.2006 - 22:57:00

heulnet hat geschrieben:
hobsilein hat geschrieben:"Wie wird der Größenunterschied des Spiegels kompensiert?"
das wird durch die besondere bauform kompensiert. es geht bei einer schüssel um die optimalste form die signalwellen zu bündeln und zum LNB ( oder bei flachspiegeln eben zur empfangselektronik ) zu leiten. das wird eben von den entwicklern perfektioniert und führt zum gewollten erfolg.


Ich bin hier ja sonst nur interessierter Mitleser und halte meinen Schnabel wenn ich nix zu sagen habe.
Jetzt muß ich aber doch mal was loswerden.


Die einzig funktionierende Form um Satellitensignale zu bündeln ist ein Parabol. Andere Formen haben nicht dieses Brennpunktverhalten, das nötig ist die Signal in den LNB zu bringen.
Alle "Spiegelantennen" sind also Parabole. Natürlich kann man jetzt verschiedene Segmente aus einem großen Theorieparabol ausschneiden, deshalb sehen die Antennen teilweise unterschiedlich aus, obwohl es immer noch Parabole sind.

Was anderes sind die Flachantennen (Caro, BAS...). Das sind _keine_ Spiegel sondern Wellenleiter, die funktionieren physikalisch völlig anders.

Egal welche Antennenart ich jetzt habe, Parabol oder Flachantenne, das physikalisch wichtigste Kriterium ist IMMER nur die Fläche der Antenne aus Sicht des Satelliten. Je größer diese Fläche ist, desto mehr Signalwellen treffen auf die Antenne, desto mehr Signal kann also in den LNB weitergegeben (=empfangen) werden.

Natürlich gibt es jetzt unterschiedliche 'Qualitäten'. Parabole können ungenau geformt sein (Fertigungsproblem) oder schlecht berechnet (Entwicklungsproblem). Ähnliches gilt im Prinzip für Flachantennen.
Allerdings ist die Berechnung und Produktion eines Parabols heutzutage für die Hersteller trivial (Flachantennen sind dementgegen nicht trivial zu entwickeln).

Angenommen man hat einen anständigen Parabol und vergleicht den mit einer anständigen Flachantenne, dann kommt man ohne irgendwas zu messen, nur auf Grund physikalischer Gesetzmäßigkeiten, schnell darauf, daß eine Flachantenne, bei identischer Fläche gegenüber dem Satellitensignal wie der Parabol, nur so um die 80% Wirkungsgrad haben kann. Wenn es also nur drum geht, das "letzte Quentchen Signal" noch aufzufangen, dann wird man also immer zu irgendeiner Parabol-Abart greifen müssen.

Innerhalb einer Antennenfamilie (z.B. Parabol) zählt zunächst mal nur die Fläche, wie schon gesagt. In der Praxis kann man aber noch an verschiedenen Parametern drehen:
- die Empfindlichkeit (eigentlich "Rauschzahl") des LNBs. Die ist aber arg Temperaturabhängig. Bei südlichen Sommertemperaturen wird ein "hochempfindlicher" LNB schnell in seiner Leistungsfähigkeit auf ein normales Niveau absinken, da er zu rauschen beginnt.
- die Kopplung. Das heißt wie gut kriege ich das vom Parabol gebündelte Signal auch wirklich in den LNB rein. Das ist der Punkt wo bei Consumer-Parabolantennen weitaus am meisten Signal-Empfangsleistung verschenkt wird. Allerdings gehts hierbei auch um hochpräzise Mechanik und Verwindungssteifigkeit etc. - also um Gewicht. Um VIEL Gewicht. Deshalb sehen Profi-Antennenanlagen auch immer so schwer aus. Die sind nämlich schwer.
- die Bandbreite. Da kann ich im Sat-Bereich nur wenig machen, das Signalband ist einfach vorgegeben. Manche Sat-Antennen (speziell Flachantennen) haben aber erhebliche Probleme am unteren und oberen Bandende, da empfangen die fast nix mehr. Das kommt ihnen in der Bandmitte aber deutlich zugute.

Ich könnte jetzt noch viel mehr schreiben, aber einfach gesagt: KEINE Antenne kann die Physik überlisten. Eine 30cm Parabolantenne kann NIEMALS so gut sein wie eine 60cm Parabolantenne. EGAL was der Hersteller auch immer behauptet.
Bestenfalls kann mal eine qualitativ hochwertige 55cm Antenne gleich gut sein wie eine 'ganz normale' 65cm Antenne (Innerhalb des Consumerbereichs. Anders im Profibereich wo Geld & Gewicht keine Rolle spielen, da ist so manches machbar).


So, und jetzt komm ich zum Grund warum ich hier überhaupt schreibe.

Mir fällt seit vielleicht 2 Jahren immer wieder auf, daß gerade für Antennen für unsere Reisemobile manche Hersteller uneingeschränkt ehrlich, ja sogar übervorsichtig sind mit Aussagen zu Reichweite, andere dagegen mit plumpen Werbetricks Wunderdinge versprechen.
Dummerweise kommen "die mit der kreativen Werbung", um das mal so zu formulieren, damit ziemlich gut durch. Das liegt daran, daß beim Digitalfernsehen die Signalfeldstärke am Empfangsort bis zu einer Mindestschwelle herab überhaupt keine Rolle spielt. Solange ich also oberhalb der Schwelle bin, werde ich nie bemerken wie gut oder miserabel mein Antennensystem wirklich empfängt. Selbst die Signalstärkeanzeigen der Receiver sind da nicht aussagekräftig, da diese nicht die Signalstärke sondern die Signalqualität anzeigen. und besser als 100% geht eben nun mal nicht, ganz egal um wieviel das Signal noch stärker und stärker wird. (Ich weiß, die Oysterdigital zeigt die Carrier to Noise Ratio (C/N) an, aber die wird faktisch auch aus der Signalqualität berechnet, anders gehts beim Digitalfernsehen nicht. Immerhin ein löblicher Ansatz im Rahmen der Möglichkeiten!).

Das heißt also, um zu erfahren, wie gut meine Antenne wirklich ist muß ich also dorthin fahren wo sie NICHT MEHR GEHT - also das empfangene Signal unterhalb der ominösen Mindestschwelle liegt.

Dummerweise ist das Satellitensignal von Kanal zu Kanal unterschiedlich stark, so daß eine Aussage "Astra geht dort, aber dort nicht" immer uneindeutig ist. Man müsste hier schon ganz gezielt bestimmte Transponder vergleichen.
Das nächste Problem ist, daß die überall kursierenden Footprints ganz und gar nicht so schön glatt und gleichmäßig sind wie die Bilder suggerieren, sondern starke Signalbäuche und -Knoten aufweisen, also Flecken in der Größenordnung einiger Dutzend bis mehreren 100km Größe, in denen das Signal drastisch stärker oder schwächer sein kann als im 'Nachbarflecken'. Also darf ein Vergleich nur an ein und dem selben Ort stattfinden.
Nicht zuletzt schwankt die Signalfeldstärke am Boden in Abhängigkeit von der Ionosphäre, der Wetterlage, des Sonnenstandes(!) und irgendwie auch von der Tagesform des Satelliten. Also muß ein Vergleich auch zu identischer Zeit stattfinden.


ALSO: Glaubt nicht der Werbung, glaubt nicht den Berichten des Platznachbarn, glaubt einfach eurem gesunden Menschenverstand - je größer die Antenne, desto mehr Reichweite.
Wer aus dem typischen Mitteleuropa raus will, der ist eben mit einer 85er Parabol immer noch am besten beraten. Wer ein D/A/CH Camper ist, dem reicht auch eine Caro.
Und wer aus irgend einem bestimmten Grund eben eine bestimmte, kleinere Antenne haben will, der darf sich eben nicht ärgern, wenn irgendwo im Süden/Norden/Osten/Westen irgendwelche Kanäle nicht mehr gehen.


Gruß
Geerd


PS: Grad bei der Camos wär ich ja echt versucht, mir die in der Werbung vermittelten Footprints als zugesicherte Eigenschaft vom Lieferanten schriftlich bestätigen zu lassen. Am besten mit Schadensersatz-Klausel. Wäre eine Art den nächsten Urlaub zu finanzieren :-D
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Beitragvon heulnet » 01.02.2006 - 09:09:06

danke für deine umfangreiche berichterstattung.
ich bin ja nun mehr der praktiker als der theoretiker, trotzdem war mir das so ungefähr schon bekannt. ich hätte das aber nicht so schön erklären können.
fazit ist wie bei motoren. der spruch nichts ersetzt hubraum gilt für mich auch beim DVB S. da kann auch nicht das blech ersetzt werden durch elektronische kniffe. andere haben dem prinzip abgeschworen und sagen auch kleinere motoren tun ihren dienst. so ist es auch beim satelliten fernsehen. wie sehr richtig angemerkt wurde, werden viele es nicht merken, die nur im kerngebiet rumtrudeln.
ich kann aber auch user verstehen die schreiben, dass wenn sie mal wirklich aus dem kerngebiet raus sind und paar tage kein TV haben, es auch geht.
PS die von der Fa. Ten Haaft verbreiteten karten mit den empfangsgebieten für die Oyster digital, werden nach meinen erkenntnissen IMMER durch die praxis übertroffen.
heulnet
 

Beitragvon KPR » 01.02.2006 - 09:22:29

DANKE Geerd,

besser geht´s nimmer.

Gr Klaus :?
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Beitragvon hobsilein » 01.02.2006 - 11:33:29

Hallo Geerd,

danke für deine ausführliche Erklärung! Besonders gefreut hat mich deine Bemühung so zu schreiben, daß auch "Laien" es verstehen können. Zumindest gehe ich bei mir mal davon aus, daß ich es jetzt besser weiß als vorher. Meine Frage ist soweit beantwortet.

Fazit es ist wie immer, wer den größten hat ..... :lol: :lol:

Spaß beiseite vielen Dank auch an alle anderen. War sehr interessant!

Gruß
Jürgen
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Beitragvon sedat » 01.02.2006 - 12:37:03

Hallo Geerd

Suupeeer erklärt und die Sache auf den Punkt gebracht Bild


Herzlich Willkommen im Forum :D


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