Hallo Leute,
noch eine Erfahrung dieses Urlaubs.
Auf unserer Tour durch Ex-Jugoslawien nach Griechenland hatten wir zwei Reifenpannen an den Zwillingsreifen der Hinterachse.
Dabei ist mir ein Umstand schwer aufgestoßen, den ich leider vorher völlig übersehen hatte.
Auf unserer Hinreise ist mir Sonntags in Kroatien, etwa ein Kilometer nach Zagreb, in einer Brückenbaustelle der rechte äußere Reifen der Zwillingsbereifung an einem Gullyrand völlig demoliert worden. Dies nur, weil ein von hinten heranrasender Sprinter unbedingt bei den beengten Baustellenverhältnissen der Meinung war überholen zu müssen. Ich also Platz gemacht (würde ich nie wieder machen) und somit soweit wie möglich nach rechts. Dort ist es dann passiert.
Gleich nach der Baustelle auf den ausreichend groß dimensionierten Standstreifen das WoMo zum stehen gebracht und den Schaden begutachtet. Leider habe ich mir noch nie die Mühe gemacht bei der Zwillingsbereifung einen Reifen zu wechseln und genau das wurde mir jetzt zum Verhängnis.
Bordwerkzeug ausgepackt und dem zum Transit gehörenden Wagenheber an der richtigen Stelle angesetzt und den Wagen hoch gekurbelt.
Ergebnis: Wagenheber auf Anschlag, Wagen steht immer noch in der Federung und die Reifen am Boden. Durch den Einbau der Luftfederbälge wurde die Höhe des Fahrzeugs dermaßen verändert, dass der Standardwagenheber nun selbst bei vollem Hub nicht mehr ausreicht. Selbst bei völligem Ablassen der Luft aus den Bälgen reichte es nicht.
Ich also zur nächsten Notrufsäule, welche nur 150 Meter weiter war, und dort die Autobahnmeisterei angerufen. Jetzt der erste positive Aspekt: ich wurde nach 5 Worten direkt auf Deutsch angesprochen.
Dort hat man sich mein Problem angehört und direkt den ADAC in Zagreb angerufen. Wohlgemerkt, es war Sonntagmorgen. Nach 40 Minuten war ein junger Mann des ADAC zur Stelle und brachte einen Hydraulikheber mit ausreichend Hub mit.
Ohne Hilfe war ich in der Situation völlig aufgeschmissen. Selbst meine mitgeführten Eichenbretter, die ich normalerweise unter den Heckstützen benutze, reichten unter dem Heber nicht um ausreichenden Hub zu erzeugen.
Der Reifen konnte schließlich gewechselt werden und da es am Sonntag in Kroatien unmöglich war einen neuen Reifen zu bekommen, fuhr ich ohne Reservereifen weiter.
Alles war also gut, bis zur nächsten Reifenpanne am Montag im griechischen Gebirge (ohne Reserverad). Aber das ist eine anderer Geschichte...
Ich möchte mit diesem Posting nur darauf hinweisen, dass jeder mit veränderten Einbauten mal darüber nachdenken sollte, welche Konsequenzen diese Veränderungen haben könnten. Mir ist es vorher auch nicht in den Sinn gekommen, den Originalwagenheber in Frage zu stellen. Allerdings ist hier dem Hersteller nichts anzulasten. Lediglich die Werkstatt, welche die Luftfederbälge eingebaut hat, hätte einen kleinen Tipp geben können.
Schönen Gruß
Jens