Auflasten ja oder nein?

[fessiefeuer]

Hallo Leute,
ich weiß, dass das Thema Auflasten eine never ending story ist, habe auch oft darüber gelesen, fast nur Nachteile. Aber seit dem Kauf unseres Neuen bin ich nun selbst von dieser Miesere betroffen. Wie wir jetzt erst gemerkt haben sind wir auch in die Gewichtsfalle gelaufen, unser Womo Leergewicht laut Schein 3070 kg, angemeldet auf 3500 kg, Zuladung 430 kg reicht ja wohl aus! Vor drei Wochen habe ich mir mal den Spaß gemacht und unser Womo gewogen, und siehe da, ohne Gepäck, ohne Fahrräder und Proviant und ohne meine drei Mädels zeigte die Waage 3520 kg an. Gut dass der Italienurlaub schon hinter uns liegt. Bleibt jetzt die Frage: Wie geht es weiter? Markise, Fernseher, Stühle, Tisch ect raus und Familie rein oder anderst rum?
Lösung 1: Auflasten ! Laut Fa. Goldschmitt auf 3850 kg, Zusatzluftfedern hinten und Erhöhung der Achslast hinten, somit neue Reifen und Alus ( sonst Lastindex zu klein)
Lösung 2: Anhänger ( Für mich eigentlich keine Lösung überall so ein Teil hinter mir her zu ziehen )

Hat vielleicht jemand von Euch noch ne andere Idee oder seit Ihr wie ich der Meinung, dass ich wohl an der Auflasterei nicht vorbei komme.

Freue mich auf Eure Antworten,

Liebe Grüße aus Hessen von fessiefeuer

[Schwedenopa]

Hallo,

wenn technisch und vor allem führerscheinrechtlich machbar, würde ich eine Auflastung gegenüber einem Anhänger bevorzugen.

MfG
Gerhard

[Alfrederix]

Hallo fessiefeuer,

3520 kg
+ 200 kg (4 Personen)
+ 100 kg (Wasser,Abwasser, PortaPotti)
+ 20 kg (Proviant, Getränke)
+ Klamotten, + Fahrräder, + Fernseher, +, +, + …

= Die Auflastung auf 3850 kg wäre für die Katz.

[Gimmund]

Kann man sich die verbleibende Zuladung vertraglich zusichern lassen?
Direkt nach der Übernahme auf die Waage und dann kann der Händler sehen, was er da macht.
Das schützt zwar nicht vor den Nachteilen, die mit einem schweren Womo verbunden sind - aber vielleicht vor den Kosten, die damit in Zusammenhang stehen.
Wenn ich das so lese: Hinterachsluftfederung, neue Reifen, Alu-Felgen - da kommt ja auch einiges zusammen.

Gruß,
Gwaihir

[fessiefeuer]

Hallo ,

bei meiner Wiegung waren Wasser- und Dieseltank voll, ich denke, dass wir mit den 3850 kg einigermaßen hinkommen. Wenn nicht müssten dann halt die Fahrräder daheimbleiben. Auf alle Fälle besser wie ein Mitfahrer, oder?

[Bonner]

Hallo fessifeuer
was für ein Mobil fährst du denn? Vielleicht ist eine Auflastung auch möglich ohne die teuren Goldschmitt-Teile ein- bzw anzubauen. Ich würde jedenfalls erst mal prüfen ob eine Auflastung auch anders und damit meine ich kostengünstiger möglich ist.

Gruß Bonner

[Schwedenopa]

Kann man sich die verbleibende Zuladung vertraglich zusichern lassen?

Eigentlich ist der Händler bzw. Hersteller verpflichtet, die sog. "Masse in fahrbereitem Zustand" anzugeben, und der tatsächliche Wert darf dann laut Rechtsprechung um höchstens 5% davon abweichen. Weicht er mehr ab, ist das ein Sachmangel. Das Problem dabei ist, dass die Katalogangaben zur Masse in fahrbereitem Zustand erstens immer auf der absoluten Minimalausstattung ohne jegliche Zusatzpakete basiert, also kleinster verfügbarer Motor, keine Markise, kein Sat-TV, kein Fahrradträger, etc. Und zweitens wird gerne auch noch an anderer Stelle getrickst: So wird z.B. nur eine Alu-Gasflasche eingerechnet, obwohl im Gaskasten hinterher zwei Stahlflaschen stehen, der Wassertank wird mit einer speziellen "Fahrstellung" ausgestattet, in der dann nur 30-50 Liter reinpassen.

Die "Masse in fahrbereitem Zustand" umfasst das Leergewicht des Fahrzeugs plus:

• zu 90% gefüllte Kraftstoff- und Gasbehälter
• zu 100% gefüllter Frischwassertank
• alle gesetzlich vorgeschriebenen oder im Katalog gelisteten Ausrüstungsgegenstände wie z.B. Warndreieck, Bordwerkzeug, Reserverad, Wagenheber
• 75 kg für den Fahrer.

Die Zuladung ist dann die Differenz zwischen zulässiger Gesamtmasse laut Fahrzeugpapieren und eben der Masse in fahrbereitem Zustand. Aber es gilt immer der Grundsatz:

Nur die Waage sagt die Wahrheit!

MfG
Gerhard

[fessiefeuer]

Hallo ,
bei meinem Problemkind handelt es sich um einen teilintegrierten Mc Louis Mc 4 . Der ist ja auch für 4 Personen gebaut, leider hat uns der Händler nicht gesagt, dass wir kein Gepäck mitnehmen dürfen. Wir waren halt sehr Blauäugig. Die Angebotenen Teile von Gloldschmitt würden mit 2500,- € unsere Womokasse ganz schön fordern. Aber auch andere Anbieter sind nicht viel günstiger. Laut Händler wäre eine Auflastung auf 3650 kg ohne Umbau möglich, was mich aber auch nicht viel weiterbringt. Leider waren wir nach dem Kauf nicht auf der Waage, wir haben einfach nur die 430 kg im Kopf gehabt, ohne groß darüber nachzudenken. Wir waren einfach froh, dieses Womo gefunden zu haben, das erstens zu uns passt und in dem wir uns wohlfühlen, und zweitens auch zu unseren Finanzen gepasst hat. Also müssen wir da jetzt irgendwie durch.

Gruß fessiefeuer

[Gimmund]

Ja Gerhard,

das ist mir ja alles klar.
Aber was nutzt mir das, wenn ich die ganzen Mehrgewichte beachte, stehen ja auch in einigen Prospekten, und die 5%-Toleranz reinrechne und trotzdem stimmt das Gewicht am Ende des Tages doch nicht.
Wobei ich mich frage wo die 5% beim Serien-Fzg herkommen sollen - das sind immerhin beim 08/15 Womo roundabout 150kg. Selbst wenn die klatschnasses Holz verbauen und schweres Wasser in den Tank füllen, kann das nicht sein.

Besonders perfide war Hymer bei meinem Womo. Großartig ne Wiegekarte vom Werk beigelegt, und Markise, Solar und Fahrradträger wurden dann vom Händler montiert.

Es stimmt schon, auf der Waage liegt die Wahrheit - aber es kann doch auch nicht sein, dass ich wg. Vorspiegelung falscher Tatsachen die Ar...karte ziehe und rein gar nichts im Vorfeld machen kann.

Gruß,
Gwaihir

[Schwedenopa]

... aber es kann doch auch nicht sein, dass ich wg. Vorspiegelung falscher Tatsachen die Ar...karte ziehe und rein gar nichts im Vorfeld machen kann.

Im Vorfeld nicht. Aber wenn sich nach dem Kauf herausstellt, dass auch nach Abzug aller Extras die 5%-Toleranz noch geknackt wird, dann hat man Recht auf Nachbesserung oder gar Wandelung des Kaufvertrages.

MfG
Gerhard

[Alfrederix]

Laut Händler wäre eine Auflastung auf 3650 kg ohne Umbau möglich

Hallo fessifeuer,
ob der Händler Recht hat kannst du prüfen.
In der Zulassungsbescheinigung Teil 1 stehen unter Pos. 7.1 und 7.2 die zulässigen Achslasten. für Vorder- und Hinterachse.
Die Summe der beiden Achslasten ist das maximal mögliche zul. Gesamtgewicht ohne Umbauten.

[Gimmund]

... Besonders perfide war Hymer bei meinem Womo. Großartig ne Wiegekarte vom Werk beigelegt, und Markise, Solar und Fahrradträger wurden dann vom Händler montiert. ...

Zur Ehrenrettung meines Verkäufers muss ich aber auch sagen, dass er, nach Sichtung der Ausstattungliste, gleich sagte, dass wir mit 3,5t nicht hinkommen.

Desgleichen beim Wowa, gleiche Marke, gleicher Verkäufer - "da müssen wir auflasten".

Gruß,
Gwaihir

[Schwedenopa]

In der Zulassungsbescheinigung Teil 1 stehen unter Pos. 7.1 und 7.2 die zulässigen Achslasten. für Vorder- und Hinterachse.
Die Summe der beiden Achslasten ist das maximal mögliche zul. Gesamtgewicht ohne Umbauten.

Nicht immer!

Das maximal zulässige Gesamtgewicht wird nicht nur durch die Summe der zulässigen Achslasten bestimmt, sondern z.B. auch durch die Auslegung der Bremsanlage.

MfG
Gerhard

[schniederlaner]

Ich würde dem Händler das Teil wieder auf den Hof stellen... soll ER sich doch was überlegen!
Anderes Fahrzeug, Geld zurück, ... was auch immer.
Es kann doch nicht Aufgabe des Kunden sein, die Aussagen des Händlers "nachwiegen" zu müssen.

mfG

Schniederlaner

[Alfrederix]

@EuraGerhard,
richtig, die Bremsen währen ein zusätzlicher Faktor, ebenso die Last auf der Hinterachse. Die zulässige Achslast einer Achse darf natürlich nicht überschritten werden.
Aber das kann der TÜV besser feststellen als ein Händler. Oft liegen beim TÜV schon entsprechende Gutachten der Fahrzeughersteller vor.