Luftgefederte Hinterachsen

Motor, Getriebe, Chassis, AHK, Beleuchtung

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Beitragvon campi » 13.08.2006 - 22:55:20

Alfred123 hat geschrieben:Hallo zusammen,

ich habe mir die Goldschmitt-Luftfedern beim 230 Ducato einbauen lassen, um von 3,4 auf 3,5 t aufzulasten. Kosten insgesamt (2004) 642 Euro. 100 "legale" Kilo extra waren mir das wert. Große Änderungen beim Fahrverhalten habe ich nicht festgestellt, Wankneigung war vorher schon gering. Optischer Nachteil ist, dass das Womo jetzt hinten - selbst bei Mindestdruck 0.5 bar - sehr hoch steht, meistens muss ich auf Stellplätzen vorn auf die Keile fahren.

Wer einbaut sollte bitte darauf achten, dass die Bremse hinten (Alb) neu eingestellt wird. Mein Händler hatte das vergessen und der TÜV hatte es nicht festgestellt. Die Fahrt nach Südfrankreich werde ich nicht vergessen, die Bremswirkung war auf etwa die Hälfte reduziert.

Die Steuer (03-10) stieg übrigens von 122 auf 141 Euro.

Alfred


Hallo Alfred
Die Legalen 100 Kilo hättest Du auch ohne Luftfedern bekommen.
Ohne techniche Veränderung.
Unser Duc 230 hat hinten 2 Federblätter,aber die mit Abstand,da quischt nichts.
Mit einen Roller Vespa 125 ccm geht der Wagen gemessene 2,5 cm nach unten.
Gegen 100 Kilo weniger ungebremster Anhängeleistung habe ich die Auflastung
von 3400 kg auf 3500 kg bekommen.
Ich darf jetzt ungebremste Hänger mit 650 kg zlGG ziehen.

Gruss Dieter
Unterwegs mit einen Dethleffs Esprit A 5830 2,8 JTD,3,5 to
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Beitragvon Pünktchen » 14.08.2006 - 22:16:12

Shakira hat geschrieben:(außer irgendjemand bläst die Dinger auf 4 - 5 bar auf, im Fahrbetrieb nicht zulässig!).



Öhm... ich hab Linnepe Airlifts, die laut Betriebsanleitung zwischen 1 und 6 bar brauchen (gewichtsabhängig) - von "im Fahrbetrieb nicht zulässig" steht da aber nix :shock:
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Beitragvon Seekater » 15.08.2006 - 11:18:32

Shakira hat geschrieben:....Luftbälge ... gegenüber Blattfedern ....mehr Komfort ...., ..... komplett anderen Federcharakteristik ......
Jetzt zu den Stabis´s. ..... Wir haben jetzt also die schönen Luftfederbälge drin und die sprechen am Anfang ihres Federweges erst mal ganz weich an um mit zunehmendem Einfedern (Komprimierung der Luft) immer härter zu werden. Im flotten Kurven .... fängt die Karre herrlich an zu wanken - bei Luftfedern stärker wie bei Blatt- oder Spiralfedern. Jetzt kommt der Stabi ins Spiel, je länger die abgewinkelten Enden desto besser (größerer Hebel). Was bewirkt diese Eisenstange nun? Nichts weiter wie eine Reduzierung der Achsverschränkung, d.h. ohne Stabi kann ein Rad einer Achse sehr weit einfedern während das andere sehr weit ausfedern kann.
Eine Verringerung dieser Wankbewegungen läßt sich mit Luftfederbälgen nicht erreichen (eher im Gegenteil), dies schafft einzig und allein ein Stabi auf der Achse - egal ob nachgerüstet oder schon serienmäßig verbaut.
Kommt also eine Luftfederung nachträglich ins Womo und es ist kein Stabi verbaut so kann nur dringend empfohlen werden den Stabi ebenfalls nachzurüsten.

m.E. ist ein Stabi also eine sehr sinnvolle Investition - zumindestens wenn man noch keinen hat


genau; gut beschrieben. Vielleicht als Zusammenfassung:
Ein Stabilisator verhindert daß ein Auto einseitig zu stark einfedert und erzwingt ein rechts und links eher gleichmäßigeres Federn. Luftfederung dagegen verändert die Federcharakterisik (Spiral/Blattfeder: Hart beim leeren Fahrzeug, weich beim vollen Fahrzeug - Luftfeder: Weich beim leeren Fahrzeug, hart beim vollen Fahrzeug)

Anders ausgedrückt:
- geht's um Verhinderung/Reduktion von Wank- oder Schaukelbewegungen, dann ersteinmal Stabilisatoren einsetzen.
- geht's um's Komfort, weiches Einfedern, oder Anpassung der Bodenfreiheit (langer Hecküberhang) dann Luftfedern. Luftfedern sind - bei überwiegend voll beladenen WoMos - auch in der Lage die Wankbewegungen zu verbessern, was als Ergänzung zum Stabilisator sehr gut funktionieren dürfte, ohne Stabilisator aber eigentlich nur so richtig Sinn macht, wenn es sowieso um die anderen Dinge, wie z.B. Bodenfreiheit geht.

Aus meiner Sicht wird das auch an den "zwillingsbereiften" Basisfahrzeugen deutlich, was gar nichts mit der Zwillingsbereifung zu tun hat, sondern damit, daß diese Stabilisatoren an der Hinterachse - serienmäßig - haben. Sehr deutlich beim alten Sprinter zu beobachten: Beim 3-er wird über die Wankbewegung geklagt, der 4-er hat Stabilisatoren hinten, nix ist's mit Wanken.

Ich persönlich würde sogar sagen, wenn Nachrüstungen am Fahrgestell dann:

Erst Stabilisatoren und dann Luftfederung (so man die dann noch meint zu brauchen)

By the way dürften Stabilisatoren - so sie denn nachrüstbar sind - auch deutlich preiswerter sein als Luftfederung. Doch welcher WoMo-Erstkäufer weiß, was ein Stabilisator ist und fragt danach....... dagegen "Luftfederung", da hat jeder das angenehme Sänftenbild vor Augen und schon wird nachgerüstet (auch wenn man eigentlich einen Stabilisator bräuchte).

Gruß
Seekater
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