Sprinter Allrad

[Ueli]

Hallo
Hat jemand Wohnmobil- oder andere Erfahrung mit dem Sprinter mit zuschaltbarem Allrad und Untersetzung?
Mit lieben Januargrüssen
Ueli

[woming]

Hat jemand Wohnmobil- oder andere Erfahrung mit dem Sprinter mit zuschaltbarem Allrad und Untersetzung?

nein,
ich selber besitze keinen, hatte mich aber mal dafür interessiert.
z.B. den gängigen Iglhaut:
http://www.iglhaut-allrad.de/content/view/24/55/

und ich traf jemanden, der einen iglhaut mit verstorbenem Getriebe hatte.
Die Reparatur wurde dann richtig teuer, da das Getriebe eingeflogen
werden musste

Ich hatte das dann aufgegeben:
unser Heckantrieb mit Zwillingsrädern und el. Differentialsperre hatte uns
bisher nur einmal im Stich gelassen. Aber dort hatten selbst Allrad-PKWs
Probleme.

WomIng

[Norbert 1]

ich habe selber eins mit zuschaltbarem 4x4-Antrieb und zusätzlich zuschaltbarem Sperrdifferenzial: Einen entsprechend werksseitig ausgestatteten MB Sprinter 163. Sogar mit einem Automatikgetriebe. Eine Geländeuntersetzung habe ich bisher noch nie benötigt. Eher haben schon mal drei greifende Räder nicht ausgereicht... Für Fahrten in ganz "rauhes" Gelände - also dorthin, wo man tatsächlich eine Geländeuntersetzung benötigen würde - ist der Sprinter m. E. ohnehin nicht geeignet. Er wäre auch konstruktiv nicht dazu geeignet. Weil - egal, was immer man macht - das Fahrgestell gegen Verschränkungen nicht ausreichend gegenüber der Wohnkabine abgesetzt werden kann. Ich habe bei meinem (selbstgebautem) Wohnmobil auf die Längs-U-Träger im Abstand von 50 cm U-Träger gesetzt und darauf die Wohnkabine gesetzt. Und die Wohnkabine durch "Kellerstaukästen" zusätzlich stabilisiert. Und dennoch bewege ich mich bei vielen Geländefahrten im Grenzbereich und muß sehr sorgfältig auf mögliche Verschränkungen achten.

Mein Fahrgestell hatte bisher (66.000 km Fahrleistung) noch nicht den geringsten Mangel gezeigt. Wenn man vom Ausfall des Hydrauliksensors für das Ein- und Ausschalten des Vierradantriebes absieht (das hat nur wenige Euro gekostet). Die entsprechenden Antriebe der Geländespezialisten sind da dem "Vernehmen nach" keinesfalls so robust und kostengünstig. Und sie dürften den ohnehin nicht grade geringen "Durst" des Sprinters noch weiter in die Höhe treiben....

Mit herzlichen Grüßen

Norbert 1

[Gogolo]

Ich habe auf einen MB mit zuschaltbaren Allrad (von Iglhaut) verzichtet, weil ich im "Falle des Falles" nicht in einen Zuständigkeitsstreit zwischen MB und Iglhaut kommen möchte - insbesonders wenn es sich um einen Gewährleistungsfall handelt. Habe mir deshalb den neuen IVECO Daily Allrad zugelegt, der hat auch eine höhere Bodenfreiheit und drei Differentialsperren.


Habe die Ehre

Gogolo

[Ueli]

Herzlichen Dank für eure Rückmeldungen. @ Gogolo: Habe dein Kauf des Bimobil Ex 345 "individual" verfolgt. War auch für mich eine Alternative. Da ich aber auf mehr Stauraum angewiesen bin - Fahrräder, Zeltausrüstung und Faltkanadier - bin ich wieder davon abgekommen. So bin ich eher beim LBX 365 von Bimobil - ebenfalls mit Extrawünschen - gelandet. Auch wir werden damit Monate unterwegs sein. Nach 3 Monaten Lappland im vorletzten Jahr und 2 Monaten Island im letzten Jahr mit einem "gewöhnlichen" Knaus -der sich sehr gut bewährt hat, denke ich, der auch im Gegensatz zum Iveco weniger geländegängigere 4x4 Sprinter von Benz - nicht von Igelhaut - wird reichen für unsere Pläne. Einige Hochlandpisten in Island haben wir mit einem Ford Explorer und Zelt bewältigt, die Kjölur Route mit dem Knausi. Nach den Erfahrungen im Hochland sollte eigentlich der Sprinter Allrad genügen. Somit haben wir uns für etwas mehr Platz und Komfort und gegen ausserordentliche Expeditionseigenschaften entschieden. Natürlich sind auch die Zwillingsräder ein Nachteil im Gelände, da wird kontrolliert werden müssen. Aber eben: der Geländeanteil wird auch in Zukunft sehr klein sein. Vorerst wird noch einen Moment geplant und gespart, bis der Auftrag definitv raus geht. In diesem Sinne habe ich auch die Frage gestellt und danke nochmals für die Rückmeldungen.
Mit freundlichen Grüssen
Ueli

[MobilLoewe]

Hallo zusammen,

mein 5 t Sprinter Automatik als Bimobil LBX 365 ist sozusagen serienmäßig mit einem zuschaltbaren Allradantrieb mit Getriebeuntersetzung ausgestattet, der eine deutlich verbesserte Traktion und eine größere Bodenfreiheit bietet. Ob man das wirklich braucht ist eine andere Frage, aber wir sind schon hin und wieder außerhalb normaler Straßen unterwegs, dann ist der Allradantrieb ein Stück zusätzliche Sicherheit, um hier nicht die "berühmte" nasse Wiese zu strapazieren.

Ich würde mich über einen Erfahrungsaustausch zu dieser Technik von MB freuen.

[Ueli]

Ich fahre inzwischen gut 3 Jahre den LBX. Eckdaten: je drei Monate Griechenland - nördlichste Grenzregion, Marokko, Schweden, Kroatien und Sardinien mit Korsika. Der Allrad macht kein Expeditionsfahrzeug aus dem 365er, gibt aber Sicherheit und die Untersetzung bewältigt auch grösste Steigungen. Die Grenzen sind wegen dem Gewicht und Doppelbereifung im losen Sand relativ schnell erreicht. Auch durch die mangelhafte Verschränkungsmöglichkeit - gegenüber dem Iveco Allrad sind sehr unebene Pisten in Steigungen schwer zu erklimmen. Aber insgesamt gute Erfahrungen auf Pisten auch im hohen Atlas und auf nassem Untergrund und Schlamm. Ich würde den Mercedes Allrad als guter Kompromiss zwischen Bequemlichkeit und "Allwegtauglichkeit" bezeichnen. Das Hochland von Island habe ich noch vor mir, so dass ich die Furtentauglichkeit noch nicht beurteilen kann. In etwa ist das zu bewältigen, was ein Kleinwagen mit guter Allwegtauglichkeit wie der kleine Peugeot 104 ohne Allrad auch kann, also wesentlich mehr als normales Wohnmobil, aber weniger als ein Igelhaut Mercedes auf Einzelbereifung, noch weniger als der Iveco und noch viel weniger als ein Bremach kann. Das ist ja aber auch nicht die Auslegung dieses Fahrzeuges. Mit dem Überhang hatte ich nur einmal ein Problem: in einer engen Kurve von sehr steil auf flach, was aber wirklich extrem war. Also nicht in der Wüste und nich auf extreme Pisten, sonst o.k.
Mit solidarischem Gruss
Ueli

[MobilLoewe]

... Der Allrad macht kein Expeditionsfahrzeug aus dem 365er, gibt aber Sicherheit und die Untersetzung bewältigt auch grösste Steigungen... Ich würde den Mercedes Allrad als guter Kompromiss zwischen Bequemlichkeit und "Allwegtauglichkeit" bezeichnen. ...

Hallo Ueli, hier bin ich 100% bei Dir und insgesamt ist Deine Einschätzung für mich absolut nachvollziehbar. Marokko steht auch wieder auf dem Zettel, u.a. von Errachidia über Erfoud nach Rissani, von dort die "gemäßigte" Piste direkt entlang des Erg Chebbi die Kasbahs (fast alle bieten Stellplätze) abgrasen bis Merzouga.

[Ueli]

DSC_9348 Kopie.JPG

DSC_8885 Kopie.JPG

Also die Verbindung Thodra-Dades Piste sind wir gefahren, ging gut - an der Piste von Eint-Youl im Dades Tal nach dem Valle de la rosé scheiterten wir. So haben Sie weitere zwei Anhaltspunkte betreffend Geländegängigkeit. Andererseits fuhren wir über beinahe 3000 Meter von Msmerir (Dades) über Tilmi nach Imilchil, was auch bestens machbar war. Viel Spass!

[MobilLoewe]

Hallo Ueli,

die Todraschlucht bis Tamtatouchte sind wir 2012 auch gefahren, dort netter Campingplatz, an der Auberge Baddau. Das Panorama des Canyon des Dadès war gewaltig, gefahren sind wir bis Msemrir, hier endete die Asphaltstraße. Vor der Piste zwischen den beiden Schluchten wurden wir gewarnt, nicht ohne Allrad, aber auch Engpässe, angeblich max. 2 m.

[Ueli]

Zu schmal ist die Piste nicht zwischen den Schluchten; richtig ist aber, dass die Piste 2012 in einem schlechteren Zustand war, als 2014. So muss man sich tatsächlich immer vor der Befahrung einer Piste über den aktuellen Zustand informieren, da dieser doch erheblich variiert.

[MobilLoewe]

Ueli, jetzt kommen wir langsam wieder auf den Sprinter zurück. Die Strecke war mit dem Allrad-Sprinter gut befahrbar. Musste die Getriebeuntersetzung eingesetzt werden?

[Ueli]

Mache ich immer bei Langsamfahrten auf losem Untergrund mit ordentlichen Steigungen - ist aber möglich, dass es ohne geht.