Luftdruck - ein ewiges Thema mit Widersprüchen

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Luftdruck - ein ewiges Thema mit Widersprüchen

Beitragvon apsara » 11.08.2011 - 13:08:45

Liebe Kollegen
Seit einem Reifenplatzer auf der Autobahn (hinten rechts, also zum Glück nicht so tragisch. hätte aber auch schief gehen können) beschäftige ich mich mal wieder ausgiebig mit dem Thema Luftdruck.
Hier meine vorläufigen Erkenntnisse:
Ich hatte bisher Michelin,XP Camping montiert. N+B schreiben für meinen Arto 74 (Maxi/Alko)in der Betriebsanleitung einen Druck von 5,5 Atü vor. Den habe ich auch vier Jahre lang gefahren. Dann der Reifenplatzer!
Jetzt habe ich Conti Vanco Camping montiert. Hier schreibt der Hersteller bei einer Achslast von 2100 kg nur 4,25 Atü vor. Für die Vorderachse sind es sogar nur 3,75 Atü bei einer Achslast von 1800 kg.
Goldschmitt hat mir geraten mit 4,5 vorn bzw. 5,0 hinten zu fahren.
N+B - wie gesagt - will 5,5 Atü haben.
Der Radlastindex vom Conti ist 113 - der vom Michelin war "nur" 111.

Ich war jahrelang der Meinung, dass mehr Luftdruck auch ein Mehr an Sicherheit bedeutet (wenn auch mit Komforteinbuße verbunden). Jetzt bin ich da nicht mehr so sicher - und fahre nach dem Platzer "nur" noch mit 4,5/5,0 Atü, weil ich die tatsächliche Achslast zum Maß des Luftdrucks gemacht habe - und nicht die Herstellerangabe.

Wie fahrt ihr denn rum?!
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Re: Luftdruck - ein ewiges Thema mit Widersprüchen

Beitragvon klausimaus » 11.08.2011 - 13:46:52

Hi Apsara !
Vorn 5,0, hinten ebenso. Ist zwar etwas unkomfortabler, aber bei zu wenig Druck erhitzt sich der Reifen sehr und führt eher zu Platzern. Das kann ja bei dir eigentlich nicht die Ursache gewesen sein ?
Gruß Klausimaus
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Re: Luftdruck - ein ewiges Thema mit Widersprüchen

Beitragvon Schwedenopa » 11.08.2011 - 13:55:01

Hallo,

ich fahre seit Jahren mit Michelin XC Camping bzw. dem Nachfolger Agilis Camping. Luftdruck hinten 5,5 und vorne 5,3 bar.

Zum Reifenplatzer: Es gibt viele mögliche Ursachen für Reifenplatzer. Zu hoher Luftdruck gehört jedoch nicht dazu! Jedenfalls nicht, so lange sich der Luftdruck in den vom Reifenhersteller vorgegebenen Grenzen bewegt.

Andere Frage: Was für Ventile hast Du eigentlich dran? Gummi oder Stahl?

MfG
Gerhard
Ehemals "EuraGerhard".
Fahre jetzt Frankia I 680 BD: Bild
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Re: Luftdruck - ein ewiges Thema mit Widersprüchen

Beitragvon Seekater » 11.08.2011 - 15:05:16

apsara hat geschrieben:....Ich war jahrelang der Meinung, dass mehr Luftdruck auch ein Mehr an Sicherheit bedeutet (wenn auch mit Komforteinbuße verbunden). Jetzt bin ich da nicht mehr so sicher - und fahre nach dem Platzer "nur" noch mit 4,5/5,0 Atü, weil ich die tatsächliche Achslast zum Maß des Luftdrucks gemacht habe - und nicht die Herstellerangabe.


EuraGerhard hat geschrieben:Zum Reifenplatzer: Es gibt viele mögliche Ursachen für Reifenplatzer. Zu hoher Luftdruck gehört jedoch nicht dazu! Jedenfalls nicht, so lange sich der Luftdruck in den vom Reifenhersteller vorgegebenen Grenzen bewegt.

Andere Frage: Was für Ventile hast Du eigentlich dran? Gummi oder Stahl?

Hallo Apsara,

Gerhard hat ja Deine in Ansätzen richtige Meinung schon präzisiert. Ich würde mich über tatsächliche Achslasten, Empfehlungen der Fahrzeug- oder Aufbauhersteller (die meistens widersprüchlich sind) nicht weiter kümmern. Das Maß der Dinge ist der auf dem Reifen aufgedruckte höchstzulässige Luftdruck, der - im kalten Zustand - nicht überschritten werden darf. Nachdem WoMos meist sehr ausgelastet unterwegs sind, ist dieser Luftdruck der empfohlene, wenn Dir Sicherheit und kein Kompromiß aus Sicherheit und Komfort am Herzen liegt. Die maximale Tragfähigkeit ist nämlich nur beim maximalen Luftdruck gegeben.
Die Hersteller-Empfehlungen sind letztlich immer wieder ein Kompromiß unter Komfort-Aspekten. Warum das so ist, habe ich mir einmal selbst verdeutlicht: Ich habe einmal eine (nicht repräsentative) Umfrage im Bekanntenkreis gestartet zum Thema "Luftdruck und Sicherheit". Das ernüchternde Ergebnis war, daß 90%, die schon einmal mit Maximal-Luftdruck gefahren sind (meist am PKW) sagten: "Oh Gott, das rumpelt ja wie LKW, fürchterlich". Anschließend wurde dann der Luftdruck wieder auf komfortable Werte reduziert. Ausschlaggebend für die tatsächliche Luftdruckwahl waren also Komfort-Überlegungen und KEINE Sicherheitsüberlegungen. Deshalb wägen auch die Hersteller ab - man will ja nicht seine Kundschaft vergraulen - und geben Empfehlungen wie ein erträglicher Komfort mit erträglicher Sicherheit kombiniert werden kann.

Im WoMo-Bereich sehe ich das aber aus den bekannten "häufig-Vollast"-Gründen anders. Ich fahre - letztlich weil ich an der Tankstelle nie genau weiß, ob der Reifen noch kalt genug ist - seit Jahren mit 0,2 bar unter Maximalluftdruck (4,6 bar) UND Metallventilen. Bis jetzt keinerlei Probleme - ich hoffe das bleibt auch so. Komfortverlust empfinde ich keinen - mir ist lieber ich bekomme etwas davon mit, was unter den 6 Reifen passiert. Und das ist mir immer noch zu wenig: Kürzlich bin ich 150 km mit um eine Raste gezogener Feststellbremse gefahren und habe das erst gemerkt, als mir bei einer Pause die Wärmestrahlung von den heißen Radnaben aufgefallen ist. Wären hier die Reifen mit zu niedrigem Luftdruck gefahren, hätten sie diese zusätzliche Hitze bestimmt nicht wegstecken können. So ist gar nichts passiert - außer einer etwas längeren Mittagspause zum abkühlen (und jetzt wieder regelmäßiger Kontrolle auf vollständig gelöste Festellbremse)

Schöne Grüße
Seekater

Edit: Detailinfos ergänzt
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Re: Luftdruck - ein ewiges Thema mit Widersprüchen

Beitragvon hansP » 11.08.2011 - 16:57:46

Hallo,
eigentlich sind ja die richtigen Vorschläge gemacht worden.
Ich kann dazu nur besteuern; mir ist auch schon ein Reifen geplatzt. Warum??? Und die Frage nach Stahl oder Gummi stellt sich sicher nicht weil das Ventil unbeschadet war. Aber so ein Platzer kann eine Sache der Behandlung der Reifen beim fahren sein und sehr weit zurückliegen.
Aber ich denke ein Reifenplatzer ist noch nicht schlimm auch wenn er schlimme Folgen haben könnte.
Mich stört aber immer eines... Es geht hier nicht um Achslasten sonder um Radlast!! Natürlich kann ich sagen eine Achslast / 2 ergibt meine Tragfähigkeit des Reifens, aber das sollte man prüfen oft ist gibt es Radlastdifferenzen von über 100kg.
Dann denke ich einen Reifen der 5 atü max Druck hat ggf mit 5,5 atü zufahren ist sicher auch im Toleranzbereich. Was ich kritisch betrachte ist die Geschwindigkeit. Wenn ich mir Geschwindigkeittabellen und Tragfähigkeit anschaue die es früher im Datenblatt gab dann erscheinen mir alle Geschwindigkeiten über 100km/h auch heute als nicht dauerbelastungsfähig um es mal vorsichtig auszudrücken. Der Reifen wird hier ganz stark belastet und wenn es dann noch kurvig wird.
Naja ich werde mit meinen 215 16R weiter mit 5 +/- 0.5 atü eher 5,5 fahren bei Radlasten von 825,845v; 885-912h kg. Und 90 reichen mir auch...
gruss hans
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Re: Luftdruck - ein ewiges Thema mit Widersprüchen

Beitragvon MartinK » 11.08.2011 - 17:23:06

Hi,

Der Druck, bei dem der Reifen die aufgedruckte Traglast erfüllt, steht doch auf dem Reifen. Beim Michelin CP sind das 80PSI, also 5,5 Bar. Warum sollte man davon abweichen? C Reifen haben in der Regel nur 4,5 Bar, die sind aber für Transporter die nicht ständig voll beladen sind. Meine Fiat Werkstatt lässt mir z.B. ständig Luft ab, weil die die 4,5 Bar so gewohnt sind. Ich lasse die 5,5Bar nun immer in den Arbeitsauftrag als Hinweis aufnehmen.

Gruß Martin
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Re: Luftdruck - ein ewiges Thema mit Widersprüchen

Beitragvon feldhamster » 12.08.2011 - 19:37:21

MartinK hat geschrieben:
Der Druck, bei dem der Reifen die aufgedruckte Traglast erfüllt, steht doch auf dem Reifen. Beim Michelin CP sind das 80PSI, also 5,5 Bar. Warum sollte man davon abweichen?


Ganz simpel und einfach wegen der Sinnhaftigkeit.
Bei den angegebenen, auf den jeweiligen Reifen aufgedruckten Werten handelt es sich auschließlich um Maximalwerte. Kein Mensch käme auf die absurde Idee, mit seinem PKW Maximaldruck zu fahren. Der Fahrkomfort würde sich gegen Null bewegen (bei jeder kleinen Bodenwelle würdest du Plomben und Gebiss verlieren).

Du bist immer auf der sicheren Seite, wenn du die vom Hersteller empfohlenen Luftdrucke wählst. Das bedeutet

:arrow: Reifenhersteller ermitteln
:arrow: tatsächliche Achslast ermitteln (ggf. wiegen)
:arrow: Luftdruck nach Herstellerangabe aufpumpen

Damit komme ich seit mehr als 8 Jahren in allen Lagen klar, fahre mit optimaler Sicherheit und mit optimalem Komfort.

Natürlich gilt hierbei zusätzlich zu beachen:

Regelmäßige Reifenkontrolle, Reifenpflege, keine für ein Wombi unsinnige Dauergeschwindigkeit usw.

Anbei eine offizielle Drucktabelle des Herstellers Michelin Bild
Vennlig hilsen fra feldhamsterBild
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Re: Luftdruck - ein ewiges Thema mit Widersprüchen

Beitragvon MartinK » 12.08.2011 - 19:59:19

Hi,

Dann habe ich es vielleicht einfach nur einfach :)

Ich fahre den Michelin Agilis in CP Ausführung. Der empfohlene Reifendruck von Michelin ist 5.0 - 5.5 Bar. Der Aufdruck auf dem Reifen lautet "80 PSI", also 5.5 Bar und der Womo Hersteller empfiehlt für meinen kleinen 3.4 Toner 5.5 Bar rundherum. Da leidet auch der Komfort nicht.

Gruß Martin
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Re: Luftdruck - ein ewiges Thema mit Widersprüchen

Beitragvon OldFan » 12.08.2011 - 21:31:16

Bei dem Wort "Reifenventile" klingeln bei mir die Alarmglocken.

Letztes Jahr an meinem PKW (max. 2,5 bar Druck) hatte ich da echte Probleme damit. Zuhause in meiner Garage lag eines Tages neben dem rechten Vorderrad das Metallröhrchen vom Ventil, das Gummiteil war noch in der Felge und der Reifen natürlich platt. Das Ventil war nicht richtig in den Gummikörper einvulkanisiert und einfach rausgeflogen. Also neues Ventil beim Reifenhändler einziehen lassen.

Einige Wochen später fuhr ich mit dem Auto nach Kroatien zum Camping auf einer Insel und zwei Tage nach meiner Ankunft wieder Plattfuß. Diesmal das linke Vorderrad. Der Blick ging da gleich zum Ventil, aber das war drin. Also mit dem Kleinkompressor Luft auf den Reifen und gehorcht. Es zischte am Ventil die Luft raus. Jetzt bemerkte ich auch die Risse im Ventilgummi. Auch hier war der Metallkörper nicht richtig einvulkanisiert und hing nur noch ein wenig an dem Gummikörper. In einer Hinterhofwerkstatt bekam ich dann ein neues Ventil in den Reifen montiert.

Mir gab das denken. Wäre das Ventil auf der Autobahn plötzlich weggeflogen, dann hätte das böse enden können.
Zuhause fragte ich bei meinem Autoclub nach, wie ich das künftig vermeiden kann. Die Leute rieten mir, auch am PKW Transporterventile montieren zu lassen.

Es mag vielleicht übertrieben klingen, aber die 5 € Mehrkosten ist mir meine Sicherheit schon wert.


Bild

das herausgeflogene Ventil und das Ventil mit dem eingerissenen Gummiteil



Bild

Transporterventile mit dem durchgehenden Metallkörper



In Wohnmobilen sind doch sicher die Transporterventile verbaut, oder? Mir waren diese Ventile bis dahin unbekannt.

Tschöö
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Re: Luftdruck - ein ewiges Thema mit Widersprüchen

Beitragvon a13rondo » 14.08.2011 - 15:58:28

Hi
ich kann da nirgendwo Widerspruch erkennen sondern nur eine klasklare Sache. (und wegen zuviel Luft ist wohl eher nur ganz ganz selten ein Reifen geplatzt)

Und ich kann so richtig auch nur feldhamster zustimmen.

Da haben die Leutchen mal was von CP-Reifen und bei denen ein maximal möglichem Druck von 5,5 bar gehört und dann machen sie dieesen extremen Maximaldruck auch rein und kein Wunder, dass gehäudt damit überall Probleme auftreten und speziell die Vorderachse schon bei allerkleinsten Unebenheiten nur so kracht und poltert.

Die 5,5 bar werden auch nicht dadurch richtig, dass irgend ein Wonihersteller zu diesen "angeblich" rät.

Das kann so betrachtet großer Käse sein, weil die Dinge ganz einfach sind, aber individuell betrachtet werden müssen nämlich je nach Beladungsverhältbnissen. Ansonsten ganz einfach: Jeder Reifentyp hat bei einem bestimmten Druck eine ganz bestimmte Tragfähigkeit. Sagen wir als ausgedachtes Beispiel bei 4,0 bar 680 kg (also 1360 pro Achse) , bei 4,5 bar 800 kg, bei 5,0 bar 930 kg und bei 5,5 bar 1100 kg (Die Traglastkurve über den Druck veröffentlichen fast alle Reifenhersteller für den jeweiligen Reifentyp).

So, und damit ist alles klar. Für den RICHTIGEN Luftdruck muss dann jeder nur noch wissen, welche Beladung je Achse bei seinem Woni denn vorliegt-d. h. er muss es mal bei SEINER üblichen Beladung WIEGEN lassen. Sonst braucht er gar nichts - auch keine Woniherstellerangaben zum Druck noch sonst was, weil alles viel zu allgemein.

Dann geht er hin und wählt den Luftdruck, bei dem der Reifen diese SEINE Achslast/2 tragen kann. Dann kann man noch 0,3 bar Sicherheit dazu tun (wegen woböglich unklarter Unterschied rechts/links-Last je Radseite) , mehr aber schon gar nicht (von wegen +0,5 bar sind egal, das ist keineswegs so) und -fertig und gar nix ist mit irgendwelchen Widersprüchen. Wenn, dann sind die hausgemacht.

Und DANN läuft der Reifen auch beim Profil richtig ab -sprich hält am längsten. Macht einer mehr Druck rein, läuft er mittig im Profil zu stark ab und knall im Ablauf. Hat er zu wenig, laufen die Schultern ab und anderes Schlimme.

Und zu obigen angeblichen Metallventilen. Das sind gar keine sondern eine Mischbauart aus Gummi und Metall. Vermutlich sind die auch richtig einvulkaisiert. Der Hund für den Defekt liegt woanders begraben. Durch das ernorme Gewicht des Metallrohrs im Gummipfropf treten am Gummifuss enorme auf und abschwellende kilohohe Fliehkräfte je Radumdrehung auf wie bei der Wirkung durch kleine Ausgleichsgewichten -und die zermürben bei jeder Radumdrehung den Gummisitz. Wenn, dann sollte man Ventile voll aus Metall nehmen, die ins Felgenbett eingeschraubt sind. Aber bis 4,5 bar sind auch die reinen Gummiventiele zugelassen/zweckmässig -und die sind nicht so schwer von der Fliehkraft her und reissen damit je Umdrehung auch nicht so sehr an ihrem Sitz (Allerdings Tiremoni-Sensoren würde ich auf die dann doch nicht drauf setzen).

Ausserdem muss man die Woniherstellerangaben richtig lesen. Man sollte nicht schreiben, N&B will 5,5 haben. In der Regel steht da von z.B. N&B eher nicht "nur" diese eine Druckangabe sondern eine solche, ABER bei der und der Achslast -. z.B: für den Arto 5,5 bar bei CP-Reifen auf Vorderachse ""bei deren maximal zulässiger Vorderachslast"", sagen wir 2200 kg. Liegen aber z.B. auf der Vorderachse je nach dem zugekauften Zubehör und der individuellen Beladung/Personenzahl gar keine 2200 kg vor, dann braucht man auch keine 5,5 bar.

Und für das, was man in so einem Fall dann an Luftdruck braucht, da braucht man zur Ermittlung noch nicht einmal die Traglastkurve des Reifens von dem Reifenhersteller sondern kann den richtigen Druck von der N&B-Angabe 5,5 bar bei z.B. 2200 kg einfach über Dreisatz zurückrechnen. Nehmen wir an, die tatsächliche Vorderachslast beträgt 1850 kg, dann geht der Ansatz dafür. 2200 kg entsprechen 5,5 bar. 1850 kg entsprehcen wieviel bar?
Sprich 5,5bar/2200kg mal 1850kg = 4,5 bar und fertig. Also keine Widersprüche nirgends - nur eine glasklare Sache.
Grüsse
Zuletzt geändert von a13rondo am 15.08.2011 - 18:45:35, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Luftdruck - ein ewiges Thema mit Widersprüchen

Beitragvon ernest » 15.08.2011 - 03:58:29

a13rondo hat geschrieben:Hi, ich kann da nirgendwo Widerspruch erkennen sondern nur eine klasklare Sache.


Ich kann mich dem - für den einen oder anderen hier rein sprachlich-formal vielleicht nur schwierig verständlichen Beitrag - nur vollinhaltlich anschließen!

Hallo zusammen,

geht bitte einfach zum Reifenhändler eures (noch?) Vertrauens und fragt bei ihm eure Situation (technische Daten des Kfz + reale Radlasten) nach!
Aufgrund der dem Reifenhändler auferlegten rechtlichen Verantwortung wird er keine Falschaussage tätigen!
Er wird im Zweifelsfall beim Reifenhersteller die passenden Daten anfordern!
Falls nicht alles klar + transparent ist: bitte dringendst Reifenhändler wechseln!

Die unter Bild Transporterventile mit dem durchgehenden Metallkörper weiter oben abgebildeten Teile sind vermutlich (schauen bei mir zumindest von außen genau so aus!) die einzig richtigen, alles andere ist eher Schrott oberhalb 3,5 bar ... ist aber nur meine persönlich unverbindliche Sicht!
Ansonsten: s.o.!

Meine Grüße
Ernest
ernest
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Re: Luftdruck - ein ewiges Thema mit Widersprüchen

Beitragvon MaKaRoNi » 16.08.2011 - 14:07:01

Mir ist vor ca. 2 Jahren auch ein Reifen bei voller Fahrt geplatzt (hinten links), eine verzichtbare Erfahrung. Ab jetzt halte ich es mit der Bereifung folgendermaßen:
1) Max. Fülldruck (ich fahre sowieso immer an der Zuladungsgrenze, sowohl rad-, als auch achs- und gesamtlastseitig) gem. Reifenflanke, also 5-5,5 bar, Kontrolle alle 4 Wochen
2) Kein Reifen älter als 8 Jahre (Experten sprechen von max. 6 Jahren, aber das halte ich für übertrieben)
3) Genau aufpassen, daß man beim Abbiegen keine Bordsteine o.ä. versehentlich "mitnimmt" (Prävention)
4) Reifen innen und außen auf Risse oder Beschädigungen kontrollieren (immer wieder mal)
5) grundsätzlich Verwendung von Stahlventilen

Reifenschäden können nicht nur wegen mangelnden Luftdruck entstehen, sondern auch wegen unsachgemäßer Behandlung (z.B. durch 3)). Dadurch entstehen Schäden im Unterbau, die auf den ersten Blick nicht zu sehen sind, aber unheilbar im Verborgenen schlummern und sich dann eben in einer Kettenreaktion buchstäblich explodieren. Ich denke, daß die überwiegende Mehrheit von Reifenplatzern auf Alter und Beschädigung zurückzuführen sind und nicht unbedingt auf mangelnden Luftdruck. Bei den fliegenden Transportern mag dann noch die Komponente Geschwindigkeit (=Fliehkräfte, Reibungshitze etc.) dazukommen.

Gruß
Martin
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Re: Luftdruck - ein ewiges Thema mit Widersprüchen

Beitragvon Seekater » 16.08.2011 - 16:28:18

MaKaRoNi hat geschrieben:.....2) Kein Reifen älter als 8 Jahre (Experten sprechen von max. 6 Jahren, aber das halte ich für übertrieben)

Hallo MaKaRoNi,

hast Du bezüglich des Reifenalters "Expertenquellen" ?
Ich bin mir bei diesen pauschalen Aussagen - ähnlich wie Du - nicht sicher, ob auch das Alter von 8 Jahren nicht doch noch weiter - abhängig von der Vorgeschichte der Reifen - zu relativieren ist. Nicht nur die Kilometerleistung, die Art der Nutzung (Bordsteinfahren), auch das Verhalten während der WoMo-typischen langen Standzeiten hat doch Einfluß auf die Verwendbarkeit der Reifen.
Steht ein WoMo während der langen Stillstandzeiten lange Zeit unbewegt, ohne Walkleistung in den Reifen, ohne Luftdruckkontrolle im Freien mit hohen Temperaturwechseln und hoher UV-Einstrahlung, dürfte das andere Reifen-Nutzungszeiten auslösen, als ein regelmäßig durchgewalkte Reifen, mit regelmäßigen Luftdruckkontrolle, geringeren Temperaturschwankungen und weniger UV-Einstrahlung in einer dunkleren Halle.
Das wird doch bei den pauschalen "6 oder 8-Jahre" Überlegungen nirgendwo berücksichtigt, da geht man doch immer vom "worst-case" aus.
Was ist Dein Kenntnisstand diesbezüglich ?

Schöne Grüße
Seekater
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Re: Luftdruck - ein ewiges Thema mit Widersprüchen

Beitragvon Freetec 598 » 16.08.2011 - 17:21:30

Ob alte Reifen oder
falscher Luftdruck,oder
überladen oder
defekte Reifen oder zu schnell gefahren,

das Ergebnis kann dann so aussehen : http://www.swp.de/heidenheim/lokales/he ... 93,1076278
Freetec 598
 

Re: Luftdruck - ein ewiges Thema mit Widersprüchen

Beitragvon kintzi » 16.08.2011 - 18:01:06

Hallo, ein Tip von mir: ich fahre seit Jahren immer einen LI (Lastindex) höher als in den Papieren vorgeschrieben.
Der Druck wird nach tatsächlicher Achsbelatung anhand der Tabelle (bei mir Conti) eingestellt u. gut ist, nie Komplikationen.
Da ich mittlerweile nur noch Ganzjahresreifen (mit Ketten f. d. Notfall) fahre, interessiert mich das erreichbare Alter nicht.
Die Reifen werden nie 6J. alt. Gruss Richi
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