Luftgefederte Hinterachsen

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Luftgefederte Hinterachsen

Beitragvon georg » 11.08.2006 - 23:51:53

Hi,

nachdem ich neulich kaum ein Echo auf meine Anfrage bekommen
habe, möchte ich die Frage weiter stellen:

Wer kann über Erfahrungen mit luftgefederten Achsen beim Womo
berichten?

Es gibt verschiedene Systeme:
Goldschmitt
SMV
und andere.

Wer hat Erfahrung???

fragt georg :?:
georg
 

Beitragvon Gimmund » 11.08.2006 - 23:55:22

HI Georg,

meinst du jetzt wirklich Luftfederung oder Luftfederbälge als Zusatzausrüstung ??
Preislich liegen Welten dazwischen.

Federbälge hatte ich am Euro-Chassis und nun am Sprinter auch wieder.
Allerdings habe ich keinerlei Erfahrung was den 4xx betrifft.

Stabiler Gruss,
Gwaihir
:)
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Beitragvon Kobold » 12.08.2006 - 08:10:01

Hallo Georg!
Ich hab die Gummibälge nach einen Jahr bei meinen Sea Cutter 9
einbauen lassen. (Goldschmitt)
Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Deutlich weniger Seitenwind
anfällig-deutlich weniger Seitenneigung bei Kurven-vor allen besseres Verhalten im Anhängerbetrieb. Boot und Autotrailer!!
Das beste die Möglichkeit die Hinterachse anzuheben z.B. bei
Rampenauffahrten (Fähren)
Ich möchte das Ding nicht mehr missen.
Gruß Kobold
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Beitragvon Jens_M » 12.08.2006 - 11:50:34

Kobold hat geschrieben:Hallo Georg!
Ich hab die Gummibälge nach einen Jahr bei meinen Sea Cutter 9
einbauen lassen. (Goldschmitt)
Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Deutlich weniger Seitenwind
anfällig-deutlich weniger Seitenneigung bei Kurven-vor allen besseres Verhalten im Anhängerbetrieb. Boot und Autotrailer!!
Das beste die Möglichkeit die Hinterachse anzuheben z.B. bei
Rampenauffahrten (Fähren)
Ich möchte das Ding nicht mehr missen.
Gruß Kobold


Dem kann ich zu 110% zustimmen.
Gleiche Erfahrungen mit Boot und Autoanhänger und auch beim Fährenbetrieb sowie der Fahrstabilität und der Sicherheit.
Einziger Unterschied: Anlage von SMV

Würde die Anlage nicht wieder missen wollen.
Einziger Nachteil: zusätzliches Gewicht, da diese ZUSÄTZLICH zu den vorhandenen Dämpfern verbaut wird!

Schönen Gruß
Jens
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Beitragvon georg » 12.08.2006 - 12:35:32

@ Gwaihir,

wahrscheinlich ist der fachlich richtige Ausdruck "Luftfederbälge".

Es geht darum, dass die beim Sprinter leider sehr weiche Federung härter wird, dass man das Heck des Wagens anheben kann, z.B. bei Auf- und Abfahrten bei Fähren und dass man das Womo bei leicht abschüssigen Parkplätzen einigermaßen in die Waage stellen kann, ohne mit Auffahrkeilen rangieren zu müssen.

@ Jens
@ Kobold
@ Alle

Ich hatte bei meinem FIAT früher auch diese Luftzusatzfederung an der Hinterachse und damit keine Beschwerden mit Seitenwind und Kurvenneigungen.
Wenn man jetzt jedoch bei Goldschmitt oder Kuhn im Internet nachsieht, empfehlen die zusätzlich Stabilisatoren.
Weiß jemand, ob das nur Geldschneiderei ist oder ob die tatsächlich zusätzlich was an Sicherheit bringen :?:

fragt georg :?:
georg
 

Beitragvon Gimmund » 12.08.2006 - 12:42:21

Hi Georg,

also beim 316er hat sich das Fahrverhalten, wie bei meinen Vorschreibern, durch den Einbau von Luftfederbälgen merklich verbessert.
Wieviel besser es dann mir zusätzlichen Stabilisatoren wird, kann ich dir nicht sagen, aber ich denke schon, dass sich die Strassenlage nochmals verbessert.

Ich hab auch hier im Forum schon gelesen, dass Luftfederbälge ohne Stabis nix bringen - das ist m.E. Unsinn.

Gefederter Gruss,
Gwaihir
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Beitragvon Shakira » 12.08.2006 - 20:46:55

Gwaihir .. das ist m.E. Unsinn
...... in der realen Welt aber eine Tatsache !

Also die hübschen Luftbälge machen sich gegenüber Blattfedern zunächst mal durch mehr Komfort bemerkbar, d.h. neben einer komplett anderen Federcharakteristik wird die Federung zunächst mal weicher (außer irgendjemand bläst die Dinger auf 4 - 5 bar auf, im Fahrbetrieb nicht zulässig!). Darüber hinaus kann man sich beim DUC die zweite Blattfeder sparen, dh. es quitscht nix mehr! ich persönlich fahre die Dinger so zwischen 2,7 und 3,0 bar - zu weich mag ich nicht.
Jetzt zu den Stabis´s. Am DUC ist auf der HA serienmäßig keiner verbaut, beim Sprinter gibts welche - zumindest in der Aufpreisliste, bei wem schon welche verbaut sind weiß ich nicht. Wir haben jetzt also die schönen Luftfederbälge drin und die sprechen am Anfang ihres Federweges erst mal ganz weich an um mit zunehmendem Einfedern (Komprimierung der Luft) immer härter zu werden. Im flotten Kurven oder beim überholen von LKW´s bedeutet dies der Aufbau neigt sich erst mal und der entsprechende Balg setzt dem zunächst mal kaum Wiederstand entgegen. Gehts jetzt in die andere Richtung fängt die Karre herrlich an zu wanken - bei Luftfedern stärker wie bei Blatt- oder Spiralfedern. Jetzt kommt der Stabi ins Spiel, selbiger ist eigentlich nur eine an beiden Enden abgewinkelte Eisenstange die zwischen Achse und Chasis verschraubt wird - je länger die abgewinkelten Enden desto besser (größerer Hebel). Was bewirkt diese Eisenstange nun? Nichts weiter wie eine Reduzierung der Achsverschränkung, d.h. ohne Stabi kann ein Rad einer Achse sehr weit einfedern während das andere sehr weit ausfedern kann. Im Extremfall kann es also mit Stabi passieren das das kurveninnere Rad deutlich früher abhebt, wärend ohne Stabi das kurveninnere Rad noch schön am Boden ist - allerdings ohne belastet zu sein. Was sich hier als Nachteil anhört ist im Fahrbetrieb mit hohen Aufbauten jedoch ein riesen Vorteil - neigt sich der Aufbau nach links, federt also links ein sorgt der Stabi dafür das die rechte Seite weniger stark ausfedern kann (fehlende Verschränkung). Somit ergeben sich deutlich geringere Wankbewegungen im Aufbau.
Eine Verringerung dieser Wankbewegungen läßt sich mit Luftfederbälgen nicht erreichen (eher im Gegenteil), dies schafft einzig und allein ein Stabi auf der Achse - egal ob nachgerüstet oder schon serienmäßig verbaut.
Kommt also eine Luftfederung nachträglich ins Womo und es ist kein Stabi verbaut so kann nur dringend empfohlen werden den Stabi ebenfalls nachzurüsten.

m.E. ist ein Stabi also eine sehr sinnvolle Investition - zumindestens wenn man noch keinen hat
Shakira
 

Beitragvon georg » 12.08.2006 - 23:06:16

Shakira hat geschrieben:Gwaihir .. das ist m.E. Unsinn
...... in der realen Welt aber eine Tatsache !
....................................................................
......................................................................
Kommt also eine Luftfederung nachträglich ins Womo und es ist kein Stabi verbaut so kann nur dringend empfohlen werden den Stabi ebenfalls nachzurüsten.

m.E. ist ein Stabi also eine sehr sinnvolle Investition - zumindestens wenn man noch keinen hat


Hi Shakira,

danke für die ausführliche Erklärung.
Da haben wir auch die Erklärung dafür, dass sowohl Goldschmitt als auch Kuhn bei MB mit Zwillingsbereifung hinten zu den Luftfederbälgen auch gleich die Stabilisatoren angeboten haben.

Es bedankt sich
georg :)
georg
 

Beitragvon woming » 12.08.2006 - 23:07:06

Shakira hat geschrieben:Kommt also eine Luftfederung nachträglich ins Womo und es ist kein Stabi verbaut so kann nur dringend empfohlen werden den Stabi ebenfalls nachzurüsten.

m.E. ist ein Stabi also eine sehr sinnvolle Investition


das bringt's recht gut auf den Punkt:

viele Ansätze, das Wanken durch Luftfederung zu beseitigen,
sollten eigentlich stattdessen einen Quer-Stabi einsetzen.
Natürlich kann man eine Federung so hart machen, dass nix mehr
wankt. Am wenigsten wankt es, wenn man die Federn ganz
weglassen würde :roll: .

Eine harte (Luft-)Federung gegen Wanken wäre so wie
Rizinusöl gegen Husten. :wink:

Dagegen bleibt mit Querstabi der Federungskomfort weitgehend
erhalten.

Und dann kann man sich die Luftbälge auch direkt sparen.

woming
hier sind die Stellplatzlisten:
http://www.womo-sp.org
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Beitragvon tho-sch » 13.08.2006 - 10:09:00

Hallo Leute,
jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazu geben.
Hatte an einem 14er Chassis ebenfalls SMV Luftbälge montiert um den Roller auf der Heckbühne ein wenig ausgleichen zu können.

Ergebnis: Nutzlose Zusatzkosten

Weder hat sich die Wankneigung eklatant verbessert, noch ist das ewig lange Nachfedern verschwunden.
Zusatzkritik ernten die Dinger von mir auch noch weil die Luftbälge trotz Fachwerkstattmontage an einem Tag 1/2 Bar Luft "verloren" haben.
Das Geld kann man sich nach meiner Meinung getrost sparen bzw. in was sinnvolleres investieren.
Gruß
Thomas
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Beitragvon Kobold » 13.08.2006 - 11:55:54

Hallo Thomas!
Dann hat Deine Werkstatt gepfuscht. War gestern beim Womo
Druck genau noch 2,5 Bar wie ich das Womo vor 3 Wochen abgestellt habe.
Gruß Kobold
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Beitragvon Alfred123 » 13.08.2006 - 12:54:30

Hallo zusammen,

ich habe mir die Goldschmitt-Luftfedern beim 230 Ducato einbauen lassen, um von 3,4 auf 3,5 t aufzulasten. Kosten insgesamt (2004) 642 Euro. 100 "legale" Kilo extra waren mir das wert. Große Änderungen beim Fahrverhalten habe ich nicht festgestellt, Wankneigung war vorher schon gering. Optischer Nachteil ist, dass das Womo jetzt hinten - selbst bei Mindestdruck 0.5 bar - sehr hoch steht, meistens muss ich auf Stellplätzen vorn auf die Keile fahren.

Wer einbaut sollte bitte darauf achten, dass die Bremse hinten (Alb) neu eingestellt wird. Mein Händler hatte das vergessen und der TÜV hatte es nicht festgestellt. Die Fahrt nach Südfrankreich werde ich nicht vergessen, die Bremswirkung war auf etwa die Hälfte reduziert.

Die Steuer (03-10) stieg übrigens von 122 auf 141 Euro.

Alfred
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Beitragvon Roman » 13.08.2006 - 14:13:52

Hallo,

ich kann die meisten oben gemachten Erfahrungen bestätigen.

Unser erstes Womo (Fiat) ließen wir aus steuerlichen Gründen bei Kuhn Autotechnik an der Mosel auflasten.

Dem Werkstattmeister gegenüber aüßerte ich dabei die Meinung, dass sich dadurch doch wohl auch das Fahrverhalten bezüglich Wankneigung verbessern würde.
Dies wurde von ihm ganz klar verneint. Er sagte, dass lediglich die Federung etwas härter werden würde, jedoch das Kurvenfahrverhalten unverändert bleibt. Das könne nur durch Stabilisatoren verbessert werden.

Da uns beide "Eingriffe" zusammen damals zu teuer waren, ließen wir es bei der Auflastung bewenden.

Und in der Tat, die Fahrwerksabstimmung war etwas härter, aber ansonsten schaukelte unser Kleiner munter weiter durch jede Kurve.

Erst der Einbau der Front- und Heckstabis ein halbes Jahr später, brachte eine spürbare Verbesserung des Fahrverhaltens.

Gruß

Roman
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Beitragvon Jens_M » 13.08.2006 - 17:59:30

tho-sch hat geschrieben:Hallo Leute,
jetzt muss ich auch mal meinen Senf dazu geben.
Hatte an einem 14er Chassis ebenfalls SMV Luftbälge montiert um den Roller auf der Heckbühne ein wenig ausgleichen zu können.

Ergebnis: Nutzlose Zusatzkosten

Weder hat sich die Wankneigung eklatant verbessert, noch ist das ewig lange Nachfedern verschwunden.
Zusatzkritik ernten die Dinger von mir auch noch weil die Luftbälge trotz Fachwerkstattmontage an einem Tag 1/2 Bar Luft "verloren" haben.
Das Geld kann man sich nach meiner Meinung getrost sparen bzw. in was sinnvolleres investieren.
Gruß
Thomas



Dazu kann ich nur sagen, das meine SMV selbst nach nunmehr 5 Jahren keinerlei spürbaren Druckverluste aufzuweisen hat. Ich habe ständig einen Druck von 2,8 BAR drauf.
Allerdings habe ich auch das System ohne integrierten Kompressor genommen, da hier die Schwachstelle "Kompressor" komplett weg fällt. Habe einen sehr guten Baumarktkompressor hinterm Fahrersitz, welchen ich innerhalb von 30 Sekunden zum Befüllen der Anlage angeschlossen habe. Ansonsten ändere ich so gut wie nie am Druck (höchstens bevor ich auf eine Fähre fahre).

Schönen Gruß
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Beitragvon Shakira » 13.08.2006 - 20:14:20

Also meine halten ihren Druck auch über ein 1/2 Jahr, trotz fest angeschlossenem Kompressor - allerdings eine Zweikolbenpumpe mit Rückschlagventilen.
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