Hallo!
Kaiser hat geschrieben:Ja, Kompressorkühlschrank, der immer läuft ...
OK, macht etwa 30-40 Ah pro Tag, nehmen wir 35.
Kaiser hat geschrieben:... und der starke Wechselrichter wird v.a. genutzt für Handys aufladen ...
Dafür ist er hoffnungslos überdimensioniert.
Kaiser hat geschrieben:... die kpl. Nacht zum Betrieb eines med. Gerätes mit Aufschrift 220V/0,2 A (was immer das dann bedeutet…) ..,
Das bedeutet, es zieht etwa 44 Watt. Der Wechselrichter zieht dann inklusive Verlusten etwa 4 Ampere aus der Batterie. Nehmen wir an, dass das Gerät 8 Stunden läuft, so macht das 32 Ah pro Tag.
Kaiser hat geschrieben:... und am Morgen für eine 500W Camping—Kaffeemaschine. Hier dann noch 2 Tassen möglich dann ist‘s so gut wie aus mit dem Strom…..!
Das ist noch der harmloseste Verbraucher: Zwei Tassen, nehmen wir an das sind deutsche Standardtassen, macht zusammen 250 ml. Um 250 ml Wasser von sagen wir 10°C Ausgangstemperatur zum Kochen zu bringen, braucht man inklusive Wandlerverlusten ungefähr 3 Ah. (Falls ihr größere Tassen habt, entsprechend mehr.)
Kaiser hat geschrieben:TV und SAT—Anlage laufen ja standardmäßig über die Starterbatterie, hab ich mir sagen lassen.
Das wäre grober Pfusch. TV und SAT sollten immer an der Aufbaubatterie angeschlossen sein. Und ein typischer, einigermaßen moderner Womo-Fernseher (mit LED-Hintergrundbeleuchtung) genehmigt sich zusammen mit dem SAT-Receiver etwa 3 Ampere. Nehmen wir an, der läuft für 3 Stunden pro Tag, dann sind das weitere 9 Ah.
Summa summarum macht das 79 Ah, also ziemlich genau die Ladung, die euch aus den Bleibatterien zur Verfügung steht. Hinzu kommt noch Beleuchtung, Wasserpumpe etc. Also kein Wunder, dass es nur eine Nacht reicht. Die dicksten Klöpse dabei sind aber der Kühlschrank und das medizinische Gerät, und auf beides werdet ihr kaum verzichten wollen/können. Von daher sehe ich kaum Möglichkeiten, den Verbrauch signifikant zu reduzieren. Möglicherweise würde es sogar am meisten bringen, den Wechselrichter gegen ein kleineres Exemplar, sagen wir mit rund 300 Watt, zu ersetzen. Denn je leistungsfähiger der Wechselrichter, desto höher sein Eigenverbrauch. Das Kaffeewasser könntet ihr auch ganz traditionell in einem Kessel auf dem Gasherd heißmachen.
Was ich jetzt nicht berücksichtigt habe, ist die Solaranlage. Aber ihr wollt ja wohl auch ohne Solarstrom länger autark sein.
Kaiser hat geschrieben:Mal abschließend noch eine Frage: Ist es denn grundsätzlich überhaupt so, dass eine voll geladene Lithium—Batterie, im Vergleich zu einer Gel—Batterie, nach z.B. 8h (Nacht) noch deutlich mehr Rest—Strom zur Verfügung hätte??
Den wichtigsten Unterschied hatte ich schon erwähnt: Bei der Bleibatterie, egal ob "nass", Gel oder AGM, kannst Du nur etwa 50% der Nennkapazität nutzen, wenn Du sie nicht in kurzer Zeit ruinieren willst. Bei einer Li-Batterie kannst Du etwa 90-95% nutzen, ohne dass es ihr schadet. Ein weiterer Unterschied ist, dass die Ausgangsspannung einer Bleibatterie während der Entladung so nach und nach absinkt, während die einer Li-Batterie bis kurz vor Schluss nahezu konstant bleibt. Insbesondere der Wechselrichter wird daher an der Bleibatterie irgendwann abschalten.
Solltet ihr auf Lithium umrüsten, so würde ich dennoch nicht von einer Verdreifachung, sondern eher von einer Verdoppelung der Autarkiezeit ausgehen. Aber das ist ja auch schon mal was.
MfG
Gerhard