Hugole hat geschrieben:Hallo Dieter,
was ist die Deta Funline!?
Wenn du schreibst, nicht mischen, ist das dann eine Blei-Säure?
...Du meintest wohl Hans...
1. Die Deta Funline ist eine Gel Batterie.
2. Ich will sagen, dass man auch nicht zwei Gel-Batterien parallelschalten soll, wenn sie von verschiedenen Herstellern kommen.
Hier noch ein Wort zum Thema Parallelschaltung unterschiedlicher Batterien. Ich zitiere aus einem früheren Beitrag.
Gruss
Hans
ZITAT
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Hallo Ottmar,
> >1. Die harte Sulfatierung ist (noch vor der Gitterkorrosion durch
> >Überladung) die häufigste Ursache für den vorzeitigen Kapazitätsverlust
> >oder gar Totalausfall von Bleisäure-Batterien.....
> Dieses habe ich nie bestritten und werde ich auch nicht bestreiten, da
> ich kein Chemiker bin, und das was sich wirklich innerhalb einer
> Batterie abspielt interessiert in der Regel einen Elektrotechniker
> nicht mehr - hauptsache er hat seine Ersatzspannungsquelle mit der er
> rechnen kann.
...was ich sagen wollte, vereinfacht dargestellt: Verbraucherbatterien
werden häufig über Tage oder gar Wochen im "teilgeladenen" Zustand
betrieben, z.B. während der gesamten Zeit einer Reise, bei der man
keinen Campingplatz mit Steckdose aufsucht (das ist bei vielen
Wohnmobilisten die Regel) oder das Solarmodul keine Sonne sieht.
Das ist die Situation in der sich die Unsymmetrie unterschiedlicher
Batterien besonders schädlich bemerkbar macht.
> >2. Es gibt Batteriehersteller, die einen Limit angeben wieviel gleiche
> >(!!) Batterien man maximal parallelschalten darf, warum wohl ?
> Ein gute Frage! Ich vermute mal, daß der Grund darin zu suchen ist,
> daß der Batteriehersteller befürchtet, daß ab einer bestimmten Anzahl
> von Batterien die Lichtmaschiene es nicht mehr schafft, .....
Nein: diese Einschränkung betrifft stationäre Anlagen genauso, sie ist
völlig unabhängig von der Anwendung. Ungleiche Batterien haben (mehr
oder weniger) ungleiche Lade- und Entladekennlinien. Wenn ich zu viele
Batterien parallel schalte dann werden die "besten" die "schlechtesten"
so sehr benachteiligen, dass bei 100% Nutzung des Gesamtpaketes die
schwächsten buchstäblich "auf der Strecke bleiben".
> >3. Natürlich braucht man das alles nicht "hochtheoretisch" zu erklären.
> >Man sollte dann aber auch keine groben oder falschen Annahmen
> >verbreiten. Entweder richtige Erklärungen oder gar keine !!
> Ich denke, daß meine Überlegung schon fundiert ist, und ich würde
> nichts empfehlen, was ich nicht selbst tun würde.
Ich bezweifle nicht Deine guten Absichten, sondern nur die Richtigkeit
Deiner Aussagen.
> >4. Frage: warum gibt es keinen einzigen (!) Batteriehersteller, der eine
> >200 stündige Kapazität oder eine 200 stündige Entladekurve angibt?...
> >probiere es mal, dann wirst Du feststellen ob es sich um dramatische
> >Effekte handelt oder nicht....wenn die Batterie bereits bei einem
> >Entladevorgang dauerhaft geschädigt ist.
Hier ist die Antwort: weil dann die Batterie etwa 80 Stunden im
gefährlichen teilentladenen Zustand (mehr als 60 % Entladung) ist, und
das hat eine dauerhafte Schädigung (Sulfatierung, Bildung von Dendriten,
mechanische Ausdehnung der aktiven Masse etc...) zur Folge, wenn die
Batterie diesen Vorgang überhaupt überlebt.
Klartext: Du entlädst eine 12 Volt 100 Ah Batterie mit 0,5 Ampere (6
Watt).
Nach 200 Stunden ist die Batterie bereits erheblich "gealtert" oder
bereits tot !!!!
Du verwendets einen "Unterspannungsschutz" der bei 10,8 Volt die Last
abwirft, ....das hift gar nichts, zu diesem Zeitpunkt ist die Batterie
trotzdem bereits erheblich "gealtert" oder bereits tot !!!!
Wenn Du mehrere Batterien parallel schaltest, dann ist die Gefahr des
frühen Totes für die "schwächste" der Batterien bereits sehr viel früher
erreicht als die Gesamtkapazität es vermuten lässt.
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> >5. Frage mal wieviel Batterien einen frühzeitigen Tod sterben scheinbar
> >ohne plausible Erklärung....also ohne fundierte Theorie geht bei
> >Batterie
> >gar nichts. Das ist eines kompliziertesten Fachgebiete in der
> >Elektrotechnik / Chemie.....
> Die Problematik ist wohl darin zu suchen, daß Batterien auf Dauer
> immer einen Schaden erleiden, wenn Sie nicht auf 100% der Ladung
> gehalten werden - aber diese Problematik trifft generell zu -
> insbesondere bei mehreren parallel geschaltenen Batterien, die zu
> selten oder in zu großen Abständen auf 100% aufgeladen werden - aber
> dieses ist eine generelle Problematik. Gut daß nun der Aspekt
> hinzukummt, daß eine "schwachbrüstige" Batterie neben einer "gesunden"
> Batterie infolge des höheren Innenwiederstandes länger braucht, bis
> sie auf 100% geladen ist, hatte ich anfangs nicht bedacht, auch weiß
> ich nicht, in welchem Umfunge hier negative Konsequenzen zu erwarten
> sind...
Nun: das hängt ausschlißlich davon ab welche Ladekennlinie zur Anwendung
kommt. Im Wohnmobil kommen IU und IUoU Kennlinien zum Einsatz (Lima,
Netzladegerät, Solarmodul etc...) Dort spielt es eine "geringere Rolle"
wenn eine der Batterien länger braucht, sofern auch die schwächste
Batterie gelegentlich voll geladen wird, also mit den anderen
synchronisiert wird.
Anders ist das bei IUI oder ähnlichen Ladekennlinien insbesondere bei
hohen Entladeströmen mit kurzen Verweilzeiten (Elektroboote,
Gabelstabler). Dort ist die Gefahr, dass eine schwache Batterie mit
jedem Zyklus etwas mehr "aus dem Ruder" läuft viel größer.
> > ...allerdings wenn z.B. diese "schwachbrüstige" Batterie eh schon auf
> der Abschußliste steht, dann seh ich keinen Grund, weswegen man die
> nicht noch als zusätzliche Zweitbatterie verwenden sollte.
Grund: wenn die "schwachbrüstige" Batterie mit einem Kurzschluss oder
einem hohen Leckstrom ausfällt dann kann das die gute Batterie schädigen
oder zerstören...
> Allerdings sollen ja die Gel-Batterien einen solchen Betriebszustand
> besser verkraften können wie herkömmliche Starterbatterien -
> allerdings hab ich mit diesen Gel-Batterien keine Erfahrung.
Kurzzusammenfassung:
0. Vergiss Starterbatterien für die hier besprochenen Anwendungen als
Verbraucherbatterie. Bezogen auf die Lebenszeit sind sie zu teuer.
1. Gel-Batterien stellen hohe Anforderungen an die Ladetechnik, wie sie
im praktischen Womo-Betrieb kaum gegeben sind.
2. Gel-Batterien benötigen eine niedrigere Ladespannung als meist
vorgegeben, auch wenn die bunten Prospekte oft anderes sagen.
3. Die hohen Zyklenzahlen für Gel-Batterien gelten unter
Randbedingungen, wie sie im praktischen Womo-Betrieb nicht gegeben sind.
4. AGM-Batterien bieten bei ähnlichem Preis fast alle Vorteile der
Gel-Batterien aber kaum deren Nachteile.
Soweit für heuite, jetzt rufen mich andere Pflichten.
Gruss
Hans