Bleigel Akkus Parallelschalten

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Bleigel Akkus Parallelschalten

Beitragvon Hugole » 29.05.2006 - 12:23:53

Hallo zusammen,

wenn man einen zweiten Akku installieren will, sollte der ja ähnliches Alter und Kapazität haben.
In welchem Toleranzbereich sollte/muss die Kapazität liegen?

Ich habe eine 110/Ah installiert und möchte eine zweite, kann die 100 oder 120/AH haben?

Es ist schon klar dass es sich bei der zweiten um den Selben Batterietyp handeln muss wie bei der ersten (Bleigel).

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Beitragvon Schwedenopa » 29.05.2006 - 13:07:21

Hallo Martin,

alle Parameter, insbesondere die Kapazität, sollten möglichst identisch sein. Jede Abweichung, egal ob durch unterschiedliche Nennkapazität oder Alter verursacht, kann dazu führen, dass die "größere" der beiden Batterien auf Dauer geschädigt wird.

Wenn schon Parallelschaltung, dann wirklich zwei identische Batterien vom gleichen Hersteller zum gleichen Zeitpunkt kaufen und installieren.

MfG
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Beitragvon campi » 29.05.2006 - 13:14:37

Hallo Martin
Da gibt es viele Meinungen dazu.
Ich bin der Meinung die Kapazität kann größer oder kleiner sein,sie addieren sich bei der Parallelschaltung.
Es werden bei ungleicher Kapazität auch beide gleich voll oder gleich leer.
Auch laut Varta Bordbuch dürfen die Kapazitäten verschieden sein.
Auf ausreichenden Querschnitt der Kabel achten,35mm2 bis 50mm2 dürfen es schon sein.

Gruss Dieter
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Beitragvon Hugole » 29.05.2006 - 17:03:47

Zwei Männer, zwei Meinungen!

Mein Womo ist jetzt ein Jahr alt, also auch die Batterie. Eigentlich noch kein Alter. Deswegen kann ich die ja nicht wegschmeißen und dann zwei Neue kaufen.

Also bleibt ja scheinbar ein Restrisiko. Ähnliche Batterie kaufen und abwarten!?

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Beitragvon Hans Kroeger » 29.05.2006 - 17:36:57

Hallo Dieter,

was Du schreibst ist völlig richtig. Es gibt nur die Einschränkung, dass die spezifischen Parameter der Batterien möglichst gleich sein sollten.
Man kann also bei der gleichen Typen einer Batterie unterschiedliche Kapazitätswerte kombinieren, wenn die Werte nicht zu sehr auseinanderliegen.
Man sollte nicht unterschiedliche Typen (z.B. Exide-Gel mit Deta-Funline) mischen, auch nicht wenn sie gleiche Kapazität haben.
Gruss
Hans
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Beitragvon Hugole » 29.05.2006 - 17:57:52

Hallo Dieter,
was ist die Deta Funline!?
Wenn du schreibst, nicht mischen, ist das dann eine Blei-Säure?

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Beitragvon campi » 29.05.2006 - 20:20:01

Hugole hat geschrieben:Hallo Dieter,
was ist die Deta Funline!?
Wenn du schreibst, nicht mischen, ist das dann eine Blei-Säure?

Grießle
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Eben nur Nass mit Nassbatterien,Gel mit Gelbatterien,AGM mit AGMbatterien.
Ich hätte kein Problem eine 90AH Batterie mit eine 140AH Batterie paralel zu schalten.
Die werde auch schön gleichmäßig voll beim laden.
Denn die Batterie die schon mehr Spannung hat hat auch mehr Innenwiederstand und
nimmt weniger Strom auf,demzufolge nimmt die Batterie mehr strom auf die weniger Spannung hat,weil eben weniger Innenwiederstand.
Vereinfacht erklärt.

Gruss Dieter
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Beitragvon hans_kroeger » 29.05.2006 - 21:21:14

Hugole hat geschrieben:Hallo Dieter,
was ist die Deta Funline!?
Wenn du schreibst, nicht mischen, ist das dann eine Blei-Säure?


...Du meintest wohl Hans...

1. Die Deta Funline ist eine Gel Batterie.
2. Ich will sagen, dass man auch nicht zwei Gel-Batterien parallelschalten soll, wenn sie von verschiedenen Herstellern kommen.

Hier noch ein Wort zum Thema Parallelschaltung unterschiedlicher Batterien. Ich zitiere aus einem früheren Beitrag.

Gruss
Hans

ZITAT
---------
Hallo Ottmar,

> >1. Die harte Sulfatierung ist (noch vor der Gitterkorrosion durch
> >Überladung) die häufigste Ursache für den vorzeitigen Kapazitätsverlust
> >oder gar Totalausfall von Bleisäure-Batterien.....

> Dieses habe ich nie bestritten und werde ich auch nicht bestreiten, da
> ich kein Chemiker bin, und das was sich wirklich innerhalb einer
> Batterie abspielt interessiert in der Regel einen Elektrotechniker
> nicht mehr - hauptsache er hat seine Ersatzspannungsquelle mit der er
> rechnen kann.

...was ich sagen wollte, vereinfacht dargestellt: Verbraucherbatterien
werden häufig über Tage oder gar Wochen im "teilgeladenen" Zustand
betrieben, z.B. während der gesamten Zeit einer Reise, bei der man
keinen Campingplatz mit Steckdose aufsucht (das ist bei vielen
Wohnmobilisten die Regel) oder das Solarmodul keine Sonne sieht.
Das ist die Situation in der sich die Unsymmetrie unterschiedlicher
Batterien besonders schädlich bemerkbar macht.

> >2. Es gibt Batteriehersteller, die einen Limit angeben wieviel gleiche
> >(!!) Batterien man maximal parallelschalten darf, warum wohl ?

> Ein gute Frage! Ich vermute mal, daß der Grund darin zu suchen ist,
> daß der Batteriehersteller befürchtet, daß ab einer bestimmten Anzahl
> von Batterien die Lichtmaschiene es nicht mehr schafft, .....

Nein: diese Einschränkung betrifft stationäre Anlagen genauso, sie ist
völlig unabhängig von der Anwendung. Ungleiche Batterien haben (mehr
oder weniger) ungleiche Lade- und Entladekennlinien. Wenn ich zu viele
Batterien parallel schalte dann werden die "besten" die "schlechtesten"
so sehr benachteiligen, dass bei 100% Nutzung des Gesamtpaketes die
schwächsten buchstäblich "auf der Strecke bleiben".

> >3. Natürlich braucht man das alles nicht "hochtheoretisch" zu erklären.
> >Man sollte dann aber auch keine groben oder falschen Annahmen
> >verbreiten. Entweder richtige Erklärungen oder gar keine !!

> Ich denke, daß meine Überlegung schon fundiert ist, und ich würde
> nichts empfehlen, was ich nicht selbst tun würde.

Ich bezweifle nicht Deine guten Absichten, sondern nur die Richtigkeit
Deiner Aussagen.

> >4. Frage: warum gibt es keinen einzigen (!) Batteriehersteller, der eine
> >200 stündige Kapazität oder eine 200 stündige Entladekurve angibt?...
> >probiere es mal, dann wirst Du feststellen ob es sich um dramatische
> >Effekte handelt oder nicht....wenn die Batterie bereits bei einem
> >Entladevorgang dauerhaft geschädigt ist.

Hier ist die Antwort: weil dann die Batterie etwa 80 Stunden im
gefährlichen teilentladenen Zustand (mehr als 60 % Entladung) ist, und
das hat eine dauerhafte Schädigung (Sulfatierung, Bildung von Dendriten,
mechanische Ausdehnung der aktiven Masse etc...) zur Folge, wenn die
Batterie diesen Vorgang überhaupt überlebt.
Klartext: Du entlädst eine 12 Volt 100 Ah Batterie mit 0,5 Ampere (6
Watt).
Nach 200 Stunden ist die Batterie bereits erheblich "gealtert" oder
bereits tot !!!!
Du verwendets einen "Unterspannungsschutz" der bei 10,8 Volt die Last
abwirft, ....das hift gar nichts, zu diesem Zeitpunkt ist die Batterie
trotzdem bereits erheblich "gealtert" oder bereits tot !!!!
Wenn Du mehrere Batterien parallel schaltest, dann ist die Gefahr des
frühen Totes für die "schwächste" der Batterien bereits sehr viel früher
erreicht als die Gesamtkapazität es vermuten lässt.

- Zitierten Text ausblenden -
- Zitierten Text anzeigen -
> >5. Frage mal wieviel Batterien einen frühzeitigen Tod sterben scheinbar
> >ohne plausible Erklärung....also ohne fundierte Theorie geht bei
> >Batterie
> >gar nichts. Das ist eines kompliziertesten Fachgebiete in der
> >Elektrotechnik / Chemie.....

> Die Problematik ist wohl darin zu suchen, daß Batterien auf Dauer
> immer einen Schaden erleiden, wenn Sie nicht auf 100% der Ladung
> gehalten werden - aber diese Problematik trifft generell zu -
> insbesondere bei mehreren parallel geschaltenen Batterien, die zu
> selten oder in zu großen Abständen auf 100% aufgeladen werden - aber
> dieses ist eine generelle Problematik. Gut daß nun der Aspekt
> hinzukummt, daß eine "schwachbrüstige" Batterie neben einer "gesunden"
> Batterie infolge des höheren Innenwiederstandes länger braucht, bis
> sie auf 100% geladen ist, hatte ich anfangs nicht bedacht, auch weiß
> ich nicht, in welchem Umfunge hier negative Konsequenzen zu erwarten
> sind...

Nun: das hängt ausschlißlich davon ab welche Ladekennlinie zur Anwendung
kommt. Im Wohnmobil kommen IU und IUoU Kennlinien zum Einsatz (Lima,
Netzladegerät, Solarmodul etc...) Dort spielt es eine "geringere Rolle"
wenn eine der Batterien länger braucht, sofern auch die schwächste
Batterie gelegentlich voll geladen wird, also mit den anderen
synchronisiert wird.
Anders ist das bei IUI oder ähnlichen Ladekennlinien insbesondere bei
hohen Entladeströmen mit kurzen Verweilzeiten (Elektroboote,
Gabelstabler). Dort ist die Gefahr, dass eine schwache Batterie mit
jedem Zyklus etwas mehr "aus dem Ruder" läuft viel größer.

> > ...allerdings wenn z.B. diese "schwachbrüstige" Batterie eh schon auf
> der Abschußliste steht, dann seh ich keinen Grund, weswegen man die
> nicht noch als zusätzliche Zweitbatterie verwenden sollte.

Grund: wenn die "schwachbrüstige" Batterie mit einem Kurzschluss oder
einem hohen Leckstrom ausfällt dann kann das die gute Batterie schädigen
oder zerstören...

> Allerdings sollen ja die Gel-Batterien einen solchen Betriebszustand
> besser verkraften können wie herkömmliche Starterbatterien -
> allerdings hab ich mit diesen Gel-Batterien keine Erfahrung.

Kurzzusammenfassung:
0. Vergiss Starterbatterien für die hier besprochenen Anwendungen als
Verbraucherbatterie. Bezogen auf die Lebenszeit sind sie zu teuer.
1. Gel-Batterien stellen hohe Anforderungen an die Ladetechnik, wie sie
im praktischen Womo-Betrieb kaum gegeben sind.
2. Gel-Batterien benötigen eine niedrigere Ladespannung als meist
vorgegeben, auch wenn die bunten Prospekte oft anderes sagen.
3. Die hohen Zyklenzahlen für Gel-Batterien gelten unter
Randbedingungen, wie sie im praktischen Womo-Betrieb nicht gegeben sind.
4. AGM-Batterien bieten bei ähnlichem Preis fast alle Vorteile der
Gel-Batterien aber kaum deren Nachteile.

Soweit für heuite, jetzt rufen mich andere Pflichten.
Gruss
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Beitragvon campi » 29.05.2006 - 22:29:18

Die beste und sauberste Lösung währe natürlich immer statt zwei 90Ah Batterien paralel schalten
eine 180 Ah Batterie einbauen.

Gruss Dieter
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Beitragvon jever » 30.05.2006 - 00:16:44

Ich habe eine 180 Ah im Außen-Staufach im Hymer B-524-2004.
Der Platz hatte sich dafür angeboten.
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Beitragvon Hugole » 30.05.2006 - 07:06:41

Hallo Hans,
danke für die Erläuterungen.

Fazit, ich suche eine Batterie vom selben Hersteller wie die Originalbatterie in ähnlicher Kapazität, wenn ich die Selbe nicht bekomme.

Die Idee eine mit Größerer Kapazität einzubauen macht wenig Sinn. Die Original ist unter dem Fahrersitz und nimmt dort allen verfügbaren Raum ein. Baue ich eine Größere ein, bleibt nur die Heckgarage. Damit habe ich wieder ein zusätzliches Lastproblem, vorne leicht, hinten schwer.

Grießle
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Beitragvon hans_kroeger » 30.05.2006 - 10:41:14

Hallo Martin,

Fazit, ich suche eine Batterie vom selben Hersteller wie die Originalbatterie in ähnlicher Kapazität, wenn ich die Selbe nicht bekomme.


das ist richtig

Die Idee eine mit Größerer Kapazität einzubauen macht wenig Sinn. Die Original ist unter dem Fahrersitz und nimmt dort allen verfügbaren Raum ein. Baue ich eine Größere ein, bleibt nur die Heckgarage. Damit habe ich wieder ein zusätzliches Lastproblem, vorne leicht, hinten schwer.


Es gibt auch noch das Problem der Verkabelung weit entfernter Batterien. Bei 2 Batterien die parallel geschaltet sind sollte man das Bordnetz so anschliessen, dass der Plus-Pol der einen Batterie und der Minus-Pol der naderen benutzt werden, wegen der gleichmäßigen Stomaufteilung.

Gruss
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