Zweitbatterie ausgelaufen, besser mit Gel-Batterie ?

[ArtMobil]

Hallo zusammen...

ich habe folgendes Problem gehabt im Urlaub:

bei unserem Womo (Bürstner A203) fiel der Kühlschrank im Fahrbetrieb aus, da der rote Schalter (12 V) kaputt war...
ich habe dann während dem Fahren immer die Drähte direkt zusammengeschlossen, damit die Steaks nicht warm werden.
Das hat (zu gut ?) funktioniert, denn nach ein paar Kilometern war der Kühlschrank eher ein Gefrierschrank und der Käse war
gefroren wie Käseeis.
Daheim habe ich einen neuen Schalter besorgt und eingebaut, es geht wieder wie gewohnt...jetzt war es aber so dass immer
die Warnleuchte der Stromversorgung aufleuchtete, ich habe dann ans 220 V angeschlossen, damit er volllädt, wieder weg und
binnen kurzer Zeit waren wieder alle Batterien leer, dasselbe auch probiert ohne den neuen Schalter drin...
Dann fiel mir der Geruch nach Säure auf und dann die Überraschung im Fach der Zweitbatterien (habe zwei gewöhnlich Bleiakkus
im Seitenfach miteinander verbunden):
die Batterien standen in der Säuresoße, waren sehr warm außen und beim öffnen der Zellen waren die meisten leer.
Habe alles geputzt und rausgenommen.

Die Frage:
Habe ich möglicherweise durch den Zusammenschluss der Drähte beim Kühlschrankschalter die Batterien geschrottet ?
Ist da evtl. ein Widerstand im Schalter eingebaut ?
Es könnte ja sein, dass ich neue Batterien nehme und alles ist wieder ok ?
Die alten waren vielleicht einfach auch fertig und es fehlte da schon etwas Flüssigkeit in den Zellen...
Sollte man nicht besser wartungsfreie Gelbatterien nehmen ?
Am Elektroblock ist da ein Umschalter auf den Batterientyp, im Motorraum habe ich aber auch einen gewöhnlichen
Bleiakku, müsste ich den dann mit austauschen ?

Viele Fragen, ich weiß, bin aber wirklich etwas ratlos, da Elektrik wirklich nicht gerade meine größte Staärke ist...

Vielen dank und herzlich Grüße, Achim

[franz]

wichtig wäre zu wissen, wie kommt die Säure aus den oder dem Akku? Waren beide leer? Sonst destilliertes Wasser besorgen und mal neu extern aufladen. Den Schalter kann man ja durchmessen.
Warum hast du den Kühli nicht auf Gas laufen lassen, mache ich immer, wenn ich losfahre anstellen und wenn wieder zuhause abschalten.

[Schwedenopa]

Hallo Achim,

und herzlich willkommen bei uns im Forum!

Zunächst einmal: Nichts für ungut, aber wenn das hier stimmt:

... da Elektrik wirklich nicht gerade meine größte Staärke ist...

dann solltest Du das hier besser lassen:

... ich habe dann während dem Fahren immer die Drähte direkt zusammengeschlossen ...

Insbesondere, da das hier:

Das hat (zu gut ?) funktioniert, denn nach ein paar Kilometern war der Kühlschrank eher ein Gefrierschrank und der Käse war
gefroren wie Käseeis.

darauf hindeutet, dass dabei irgend etwas gründlich in die Hose gegangen ist. Das Problem ist nun, dass wir hier aus der Ferne nur raten können, was wirklich passiert ist. Daher sollte sich mal jemand, der was von Elektrik versteht, die Sache anschauen. Und zwar bevor Du wieder fährst. Denn die 12 Volt Bordspannung mögen zwar harmlos erscheinen, und es besteht ja auch tatsächlich nicht die Gefahr eines tödlichen Stromschlages. Aber die in der Wohnmobilelektrik vorkommenden Stromstärken sind ganz erheblich, und reichen - insbesondere im Zusammenhang mit starken Verbrauchern wie dem Kühlschrank - locker für einen Kabelbrand aus. Und wenn das passiert, dann kann es gut sein, dass Du hinterher die Überreste Deines Womo mit Schaufel und Besen zusammenkehren musst.

Habe ich möglicherweise durch den Zusammenschluss der Drähte beim Kühlschrankschalter die Batterien geschrottet ?

Mit hoher Wahrscheinlichkeit ja. Aber sicher kann man es aus der Ferne nicht sagen.

Ist da evtl. ein Widerstand im Schalter eingebaut ?

Nein, mit Sicherheit nicht.

Es könnte ja sein, dass ich neue Batterien nehme und alles ist wieder ok ?

Das könnte sein. Es könnte aber auch sein, dass immer noch irgendwo der Wurm drin ist und die neuen Batterien ziemlich schnell wieder draufgehen.

Sollte man nicht besser wartungsfreie Gelbatterien nehmen ?

Endlich kann ich mal wieder einen meiner Lieblingssprüche loswerden:
Wartungsfrei heißt bei Batterien nicht etwa, dass man sie nicht warten müsste. Es heißt vielmehr, dass man sie nicht warten kann, wenn sie es nötig hätten!

Am Elektroblock ist da ein Umschalter auf den Batterientyp, im Motorraum habe ich aber auch einen gewöhnlichen
Bleiakku, müsste ich den dann mit austauschen ?

Nein, das nicht. Die Starterbatterie kann so bleiben wie sie ist. Der Umschalter bezieht sich lediglich auf die Aufbaubatterie, und hat überdies auch nur dann eine Wirkung, wenn Außenstrom angeschlossen ist.

MfG
Gerhard

[ArtMobil]

Also vielen lieben dank für die sehr hilfreichen und sehr genauen Antworten!

zu Franz 99:

also auf Gasbetrieb schalte ich nur beim Stehen, ich dachte man sollte nicht mit Kühlschrank im Gasbetrieb fahren...
ist das nicht eine gewisse Gefahr oder täusche ich mich da und es ist kein Problem ?

zu EuraGerhard:

du hast ja recht, ich dachte normalerweise macht der Schalter doch nichts weiter als den Stromkreis zu schließen, daher dachte ich, dass es eigentlich egal
ist ob dies der Schalter tut, oder ob man die Drähte direkt zusammenführt. Ich habe dies immer während der Fahrt gemacht und beim Stehen wieder auseinander und auf
Gas umgeschaltet. Dass es so extrem kühlt ist und nach einer Weile erst aufgefallen, aber im Prinzip waren wir froh, dass der Urlaub so funktioniert.

Ich werde an den alten Batterien nichts mehr auffüllen versuchen, eher ersetzen und mal darüber nachdenken, wie ich weiter vorgehe.

danke, hoffentlich geht es bald wieder

[Schwedenopa]

Hallo!

... ich dachte man sollte nicht mit Kühlschrank im Gasbetrieb fahren...
ist das nicht eine gewisse Gefahr oder täusche ich mich da und es ist kein Problem ?

Das Risiko ist mit Sicherheit nicht größer als das eines Kabelbrandes aufgrund einer unsachgemäßen Schalterüberbrückung ... Und zumindest bei Womos mit Erstzulassung vor 2007 oder bei solchen mit Sicherheits-Druckregler (Truma SecuMotion oder Mono- bzw. DuoControl CS) ist es auch völlig legal.

... du hast ja recht, ich dachte normalerweise macht der Schalter doch nichts weiter als den Stromkreis zu schließen, daher dachte ich, dass es eigentlich egal ist ob dies der Schalter tut, oder ob man die Drähte direkt zusammenführt.

Genau das würde ich eigentlich auch erwarten, und genau deshalb bereitet mir Dein Problem auch ziemliches Kopfzerbrechen. Ich habe nämlich wirklich keine Ahnung, wie es möglich ist, dass ein Absorberkühlschrank derart in den "Overdrive" schaltet.

MfG
Gerhard

[franz]

ja aber ich weiß immer noch nicht wie die Akkus überlaufen \ auslaufen konnten. Würde mich ja interessieren.

[Freetec 598]

[qendlich kann ich mal wieder einen meiner Lieblingssprüche loswerden:
[i]Wartungsfrei heißt bei Batterien nicht etwa, dass man sie nicht warten müsste. Es heißt vielmehr, dass man sie nicht warten kann, wenn sie es nötig hätten!

Hallo Gerhard,

der Spruch ist wirklich gut!
Aber was ist , was empfiehlst Du als Alternative.
Wir haben bei unserem 4 Jahre alten Ford (gebaut 07.06 , zugelassen 03.07) 2 "wartungsfreie" unter dem Sitz.
Keine Ahnung, wie es denen geht.

lg
peter

[Guggi]

ja aber ich weiß immer noch nicht wie die Akkus überlaufen \ auslaufen konnten. Würde mich ja interessieren.

Hi!

Die Akkus haben so eine Art Überdruckauslass. Dieser sollte normalerweise über einen Schlauch über den Boden nach aussen geleitet werden.
Wenn eine Batterie überladen oder ausgekocht wird entsteht Knallgas. Wenn sich dieses im Womo sammelt und es gibt einen Funken, dann machts einen riesen Bumms.

Ist einem Bekannten passiert. Das Womo ist nun Schrott und er war mit schweren Verbrennungen im Spital.

So wie es ausschaut dürfte die Batterie gekocht worden sein und über diesen Auslass die Batteriesäure hinaus gedrückt haben.

Zum Thema Wartungsfrei.
Wie schon gesagt, ist genauso eine normale Batterie nur kann man halt nix mehr nachfüllen.

Für den Innenraum darf man eine normale Batterie nur mit dem Schläucherl verwenden oder eine Gel oder AGM Batterie.

lG

[Freetec 598]

Tja,

im Aufbau haben wir eine Batterie mit Schläucherl, aber Fahrerhaus ist nicht vom Aufbau getrennt, Alkoven halt.

lg
peter

[Schwedenopa]

Hallo!

Aber was ist , was empfiehlst Du als Alternative.

Ich empfehle immer noch die altmodische Nassbatterie mit aufschraubbaren Zellendeckeln zum Nachfüllen. In zyklenfester Ausführung. Einziger Nachteil ist, dass man im Innenraum, und dazu gehört auch das Fahrerhaus, den schon erwähnten Entlüftungsschlauch benötigt.

Wir haben bei unserem 4 Jahre alten Ford (gebaut 07.06 , zugelassen 03.07) 2 "wartungsfreie" unter dem Sitz.
Keine Ahnung, wie es denen geht.

So lange sie es noch tun, würde ich sie einfach weiterbenutzen, bis sie irgendwann ins Gras beißen. Einen prophylaktischen Austausch halte ich angesichts hoher Batteriepreise nicht für sinnvoll.

im Aufbau haben wir eine Batterie mit Schläucherl, aber Fahrerhaus ist nicht vom Aufbau getrennt, Alkoven halt.

Verstehe ich das richtig? Ihr habt insgesamt 3 Aufbaubatterien?

MfG
Gerhard

[Freetec 598]

Hallo,

bitte um Nachsicht, habe mich wohl nicht richtig ausgedrückt.
Wir haben 2 Starterbatterien im FORD (wartungsfrei, Eigenheit bei dem Modell, eine versorgt nur den Anlaßer, die andere den Rest des Fordstromnetzes) und eine 95er, nass, im Aufbau.
Nun habe ich inzwischen ein wenig rumgehorcht und siehe da, die Werkstätten haben ein Gerät, mit dem belastet man die Batterie und kann wohl darau auf deren Zustand schließen.
So hoffe ich, beim nächsten KD im Herbst mehr über die Batterien zu erfahren.
lg
peter

[ArtMobil]

Also, ich habe die zwei Bordbatterien im Seitenfach (doppelter Boden), dort eingelassen in einer Art drunter hängender Kiste mit Deckel drauf, im Prinzip aber unter meiner Schlafangelegenheit...
In der Kiste sind in der Tat zwei Entlüftungsschläuche, die zum Boden hinausführen angebracht..
Das überkochen könnte ich mir jetzt auch so erklären:
1. Vor dem Schalterproblem ging alles ohne Probleme, ich hatte immer eine sehr lange Zeit Strom ohne Aufladung an Bord
2. Auf der (Problem)Reise ist mir dann schon aufgefallen, dass der Ladezustand vielleicht etwas schneller sinkt, als ich es gewohnt war...
3. Vielleicht waren die Batterien insgesamt ja auch schon etwas älter und nicht optimal gefüllt
4. Irgendwie hat der Kühlschrank ja dann besonders gut Strom beim fahren gezogen
5. Zuhause waren die Batterien dann vielleicht im Prinzip im Eimer und die Spannung fiel ab, erst langsam über Tage bis die Warnleuchte blinkte (vorher noch nie gewesen)
6. Ich habe dann 220 V dran und das ganze geladen, Kabel weg, wieder entlud es sich selber
7. Habe dann 220 V dran gelassen und das Laden fortgeführet, ohne auf die Idee zu kommen, in die Batterien reinzuschauen, wahrscheinlich war da schon
keine optimale Befüllung mehr drin...
8. Die Hitze ?
9. Das entladen war dann zum Schluss so, dass man zuschauen konnte wie der Zeiger bei Trennung vom AUßenstrom abfiel...
10. Dann roch es nach Säure (gut dass die Nase wenigstens funktioniert hat und mich endlich mal in den Batterienkasten schauen ließ, wo die dann in der Soße standen)

Nun, wenn ich mich recht erinnere, dieser typische Geruch nach Schwefelsäure, einen ANflug davon hatte ich glaube ich auch früher schon bemerkt, nicht zu vergleichen natürlich, aber vor dem Hintergrund und der Erfahrung traue ich mich jetzt nicht mehr so recht an Naßzellen ran, die dann unter meinem Schlafgemach rumdünsten, Schläuche hin oder her

[franz]

ja, dann denke ich sind die Akkus hin. Ich würde es zwar noch mal versuchen die zu reaktivieren. aber dann ist eine Testphase nötig. Daher zur Sicherheit lieber 2 neue. Ich habe grad nee Banner 110AH 100h für 117€ gekauft.
@Guggi, das mit dem Entlüftungsschlauch ist mir natürlich bekannt..

[Schwedenopa]

Hallo ArtMobil,

die Batterien sind dann tatsächlich mit ziemlicher Sicherheit hinüber. Allerdings werde ich das Gefühl nicht los, dass noch irgendwo anders in Deiner Elektrik der "Kupferwurm" drinsteckt. Ich würde Dir daher dringend empfehlen, die Elektrik von einem Fachmann durchmessen zu lassen, bevor Du neue Batterien einbaust. Nicht dass die neuen Batterien gleich wieder abnippeln.

MfG
Gerhard

[ArtMobil]

Vielen dank auch,
das mit dem durchmessen lassen, wäre vielleicht gut.
hm, ob man sich diese Kenntnis selbst aneignen kann ?
WIe gesagt ArtMobil=Künstler freischaffend=kein Geld für Werkstatt=immer aus der Not die Tugend=do it yourself
Naja, es gibt Grenzen,
Beste Grüße jedenfalls