von wasserpeter » 13.05.2008 - 20:46:05
UV-Lampen in Caravan/Womo-Tanks
Hallo zusammen
ich möchte vorausschicken, dass ich Hersteller von Chemikalien zur Tankreinigung und unter meinem Benutzernahme in der Branche gut bekannt bin – nicht dass mir wer wegen einseitiger Werbung in die Rippen sticht.
In den Jahren 80-90 habe ich das UV-Desinfektionsverfahren in Deutschland eingeführt und kleine (0,5 m3/h) und große 3000 m3/h) gebaut, weiß also was die Anlagen können und was nicht.
Grundsätzlich ist die UV-Bestrahlung ne gute Sache, wirkt schnell, ohne Chemie, geschmacksfrei und bei größerem Wasserdurchfluss auch preiswert. Leider braucht sie ein paar Voraussetzungen, die im Caravaning-Fahrzeug nicht gegeben sind.
1. Eine gleichmäßige Wasserqualität, damit die Strahlung nicht absorbiert und die Intensität geschwächt wird. Selbst bei gutem, aufbereitetem, kristallklarem Wasser ist hier bei ca. 5 cm Eindringtiefe oft schon die Grenze erreicht, wo die Wirkung nachlässt. Bei getrübtem oder gefärbtem Wasser (gelb, braun) ist das noch viel schneller der Fall.
2. eine gleichmäßige, andauernde Bestrahlung und Durchflußgeschwindigkeit, damit die Bestrahlung in ihrer für die wirksame Entkeimung festgelegten Stärke von 40 mJ/m2 eingehalten wird.
3. Eine „Fotozelle“ als Messgerät, ob die für die Entkeimungsleistung erforderlichen Mindestwerte auch eingehalten werden.
Das haben wir alles nicht im Wassertank und der Osram-Anlage.
Der Test aus der Zeitschrift Segeln, der von Promobil übernommen wurde, ist hanebüchen und an Dilettantismus nicht zu übertreffen.
Einen Strahler in ein Glas zu stecken, das zudem noch nicht mal Zylindrisch ist – wie in dem Test geschehen – und vorher und hinterher (nach welcher Zeit denn?) die Bakterienkolonien zu zählen, ist so was von unwissenschaftlich wie ich es in meinen 28 Jahren, die ich mich mit der Wasserhygiene beschäftige (dazu habe ich auch eine Zusatzausbildung an der FU Berlin absolviert) noch nicht erlebt. Diese „Test“ sagt nur, dass die Lampe an war und Bakterien reduziert wurden. Das geht un dem Glas aber nicht in einem wie auch immer geformten Tank. Wenn die dann noch bis zu 80 cm lang sind kommt in der hintersten Ecke nur noch ein Glimmen an, mehr nicht.
Der Einsatz einer solchen Technik ist nicht nur völlig Praxisfremd, er ist auch gefährlich, weil er seine Benutzer im falschen Glauben lässt.
Die Schläuche, die sich hinter dem tank befinden werden dabei gar nicht einbezogen und verkeimen bis sie schwarz werden. Das ist dann ein trauriger Fall falschen Glaubens an die Technik.
Euer Wasser Peter