Trinkwasserhygiene

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Trinkwasserhygiene

Beitragvon Colora » 20.04.2008 - 17:49:59

Hallo zusammen,

hat irgend Jemand Erfahrung mit Trinkwasserentkeimung mittels "PURITEC Entkeimungsstrahler" von Osram? Funktioniert diese Technik auch bei Trinkwassertanks von 100 l?

Gruß
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Re: Trinkwasserhygiene

Beitragvon Schwedenopa » 21.04.2008 - 10:00:54

Hallo,

zwar habe ich keine persönliche Erfahrung damit, aber:

Prinzipiell spricht nichts dagegen, einen UV-Entkeimer in einem 100-l-Tank einzusetzen. Voraussetzung ist lediglich, dass das Teil den Tank auch gleichmäßig ausleuchten kann! In einem quaderförmigen Tank sollte es daher keine Probleme geben, bei komplexeren Tankformen, z.B. wenn ein Tank sich um den Gurtbock "herumwickelt" oder wie bei manchen Dethleffs-Mobilen sich von hinter dem Beifahrersitz unter dem Boden hindurch bis in die Sitztruhe auf der Fahrerseite erstreckt, wird es immer irgend welche abgeschatteten Ecken geben, in denen sich die Keime dann munter vermehren können.

Bedenke auch, dass die Wirkung natürlich nicht in das Rohrsystem hineinreicht! Ich halte eine UV-Entkeimung daher nur dann für sinnvoll, wenn die Wasseranlage ständig in Benutzung ist.

MfG
Gerhard
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Re: Trinkwasserhygiene

Beitragvon Colora » 23.04.2008 - 18:05:19

Hallo Gerhard,
herzlichen Dank für Deine Antwort und deinen Tipp. Auf Grund der Abmessungen und des Zuschnitts meines Tanks (quaderförmig) müsste das gehen.
Vielleicht meldet sich ja noch jemand, der selbst Erfahrungen geamcht hat.

Gruß
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Re: Trinkwasserhygiene

Beitragvon Kimbi » 23.04.2008 - 18:19:48

Hallo Colora,

Promobil hat letztes Jahr Wasserentkeimungmittel getestet.
Der Osramstrahler war auch dabei. Die Technik klappt wohl gut.

Ich hab mich aber trotzdem dagegen entschieden, weil es nur das Wasser im Tank
entkeimt, nicht das, welches in den Leitungen ist.
Silberionen können ihre Wirksamkeit auch in den Leitungen freisetzen.

Vor allem, wenn das Fahrzeug länger steht, finde ich es wichtig, dass das Wasser
in den Leitungen sich nicht zur Brühe verwandeln kann.
Grüße - Marianne

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Re: Trinkwasserhygiene

Beitragvon Colora » 24.04.2008 - 22:20:15

Hallo Marianne,
herzlichen Dank. Das hat mich überzeugt. Ich warte auch noch ein Weilchen.

Gruß
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Re: Trinkwasserhygiene

Beitragvon Uli_bw » 25.04.2008 - 09:15:05

Wodurch soll es Problem ein den Leitingen geben, wenn Du einwandfreies Wasser im Tank hast?
Für längere Reisen in "unzivilisiertere Länder" durchaus vorstellbar.
In Mitteleuropsa denke ich nicht, dass es notwendig ist.

ULI
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Re: Trinkwasserhygiene

Beitragvon Kimbi » 25.04.2008 - 10:03:58

Hallo Uli,

bei unserem ersten Wowa haben wir aus Unwissenheit nichts entkeimt und auch nichts gereinigt.
Schon nach einem Jahr hatte das Wasser einen unangenehmen muffigen Geruch,
soooo nach nasser Waschlappen, der schon 5 Wochen in einer Ecke liegt.
Die Leitungen hatten sichtbare schwarze Stockflecken.

Bei dem jetzigen Wowa habe ich die Leitungen gereinigt, trotzdem war das Wasser in den Leitungen,
die an der Truma Therme angeschlossen waren, muffig. Nach einer weitern Rosskur an Reinigung ist
das Thema gottseidank erledigt.
Damit es nicht wieder auftritt, kommt am Ende jeder Fahrt ein Silberionenzusatz ins Wasser, mit dem
dann die Leitungen gespült werden, damit es in der Standzeit nicht kippen kann. Vor der nächsten Fahrt
werden die Leitungen kurz mit Frischwasser durchgespült.

Silberionen oder Chlor im Frischwasser während des Gebrauches würde ich auch nur in südlichen Ländern zusetzen.
In Deutschland und in den nördlichen Ländern ist das nicht nötig.

Vor allem während der Winterpause find ich die Konservierung des Restwassers wichtig.
Trotz aller Entleerung kriegt man nun mal die Leitungen nicht vollständig frei.

Mein Mann hat vor kurzem mit jemandem von unserer Wasserversorgung telefoniert. Der hat gesagt,
dass man sogar bei unseren Leitungen nach längerer Nichtbenutzung, Urlaub oder so, erstmal etliches
weglaufen lassen soll, weil das Wasser in den Leitungen nicht mehr okay ist.
Grüße - Marianne

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Re: Trinkwasserhygiene

Beitragvon busslefahrer » 25.04.2008 - 20:30:19

Hallo Colora!
Ich gebe prinzipiell Silber-Entkeimungsmittel in den Tank. Wenn man die Dose für 10.000 l von Dr.Keddoo oder Mikropur kauft, kostet das wikrlich nicht viel, ich bin immer auf der sicheren Seite und (das hoffe ich zumindest), kommt es nie zur Verkeimung der Leitungen. Denn sorgar in Deutschland ist eine gewisse Höchstmenge von Bakterien im Trinkwasser erlaubt. Wenn die Zeit haben, vermehren sie sich vermutlich fröhlich. Da man für 100 Liter ziemlich wenig Pulver braucht, bin ich auf die seit 15 Jahren bewährte Methode gekommen: Aus einem "Stabilit-EXpress" Päckchen (das ist so ein Zweikomponenten-Klebstoff von Henkel) habe ich das winzige Löffelchen genommen. Damit bin ich in die Apotheke und habe den Inhalt auf der Präzisionswaage ermittelt (ermitteln lassen). Es war genau 0,1 g. Früher konnte ich damit auch meine 20-l Kanister dosieren. Heute muß ich eben ein wenig öfter Löffeln....
Da Silber gesundheitlich absolut unbedenklich ist, habe ich auch in dieser Hinsicht keine Bedenken. (im Gegensatz zu dem Alu-Geschirr, welches ich früher verwendet habe und was NICHT unbedenklich ist).
Schöne Grüße
Busslefahrer
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Re: Trinkwasserhygiene

Beitragvon Schwedenopa » 26.04.2008 - 21:47:58

Uli_bw hat geschrieben:Wodurch soll es Problem ein den Leitingen geben, wenn Du einwandfreies Wasser im Tank hast?

Hallo Uli,

wenn das Womo ununterbrochen genutzt wird, hast Du Recht. Bei den meisten Womos ergeben sich jedoch mehr oder weniger lange Standzeiten zwischen zwei Fahrten. Und selbst wenn man dann jedesmal das Wasser ablässt: Irgendwo im System bleibt immer Restwasser zurück.

Deshalb kann meiner Meinung nach ein UV-Strahler im Tank nur dann ein Ersatz für Silberionen sein, wenn das Womo wirklich ständig genutzt wird.

MfG
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Re: Trinkwasserhygiene

Beitragvon otto » 27.04.2008 - 19:08:06

Îch habe mein WoMo über 5 Jahre mit jeweils ca. 20.ooo km pro Jahr genutzt. Der Tank + die Leitungen haben nie Chor oder Silberionen gesehen + das Wasser war immer einwandfrei. Für Kaffee-/Teewasser haben wir einen 10l-Kanister dabei + Wasser pur trinke ich nicht.
Mein Neues ist nun auch schon 450 km / 3 Tage gelaufen und das Wasser ist auch noch einwandfrei. :)

Gruß

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Re: Trinkwasserhygiene

Beitragvon wasserpeter » 13.05.2008 - 20:46:05

UV-Lampen in Caravan/Womo-Tanks
Hallo zusammen
ich möchte vorausschicken, dass ich Hersteller von Chemikalien zur Tankreinigung und unter meinem Benutzernahme in der Branche gut bekannt bin – nicht dass mir wer wegen einseitiger Werbung in die Rippen sticht.
In den Jahren 80-90 habe ich das UV-Desinfektionsverfahren in Deutschland eingeführt und kleine (0,5 m3/h) und große 3000 m3/h) gebaut, weiß also was die Anlagen können und was nicht.
Grundsätzlich ist die UV-Bestrahlung ne gute Sache, wirkt schnell, ohne Chemie, geschmacksfrei und bei größerem Wasserdurchfluss auch preiswert. Leider braucht sie ein paar Voraussetzungen, die im Caravaning-Fahrzeug nicht gegeben sind.
1. Eine gleichmäßige Wasserqualität, damit die Strahlung nicht absorbiert und die Intensität geschwächt wird. Selbst bei gutem, aufbereitetem, kristallklarem Wasser ist hier bei ca. 5 cm Eindringtiefe oft schon die Grenze erreicht, wo die Wirkung nachlässt. Bei getrübtem oder gefärbtem Wasser (gelb, braun) ist das noch viel schneller der Fall.
2. eine gleichmäßige, andauernde Bestrahlung und Durchflußgeschwindigkeit, damit die Bestrahlung in ihrer für die wirksame Entkeimung festgelegten Stärke von 40 mJ/m2 eingehalten wird.
3. Eine „Fotozelle“ als Messgerät, ob die für die Entkeimungsleistung erforderlichen Mindestwerte auch eingehalten werden.
Das haben wir alles nicht im Wassertank und der Osram-Anlage.
Der Test aus der Zeitschrift Segeln, der von Promobil übernommen wurde, ist hanebüchen und an Dilettantismus nicht zu übertreffen.
Einen Strahler in ein Glas zu stecken, das zudem noch nicht mal Zylindrisch ist – wie in dem Test geschehen – und vorher und hinterher (nach welcher Zeit denn?) die Bakterienkolonien zu zählen, ist so was von unwissenschaftlich wie ich es in meinen 28 Jahren, die ich mich mit der Wasserhygiene beschäftige (dazu habe ich auch eine Zusatzausbildung an der FU Berlin absolviert) noch nicht erlebt. Diese „Test“ sagt nur, dass die Lampe an war und Bakterien reduziert wurden. Das geht un dem Glas aber nicht in einem wie auch immer geformten Tank. Wenn die dann noch bis zu 80 cm lang sind kommt in der hintersten Ecke nur noch ein Glimmen an, mehr nicht.
Der Einsatz einer solchen Technik ist nicht nur völlig Praxisfremd, er ist auch gefährlich, weil er seine Benutzer im falschen Glauben lässt.
Die Schläuche, die sich hinter dem tank befinden werden dabei gar nicht einbezogen und verkeimen bis sie schwarz werden. Das ist dann ein trauriger Fall falschen Glaubens an die Technik.
Euer Wasser Peter
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Re: Trinkwasserhygiene

Beitragvon heulnet » 13.05.2008 - 22:13:09

danke für deine aufklärung.
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