Solar plus Honda-Moppel <--> Brennstoffzelle

[Roadrunner]

Nachdem wir "Neulinge" nun die ersten Wintererfahrungen gesammelt haben stellt sich nun die Frage einer autarken Energieversorgung.
Wir haben festgestellt, dass unsere Webasto - Dieselheizung bei -20°C zwar wohlig warm heizt aber nach spätestens 1,5 - 2 Tagen mit halbleerer Batterie nur noch wiederwillig (bis gar nicht) zündet. Derzeit behelfen wir uns damit dass wir CP mit Stromanschluß anfahren, aber das soll nicht die Regel bleiben. Auch im Sommer wollen wir möglichst unabhängig unterwegs sein.

Ursprünglich hatte ich geplant unser Mobil mit einer Solaranlage auszustatten. Dies hilft im Winter in schattigen Gebiergstälern nur äußerst marginal! Deshalb kam dann relativ schnell ein Honda-Stromaggregat auf die Investitionsliste.
Wenn ich mir die ca. Preise so addiere komme ich bei 130W Solar und 1 kW Honda auf grob gerechnet 2.000 € und zusätzliche 25 kg.
Eine efoy 900 Brennstoffzelle kostet etwa 2800 € und wiegt mit Brennstoff nur 15 kg.
Vorteil: immer parat, leise, umweltfreundlich (ein Solarpanel auf einem Womo wird nie die Energie erzeugen die bei ihrer Herstellung verbraucht wurde)
Nachteil: teurer, neue Technologie...

Deshalb die Frage an die Runde der Ganzjahreswomofans:

Wie denkt ihr darüber? Hat schon jemand Erfahrungen mit Brennstoffzellen gesammelt?

Ich freue mich auf viele Tipps und eine rege (... und sachliche ... ) Diskussion!

Viele Grüße
Peter

[ksw]

Hallo Peter,

im Forum gibt es eine Vielzahl von unterschiedlichen Meinungen dazu-insbesondere zum Thema Stromerzeuger (Moppel). Ich selbst habe eine Solaranlage auf dem Dach und einen Honda 10i dabei. Fahre ich seit gut 50.000 km spazieren... Und nutze ihn fast gar nicht.

Ein Aspekt, der in der Diskussion bisher nicht angesprochen wurde ist der mit der zunehmenden Anzahl von Elektrofahrzeugen und den immer mehr werdenden Stromtankstellen - hier ergibt sich ein neuer Ansatz: eine große Batteriekapazität und sparsame Verbraucher sowie ein Verzeichnis der Elektrotankstellen.

Damit - in Verbindung mit der Möglichkeit CP mit Strom ab und zu anzusteuern - ergibt sich womöglich ein deutlich wirtschaftlicherer Ansatz: Batterien sind so um 100 Euro teuer (im Vergleich zu den Investitionen, die Du ansprachst). In Verbindung mit einem schnell ladenden Ladegerät z.B. Sterling http://www.sterling-power.com/products-icc.htm , oder dem vorhandenen - eine Alternative denke ich.

ABER, es kommt natürlich auf das 'Nutzungsprofil' des Wohnmobils an, insbesondere die Verfügbarkeit von Stromtankstellen auf der Reise, am Urlaubsort etc.

Ich würde heute auf den Kauf des Moppels verzichten, die Solaranlage wieder nehmen und auch die 300 Ah einbauen, die drin sind.

Grüße
ksw

[franz]

es gibt auch noch andere Alternativen. Ein Sterling B2B z. B., der lädt den Verbraucherakku schnell wieder richtig voll wenn man den fährt. Ich habe für Frühjahr, Sommer und Herbst eine mobile Solarplatte, da auf dem Dach der Platz knapp ist, wird die wenn ich länger als 2-3 Tage irgendwo stehe passend zur Sonne aufgestellt. Im Winter bringt Solar nichts. Da habe ich für Plätze am Lift irgendwo in den Bergen einen Kipor Moppel. Bislang allerdings sehr selten gebraucht.

[JoeD]

Im Winter bringt Solar nichts.

Dem stimme ich nicht ganz zu. Ich habe eine ähnliche Ausstattung. 3 Batterien á 120 Ah, Solarzelle und einen Honda 20i. Im Sommer bin ich mit der Solarzelle autark, der Moppel ist dann für Notfälle (habe ich auch schon mal gehabt - Gasausfall).
Im Winter steht das WoMo in der Nähe vom Haus aber ohne Stromanschluss. Bei regelmäßiger Solarzellenschneeentfernung reicht das Licht aus, um die Batterien voll zu halten.

[Roadrunner]

Hm....
Batteriekapazität aufrüsten habe ich noch gar nicht ins Auge gefaßt. Ist sicher erst mal in Erwägung zu ziehen.
Und Kipor-Moppel zu 439 € ... *grübel* Da sieht die Kostenbilanz schon wieder ganz anders aus...

Schon türmt sich die nächste Frage: Warum ist Kipor um mehr als die Hälfte günstiger als Honda?
Nur der Name kanns ja nicht sein!

Anmerkung: Wir haben's im Prinzip vor wie Franz_99. Da wir aber Langschläfer sind geht's Freitag abend zum Lift - Ausschlafen ist absolutes MUSS am Wochenende - und Sonntag abend wieder nach Hause. Da würde ein bisschen "nachladen" mit einem Kipor am Samstag abend voll ausreichen.

Als absoluter Technik-Freak schiele ich zwar immer noch etwas in Ri. evoy aber bei der derzeitigen Preisdifferenz wir meine Finanzministerin ein Veto einlegen.

[franz]

für 2 Tage reicht doch locker ein Akku für die Heizung. Licht dann über LED. TV ist dann aber nicht. Zur Sicherheit 2. Akku nachrüsten.

[carlos100]

Hi Roadrunner,

Wie denkt ihr darüber? Hat schon jemand Erfahrungen mit Brennstoffzellen gesammelt?

Also ich habe auch ein 1600 Brennstoffzelle im Einsatz, muß aber gestehen, dass die für den Winterbetrieb auch nicht viel hilft. Man muss den tatsächlichen Verbrauch am Tag berechnen. Die Zelle liefert dir pro Stunde etwa 5,4 Amp. Minus 30%, in 24h ca.80-120Amp.h je nach Größe der Zelle. Wenn du nun die Batterie punktuell sehr viel belastest (Heizung,Licht,Kühlschrank,TV, Kocher,usw.) dann hilft dir die Zelle auch nicht direkt; weil die bringt dir pro Stunde nur effektiv 4 Amp. Die gesamt-Amp. sind nur der Wert innerhalb von 24h. Also du erhälst je nach Zelle 80-120Amp. am Tag. Grundsätzlich, dies sollte ausreichen um keinen 230V Anschluß zu nutzen.

Ich gehe auf Nummer sicher! Meine Zelle benutze ich nur zur Unterstützung und für den Fall der Fälle. Aus heutiger Sicht ist die nicht unbedingt notwendig für mich! Ich habe die nun mal! Ich hatte zuvor wenig Ahnung und dachte die zusätzlich zu der Solaranlage zu nutzen. Nur die 240 Watt hauen mir im Sommer die beiden 110Amp Batterien voll, da brauche ich keine weitere Brennstoffzelle.

Einsatzbeispiel von efoy: So leistungsstark ist die EFOY 1600-Brennstoffzelle 1.600 Wh pro Tag

* Sie liefert mehr als viermal so viel Strom wie eine 100 Wp Solaranlage im Sommer
* auch im Schatten, bei Nacht und bei Regen.
* Sie erzeugt so viel Strom wie die Lichtmaschine in sechs Stunden Fahrbetrieb.
* Sie lädt die Batterie genauso voll wie ein Generator in sechs Betriebsstunden – und das völlig ohne Lärm und Gestank.
* Im Winter liefert sie sogar über 16-mal so viel Strom wie eine 100 Wp Solaranlage.

Hier der Kalkulator von efoy: http://www.efoy.com/de/reisemobile-ener ... lator.html

Bei 240 Watt auf dem Dach bekommst du auch etwas an Aufladung, natürlich nicht die Menge wie im Sommer. Im Sommer bist du damit über 5 Tage autark und mehr.

Für den Winter ist nur der 230V Anschluß akzeptabel oder einen Moppel. Nur der Moppel wird nicht gerne gesehen, weil er stinkt und auch laut ist. Auf Stellplätzen kann es dann auch schon mal ordentlich Krach geben. Auf einigen SP Plätzen ist er verboten.

Ich nutze im Wintersport immer den angebotenen 230V Anschluß, ..... Aus Ende Basta........ und habe somit keine Probleme.

Viele Grüße

[Roadrunner]

Hallo Franz,

ich zitiere noch mal auf meinen Startbeitrag:

Wir haben festgestellt, dass unsere Webasto - Dieselheizung bei -20°C zwar wohlig warm heizt aber nach spätestens 1,5 - 2 Tagen mit halbleerer Batterie nur noch wiederwillig (bis gar nicht) zündet. Derzeit behelfen wir uns damit dass wir CP mit Stromanschluß anfahren, aber das soll nicht die Regel bleiben.

Das liegt daran dass die Diesel - Heizung zum Zünden kurzfristig 15 A frißt und bei halbleerer Batterie eben nicht mehr anspringt und dann ists am Morgen ganz schön fröstelig.
Aber du hast recht, ein 2. Akku sollte für's Wochenende auf alle Fälle reichen. TV und Sat haben wir sowieso nicht...

Gruß
Peter
PS: Wo stehst du denn so am Lift...?

[franz]

ah ja Dieselheizung, hatte ich nicht mehr bedacht. Nur der Strom dazu kommt doch aus den Aufbaubatterien oder irre ich mich da? Da müßte der Wagen ja trotzdem anspringen. Denke über einen Sterling nach, da gibt es hier diverse Berichte, einfach mal oben rechts suchen. Damit hat man viele Stromprobleme gelöst.
Lift: In I, Ch, F

[Roadrunner]

nö - du irrst nicht, die Heizung springt nicht mehr an wenn die Spannung beim Zündvorgang zu weit zusammenbricht. Habe das einmal bei mir im Hof getestet. Montag früh Netzstecker raus - Dienstag früh war noch alles OK. Mittwoch früh hatte es -1°C im Womo und die Wasserhähne waren schon etwas schwergängig
An den Tagen hatte es so etwa -10°C.

Was hat es mit dem Sterling B2B auf sich? Meine Aufbaubatterie wird doch sowieso von der Lichtmaschine geladen wenn ich fahre!
Oder ist das ein separates Schnellladegerät? Bin nicht so richtig schlau aus den Geräten geworden.

[Herby]

Hallöchen
Deine batarien werden beide wärend der Fahrt von der Lima. geladen
Also mit der 2. Aufbau-Bat. dürfte Dir für 2-3 Tage normal nichts passieren.
Mit dem Mopel sowie mit der evoy wird der Strom auch nicht Billig
denn beide benötigen Brennstoff.
Und da fast 95 % der SP Landstrom anbieten benötigst du lange
für die Kosten von Moppel od. evoy wieder reinzubekommen.
Also ist doch die billigste Lösung 2. Aufbaubat. und 150 W solar anlage
die billigere Lösung zumindest von Frühling bis spät Herbst und 100% Autark
Zumindest ist der Solarstrom vom Verbrauch am Günstigsten
Gruß Herby

[ksw]

Hallo,

so ein Battery 2 Battery charger zwischen der Starterbatterie und den Aufbaubatterien geschaltet ist in der Lage die Aufbaubatterien besser zu laden (voller/haltbarer) als das die reine Lima Ladung kann.

Ein B2B Ladegerät hat eine Ladekennlinie und funktioniert dann in etwa so wie ein modernes Batterieladegerät an 230 V (temperaturgesteuerte Ladekennlinie etc).

Hier ein Anbieter:

http://www.toplicht.de/shop/bordelektri ... e-batterie

oder hier

http://german.sterling-power.com/2011-k ... g%2012.pdf

ist es besser erklärt.

Hilft aber nur dann, wenn die Starterbatterie geladen wird, nur dann arbeitet das B2B und lädt die Aufbaubatterien. Ich habe mich dagegen entschieden, da ich meine Starterbatterie auch laden will, wenn das Ladegerät an Landstrom angeschlossen ist (lädt Aufbaubatterien), oder die Solaranlage gut arbeitet.

Dazu habe ich eine Schaltung von Voltronic eingebaut, die genau das tut.

Ebenso gibt es ein einfaches (im Sinne von 'dumm') Relais zwischen Starterbatterie und Aufbaubatterie in meinem Womo, das durch D+ (also wenn die Lima läuft) geschaltet wird, das ist sozusagen der B2B 'für Arme'... es schaltet dann die Aufbaubatterien parallel zur Starterbatterie, bzw. an die Lima, die dann ja ca 14V liefert und alle Batterien im Womo (Starter und Aufbau) lädt. Das sollte eigentlich sowieso drin sein, wenn man eine Kühli mit 12V im Aufbau hat...


Grüße
ksw

[franz]

stark vereinfach pumpt der Sterling theoretisch während der Fahrt 50A aus der Starterbatterie in die Aufbaubatterie. Und er schafft es das die Aufbaubatterie wirklich voll geladen wird. Das schafft die Standart Womoverkabelung mit der Lichtmaschine in bestimmt 95% aller Fälle nie.

[Roadrunner]

Prima - jetzt bin ich erst mal schlauer!

Bei mir ist ebenfalls ein Koppelrelais zwischen Starter- und Aufbaubatterie geschaltet.

Ich habe mich dagegen entschieden, da ich meine Starterbatterie auch laden will, wenn das Ladegerät an Landstrom angeschlossen ist (lädt Aufbaubatterien), oder die Solaranlage gut arbeitet.

So sehe ich das auch! Dank euerer Infos wird es wohl eine 2 Aufbaubatterie in Kombi mit einer Solaranlage werden.

Grüßle
Peter

[Thomas_E.]

Hallo Peter,

jetzt gebe ich auch noch meinen Senf dazu: Wie u.a. Carlos schon schrieb bringt dir eine Solaranlage im Winter keinen nutzbaren Ertrag, auch wenn es hier einige immer noch nicht glauben wollen.

Wenn es darum geht, mal ein Wochenende Autark zu stehen, reicht Dir sicherlich eine Erhöhung der Batteriekapazität.

Wenn Du allerdings, so wie wir, auch mal 10 oder 14 Tage Winterurlaub ohne Stromanschluß und ohne zwischenzeitlicher Weiterfahrt einfach wo stehen bleiben willst, musst Du schon erheblicher Aufrüsten.

Zum Thema Efoy: wie Carlos auch schon gesagt hat, reicht selbst eine 1600er nicht aus um über längere Zeit die Batterien voll zu halten, zumindest reichen die 4 Amp bei mir im Winter nicht um den entnommenen Strom auszugleichen, daher kein Thema für mich.

Zum Thema Generator: Auf Winterstellplätzen auf denen keine Stromanschlüsse existieren hat mindestens jeder 2. so ein Gerät und nutzt dieses auch zur völligen Zufriedenheit aller Nachbarn, vor allem derjenigen, die keinen Moppel haben und sich beim Nachbarn freundlicherweise den Strom holen. Es ist auch ein Irrglaube, das die Dinger die ganze Nacht laufen, 2 Stunden täglich meist zw. 17 u. 19 Uhr nach dem Skilaufen sind völlig ausreichend bei ordentlich dimensioniertem Ladegerät.
Die Leisesten und Unproblematischten hören leider auf den Namen Honda und sind auch die teuersten.

Dies sind meine Erfahrungen aus den letzten 8 Skiurlauben mit Womo, Solaranlage, Batteriecomputer, 160 Ah Gelbatterien, Ctek Lader und........ ja, einen EU10i.

Was mir noch fehlt zum Glück ist eine Dieselheizung, damit ich mich nicht mehr ums Gas kümmern muss, da bin ich schon neidisch auf Dich.

Gruß
Thomas