Scout hat geschrieben:Treibgase Autogase sind ein Gemisch aus Propan und Butan, oder nur Propan.
60/40 bedeutet dabei z.B. 60 % Propan und 40 % Butan. Oder umgekehrt?
Das stimmt schon, 60/40 bedeutet 60% Propan und 40% Butan sowie andere Spurengase.
Beim Treibgas ist im Gegensatz zum Heizgas
kein bestimmter Propananteil vorgeschrieben! Was die DIN EN 589 für Flüssiggas als Treibstoff hingegen vorschreibt, ist ein bestimmter
Mindest-Dampfdruck bei den jeweils herrschenden Außentemperaturen. Der Dampfdruck muss immer mindestens 1,5 bar betragen. Reines Butan erreicht diesen Dampfdruck bei ca. +10°C. Da selbst in Süditalien im Sommer die nächtlichen Tiefsttemperaturen gelegentlich mal unter +10°C fallen können, kann reines Butan also auch dort nicht als Treibgas verkauft werden.
Eine 40/60-Mischung (40% Propan, 60% Butan) erreicht bei -15°C die 1,5 bar Dampfdruck. Die 60/40-Mischung reicht bis -23°C. Auch in Mitteleuropa kann man sich also auch im Winter nicht sicher sein, dass LPG von der Autogastankstelle einen höheren Propananteil als 60% enthält.
In Skandinavien, wo die winterlichen Temperaturen durchaus noch erheblich tiefer fallen können, wird daher in der Regel 95/5 verkauft, das reicht bis ca. -40°C. Allerdings ist Autogas in Skandinavien auch nicht sehr verbreitet. Vielleicht liegt das daran, dass selbst 100%iges Propan unter -42°C nicht mehr verdampft, und diese Temperatur im wirklich hohen Norden im Winter durchaus unterschritten werden kann.
Scout hat geschrieben:Bei den Heizgasen besagt die Norm, dass das Flüssiggas mindestens 95 % Propan enthalten muss. Die gleiche DIN Norm gilt auch für Butan.
Die restlichen Anteile sind keine 5 % Butan, wie oft fälschlich geschrieben wird. Das sind Propylen, Äthan und auch Butan. Da die chemischen und physikalischen Eigenschaften von Propylen denen von Propan ähnlicher sind als Butan, wird das Meiste vom Rest wohl Propylen sein, der geringere Teil Butan.
Ich vermute eher, dass der größte Teil der 5% tatsächlich Butan bzw. Isobutan ist, weil das eben bei der Erdölraffinierung in etwa gleichen Anteilen wie Propan anfällt. Hier zum Beispiel ein Datenblatt für Propan nach DIN EN 51622 von einem bestimmten Hersteller:
Klick mich!Dieses enthält 97,8% Propan, 2% n-Butan und 0,1% Isobutan. Mithin einen Rest anderer Gase von nur 0,1%.
Aber so oder so: Ein in erster Linie Heizgas verkaufender
Gashändler wird vermutlich seinen Lagertank gleich mit 95/5er Mischung füllen lassen, da er ja sonst die DIN EN 51622 nicht einhalten könnte. Manchmal betreibt so ein Gashändler auch eine Autogas-Zapfsäule, hier kann man natürlich bedenkenlos seinen WOMO-Heizgastank oder die Tankflaschen befüllen. (Natürlich ist nicht auszuschließen, dass es auch unter Gashändlern schwarze Schafe gibt ...)
MfG
Gerhard