Alde Warmwasserboiler entkalken?

[Schwedenopa]

Hallo,

früher, bei meiner Trumatic-C-Heizung im alten Womo, stand ausdrücklich in der Bedienungsanleitung, dass man den integrierten Warmwasserboiler ab und zu entkalken muss. Und nicht nur das, es stand auch drin, wie genau man das machen soll. So im Durchschnitt alle drei Jahre habe ich das gemacht.

Nachdem die Trumatic-C 2011 an einem Frostschaden zugrunde gegangen war, hatten wir eine Truma Combi. Hier stand noch in der Anleitung, dass man ab und zu den Boiler entkalken muss, aber nicht mehr genau wie. Ich habe es dann genauso gemacht wie bei der Trumatic-C.

Jetzt aber, mit der Alde-Heizung im neuen Womo, finde ich diesbezüglich rein gar nichts mehr in der Anleitung. Frage daher an alle erfahrenen Alde-Nutzer: Wie haltet ihr es mit dem Kalk?

MfG
Gerhard

[masure]

Ich fülle am Ende jeder Tour Boiler und Leitungen mit einer Wasser-Zitronensäurelösung,
und lasse es dann so über Nacht stehen.
Per Geschmacksprobe an den Entnahmestellen weiß ich, wann im Boiler und allen Leitungen die Lösung angekommen ist.
Danach wird am nä. Tag alles abgelassen bzw. entleert, so weit wie möglich.
Dann hoffe ich, dass auch der Boiler immer so sauber bleibt, wie der Tank und die Leitungen.
Der Tank ist auf jeden Fall danach glatt wie ein Kinderpopo, keine Kalkanhaftungen mehr.
Ich wollte, ich könnte es mit meinem Heizungskessel Zuhause auch so machen.
Geht leider nicht.

[Schwedenopa]

Hallo masure!

Danke für den Tipp!

Ich fülle am Ende jeder Tour Boiler und Leitungen mit einer Wasser-Zitronensäurelösung ...

Nach jeder Tour werde ich es nicht machen, dafür bin ich schlicht zu faul. Aber nach drei Jahren ist es dann schon mal fällig.

In der Trumatic-C-Anleitung wurde explizit Weinessig genannt, ich habe immer Essigessenz genommen, verdünnt auf einen Säuregehalt von 5%. Genau so werde ich das dann auch mit der Alde machen.

MfG
Gerhard

[Scout]

Ich verwende zum Entkalken im Womo wie auch zuhause Amidosulfonsäure. Sie löst den Kalk bis zu 10-mal schneller und wesentlich gründlicher als andere Kalklöser.
Ein gehäufter Esslöffel pro Liter Wasser dürfte ausreichend sein.
http://wiki.womoverlag.de/wiki/index.php?title=Entfernen_von_Kalkablagerungen#Amidosulfons.C3.A4ure_.2F_Amidoschwefels.C3.A4ure
Entkalker für Kaffeemaschinen enthalten meistens Amidosulfonsäure.
Das Mittel zum Entkalken verbraucht sich im Boiler recht schnell. Man muss ab und zu die Pumpe zuschalten und das Mittel im Boiler und Leitungen austauschen.
Einfacher und gründlicher ist es das Mittel im Kreis zu pumpen.



Es sollte sich soviel Entkalkerlösung im Tank befinden, dass die Pumpe gut umpumpen kann.
Wie lange es wirken muss hängt von der Menge Kalk ab die sich im Boiler befindet, das kann man nicht vorhersagen. Je länger desto besser. Ich würde das schon mal einen Tag wirken lassen.

Zu dem Thema ein Artikel aus dem Wiki des WOMO-Verlages. http://wiki.womoverlag.de/wiki/index.ph ... lagerungen

Gruß
Scout

[Hoefo]

Hallo

und wenn man das Wasser mit der Amidosulfonsäure noch erhitzt, dann ist die Auflösung des Kalkes nur noch eine Sache von Minuten.

Gruß
Helmut

[masure]

Ich würde Amidosulfonsäure nirgends verwenden,
nicht im WOMO und nicht im Haus.
Erstens ist mir die Dosierung/Handhabung zu umständlich
und zweites ist sie nahe verwandt mit de Schwefelsäure.
https://de.wikipedia.org/wiki/Amidosulfons%C3%A4ure
Ist für die Schlauchbinder/Schlauchschellen im Trinkwassertank suboptimal,
würde ich als Laie sagen.
Ich bleibe bei der Zitronensäure, ist als Pulver auch noch besonders ergiebig
und besonders preiswert.
Darf jeder halten wie er mag.

[Schwedenopa]

--- und zweites ist sie nahe verwandt mit de Schwefelsäure.

Nein, das ist sie nicht. Zwar basiert sie auch auf Schwefel, aber die Eigenschaft, die konzentrierte Schwefelsäure über die reine Säurewirkung hinaus auf organische Materialien hat, die Verkohlung durch Wasserentzug, hat die Amidosulfonsäure nicht. Und auch die eigentliche Säurewirkung ist viel schwächer.

@Scout: Der Tipp mit dem Umpumpen ist gut! Das werde ich bei mir auch so machen. Wobei ich noch nicht einmal eine Gardena-Kupplung an den Duschschlauch basteln müsste, der Duschschlauch reicht bei meinem Womo auch so bis an die Serviceöffnung des Frischwassertanks heran.

Allerdings werde ich die Sache wohl noch einmal um ein paar Wochen verschieben, jetzt steht erst mal ein anderes Projekt am Womo an. Dazu später mehr.

MfG
Gerhard

[masure]

Hallo Gerhard,
nachdem Du hier und auch in anderen Foren immer mit profunden Tips und Ratschlägen
zur Stelle bist, wofür ich Dir auch an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich danken möchte,
habe ich am WE eine Anfrage an ALDE gestellt und folgende Antwort bekommen:

Sehr geehrter Herr.......

unseren Erfahrungen nach ist ein Entkalken nicht zwingend notwendig, da durch die indirekte Erwärmung auch keine vergleichbaren (zum Tauchsieder) Kalkanhaftungen stattfinden. Seitens Alde gibt es noch keine Entkalkungsempfehlung, mit welchen Mitteln vorgegangen werden kann. Generell sollten Sie nur darauf achten, keine zu hohe Dosierung bei Konzentraten zu verwenden.

Mit freundlichen Grüßen

Alde-Service-Team

Alde Deutschland GmbH
Mühläckerstr. 11
97520 Röthlein

Ich werde also in Zukunft weiter wie bisher verfahren,
denn Schleim und Kalk möchte ich auch in Zukunft
weder in den Leitungen noch im Boiler haben.

[Schwedenopa]

Hallo Peter,

vielen Dank für die Weiterleitung der Info von Alde!

Ich hatte bereits in eine ähnliche Richtung gedacht, denn immerhin kommt ja der Boilerteil einer Alde-Heizung weder mit der Brennkammer noch mit den elektrischen Heizstäben direkt in Berührung. Das dürfte allerdings die Kalkablagerung nicht völlig verhindern, sondern bestenfalls vermindern.

Parallel habe ich mich dafür über Vor- und Nachteile der verschiedenen Säuren informiert, und bin dabei auf einige interessante Tatsachen gestoßen:

Essigsäure kann Korrosion an Metallteilen auslösen. Das sollte beim Alde-Boiler allerdings kein Problem sein, denn der besteht aus Edelstahl. Essigsäure kann, wenn die Konzentration zu hoch wird, allerdings auch Gummidichtungen etc. angreifen!

Zitronensäure greift zwar außer dem Kalk nichts an. Dafür kann sich, wenn man Zitronensäure mit darin gelöstem Kalk erhitzt, Calciumcitrat ablagern, und das ist mindestens genauso hartnäckig wie Kalk (Calciumcarbonat). Also wenn man Zitronensäure nimmt, dann nur "kalt", also den Boiler nicht einschalten!

Was bleibt, was weder Dichtungen noch Metalle angreift, und was auch erhitzt werden kann, ohne dass es zu Ablagerungen kommt, ist: Amidosulfonsäure!

MfG
Gerhard

[Scout]

Zu den Aussagen von Alde.
Bei Temperaturen über 60°C fällt verstärkt Kalk aus. Wenn die Wassertemperatur im Boiler 60°C ist, muss die Heizflächen eine höhere Temperatur haben.
Bei meiner Truma ist am Heizungsschlauch am Abgang der Heizung eine Temperatur von 110°C. Die Temperatur an der Heizfläche des Wasserbehälters wird dann auch mindestens diese Temperatur haben.
Da lagert sich dann sicher verstärkt Kalk ab.
Es müssen nicht Heizflächentemperaturen wie bei einem Tauchsieder sein.

Gruß
Scout