Trenntoilette im Wohnmobil

Bord-Elektrik, Gas, Wasser, Klimatisierung, Solar

Moderator: Mods

Für wen von euch kommt eine Trenntoilette in Frage?

Umfrage endete am 18.01.2021 - 20:35:30

1) ja, ich habe eine Trenntoilette
6
19%
2) ich überlege eine Trenntoilette einzubauen
13
42%
3) ich bin mir unsicher. Mir fehlen dazu Informationen
1
3%
4) das ist nichts für mich. Ich komme mit der Chemietoilette zurecht.
11
35%
 
Abstimmungen insgesamt : 31

Re: Trenntoilette im Wohnmobil

Beitragvon MobilLoewe » 06.01.2021 - 15:17:41

Audrey hat geschrieben:Kann man den Kanister mit dem Urin nicht einfach in eine Toilette entsorgen? Das liest man immer wieder und finde ich nicht so schwer. Der Feststoffbehälter hält dann durchschnittlich 10 Tage. Bezüglich Autarkie ist man dann ein Stück weiter.
...
Den Urin zur Not in die Botanik kippen, finde ich auch nicht so schlimm.
Beste Grüße
Audrey
Hallo Audrey, klar kann man den Urin in einer Toilette entsorgen, aber wo, wie diskret? Als Freisteher wird das schwierig.

Meine Meinung, Urin gehört nicht hinter dem Busch, am Rande eines Park- oder Stellplatzes. Zur Botanik grundsätzlich, einerseits gibt es zumindest in Deutschland Bußgelder, wenn man öffentlich uriniert, anderseits kommt bei der TT Diskussionen schnell das Argument, was alles die Kühe auf die Wiese pullern. Na toll... :roll:

Mit zwei Kassetten und AMMOVIT® NEU sind wir bis zu 5 Tagen autark.
AMMOVIT® NEU ist ein hervorragendes und seit Jahrzehnten bewährtes Mittel zur Fäkalienbehandlung, welches nach der unveränderten Spezialrezeptur hergestellt wird. AMMOVIT® NEU kann zur Gülle- und Jaucheaufbereitung eingesetzt werden.

AMMOVIT® NEU hat keinen nachteiligen Einfluss auf das Wachstum der Pflanzen und auf die Umwelt. Als Endprodukte der Ammovit-Anwendung entstehen ein wertvoller Stickstoffdünger sowie natürliche Bodenbestandteile.
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Re: Trenntoilette im Wohnmobil

Beitragvon Audrey » 06.01.2021 - 17:02:10

Mal eine andere Frage:
Wie geht ihr mit dem Dieselabgasskandal um? Jetzt soll es auch den Fiat Ducato betreffen. Wir sind eigentlich ziemlich verärgert. Haben unser Womo erst seit Dez. 2019 und jetzt das.

Beste Grüße
Audrey
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Re: Trenntoilette im Wohnmobil

Beitragvon Audrey » 06.01.2021 - 17:10:06

KZAC hat geschrieben:eine Meinung, Urin gehört nicht hinter dem Busch, am Rande eines Park- oder Stellplatzes.


Zur Not kann man doch auch in die Kanalisation (Gulli) entleeren. Und sollte man länger an einen Ort stehen, kann man einen zweiten Kanister dabei haben. Erfinderisch muss man immer beim Reisen mit dem Wohnmobil sein. Jeder darf und soll es so handhaben, wir es für ihn gerade gut passt. Ich finde die unterschiedlichen Meinungen auf jeden Fall spannend. Für eine echte Umfrage müsste man schon eine größere Anzahl Menschen befragen. Aber eine kleine Momentaufnahme sind die Rückmeldungen auf jeden Fall.

Beste Grüße
Audrey
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Re: Trenntoilette im Wohnmobil

Beitragvon MobilLoewe » 06.01.2021 - 17:29:59

Audrey hat geschrieben:Zur Not kann man doch auch in die Kanalisation (Gulli) entleeren.
Beste Grüße
Audrey
Auch Einspruch, nicht alle Gullis leiten in Kläranlagen, oft auch nur Regenwassersammler. Aber auch wenn ein "richtiger" Gulli genutzt wird, zumindest in Deutschland wäre das eine unerlaubte Einleitung, die je nach Gemeinde mit einem Bußgeld belegt werden kann.

Sorry... :?
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Re: Trenntoilette im Wohnmobil

Beitragvon Audrey » 06.01.2021 - 18:12:16

Ok, ist gut!
Danke für die freundliche Belehrung
Grüße
Audrey
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Re: Trenntoilette im Wohnmobil

Beitragvon KZAC » 06.01.2021 - 18:42:24

Audrey hat geschrieben:
KZAC hat geschrieben:eine Meinung, Urin gehört nicht hinter dem Busch, am Rande eines Park- oder Stellplatzes.




Das hab nicht ICH geschrieben... :wink:
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Re: Trenntoilette im Wohnmobil

Beitragvon Audrey » 06.01.2021 - 18:54:36

KZAC hat geschrieben:
Audrey hat geschrieben:
KZAC hat geschrieben:eine Meinung, Urin gehört nicht hinter dem Busch, am Rande eines Park- oder Stellplatzes.




Das hab nicht ICH geschrieben... :wink:


Sorry, das war Mobilloewe. Keine Absicht von mir.
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Re: Trenntoilette im Wohnmobil

Beitragvon Engis » 06.01.2021 - 22:41:24

MobilLoewe hat geschrieben:Hallo Audrey, klar kann man den Urin in einer Toilette entsorgen, aber wo, wie diskret? Als Freisteher wird das schwierig.


Mit zwei Kassetten und AMMOVIT® NEU sind wir bis zu 5 Tagen autark.
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AMMOVIT® NEU hat keinen nachteiligen Einfluss auf das Wachstum der Pflanzen und auf die Umwelt. Als Endprodukte der Ammovit-Anwendung entstehen ein wertvoller Stickstoffdünger sowie natürliche Bodenbestandteile.


Bernd, warum erzählst du in ALLEN Foren immer den gleichen Kram?
Ammovit, Ammovit, Ammovit.
Es geht hier um Trenntoilette.
und da hast du keine Ahnung von, also halte dich doch einfach zurück. Schreib mal zur Abwechslung nix dazu, wenn du nichts beitragen kannst, außer Ammovit!

Du stellst eine Frage und danach gleich die Behauptung, dass man das nicht unauffällig entsorgen könnte.
Woher weißt du das?
Hast du es schon gemacht?
Nein, also stell nicht solche Behauptungen auf.
Und wenn du mit Ammovit glücklich bist und einem Entsorgungsrythmus von 5 Tagen, dann ist das doch toll.
Wir kommen mit zwei Kassetten niemals 5 Tage weit, daher haben wir eine Trenntoilette.

Also halt dich mal zurück, vielleicht hast du ja einfach nix anderes zu tun oder wirst von Ammovit gesponsert, um die gute Botschaft in alle Foren zu pushen. Hier gehts um Trenntoiletten

So, und nun weiter zu Thema Trenntoilette!

Trenntoilette ist für alle, die nicht oft auf Campingplätze oder Stellplätze eine tolle Sache.
Mit der Entsorgung muss man umgehen lernen und wenn wir irgendwann viele sind, werden auch Campingplätze und Co die Infrastruktur anbieten.
Die Fäkalien im Müllbeutel im Müll zu entsorgen ist übrigens nicht schlimmer, wie 20 Babywindeln in die Mülltonne zu schmeißen.

Gruß
Jürgen
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Re: Trenntoilette im Wohnmobil

Beitragvon Schwedenopa » 07.01.2021 - 10:55:33

Hallo!

MobilLoewe hat geschrieben:Aber auch wenn ein "richtiger" Gulli genutzt wird, zumindest in Deutschland wäre das eine unerlaubte Einleitung, die je nach Gemeinde mit einem Bußgeld belegt werden kann.

Nicht nur in Deutschland: Die Entsorgung von Toilettenabwässern, egal ob mit oder ohne "Chemie", egal ob mit Fäkalien oder nur Urin, in Regenwassergullis stellt in den allermeisten europäischen Ländern mindestens eine Ordnungswidrigkeit, wenn nicht sogar eine Straftat dar.

Hinzu kommt, dass gerade bei neueren Kanalisationen Regen- und Abwasser getrennt behandelt werden: Während die Haushaltsabwässer zur Kläranlage geführt werden, landet das, was in die Regenwassergullis fließt, meistens nur in einer Sickergrube oder sogar im nächsten Fluss. (Man will auf diese Weise verhindern, dass bei Starkregen die Kläranlagen überfordert werden und ungeklärte Abwässer in der Natur landen.)

Und wenn man den, sagen wir mal: Feststoffanteil :wink: , aus einer Trenntoilette über den Hausmüll entsorgt, dann geht natürlich zumindest ein großer Teil des Umweltvorteils der Trenntoilette flöten. Egal ob die Entsorgung mit oder ohne Plastikbeutel erfolgt.

MfG
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Re: Trenntoilette im Wohnmobil

Beitragvon MobilLoewe » 07.01.2021 - 12:17:04

Engis hat geschrieben:
MobilLoewe hat geschrieben:Hallo Audrey, klar kann man den Urin in einer Toilette entsorgen, aber wo, wie diskret? Als Freisteher wird das schwierig.


Mit zwei Kassetten und AMMOVIT® NEU sind wir bis zu 5 Tagen autark.
AMMOVIT® NEU ist ein hervorragendes und seit Jahrzehnten bewährtes Mittel zur Fäkalienbehandlung, welches nach der unveränderten Spezialrezeptur hergestellt wird. AMMOVIT® NEU kann zur Gülle- und Jaucheaufbereitung eingesetzt werden.
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Bernd, warum erzählst du in ALLEN Foren immer den gleichen Kram?
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und da hast du keine Ahnung von, also halte dich doch einfach zurück. Schreib mal zur Abwechslung nix dazu, wenn du nichts beitragen kannst, außer Ammovit!

Du stellst eine Frage und danach gleich die Behauptung, dass man das nicht unauffällig entsorgen könnte.
Woher weißt du das?
Hast du es schon gemacht?
Nein, also stell nicht solche Behauptungen auf.
Und wenn du mit Ammovit glücklich bist und einem Entsorgungsrythmus von 5 Tagen, dann ist das doch toll.
Wir kommen mit zwei Kassetten niemals 5 Tage weit, daher haben wir eine Trenntoilette.

Also halt dich mal zurück, vielleicht hast du ja einfach nix anderes zu tun oder wirst von Ammovit gesponsert, um die gute Botschaft in alle Foren zu pushen. Hier gehts um Trenntoiletten

So, und nun weiter zu Thema Trenntoilette!

Trenntoilette ist für alle, die nicht oft auf Campingplätze oder Stellplätze eine tolle Sache.
Mit der Entsorgung muss man umgehen lernen und wenn wir irgendwann viele sind, werden auch Campingplätze und Co die Infrastruktur anbieten.
Die Fäkalien im Müllbeutel im Müll zu entsorgen ist übrigens nicht schlimmer, wie 20 Babywindeln in die Mülltonne zu schmeißen.

Gruß
Jürgen
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Nun mal langsam Jürgen, ich bin nur in zwei Foren aktiv.

Ich habe mich intensiv mit dem Thema Trenntoilette beschäftigt, vom Einbau, Handhabung, bis zur Nutzung für Sie und Ihn, selbst das Thema Montezumas Rache ist mit eingeflossen. Insofern habe ich schon eine "Ahnung", die Quint­es­senz entspricht nur nicht deiner, aber das kannst Du doch aushalten? :) Im übrigen gehöre ich auch zu denen, die oft frei stehen. Die Frage der ordnungsgemäßen Entsorgung ist immer ein Thema, egal ob nach 2 bis 5 Tagen mit Kassette, oder TT nach 2 (Urin) bzw. 10 (Feststoffe) Tagen. Das TT Nutzer insbesondere den Urin auch mal frei entsorgen ist verbrieft, leider genauso wie Kassettennutzer.

Hinsichtlich der Alternative Ammovit, das ich seit rund 10 Jahren nutze, es tut mir leid wenn ich Dir damit auf den Keks gehe. Ich bitte um Entschuldigung. Leider bekomme ich keine Provision... :lol:
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Re: Trenntoilette im Wohnmobil

Beitragvon independent » 07.01.2021 - 12:55:00

Hallo Allerseits,

eine interessante Diskussion und ich finde es immer wieder spannend, dass genau jene Wohnmobilisten, die von Trenntoiletten so überhaupt keine Ahnung haben, sofort wissen, warum’s nicht gut ist, auf die Umwelt pochen und mit Unwissen gespickter Kritik den erhobenen Zeigefinger ausfahren. Genau jene sollten vielleicht ab hier nicht mehr weiterlesen, weil sie meine Argumente sowieso nicht erreichen werden.

Jene, die lieber die Chemietoilette in welcher Form auch immer nutzen, sei das unbenommen, weil natürlich jeder es so handhaben darf, wie es für ihn am angenehmsten scheint und ich niemand bekehren, sondern lediglich von meinen Erfahrungen erzählen möchte.

Jetzt kommt der Part für die Interessierten, die vielleicht umbauen wollen: Leute, wenn ihr die bordeigene Toilette hauptsächlich oder ausschließlich nutzt, baut um, egal ob Selbstbau oder Fertigprodukt, das gilt speziell für Freisteher. Es gibt momentan keine hygienischere, geruchsfreiere, umweltbewusstere, stressfreiere Nutzung und Entsorgung.

Es gibt bei einer TTT drei Punkte zu beachten: Erstens die Trennung des Flüssigen vom Festen, zweitens den festen Stoffen die Feuchtigkeit alsbald entziehen und drittens eventuelle Gerüche mittels effizienter Lüftertechnik aus dem Badezimmer fernhalten.

Weil das Thema Urinentsorgung immer wieder für sogar heftige Diskussionen sorgt: Urin stinkt einmal die ersten zwei, drei Tage grundsätzlich nicht. Er ist steril, antimikrobiell und hat einen mandelartigen Geruch, sofern er für sich alleine steht, keine bakteriellen Entzündungen oder sonstige Krankheiten vorliegen oder z.B. Spargel gegessen wurde. Urin ist ein natürlicher Dünger, enthält viele Minerale, Salze, Enzyme etc., ist biologisch abbaubar und wenn man auf einem Wald- oder Wiesenplatz steht, stellt es umwelttechnisch überhaupt kein Problem dar, diesen dosiert - die Betonung liegt auf dosiert – an mehreren Stellen (Bäume, Sträucher) zu entsorgen.

Mit ordnungswidrigem Pullern in der Öffentlichkeit hat das genauso viel zu tun, wie eine Kuh mit Stepptanzen und die Wahrscheinlichkeit, dass ein weiterer Camper, der auch eine Trenntoilette nutzt und ebenfalls seinen Urin an den gleichen Stellen zeitnah entsorgen will, liegt nicht einmal im Promillebereich und tendiert gegen absolut null.

Außerdem kann das Flüssige völlig problemlos an jeder Raststätte oder WC-Anlage entsorgt werden. Es sind dann zwar nicht Toilettengänge mit 300 oder 400 ml sondern 6 bis 8 Liter, was der WC-Anlage grundsätzlich einmal egal ist. Beim Entleeren sollte man nichts verschütten, was mit Weithalskanistern sehr gut und unauffällig funktioniert. Und das Wichtigste, Nachfolgende können die Toilette ohne massive Verschmutzung und Geruchsbelästigung nutzen, was man ja bei einer Kassette nicht behaupten kann.

In die örtliche Kanalisation zu leeren, ist tatsächlich keine gute Idee, weil man zumeist nicht weiß, wie das Kanalnetz aufgebaut ist und die wenigsten Regenwasserkanäle mit einem Klärwerk verbunden sind, weil dies unnötigen Aufwand und Überforderung bei Regen bedeutete.

Jetzt noch kurz weiter zur Umwelt: Nehmen wir an, zwei Personen sind mit einem Wohnmobil einen Monat lang unterwegs. Im Falle eines Kassettenbetriebes muss diese alle zwei bis drei Tage entsorgt werden, was im Durchschnitt 12 Entleerungen/Monat ergibt. Das Volumen der Kassette beträgt ca. 17 Liter, wobei das Flüssige etwa 11- 12 Liter betragen wird. Beim Entsorgen wird noch zwei bis drei Mal nachgespült, weil man ja eine saubere Kassette haben will. Das heißt, dass im günstigen Fall noch einmal mindestens 10 Liter anfallen. Man kontaminieren also innert eines Monats 250 - 300 Liter Wasser mit Fäkalien. Hier haben wir die problematischen Chemikalien noch gar nicht mit einbezogen.

Meine Erfahrung besagt, dass bei der Trenntoilette mit 14-tägiger Entleerung, im Monat in etwa gesamt 30 Liter Volumen bei den Feststoffen samt Humus anfallen. Wie viel Wasser benötigen wir für die Entsorgung der Feststoffe? Null, weil ja das Bestreben besteht, den Feststoffen Feuchtigkeit zu entziehen. Zu den Plastiktüten, weil da wird ja ziemlich genau darauf geschaut :-): es gibt biologisch abbaubare. Nur so nebenbei: Es wurde schon angeführt, wie viele Papierwindel werden alleine in einem Bundesland tagtäglich im Restmüll entsorgt? Die stinken aber dann richtig.

Zum Geruch: Entgegen aller Unkenrufe, Feststoffe die getrocknet sind, riechen nicht, ziehen keine Fliegen an und verursachen auch keinen Ekel, weil sie mit Streugut, Humus und was auch immer vermischt sind. Es handelt sich um eine Mär, dass die Restmüllbehälter mit stinkenden Müllbeutel der TTT-Nutzer verseucht werden, es wird bei richtiger Nutzung niemandem auffallen, weil es sich, wenn zum Beispiel Kokosfasern verwendet werden, um eine fast schon erdige Substanz in einem Biomüllsack handelt.

Die Nutzung einer Trenntoilette ist höchst komfortabel, sehr leicht erlernbar. Die Entleerung dauert bei mir keine zwei Minuten: Raustragen des Feststoffbehälters (ich habe eine Selbstbautoilette mit motorbetriebenem Rührwerk) aus dem Wohnmobil, Mülltüte darüber stülpen, umdrehen, auf zwei, drei Seiten kurz draufklopfen, Mülltüte abziehen und verknoten, neuen Kokosfaserhumus einfüllen, fertig. Der Humus, der noch an den Wänden des Behälters anhaftet, bleibt für die nächste Kompostierung im Behälter.

Es bedarf keiner extra Anlagen oder Plätze, das geht ratzfatz vor dem Wohnmobil. Bei Wohnmobilisten, die eine Tütenkompostierung (also keinen Quirl) haben, geht’s noch einfacher, Tüte entnehmen, zuknoten und zum Restmüll tragen. Eine Kassettenentleerung dauert deutlich länger, ist umständlich, unhygienisch und zumeist auch heftig stinkend. Es stimmt aber auch, dass es bei so mancher Fertigtoilette ebenfalls umständlich ist, weil der gesamte Unterbau ausgebaut werden muss und die Entsorgung dadurch aufwändiger wird. Dafür muss das aber nur etwa alle 14 Tage gemacht werden.

Und bedenkt, nie mehr wieder bei einer versifften Entsorgungsstation aussteigen müssen :-).

Wenn jetzt noch das Filtersystem im Wohnmobil für das Grauwasser tatsächlich praktikabel wird, ist der Autonomie in Verbindung mit LI-Technik sehr weiter Spielraum gegeben.
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Re: Trenntoilette im Wohnmobil

Beitragvon Audrey » 07.01.2021 - 15:35:23

Danke für deinen informativen Beitrag, Independent. Wir selber werden erst etwas provisorisches basteln, bevor wir ein TTT einbauen. Ich denke, eine TTT macht auf jeden Fall für uns Sinn. Man wird kein Problem damit haben, eine Toilette zu finden. Trotzdem muss ich nochmal nachfragen:

Worin besteht eigentlich der Unterschied, den Urin direkt in einen Gulli zu schütten statt in eine Toilette? Die Toilette mündet doch letztendlich in die Kanalisation. Oder verstehe ich hier etwas komplett falsch?

Beste Grüße
Audrey
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Re: Trenntoilette im Wohnmobil

Beitragvon Schwedenopa » 07.01.2021 - 15:37:25

Audrey hat geschrieben:Worin besteht eigentlich der Unterschied, den Urin direkt in einen Gulli zu schütten statt in eine Toilette? Die Toilette mündet doch letztendlich in die Kanalisation.

Die Toilette schon. Der Gulli aber nicht!

MfG
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Re: Trenntoilette im Wohnmobil

Beitragvon independent » 07.01.2021 - 16:17:40

Audrey hat geschrieben:Danke für deinen informativen Beitrag, Independent. Wir selber werden erst etwas provisorisches basteln, bevor wir ein TTT einbauen. Ich denke, eine TTT macht auf jeden Fall für uns Sinn. Man wird kein Problem damit haben, eine Toilette zu finden. Trotzdem muss ich nochmal nachfragen:

Worin besteht eigentlich der Unterschied, den Urin direkt in einen Gulli zu schütten statt in eine Toilette? Die Toilette mündet doch letztendlich in die Kanalisation. Oder verstehe ich hier etwas komplett falsch?

Beste Grüße
Audrey


Weil die meisten Kommunen, wie von Schwedenopa bereits angedeutet, getrennte Systeme haben. Auf der einen Seite den Regenwasserkanal für Oberflächenwasser, der aber nicht im Klärwerk mündet und andrerseits den Schmutzwasserkanal in den Fäkalien und Abwasser der Haushalte eingeleitet werden, der in Folge an ein Klärwerk angeschlossen ist. Wäre der Kanal für Oberflächenwasser ebenfalls an ein Klärwerk angeschlossen, würde das bei Regenfällen das Klärwerk bald einmal überfordern, weil das Regenwasser sich erstens mit dem kontaminierten Wasser vermischt und zweitens die Menge des Wassers zur Überforderung beiträgt.

Ja, ich kenne einige Wohnmobilfahrer, die eine derartige Toilette erst in der Garage oder sonst wo ausprobieren und Erfahrungen sammeln, bevor sie an den Umbau herangehen.
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Re: Trenntoilette im Wohnmobil

Beitragvon Audrey » 07.01.2021 - 16:21:32

Danke an dich! Jetzt ist es mir klar.
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