Grisu3860 hat geschrieben:Oh man, Ihr macht es mir ja echt nicht leicht.
Es gibt halt so ein paar Themen, da kannst Du eine Anzahl von n Wohnmobilisten danach fragen, und erhältst mindestens n+1 verschiedene Antworten. Dazu gehören beispielsweise die Wasserbehandlung, aber auch die Batterien.
OK, ganz allgemein: Vier Jahre sind jetzt kein soo schlechtes Alter für eine Aufbaubatterie. Je nach Beanspruchung und Qualität der Ladetechnik kann eine Batterie durchaus nach dieser Zeit die Grätsche machen. Dabei ist es für die Lebensdauer weitgehend egal, ob Nass, Gel oder AGM. Will man die Lebensdauer verlängern, so sollte man sich erst mal anschauen, welche Faktoren die Lebensdauer verkürzen:
Und da steht an allererster Stelle die Tiefentladung! Sprich wenn man die Ruhespannung auf 10,5 Volt oder noch tiefer gebracht hat. Insbesondere dann, wenn man sie auch noch längere Zeit im tiefentladenen Zustand stehen lässt, kann eine Bleibatterie schon nach einer einzigen Tiefentladung dauerhaft einen Teil ihrer Kapazität verloren haben. Aber auch wenn es nicht so weit runter geht: Idealerweise entnimmt man einer Bleibatterie niemals mehr als 50% Ladung.
An zweiter Stelle steht die Überladung: Eine starke Überladung sollte normalerweise nie vorkommen, es sei denn, das Ladegerät ist defekt oder es wird ein ungeeignetes Gerät verwendet. Eine leichte Überladung kann aber - siehe meinen vorherigen Beitrag - bei nicht temperaturkompensierten Ladegeräten gerade an heißen Sommertagen durchaus mal vorkommen. Da ist dann die Nassbatterie etwas härter im Nehmen, weil man hier die Gasungsverluste durch Nachfüllen von destilliertem Wasser ausgleichen kann.
Unterladung, dritter Platz, dürfte bei Dir eher nicht in Frage kommen, weil Du ja regelmäßig ans Netz gehst. Mit Unterladung meine ich nicht die Tiefentladung, sondern vielmehr, dass die Batterie nur sehr selten, wenn überhaupt richtig "randvoll" geladen wird. Bei Leuten, die nur selten ans Stromnetz gehen, macht sich im Laufe der Zeit bemerkbar, dass die Lichtmaschine alleine es normalerweise nicht schafft, eine Aufbaubatterie voll aufzuladen. Im Sommer kann man das oft durch eine Solaranlage ausgleichen, aber nicht beim Wintercamping. Andere Kandidaten für Unterladung sind die Womos, deren Ladegerät im Verhältnis zur Batteriekapazität zu schwach ist, so dass eine Übernachtung am Stromanschluss zeitlich nicht für eine Vollladung ausreicht. Bzgl. Unterladung geben sich Gel-, AGM- und (zyklenfeste) Nassbatterien nicht viel.
Grisu3860 hat geschrieben:Nur einmal habe ich sie ausgebaut und 24 Std am Entsulfatisierungsgerät bei meinem Nachbarn angehängt um sie etwas aufzufrischen.
Das bringt nicht viel. Desulfatierung ist aber sowieso eher Glaubenssache.
Grisu3860 hat geschrieben:Sollte man trotzdem besser 120 AH nehmen anstatt der jetzigen 90 AH?
Eine größere Batterie hat auf jeden Fall den Vorteil, dass man nicht so leicht unter die 50% Ladung rutscht. Könnte sich positiv auf die Lebensdauer auswirken.
Grisu3860 hat geschrieben:Würde mein Ladegerät die 120 AH auch komplett aufladen?
Das würde es mit ziemlicher Sicherheit tun. Die Frage ist nur, wie lange es dafür braucht (siehe oben bei Unterladung). Bei einer 120 Ah-Batterie sollte es einen maximalen Ladestrom von mindestens 20 Ampere liefern können. Ich kenne Dein Ladegerät nicht, kann es das?
MfG
Gerhard