Elgena Warmwasserboiler

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Elgena Warmwasserboiler

Beitragvon JoeD » 23.04.2022 - 22:22:47

Hallo Gemeinschaft.

Ich habe in meinem Wohnmobil einen Elgena Boiler Modell ME aus V4A eingebaut - Baujahr 2006.
Das Wasser darin wird entweder bei Landstrom elektrisch erhitzt oder über die Diesel-Wohnraumheizung.
In 16 Jahren ist mir jetzt zum 3. Mal der Boiler undicht geworden. Lt. Elgena Techniker liegt es möglicherweise am chlorreichen Wasser.
In südlichen Ländern, wie Portugal oder Spanien würde auf Grund der Wasserqualität viel Chlor genutzt.

Ich bin im Jahr ca. 4 Monate ca. 4 Monate in diesen Ländern unterwegs. Bin ich alleine?
Wenn ich mich hier an der Algarve umschaue, liegen Tausende Segel- und Motorjachten in den Häfen, die haben doch bestimmt auch alle einen Boiler aus Edelstahl. Ich habe bei einer großen Werft nachgefragt, ob die mir helfen können - Aus-Einbau, schweißen.
Nichts.

Da müsste ich, wenn ich im Internet suche, doch vielfach dasselbe Problem auftauchen. Ich finde aber nichts.
Vielleicht stelle ich aber auch die falschen Fragen.

Habt ihr evtl. Erkenntnisse?
Gruß
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Re: Elgena Warmwasserboiler

Beitragvon KZAC » 24.04.2022 - 09:38:59

Die Dinger sind aus meiner Erfahrung in Wohnmobilen eher selten verbaut (in VW-Bus Ausbauten findet man die schonmal öfter), aber wohl eher tatsächlich auf Booten. Das Wasser im Süden ist chlorhaltiger, das stimmt. Aber dann müssten im Umkehrschluss auch dieTruma oder Aldes das gleiche Problem haben wenn man viel im Süden unterwegs ist. Edelstahl bei den Kesseln ist eigentlich üblich.

Gruß Kai
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Re: Elgena Warmwasserboiler

Beitragvon Roadrunner » 24.04.2022 - 10:05:28

Hallo, könnte sich hier um "Lochfraß" handeln.

Würde hier schon Mal ausführlich diskutiert.
Vielleicht ist für dich etwas dabei:

search.php?keywords=Lochfra%C3%9F
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Re: Elgena Warmwasserboiler

Beitragvon Schwedenopa » 24.04.2022 - 11:39:49

Hallo!

JoeD hat geschrieben:In 16 Jahren ist mir jetzt zum 3. Mal der Boiler undicht geworden. Lt. Elgena Techniker liegt es möglicherweise am chlorreichen Wasser.
In südlichen Ländern, wie Portugal oder Spanien würde auf Grund der Wasserqualität viel Chlor genutzt.

Das halte ich für sehr unwahrscheinlich. V4A-Edelstahl sollte bis zu 400 mg/l Chloridkonzentration gegen Lochfraß beständig sein, und die EU-Trinkwasserrichtlinie, die auch in Portugal und Spanien gilt, lässt maximal 250 mg/l im Leitungswasser zu.

Es sei denn, dem bereits bis zum zulässigen Höchstwert chlorierten Leitungswasser wird zusätzlich noch chlorhaltiges Entkeimungsmittel o.ä. zugesetzt.

MfG
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Re: Elgena Warmwasserboiler

Beitragvon Scout » 24.04.2022 - 12:21:44

JoeD hat geschrieben:In 16 Jahren ist mir jetzt zum 3. Mal der Boiler undicht geworden. Lt. Elgena Techniker liegt es möglicherweise am chlorreichen Wasser.

Gechlortes Wasser oder Reiniger die auf Chlorbasis bestehen (DanKlorix, Chlorbleichlauge) greifen Edelstahl nicht an.
Truma hat das zwar behauptet um in einem Schadensfall einen Gewährleistungsanspruch abzuwehren. Das gleiche Argument kommt jetzt anscheinen von Elgena.

Inzwischen hat Truma aber erkannt, dass ihre Aussage falsch war und schreibt folgendes. https://www.reisemobil-international.de ... ersystems/

Truma hat nun die Auswirkungen von chlorhaltigen Präparaten auf den Boiler der Combi durch Experten der DEKRA in einem aufwendigen Langzeittest überprüfen lassen.
Auf Grundlage der Untersuchungsergebnisse steht nun fest: Handelsübliche chlorhaltige Reinigungsmittel und Wasserkonservierungsmittel aus dem Campingfachhandel greifen Material und Schweißverbindungen des Boilers nicht an.


Warum kann am Edelstahlboiler trotzdem Lochfraß oder Korrosion auftreten?
In den Boiler sind Stutzen eingeschweißt, es gibt einige Schweißnähte. Auf den Schweißnähten bilden sich beim Schweißen Beläge, die Lochfraß erzeugen. Diese Beläge müssen entfernt werden.
Zur Reinigung werden die Verfahren Bürsten, Schleifen, Beizen oder Strahlen angewandt.
Wenn also hier ein Schweißer nicht sorgfältigst gearbeitet hat, tritt später Lochfraß auf.

Gruß
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Re: Elgena Warmwasserboiler

Beitragvon JoeD » 24.04.2022 - 22:59:15

DANKE

Dann werde ich mal die Antworten ausdrucken und dem Reparaturauftrag beilegen.
Gruß
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Re: Elgena Warmwasserboiler

Beitragvon Scout » 25.04.2022 - 09:18:54

Das kannst du auch noch mit ausdrucken oder Teile davon.
Von der „Informationsstelle Edelstahl Rostfrei“ gibt es das Merkblatt 893
„Edel-stahl Rostfrei für die Wasserwirtschaft“. https://www.edelstahl-rostfrei.de/downl ... MB_893.pdf

Hierzu zitiere ich aus einem Artikel Seite 11 aus dem
Ozon ist ein zunehmend verwendetes alternatives Oxidationsmittel, welches entweder allein oder in Verbindung mit Chlor in der Wasseraufbereitung zur Anwendung kommt. Nichtrostende Stähle der V4A Gruppe sind hier beständig. So wird beispielweise der Edelstahl 1.4404 vorzugsweise für den Bau von Ozongeneratoren verwendet. Ferner ist Chlor auch als hypochlorige Säure oder Hypochlorition aus chlorhaltigen Desinfektionsmitteln als starkes Oxidationsmittel zu nennen
.

Gruß
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Re: Elgena Warmwasserboiler

Beitragvon Sparks » 29.04.2022 - 13:55:08

Hallo Scout
Kann so etwas auch durch Rostpartikel aus dem getankten Wasser kommen?
Gruß
Sparks
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Re: Elgena Warmwasserboiler

Beitragvon Scout » 30.04.2022 - 12:39:37

Erst mal etwas Allgemeines.
Edelstahl ist eine Legierung aus Eisen, Chrom und Nickel (V2A), im Falle von V4A. kommt noch Molybdän dazu. An der Oberfläche bildet sich eine dünne Chromoxidschicht. Diese Schicht ist nur wenige Nanometer (nm) dick und korrosionsbeständig. (1 nm = 1 Millionstel mm)
Beim Schweißen lagern sich an der Oberfläche Fremdpartikel und Schmutz ab. An diesen Stellen kann sich die Schutzschicht nicht ausbilden und der Edelstahl neigt stark zur Korrosion.
Diese Verschmutzung muss entfernt werden z.B. durch beizen, schleifen oder bürsten. Bei schlecht gereinigten oder gebeizten Schweißnähten ist Korrosion sicher.

Sparks hat geschrieben: Kann so etwas auch durch Rostpartikel aus dem getankten Wasser kommen?

Wenn die Schweißnähte sorgfältig gereinigt oder gebeizt wurden, entsteht keine Korrosion.

Gruß
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