Mal grundsätzlich:
Die Düsen der gängigen Hochdruckreiniger sind einstellbar (wie weit der Strahl gefächert wird - je breiter, desto weniger Druck).
Der Druck von 80 Bar oder so liegt nur an der Düsenöffnung an (Mikrofein..) nach vorn jedoch wird der Strahl breiter, im gleichen Maß der Druck geringer. (Wer Lust hat, nimmt sich mal eine physikalische Formelsammlung her, und rechnet aus, was da dann im Abstand von einem Meter und einem Fächer von einem halben Meter übrigbleibt)
Mit einem Wasserstrahl kann man sogar alles von Holz, über Stein bis Titanlegierungen schneiden, der Druck des hier verwendeten haarfeinen Wasserstrahls geht von 450 bis über 3000 Bar... Aber wie gesagt, nur mit dem Haarfeinen Wasserstrahl, den man beim Hochdruckreiniger ja nicht hat.
Die Hochdruckreiniger an den Waschanlagen haben je nach gewähltem Programm einen anderen Druck (Vorreinigen mit vollem Druck, Wasser-Entspannungsmittel mit niedrigstem Druck)
Wenn die mit Ihren Geräten Lackschäden verursachen würden, könnten sie sich vor Produkthaftungsklagen nicht mehr retten.
Wenn was wegfliegt (Unterbodenschutz oder Lack), dann war's sowieso nicht richtig mit dem Untergrund verbunden, und lieber so, als daß man Jahre später entdeckt, daß unter dem Lack alles verrottet ist.
Daß man nicht auf Dichtungen oder unversiegeltes Holz mit zu kurzem Abstand draufhält, sollte jedem Klar sein. Wenn nicht, gibt's immer noch Eimer und Schwamm.
Es hält sich bei Mopedfahrern noch immer hartnäckig das Gerücht, daß man mit einem Hochdruckreiniger eine Zylinderkopfdichtung "durchblasen" kann.
Ich reinige schon seit 20 Jahren Motoren mit Kaltreiniger und Hochdruckreinigern Motore, die verölt waren, weil die Kopfdichtung undicht war, und hatte selbst da noch nie Probleme, daß da Wasser eingedrungen wäre.
Ein anderes Thema ist die Schmutzfräse: Die erhöht den Wirkungsgrad des Hochdruckreinigers enorm, indem eine rotierende Düse montiert ist, die ganz kurze, fein gebündelte Impulse abgibt. Die Wirkung ist sehr heftig, aber auch nur bis zu dem Grad, daß man damit z.B. einen Aufkleber wegschießt. Aber einem Lack, der richtig mit dem Untergrund verbunden ist (verschliffen, Primer, Lack), kann das auch nichts anhaben.
(jeder Bootsfahrer kennt das, denn nach einer Saison mit Dauerliegeplatz hat er den ganzen Rumpf voll Algen, und die kriegt er anders kaum runter. Und alles was da dann an Antifouling oder Lack wegfliegt, muß sowieso ausgebessert werden)
Doch die gibt's an einer Waschanlage im Allgemeinen nicht!
Den letzten Rest Schmutz am Womo kriegt man sowieso nur mechanisch weg (Waschbürste oder Schwamm):
Den groben Dreck wegblasen, dann mit dem Schwamm oder der auf den Reiniger aufgesteckten Waschbürste nacharbeiten, mit größerem Abstand nachspülen, abledern und sauber is.
Wer natürlich die Düse mit fünf Zentimeter Abstand an seine Fensterdichtung hält, und sich dann noch wundert, daß das Bett nass ist, sollte vielleicht nach Amiland gehen, denn da steht dann sogar auf einer Mikrowelle "Not for pets!" Da soll's ja sogar solche Hirnis geben, die ihren Fiffi nach dem Gassi-Gehen zum Trocknen in die Microwelle stellen...
Bei denen steht in der Gebrauchsanleitung für 'nen Hochdruckreiniger bestimmt etwas in der Art von: "Blowing in the ear of your neighbour may cause some unexpected reactions of him, like hitting you.."
Also nochmal: Die Waschanlagen sind O.K.
Schlimmstenfalls zeigen sie einem, wo dringend was ausgebessert werden muß!
Letztendlich gibt's immer noch die "klassische" Methode: Schwamm, Spüli und 'nen (oder auch mehrere) Eimer Wasser.
Grüße
Nite_Fly