elektrische Standsicherheit

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Beitragvon nitefly » 15.10.2004 - 19:51:33

@pitti

Wetten, du ziehst auch den Fernseher, das Radio, die Kaffeemaschin usw. bei Gewitter aus der Steckdose...???


Nachdem ich bei einem Gewitter meinen Fernseher, zwei Videorecorder, den Dolby-Verstärker, eine Aktiv-Box und den PC "verloren" habe, JA allerdings nur bei heftigen Gewittern (Die Kaffeemaschine natürlich nicht und aus der Taschenlampe mache ich die Batterien auch nicht raus :!: )

Wer da nicht versichert ist, legt für eine Nacht mal schnell 10.000 ? auf den Tisch. Dafür kann ich auch mal den Schalter an 'ner Steckdosenleiste ausschalten und ein Antennenkabel rausziehen.

Ciao

NiteFly
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Beitragvon Uli_bw » 15.10.2004 - 20:07:25

nitefly hat geschrieben:@pitti

Wetten, du ziehst auch den Fernseher, das Radio, die Kaffeemaschin usw. bei Gewitter aus der Steckdose...???


Nachdem ich bei einem Gewitter meinen Fernseher, zwei Videorecorder, den Dolby-Verstärker, eine Aktiv-Box und den PC "verloren" habe, JA allerdings nur bei heftigen Gewittern (Die Kaffeemaschine natürlich nicht und aus der Taschenlampe mache ich die Batterien auch nicht raus :!: )

Wer da nicht versichert ist, legt für eine Nacht mal schnell 10.000 ? auf den Tisch. Dafür kann ich auch mal den Schalter an 'ner Steckdosenleiste ausschalten und ein Antennenkabel rausziehen.

Ciao

NiteFly


Aua das tut weh,
hast Du eine Ahnung wie das passieren konnte?
Da muß doch der Energieversorger dagegen absichern...

ULI
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Beitragvon Gast_p » 16.10.2004 - 10:17:45

Hallo Zusammen,
das Energieunternehmen haftet nicht für Überspannungsschäden, kann auch nicht dafür wenn irgendwo der Blitz einschlägt.
Ich habe dieselbe Situation gehabt, bei mir hat allerdings die Versicherung bezahlt, bin abgesichert gegen Überspannungsschäden.
Ich habe mir aber zusätzlich in jede Steckdose einen Überspannungsfilter eingesetzt und dann erst den Stecker des Computers, Fernseher,usw. eingesteckt.
Aber wenn ich länger nicht da bin, ziehe ich trotzdem den Stecker der Steckdosenleisten aus der Dose.
Gast_p
 

Beitragvon nightlife » 18.10.2004 - 17:57:05

Für die Gefahr der Überspannung gibt es eine simple Lösung.

Einfach eine kleine Online-USV zwischen die Zuleitung und die Gefahr ist nahezu gebannt.

In der USV findet eine permanente, galvanische Trennung von zufließender und abfließender Spannung statt. Sollte der Supergau eintreten, brennt zwar die USV durch aber alle dahinter liegenden Verbraucher überleben in der Regel unbeschadet.

Wichtig ist allerdings eine vernünftige Erdung der USV sonst bringt das Ganze natürlich nix.
Grüße aus dem schönen Taunus

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Beitragvon FrankS » 18.10.2004 - 18:48:03

Hallo nightlife,
bin nicht so auf dem Laufenden, was ist eine USV?
Danke
FrankS
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Beitragvon nightlife » 18.10.2004 - 20:35:59

Hallo Franks,

eine USV ist eine Unterbrechungsfreie Stromversorgung. Also eigentlich nichts anderes als eine Notstromversorgung mit Akku und integriertem Wechselrichter.

Bei dem Vorschlag als Überspannungsfänger geht es aber eigentlich nicht um dieses Feature.

Hintergrund ist, daß die Online USV´s eine galvanische Trennung zum Stromnetz beinhalten und den fließenden Strom am Ausgang stets filtern und begradigen.

Will heißen es besteht nie eine direkte Verbindung zum Stromnetz daher auch der Schutz gegen Spannungsspitzen.
Grüße aus dem schönen Taunus

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Beitragvon nitefly » 18.10.2004 - 22:28:59

Hi nightlife,

Andersrum wird'n Schuh draus:
Der Trafo in der USV überträgt die Spannungsspitze prima, aber der Akku wirkt wie ein Siebglied, falls er niederohmig genug ist.
Die galvanische Trennung bewirkt nur, daß der sekundärseitige Strom nicht über Erde zum Energieversorger zurückfließen kann (Erdschluß), was in unserem Zusammenhang aber nicht interessiert.

Ist ansonsten ein interessanter Ansatz, der sehr gut funktionieren dürfte, allerdings bei entsprechender Leistung der USV auch nicht ganz billig.
Eine kleine PC-USV wird kaum ausreichen, zumal da ja dann nicht nur das Ladegerät, sondern auch alle 220V Verbraucher im WoMo dranhängen.
(Am Standplatz: Mama, wo iss'n der Fön??)
Stellt sich die Frage, wieviel VA zieht ein Wohnmobil maximal am 220V Anschluß...
Müßte man mal zusammenrechnen, denn man muß im Zweifelsfall alles einschalten können, ohne daß der Wechselrichter in der USV abraucht.

Ich schätze mal so grob 2 kVA solltens schon sein (Bei mir sind die 220V mit 10A abgesichert). Da wären wir mit ca. 650 ? dabei. (wen's interessiert: http://www.effekta.de/html/produkte__.html , ist nur einer von vielen Anbietern, die nehmen sich preislich aber nix...)

Grüße

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Beitragvon nightlife » 18.10.2004 - 22:44:14

Hallo nitefly,

da mußt Du aber auflasten :shock: :shock: :shock: Das Teil wiegt rund 40-50 kg.

Ich dachte eigentlich eher an die Absicherung während des Fahrzeugstillstands ohne aktives Wohnen.

In diesem Fall kommst Du locker mit der kleinsten USV hin da das Ladegerät ja nicht so viel zieht.

Hab gerade mal nachgeschaut: Eine Powerware System 5115 mit 500 VA (320 Watt) wiegt gerade mal 8 kg und dürfte so um die 180-190 EUR liegen. Die 51er Serie ist eine Line-Interaktive-Technik und hiermit hast Du die Überspannung voll im Griff. :)
Grüße aus dem schönen Taunus

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Beitragvon nitefly » 19.10.2004 - 02:59:35

@nightlife

Nee, so schwer ist die nich'! Wiegt 26 Kilo...

Ich dachte auch an's "nicht aktive Wohnen", doch dann ist in Deinem Fall halt Disziplin angesagt: Du mußt ständig im Hinterkopf behalten, wieviel die USV verträgt, bevor Du irgendwelche Verbraucher schnell mal eben anschließt.....
Bin halt der Meinung, wenn Die Stromversorgung mit 10A abgesichert ist, dann sollte die das im worst case auch leisten, denn man weiß ja nie, wer da alles zugange ist...:roll:

Ciao

NiteFly
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Beitragvon Christine » 19.10.2004 - 07:41:53

Hi,

Frage an die Experten:

Da ich bereits zwei mal zu Hause wegen Überspannung das Netzteil des PC´s hobs gegangen ist (bin zum Glück gegen Überspannungsschäden versichert), habe ich jetzt vor meinem PC einen Überspannungsschutz auf dem Stecker. Das kleine Ding wiegt sogut wie nichts, aber bringt es auch was? Und das wäre doch auch im Womo am Fernseher machbar?(Sofern an 220 V angeschlossen)

Gruß

Christine
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Beitragvon nitefly » 20.10.2004 - 18:49:25

Hallo Christine,
Das Ding taugt wahrscheinlich genausoviel, wie es wiegt...
Man hat halt sein Gewissen beruhigt und der Hersteller hat ein paar Mark (sorry Euro) verdient.

Ein wirklich guter Überspannungsableiter kostet sehr viel Geld, und wird auch nur da eingesetzt, wo es was wirklich wertvolles oder lebenserhaltendes zu schützen gibt.

Zwischen Deiner Lösung und der gerade beschriebenen bleibt immer nur ein Kompromiss. Einen 100%igen Schutz gibt es da so gut wie nicht (außer eben man nabelt sich von allen Netzen ab)

Zuhause ist das die Antennenleitung, die Stromleitung, sogar über die Telefonleitung kann's reinkommen, da die wie ein riesiger Blitzableiter wirkt.

Das Maß der Dinge ist da die Reaktionszeit: die liegt bei Deinem Schutz bei etwa 1 ms. Bei einem etwas brauchbareren aber auch wesentlich teureren liegt sie bei 25 ns, also 40 mal so schnell, und der ist noch nicht wirklich gut, aber er schützt schon in vielen Fällen.

Grüße

NiteFly
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Überspannungsschutz

Beitragvon Seekater » 20.10.2004 - 22:33:21

nitefly hat geschrieben:......Ein wirklich guter Überspannungsableiter kostet sehr viel Geld, und wird auch nur da eingesetzt, wo es was wirklich wertvolles oder lebenserhaltendes zu schützen gibt.

Zwischen Deiner Lösung und der gerade beschriebenen bleibt immer nur ein Kompromiss. Einen 100%igen Schutz gibt es da so gut wie nicht (außer eben man nabelt sich von allen Netzen ab)
.......


Sehr richtig,

bei einem richtigen Blitzeinschlag sind Schutzabstände im Meter-Bereich nötig, damit der Funke nicht überschlägt. Schaut mal an den Hochspannungsmasten (die wirklich großen), wie lange die Isolatoren dort sind. Dementsprechend wirken Überspannungsschutz-Elemente zum Einsatz in einer Steckdose nur für Überspannungen (von einigen Hundert bis 1 oder 2 Tausend-Volt) und nicht für einen Blitzeinschlag mit mehreren 10 oder gar 100 Tausend Volt.

Elektrische Geräte gegen Blitzschlag schützen, geht wirklich nur durch mechanische Netztrennung über einen genügend großen Abstand (Stecker in der Dose locker machen reicht nicht aus) und wann man das tut oder läßt hängt eben von der persönlichen Erfahrung ab.

Viele Grüße
Seekater
Wenn schon Irren, dann lieber durch eine Tat, als durch eine Unterlassung
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Re: elektrische Standsicherheit

Beitragvon KPR » 22.10.2004 - 09:05:20

Um nun beim Losfahren immer eine volle Batterie zu haben, ist das Womo über eine Zeitschaltuhr und Kabel an 220 V angeschlossen und wird sozusagen für 3 h pro Tag etwas aufgeladen, Hauptschalter am Paneel ist aus


hallo
in deinem traveller ist eine calira EVS verbaut, somit kannst du --ohne schaltuhr-- dein womo tage, wochen und monate am netz hängen lassen.
die EVS regelt temperaturgesteuert -- am accu direkt-- automatisch von laden auf erhaltungsladen.
wir praktizieren das an unserem traveller seit mehr als vier jahren so

K L A U S
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Beitragvon dnodno » 10.11.2004 - 02:53:17

Lieber Niefly,
von Dir genannten Gasableiter und Varistoren reagieren deutlich schneller als Du meinst. Ein Gasableiter z. B. mit einer Nominalspannung 250V "zündet" in einer µs bei etwa 500V, beim Varistor wird der Strom noch schneller abgeleitet. Weiters mußt im Betracht ziehen, daß die eventuelle Überspannung auch eine relativ langsame Anstiegflanke aufweist. Dies resultiert aus der Induktivität, Impedanz und Kapazität der Leitung. In der Telefonie wird z. B. eine genormte 10µs Anstiegflanke (10 - 90%) angenommen und für Tests verwendet.

Zu der USV. Wenn mann wirklich nur eine galvanische Trennung beabsichtigt, so reicht auch nur ein simpler Trenntrafo (z.B. wegen Stromschlagvermeidung). Aber weder das eine, noch das andere ist ein hundertprozentiger Schutz gegen eine Überspannung. Die Isolationsspannungen werden für die zehnfache Netzspannung (2500V) konzipiert. Bei Überspannungen infolge einer Induktion nach indirektem Blitzeinschag werden in der Regel höhere Werte erreicht.
dnodno
 

Beitragvon nitefly » 10.11.2004 - 22:30:54

@dnodno

Also erstens habe ich keine galvanische trennung empfohlen (bis auf die Stecker-Raus Methode...)

Zweitens: Die Werte für die Abschaltzeiten, die ich genannt habe, stammen aus Datenblättern der Hersteller. Wenn ich Dich richtig verstehe, soll dann ein 3-Euro "Blitzschutz" genauso schnell und gut sein, wie einer für 300 oder noch mehr?
Und das mit der flachen Anstiegsflanke stimmt auch nur in dicht besiedelten Gebieten wegen dem relativ hohen kapazitiven Anteil des Leitungsnetzes.
Fällt das Stromnetz aber mal kurz aus (im Millisekundenbereich, (das sind ja die schlimmsten Schäden) dann kommt der induktive Anteil zum Tragen und und die Flanke wird da sehr steil.
Und genau das kann die USV relativ gut filtern, da dann wieder der sehr große kapazitive Anteil des Akkus zum Tragen kommt.
Außerdem ist in sehr vielen USVen ein Blitzschutz nach IEEE587 verbaut.

Und nochmal: Das waren alles nur Überlegungen, denn ich habe auch gesagt, daß es einen absoluten Schutz nicht gibt!
Und die Lösung mit der USV ist halt die, die am häufigsten eingesetzt wird, und bei denen ich bisher auch die wenigsten Schäden gesehen habe (und ich habe während meiner Zeit als Service-Techniker hunderte gesehen - Angefangen mit Geräten, bei denen nur ein IC geplatzt ist, bis zu ganzen 19" Gestellreihen voll Elektronik, die abgebrannt sind)

Grüße
NiteFly
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