Nachruf auf einen unbekannten Hund

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Re: Nachruf auf einen unbekannten Hund

Beitragvon volker1945 » 16.04.2008 - 11:58:26

" Die Menschen tun sich ihr Leid selbst an "
Sie beißen sich nicht selbst, sie werden gebissen. Der Mensch Chinese beißt den Menschen Tibeter, der eine Mensch schlägt auf den anderen Menschen usw., usw............
Diese Erklärung müßte eigentlich reichen? Ich möchte, für mich, die Diskussion darüber hiermit beenden. Vielleicht gibt zu diesen Themen ein geeignetes Forum?
Übrigens, Menschenrechte, Kinderschutz, Tierschutz sind keine Errungenschaften, es ist eine Schande, dass wir sie überhaupt brauchen.

Volker
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Re: Nachruf auf einen unbekannten Hund

Beitragvon bert46 » 18.04.2008 - 15:15:34

@Übrigens, Menschenrechte, Kinderschutz, Tierschutz sind keine Errungenschaften, es ist eine Schande, dass wir sie überhaupt brauchen.

unterstütze ich zu 100%

aber bitte nicht vergessen:
auch Tiere sind Lebewesen mit Empfindungen, Ängste, Freuden etc. nur sie können sich nicht wehren, weil wir Menschen glauben die Elite der Welt zu sein, nur weil wir aufrecht gehen, dabei meinen die Weisheit mit dem Löffel gefressen zu haben und Tieren jegliche Intelligenz absprechen..... welcher Grössenwahn!!!
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Re: Nachruf auf einen unbekannten Hund

Beitragvon FrankS » 19.04.2008 - 00:05:44

Hallo,
ist eben menschlich, etwas häßliches wird getan und dieses dann halt mit anderen noch häßlicheren Dingen entschuldigt. Ich glaub, mein Hund zeigt mir gegenüber echte Würde, Treue und Ehrlichkeit. Es geht hier eigentlich nicht um Tiere zu vermenschlichen. Es geht einfach nur darum einem Wesen etwas Achtung und Würde entgegenzubringen für jahrelanges treues Verhalten. Und das hat auch ein Hund verdient. Tja, die Menschlichkeit sehen wir jeden Tag im Fernsehen, das würden Tiere nie zustande bringen. Das können nur wir Mensch. Da kann man ja glatt die Frage stellen - Ist menschlich nun was Gutes oder Schlechtes? Was in dem Rentnerehepaar vorgeht? - ich hoffe ihr Gewissen bestraft sie.
Ich weiß jedenfalls, dass ich unserem Vierbeiner genausoviel Dankbarkeit und Achtung im Tode entgegenbringe wie allen anderen Lebewesen - ob Mensch oder Tier, das ist nicht meine Frage.

FrankS

PS: Hallo Bert, je älter man wird, umso mehr kann ich vor allem deinen letzten Sätzen zustimmen!
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Re: Nachruf auf einen unbekannten Hund

Beitragvon karel » 19.04.2008 - 08:05:55

Hallo Leute,

als ich den Eingangsartikel zum ersten Mal las, war ich wahnsinnig empört und hätte am liebsten in den Chor der Kritiker eingestimmt.

Nachdem ich aber mit grauen Haaren und einer gewissen Lebenserfahrung ausgestattet bin gebe ich mal folgendes zu Bedenken:

Da fährt ein älteres Ehepaar mit seinem Weggefährten nach Griechenland um Urlaub zu machen. Dann passiert etwas unerwartetes und zwar noch abends. Dass der Hund sich erbricht, auch mal zittert oder auf einem Lauf hinkt, dass kennt jeder erfahrene Hundebesitzer. Dann der Vorschlag zu einem Tierarzt abends zu fahren, den man nicht kennt und dessen Sprache man nicht versteht...

Dann aber eskaliert es in der Nacht. Der Hund erliegt. Was sollten die Leute machen? In der Panik haben sie gehandelt und sich wahrscheinlich nachher sehr große Vorwürfe gemacht. Kann man deshalb den Stab über sie brechen?

Ich bekenne, dass ich auch nicht über jede Aktion in meinem Leben stolz bin. Ich habe auch schon mal weggeschaut wenn jemand gestürzt ist und ich in Eile war.

Ich habe übrigens seit vielen Jahren immer einen Hund und aktuell habe ich einen Hund aus einem ausländischen Tierheim, der sehr abgemagert und verstört zu mir kam. Mein Ehrgeiz ist es ihm einen Ausgleich für die Zeit vorher zu geben und einen Musterhund aus ihm zu machen.

- dabei fällt mir übrigens noch eine Begebenheit ein die mir selbst passiert ist. Vor einigen Jahren waren meine Frau und ich mit unserer Hündin und dem Wohnmobil unterwegs und auf einem Campingplatz in Les Salles sur Verdon in Südfrankreich. Unsere Hündin war abends bei uns an der Leine und buddelte Löcher in die Erde (wie es sich für einen Terrier gehört). Plötzlich von einer Sekunde zur anderen bekam sie Brechdurchfall und fing an zu zittern. Was tun? Weder ich noch meine Frau waren der französischen Sprache wirklich mächtig und die Rezeption war geschlossen (- wo man aber auch nur französisch sprach). Okay - wir haben Glück gehabt. Wir hatten die Kleine dann bequem auf das hintere Bett gelegt und gehofft... und dann irgendwann in den Morgenstunden hörten, wir wie jemand vom Bett sprang und vor dem Alkoven stand und darauf hinwies, dass Gassiegehen angesagt sei. Das war dann morgends um 4 Uhr ein fröhliche Gang.

Also Leute, denkt mal drei Sekunden daran, wie sich die alten Leute fühlten, denn Ihr seid alle selbstsicher, selbstbewußt und macht nie eine falsche Entscheidung????

In diesem Sinne
Karel
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Re: Nachruf auf einen unbekannten Hund

Beitragvon bert46 » 19.04.2008 - 10:11:18

also, graue Haare habe ich auch genügend (wie vermutlich viele in diesem Forum) und an mangelnder Lebenserfahrung leide ich ganz sicher auch nicht.
Einer Laudatio auf ein ach so verschrecktes Rentnerpaar werde ich aber keinesfalls zustimmen.
Es geht hier nicht um eine falsche Entscheidung......die treffen wir alle solange wir leben, mal mehr - mal weniger.
Aber sein totes Tier nachts aus dem Fahrzeug zu werfen und das weite zu suchen ist nicht mit Panik zu erklären (da könnte man ja zurückkommen, sobald die Panik abebbt), sondern ausschliesslich mit einem ganz miesen Charakter.
Dies kann mir auch der Artikel von @karel nicht schön reden.

Was denken sich solche Leute eigentlich, wer sich um Ihr totes Tier kümmern soll???
Da mag ich nicht nur drei Sekunden darüber nachdenken, was solche Leute ansonsten noch aus dem Womo werfen....natürlich nur wenn sie unerkannt bleiben.

PS Leider musste ich auch schon einmal einen Hund im Ausland begraben und Jahre später sind wir mit einem anderen erkranktem 6jährigem Retriever-Mädchen bei "Nacht und Nebel" über 1000 Km am Stück zurückgefahren um den treuen Weggefährten noch rechtzeitig in eine Tierklinik zu bringen (leider konnte auch dort nicht geholfen werden).
Aber Nachts aus dem Auto geworfen, hätte ich mein Tier nie.......da könnte ich in keinen Spiegel mehr schauen ohne mich anzuspucken.

so das musste mal raus.
Liebe Grüsse aus dem Tessin
Bert46
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Re: Nachruf auf einen unbekannten Hund

Beitragvon Vandenis » 24.04.2008 - 22:56:02

Ich denk, man sollte nun dieses Thema nicht durch Wortklauberei zerpflücken, das ginge an der Sache vorbei. Irgendwie hat wohl jeder recht: Für die meisten von uns ist das Handeln der Leute unverständlich, aber deren Verschwinden konnte auch psychische Gründe haben, die wir nie erfahren werden. Und das unendliche menschliche Leid, das sich nicht nur weit weg von uns, sondern vielleicht 3 Häuser weiter abspielt, ist genau so tragisch - aber eben nicht Thema in diesem Thread.
In diesem Sinne
Vandenis
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Re: Nachruf auf einen unbekannten Hund

Beitragvon Jens_M » 28.04.2008 - 01:57:09

Mir ging der Bericht von Phil sehr unter die Haut.
Das Erste was mir dabei durch den Kopf ging, waren die letzten Stunden und Minuten des Hundes.
Ich hoffe, dass das Ehepaar das wenigstens miterlebt hat und ihrem Tier in dieser Zeit Wärme und Nähe zu spüren gegeben haben und den Gefährten nicht einsam vor der Tür haben sterben lassen!

Bewegten Gruß
Jens
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Re: Nachruf auf einen unbekannten Hund

Beitragvon karin09 » 12.08.2008 - 23:15:35

Hallo, mir fehlen die Worte - als Hundebesitzer sowieso. Habe schon viel in Griechenland erlebt, werde nie mehr über die Griechen und Hunde menr schlecht reden, wenn man das liest. Schade, daß Du das Kennzeichen nicht hast. Aber die werden das noch irgendwie zurückbekommen, wie der arme Kerl geendet hat! Gruß Karin
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