von karel » 19.04.2008 - 08:05:55
Hallo Leute,
als ich den Eingangsartikel zum ersten Mal las, war ich wahnsinnig empört und hätte am liebsten in den Chor der Kritiker eingestimmt.
Nachdem ich aber mit grauen Haaren und einer gewissen Lebenserfahrung ausgestattet bin gebe ich mal folgendes zu Bedenken:
Da fährt ein älteres Ehepaar mit seinem Weggefährten nach Griechenland um Urlaub zu machen. Dann passiert etwas unerwartetes und zwar noch abends. Dass der Hund sich erbricht, auch mal zittert oder auf einem Lauf hinkt, dass kennt jeder erfahrene Hundebesitzer. Dann der Vorschlag zu einem Tierarzt abends zu fahren, den man nicht kennt und dessen Sprache man nicht versteht...
Dann aber eskaliert es in der Nacht. Der Hund erliegt. Was sollten die Leute machen? In der Panik haben sie gehandelt und sich wahrscheinlich nachher sehr große Vorwürfe gemacht. Kann man deshalb den Stab über sie brechen?
Ich bekenne, dass ich auch nicht über jede Aktion in meinem Leben stolz bin. Ich habe auch schon mal weggeschaut wenn jemand gestürzt ist und ich in Eile war.
Ich habe übrigens seit vielen Jahren immer einen Hund und aktuell habe ich einen Hund aus einem ausländischen Tierheim, der sehr abgemagert und verstört zu mir kam. Mein Ehrgeiz ist es ihm einen Ausgleich für die Zeit vorher zu geben und einen Musterhund aus ihm zu machen.
- dabei fällt mir übrigens noch eine Begebenheit ein die mir selbst passiert ist. Vor einigen Jahren waren meine Frau und ich mit unserer Hündin und dem Wohnmobil unterwegs und auf einem Campingplatz in Les Salles sur Verdon in Südfrankreich. Unsere Hündin war abends bei uns an der Leine und buddelte Löcher in die Erde (wie es sich für einen Terrier gehört). Plötzlich von einer Sekunde zur anderen bekam sie Brechdurchfall und fing an zu zittern. Was tun? Weder ich noch meine Frau waren der französischen Sprache wirklich mächtig und die Rezeption war geschlossen (- wo man aber auch nur französisch sprach). Okay - wir haben Glück gehabt. Wir hatten die Kleine dann bequem auf das hintere Bett gelegt und gehofft... und dann irgendwann in den Morgenstunden hörten, wir wie jemand vom Bett sprang und vor dem Alkoven stand und darauf hinwies, dass Gassiegehen angesagt sei. Das war dann morgends um 4 Uhr ein fröhliche Gang.
Also Leute, denkt mal drei Sekunden daran, wie sich die alten Leute fühlten, denn Ihr seid alle selbstsicher, selbstbewußt und macht nie eine falsche Entscheidung????
In diesem Sinne
Karel