Ärger mit Versicherung und Wohnmobilverkäufer

Wer mag, kann und darf sich hier vorstellen

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Ärger mit Versicherung und Wohnmobilverkäufer

Beitragvon Peter-Robert » 01.02.2020 - 14:39:51

Hallo ich möchte mich kurz vorstellen.Mein Name ist Ursula und fahre seit 2007 einen Weinsberg Imperiale und hatte bis auf Kupplungsschwierigkeiten(muste neu) und eine Undichtigkeit hinter dem Fahrersitz (habe ich hoffentlich selbst gefunden da die Undichtigkeitssuche mit 7.000 Euro angegeben wurde) weiter keine Probleme.
Ich habe mein Wohnmobil im Herbst 2007 bei der Firma [XXX] in [YYY] neu gekauft inclusive einer 3 Meter Markise.
Im letzten Jahr im Sommer war ich in Blackpoot(UK) zu einer Hochzeit und hatte bevor wir gingen die Markise wie immer abgespannt,da es in England oft etwas windig ist.Als wir zurückkamen war die Markise abgerissen und hatte einen erheblichen Schaden auf dem Dach-und Frontfenster oben angerichtet.
Obwohl alle Mitcamper ebenso ihre Markisen draußen hatten zum Teil noch nicht mal abgespannt,war nur mein Fahrzeug betroffen.Keiner konnte sich erklären wie das passieren konnte.
Zurück aus England habe ich das Fahrzeug in die Reparatur gegeben aber nicht bei der Firma wo ich das Fahrzeug gekauft hatte,die hatten nämlich nicht mal Zeit sich den Schaden zeitnah anzusehen.Das war wohl Glück sonst hätte man mir nie gesagt warum die Markise komplett abgerissen ist .
Die Reparaturfirma Motorraum in Rethwisch (kann ich nur empfehlen)hat den Schaden repariert .Hierbei haben diese festgestellt,warum die Markise komplett herausreißen konnte.
Man hatte 2007 die Markise nicht wie erforderlich am Rahmen des Wohnmobils verschraubt sondern hatte die Halterung der Markise nur mit kleinen Spake-schrauben und einer Dichtungsmasse an der Außenhaut des Wohnmobils geschraubt.
Es grenzt an ein Wunder,daß ich die Markise nicht schon längst verloren habe,man stelle ich vor auf der Autobahn oder der Landstrasse.
Ich habe die Firma [XXX] in [YYY] angeschrieben und einen Schadensanteil von 1.500 Euro geltend gemacht,da meine Versicherung die [ZZZ] diese Summe als meine Selbstbeteiligung (Sturmschaden sei Elementarschaden) nicht bezahlt hat.
Ich war naiv zu glauben,daß eine derart renomierte Firma wie [XXX] für einen derartigen Murks gerade steht.Doch die haben mir noch nicht mal geantwortet sondern ließen mir über ihre Anwälte mitteilen,daß sie für den Schaden nicht aufkommen weil der Kauf meines Wohnmobils mehr als 10 Jahre
zurückliegt und sie damit aus der Gewährleistung heraus sind.
Immerhin handelt es sich hier um einen verdeckten Mangel den man als Nichtfachmann gar nicht erkennen konnte.
Wer hat ähnliche Erfahrungen mit dieser Firma gemacht die es nicht nötig hat für derartige Fehler geradezustehen?
Wer hat ähnliche Erfahrungen mit der Versicherung [ZZZ] gemacht?
Ein Sturmschaden ist doch kein Elementarschaden,denn sonst könnte keine Gebäudeversicherung einen Sturmschaden begleichen und die Markise war nicht ordnungsgemäß mit dem Rahmen verschraubt.
Wer kann mir weiterhelfen?Ich würde mich über guten Rat sehr freuen.
Meine E-Mail ist uschivmax@aol.comm
Liebe Grüße an alle Wohnmobilisten

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Peter-Robert
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Re: Ärger mit Versicherung und Wohnmobilverkäufer

Beitragvon KZAC » 01.02.2020 - 16:54:05

Also ich würde, auch wenn es sehr ärgerlich ist, die Sache auf sich beruhen lassen.
Nach 13 Jahren noch einen Anspruch wegen eines versteckten Mangels durchzudrücken dürfte m.E. sehr schwierig werden bzw. nur auf dem Rechtsweg möglich sein (Rechtschutzversicherung vorhanden? - dann kann man es evtl. versuchen bzw. sich anwaltlich beraten lassen ob Aussicht auf Erfolg besteht). Wenn ich mich recht erinnere muss sogar Arglist nachgewiesen werden, kann aber sein dass ich mich irre.

Warum sollte die Versicherung den Schaden begleichen wenn er nachweislich durch mangelhafte Montage entstanden ist, bzw. ggf. auch ein Teil Fahrlässigkeit im Spiel sein könnte? Bliebe auch hier nur der Rechtsweg.

Generell würde ich ein Wohnmobil mit ausgefahrener Markise nicht unbeaufsichtigt zurücklassen, selbst nicht wenn die Markise abgespannt ist. Da hab ich schon so einiges erlebt wenn doch mal eine stärke Windböe dabei war.
Mich wundert dabei dass es 13 Jahre gehalten hat…

Gruß Kai
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Re: Ärger mit Versicherung und Wohnmobilverkäufer

Beitragvon masure » 02.02.2020 - 13:31:20

Ich schließe mich den Worten von Kai an.
Nach 13 Jahren würde kein Gericht helfen.
Den Schaden würde ich als Lebenserfahrung abhaken und froh und dankbar sein
dass nicht mehr passiert ist.
LG
Peter

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Re: Ärger mit Versicherung und Wohnmobilverkäufer

Beitragvon MobilLoewe » 02.02.2020 - 14:55:52

Hallo Ursula,

je nachdem wie der Wind eingefallen ist, könnte es auch nur ein Mobil treffen. Hieraus einen verdeckten Mangel abzuleiten halte ich für völlig aussichtslos, schließlich hat die Markise 13 Jahre gehalten. Und Sorry, eine nicht abgespannte Markise und dann über längere Zeit weggehen, dass entspricht nicht den normal erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen.

Aber ich denke, das passierte Dir nicht mehr? :wink:

Gruß Bernd
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Re: Ärger mit Versicherung und Wohnmobilverkäufer

Beitragvon hogi » 02.02.2020 - 15:50:15

Hallo Ursula,

Sturmschaden ist ein Elementarschaden. Ich habe gerade in die Versicherungsbedingungen bei meiner HDI Versicherung geschaut und da steht, dass bei Elementarschäden eine Selbstbeteiligung von 1.500 € fällig ist. Wenn das bei dir auch so steht, dann ist von Seiten der Versicherung alles i.O.

Den Schaden beim Verkäufer einzufordern, halte ich auch für sehr schwierig. Vielleicht fragst du einen RA.
Gruß
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Re: Ärger mit Versicherung und Wohnmobilverkäufer

Beitragvon Dakota » 02.02.2020 - 20:05:02

Moin Ursula,

Peter-Robert hat geschrieben:Man hatte 2007 die Markise nicht wie erforderlich am Rahmen des Wohnmobils verschraubt sondern hatte die Halterung der Markise nur mit kleinen Spake-schrauben und einer Dichtungsmasse an der Außenhaut des Wohnmobils geschraubt.


Wenn ich deine Worte korrekt interpretiere war deine Markiese in einem Halter montiert, der mit kleinen Schrauben UND einer Klebemasse an dem Womo montiert war (?)
Das widerum würde dem Stand der Technik entsprechen. Viele Hersteller/Werkstätten montieren die Markiese nicht direkt am Womo sondern hängen diese an einer Montageschiene ein. Das wurde auch bei Hymer, Carthago etc. zu dem angegebenen Jahres-Datum so gehandhabt.
Ich halte das einschalten eines RA in deinem Fall für rausgeschmissenes Geld...
Gruß

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Re: Ärger mit Versicherung und Wohnmobilverkäufer

Beitragvon KZAC » 02.02.2020 - 20:45:55

Dakota hat geschrieben:Wenn ich deine Worte korrekt interpretiere war deine Markiese in einem Halter montiert, der mit kleinen Schrauben UND einer Klebemasse an dem Womo montiert war (?)
Das widerum würde dem Stand der Technik entsprechen. Viele Hersteller/Werkstätten montieren die Markiese nicht direkt am Womo sondern hängen diese an einer Montageschiene ein.


Bezüglich der Montageschiene oder einzelner Halter ist das korrekt, aber diese müssen immer durch die Wand hindurch mit Gegenplatten verschraubt werden (die Hebelkräfte sind enorm).
Die Markise selber ist dann mit relativ kleinen Schrauben in diesen Haltern fixiert - vieleicht liegt da auch der Denkfehler bezüglich der Befestigung...

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Re: Ärger mit Versicherung und Wohnmobilverkäufer

Beitragvon Beduin » 03.02.2020 - 10:20:06

Schreib doch einfach mal einem RA eine kurze Mail, oder auch dem ADAC und erkläre den Sachverhalt
Ich meine mal, da war für solche Fälle was mit Produkthaftung?
Habe aber keine Ahnung, ob das nach so langer Zeit noch greift
Weil mit der Befestigung hast recht!
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Re: Ärger mit Versicherung und Wohnmobilverkäufer

Beitragvon Schwedenopa » 03.02.2020 - 11:17:50

Hallo Ursula,

als Elementarschäden werden im Versicherungsrecht alle Schäden bezeichnet, die durch Naturereignisse ausgelöst werden. Also z.B. durch Sturm, Hagel, Überschwemmung, Lawinenabgang, Erdbeben usw. Welche Elementarschäden jetzt von welcher Versicherung abgedeckt sind, das richtet sich nach der Art der Versicherung und den jeweiligen Versicherungsbedingungen. In einer Kaskoversicherung für Kraftfahrzeuge sind üblicherweise Schäden durch Sturm, Hagel, Blitzschlag und Überschwemmung abgedeckt. (Wobei ein "Sturm" für die Versicherungen mindestens Windstärke 8 haben muss.) Bei dem Markisenschaden handelt es sich also sehr wohl um einen Elementarschaden.

Dann zur Gewährleistung/Sachmängelhaftung: Diese gilt ja eben gerade für verdeckte Mängel. Die EU-Richtlinie zum Verbrauchsgüterkauf verlangt als Mindeststandard eine Gewährleistungsfrist von zwei Jahren und eine Frist zur Beweislastumkehr von mindestens sechs Monaten. Die EU-Mitgliedsstaaten können längere Fristen setzen, Deutschland hat dies aber nicht getan. Damit ist der Händler hier aus der Sachmängelhaftung raus. Er hätte bestenfalls auf dem Kulanzwege etwas machen können, das wäre aber rein freiwillig gewesen.

Auch die Möglichkeit, den Händler wegen Verschuldenshaftung (BGB § 276) in die Pflicht zu nehmen, sehe ich hier nicht mehr. Dies würde voraussetzen, dass er bei der Montage der Markise nachweislich die "erforderliche Sorgfalt" vernachlässigt hat. Aber auch Ansprüche aus Verschuldenshaftung verjähren irgendwann. Ich weiß nicht genau, wann, aber spätestens nach 10 Jahren. Da wäre der Händler also auch raus.

Du kannst natürlich noch einen Anwalt fragen. Aber der will auch Geld sehen und wird Dir mit hoher Wahrscheinlichkeit auch nichts anderes sagen können.

@ Beduin:
Nein, Produkthaftung greift hier auch nicht. Dazu müsste erstens das Produkt selbst, hier also die Markise, fehlerhaft gewesen sein. Und zweitens gilt die Produkthaftung nur für Schäden, die durch das fehlerhafte Produkt verursacht wurden, nicht für das Produkt selbst. (Wäre zum Beispiel eine fehlerhaft produzierte Markise während der Fahrt heruntergefallen und hätte ein am Straßenrand parkendes Auto beschädigt, so wäre der Schaden an diesem Auto evtl. ein Fall für die Produkthaftung.)

MfG
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Re: Ärger mit Versicherung und Wohnmobilverkäufer

Beitragvon Dakota » 03.02.2020 - 11:44:11

Moin,

übersehen wird in der ganzen Sachlage das sich die Firmierung der verkaufenden Firma geändert hat. :wink:
Die Firma, die wenn überhaupt in Anspruch gezogen werden könnte, existiert nicht mehr... da ist niemand mehr greifbar :mrgreen:
Gruß

Dakota
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Re: Ärger mit Versicherung und Wohnmobilverkäufer

Beitragvon Schwedenopa » 03.02.2020 - 12:45:12

Dakota hat geschrieben:Die Firma, die wenn überhaupt in Anspruch gezogen werden könnte, existiert nicht mehr... da ist niemand mehr greifbar :mrgreen:

Das muss nicht so sein. Falls die neue Firma Rechtsnachfolgerin der alten ist, hat sie auch deren Verpflichtungen übernommen.

Aber wie schon gesagt: Ich (bin allerdings nur "Hobbyjurist" :wink: ) sehe hier keine Verpflichtungen mehr.

MfG
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Re: Ärger mit Versicherung und Wohnmobilverkäufer

Beitragvon Beduin » 03.02.2020 - 19:15:40

AHHHHHHHHHHH ja, danke für die Aufklärung :)
Das Leben ist ein Bumerang, alles was du Gutes tust kommt irgendwann zu dir zurück.

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Re: Ärger mit Versicherung und Wohnmobilverkäufer

Beitragvon gerwulf » 10.02.2020 - 07:00:55

Moin in die Runde,

das ist mal wieder so typisch.
Der TE lädt seinen Frust ab und viele antworten mit dem, was sie wissen oder schon erfahren haben. Dies ist ja auch gut so, denn dafür gibt es AUCH ein Forum.

Nur der TE ist entschwunden und rührt sich nicht mehr. Braucht man solche Mitglieder??

Allen viel Freude auf all ihren Touren

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Re: Ärger mit Versicherung und Wohnmobilverkäufer

Beitragvon Chief_U » 10.02.2020 - 09:58:56

Danke Gerwulf, Deinen Worten ist nichts hinzuzufügen.
Es ist mittlerweile Mode geworden, in Foren Frust abzulassen und dann sich nicht mehr dazu zu äußern. Hauptsache man hat versucht, den“Gegner“ öffentlich eins reinzudrücken.
Schade...
Grüsse

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Re: Ärger mit Versicherung und Wohnmobilverkäufer

Beitragvon KZAC » 10.02.2020 - 11:25:29

Na ja, immerhin gab es eine kostenlose Beratung für die sich andere den Kopf zerbrochen haben, und man musste selber nicht recherchieren... :roll:
Ein Dankeschön wäre wohl das Mindeste.
Dennoch empfinde ich die Umgangsformen in diesem Forum immer noch als angenehm. Wenn ich mir da andere Foren ansehe...

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