Komfort vs. Praxistauglichkeit

Fragen & Ratschläge fürs Reisen mit Kindern.

Moderator: Mods

Komfort vs. Praxistauglichkeit

Beitragvon emma » 08.01.2009 - 22:49:36

Hallo,

bin neu in diesem Forum und lese schon seit einigen Monaten interessiert mit. Jetzt steht endlich unser erster eigener Womo-Urlaub an und wir sind etwas überfordert:

Wir planen im Mai & Juni zusammen mit unserer Tochter (dann 1 Jahr) acht Wochen (Vätermonate machen´s möglich) mit dem Mietwomo nach Irland und Schottland zu fahren.
Aufgrund des langen Mietzeitraums konnten wir auch zwei sehr gute Angebote ergattern. Soweit, so gut - wäre da nicht die vieldiskutierte 6-Meter-Grenze:

Einerseits sprechen die Fährfahrten, schmalen Straßen, Hecken und kleinen Stellplätze für die kleinere Variante (konkret: LMC A 584 G).
Andererseit der lange Zeitraum (3 Personen 8 Wochen auf engsten Raum) und der größere Strauraum/Komfort (konkret: Rimor Katamarano 7).


Für Infos bin ich sehr dankbar,

emma
emma
Mitglied
 
Beiträge: 4
Registriert: 08.01.2009 - 22:04:36

Re: Komfort vs. Praxistauglichkeit

Beitragvon emma » 08.01.2009 - 23:44:05

Konkret: Wie sind Eure Erfahrungen? Eher 5,99 m (LMC A 584 G) oder 6,60 m (Rimor Katamarano 3 oder 7)?

Danke

Emma
emma
Mitglied
 
Beiträge: 4
Registriert: 08.01.2009 - 22:04:36

Re: Komfort vs. Praxistauglichkeit

Beitragvon Seekater » 09.01.2009 - 11:00:07

Hallo Emma,

der erste WoMo-Urlaub mit einer ziemlich "frischen" Familie bietet viele Chancen und natürlich auch Fragen. Aus meiner Sicht lassen sich die Fragen weniger anhand der WoMos beantworten, sondern mehr anhand von Euch: Was traut Ihr Euch zu, wie sind Euere Wünsche, Vorstellungen, was wollt Ihr in den 8 Wochen tun, wohin wollt Ihr fahren ?

Um Euch Hilfestellung zu geben, versuche ich mal zu jedem der drei Kandidaten etwas zu schreiben:

LMC A 564 G
6m Frontantrieb, auch für Anfänger in Schottland sicherlich gut beherrschbar
großes Bett für Euch beide, wenig Deckenhöhe
Euere Tochter hat eigenen Ruheraum im oberen Stockbett hinten - auf Rausfall-Netz achten
kleine Heckgarage als Stauraum für die lange Fahrtdauer
Eine hoffentlich hierzu halbwegs erträgliche Zuladung für eine Langreise
Kleine, jedoch sicherlich ausreichende Sitzecke
Bei Winterreisezeit solltet Ihr nach Fahrerhausisolation fragen, mindestens aber Adapter zum Verwenden von irisch/schottischen Gasflaschen dabei haben (2 Standard-Gasflaschen werden für 8 Wochen in Schottland/Irland sicherlich nicht ausreichen

Rimor Katamarano 3
6,5m, Heckantrieb, sicherlich Schottland-tauglich, erfordert jedoch etwas mehr fahrerisches "Können", was Ihr nach einigen Wochen haben werdet
ob eines der beiden Doppelbetten für Euere 1-jährige das richtige ist ? Hinten benötigt ihr wohl kein Sicherungsnetz, im Alkoven sehr wohl.
Für Euch selbst wird's beim üblichen Längsbett hinten wohl etwas eng werden - zumindest 8 Wochen lang; ich würde den Alkoven bevorzugen.
Die Doppeldinette ist für zwei Erwachsene mit Kleinkind überdimensioniert, zumal das Fahrerhaus ungenutzt bleibt, es sei denn Ihr fahrt im Winter, dann sollte das Fahrzeug jedoch eine Fahrerhausabtrennung haben.
Hier sollten auf jeden Fall auch UK-Gasadapter an Bord sein.
Problematisch könnte die Zuladung bei so einer langen Reise werden (vermutlich geringer als beim LMC), allerdings sind die Stauräume auch knapper (trotz dem größeren Wagen)

Grundriss Rimor Katamarano 7
6,5m, (Heckantrieb ?, dann sicherlich Schottland-tauglich), erfordert jedoch etwas mehr fahrerisches "Können", was Ihr nach einigen Wochen haben werdet
großes Bett für Euch beide, wenig Deckenhöhe
Euere Tochter hat eigenen Ruheraum im oberen Stockbett hinten - auf Rausfall-Netz achten
kleine Heckgarage als Stauraum für die lange Fahrtdauer
Die Doppeldinette ist für zwei Erwachsene mit Kleinkind überdimensioniert, zumal das Fahrerhaus ungenutzt bleibt, es sei denn Ihr fahrt im Winter, dann sollte das Fahrzeug jedoch eine Fahrerhausabtrennung haben.
Hier sollten auf jeden Fall auch UK-Gasadapter an Bord sein.
Auf jeden Fall knapp werden könnte es mit der Zuladungsreserve (großes Fahrzeug mit Heckgarage, 3,5t), wenn Ihr die vorhandenen Stauräume nutzt


Mein Fazit - im Rahmen der gebotenen Informationen - geht eindeutig zum LMC

Ob jedoch ein WoMo-Urlaub zu Euch paßt und der Einstieg (Reiseziel/Zeit/Auto) richtig gewählt ist, kann ich nicht beurteilen. Ich würde Euch auf jeden Fall empfehlen, bevor Ihr eine derart lange Reise antretet, erst einmal für ein verlängertes Wochenende dieses Fahrzeug zu mieten und Euch und das Fahrzeug zu testen. Auch dann würde ich - bei derart langer Reisezeit und Euerer geringen Selbsteinschätzung bezüglich WoMo-Urlaub - wenigstens eine Woche in Deutschland verbringen, bevor Ihr dann nach UK übersetzt.

Bei WoMo-Reisen ist mehr der Weg das Ziel.


Gruß
Seekater
Wenn schon Irren, dann lieber durch eine Tat, als durch eine Unterlassung
Benutzeravatar
Seekater
Mitglied
 
Beiträge: 1426
Registriert: 27.05.2003 - 08:15:41
Wohnort: Rheinland

Re: Komfort vs. Praxistauglichkeit

Beitragvon fred081273 » 09.01.2009 - 13:36:23

Hallo Emma,

wir standen letztes Jahr vor der gleichen Frage. Wir sind 5 Wochen nach Italien/Sardienien gefahren und hatten ein 7m Schiff :-)
Das Etagenbett haben wir nicht gebraucht. Unsere Tochter wollte mit uns im Alkoven schlafen, das hat auch sehr gut funktioniert.
Wenn ich wieder mit einem WoMo und 1 jährigen Kind fahren würde, würde ich ein 6m WoMo nehmen. Das kannst Du wenigstens vernünftig parken.
Wir hatten da immer ein bisschen Stress mit....
Wenn schon extra Bett, dann ein Festbett hinten.
Das wichtigste Kriterium für mich wäre mit einem Kind eine große Heckgarage. Da könnt Ihr dann bequem den Kinderwagen reinschieben.
Wir planen schon wieder unseren nächsten WoMo Urlaub (wieder 5 Wochen in der Elternzeit), haben dann aber schon 2 Kinder :-)
Hier meine jetzigen Kriterien für das WoMo:
Alkoven, festes Bett im Heck, große Heckgarage, separate Dusche (wir haben immer im WoMo geduscht!).

Weiterhin solltet Ihr darauf achten, dass man den Kindersitz gescheit befestigen kann! Unser WoMo hatte z.B. einen Beifahrer-Airbag. Damit musste der Kindersitz in die Dinette. Meine Frau saß dann nebendran, war schon ein bisserl eng. Das solltet Ihr unbedingt ausprobieren, da bei uns die Gurte von der Länge her gerade so um den Kindersitz gepasst haben.

Wenn Du noch weitere Fragen hast, nur her damit.

Übrigens wollen wir eventuell auch nach Irland und Schottland, wobei ich aufgrund der schlechten Straßen in Irland momentan eher zu England und Schottland tendiere....

Viele Grüße,
Fred
Fred
unterwegs mit 3 Frauen in einem Eura Profila 660HB, BJ 2008
fred081273
Mitglied
 
Beiträge: 197
Registriert: 21.03.2008 - 11:43:29
Wohnort: Wetterau

Re: Komfort vs. Praxistauglichkeit

Beitragvon MaKaRoNi » 10.01.2009 - 17:03:15

Hi emma,

ich kenne die angesprochenen Mobile nicht, aber die hat ja Seekater bereits ausführlich beschrieben. Ich würde aber unabhängig von der Modellauswahl zum größeren Fahrzeug tendieren. Die Kostenauswirkungen (Miete, Fähre) kann man ja im Vorfeld kalkulieren. Aber besonders bei schlechtem Wetter ist man um jeden m² Innenraum dankbar, den man zur Verfügung hat. Man kommt sich einfach weniger in die Quere.

Wichtig sind natürlich die Stauraumfrage (kann man den sperrigen Kinderwagen/Fahrräder/Anhänger praxisgerecht schnell und einfach unterbringen, wer schläft wo) und die Technik (Gas- und Stromversorgung in UK). Die größeren Abmessungen sollten beim Fahren wohl kein Problem sein (Vorsicht mit hinterem Überhang bei den Fährrampen und beim Parken: Gefahr von Aufsetzern und Heckschwenks), und Breite und Höhe sind ja sowieso halbwegs identisch. Mit 6,5m Länge kommt ihr in jede Altstadt, ich bin jedenfalls noch nie wegen der Größe meines Mobils irgendwo gescheitert.

Viel Spaß,
Martin
MaKaRoNi =MartinKatrinRomyNiklas aus Sulz a.N. (Süddeutschland)
Benutzeravatar
MaKaRoNi
Mitglied
 
Beiträge: 433
Registriert: 30.08.2008 - 17:08:02
Wohnort: Sulz a.N.

Re: Komfort vs. Praxistauglichkeit

Beitragvon PAPLE » 10.01.2009 - 17:26:29

Hallo emma,
wenn es euer erster Womo-Urlaub ist und ihr nach Schottland wollt (Irland haben wir keine Erfahrung), wäre mein Tipp: unbedingt das kleinere Mobil nehmen!
Da ihr nur zu zweit (+ Töchterchen) seid, werdet ihr mit dem LMC sicherlich kein "internes" Platzproblem haben. Außenherum kann es in Schottland schon mal etwas beengter zugehen. Es gibt dort viele "Single road tracks", enge Parkplätze .... . Wir sind im übrigen mit unserem Mobil auf den Orkneys auch fast einmal stecken geblieben - ging gerade so :lol:
Viel Spaß beim Planen und einen schönen Urlaub mit eurer Tochter ( genießt es!!!!) wünscht
PAPLE
Wer das Ziel nicht kennt, kann den Weg nicht finden.
Benutzeravatar
PAPLE
Mitglied
 
Beiträge: 265
Registriert: 12.10.2007 - 10:02:18

Re: Komfort vs. Praxistauglichkeit

Beitragvon Roman » 11.01.2009 - 00:51:53

Hallo,

ich sehe das etwas anders, als die meisten meiner Vorredner /-schreiber.

Die Länge spielt eigentlich, von den Fährpreisen mal abgesehen, eine eher
untergeordnete Rolle.

Wichtiger ist auf den irischen und schottischen Straßen die Breite des Fahrzeugs.
Nachdem wir beide Länder sowohl mit einem üblichen Alkoven (2,25m) als auch mit
einem Kastenwagen (2,0m) bereist haben, muss ich sagen dass es mit letzterem einfach
stressfreier war.

Gruß

Roman
NEU: Südengland
Bereits online: SCHOTTLAND,WEISSENSEE,UMBRIEN/TOSCANA,NORWEGEN,WALES,OSTSEE,MILLSTÄTTER SEE.
Einfach das gewünschte Album auswählen, Das erste kleine Foto anklicken, zum Vergrößern nochmal reinklicken. Und HIER gehts los.
Benutzeravatar
Roman
Mitglied
 
Beiträge: 305
Registriert: 30.12.2004 - 19:39:18
Wohnort: Saarland

Re: Komfort vs. Praxistauglichkeit

Beitragvon Inga » 13.01.2009 - 11:30:20

Hallo Emma,

seit viele Jahren sind wir mit Kinder unterwegs. Früher mit einem Kind im VW Bus, mit zwei Kindern im T4 und nun mit noch drei zu Hause lebenden Kids im Bürstner mit einer Länge von 5,60m. Ich würde immer die kürzere Variante wählen, weil einfach praktiabler! Fähren haben meistens die magische Grenze von 6 m und dann wirds richtig teuer!
Bei Regentagen, einfach weiter fahren oder kuscheln!Man ist viel seltener im Womo als man denkt! Ihr schlaft, fahrt, eßt. Tagsüber werdet Ihr sicher viel unterwegs sein.
Wir waren im letzten Sommer sieben Wochen in Norwegen unterwegs, auch mit unserem "Kurzen" und hatte echt keine "Platzprobleme".
Lieben Gruß Inga!
Benutzeravatar
Inga
Mitglied
 
Beiträge: 226
Registriert: 18.08.2002 - 14:28:15
Wohnort: Nähe Celle

Re: Komfort vs. Praxistauglichkeit

Beitragvon MichaelN » 13.01.2009 - 16:52:53

Hallo..

wir haben das komplette Programm durch.. Zwar nicht Schottland und Irland. .Aber Südengland, Wales, Cornwall. Angefangen mit einem 5,60mtr langem Alkovenwomo, Dann mit einem 7,20mtr langen Alkoven und zuletzt im Sommer mit einem 8.50mtr langem Alkovenwomo..
Alles geht.. Die Strassen sind zwar eng. Aber wo ein Müllwagen hinkommt, kommt auch ein Womo hin. Wir hatten mit keinem der 3 Womos verkehrstechnische Probleme.

Die Fährpreise sind bei langfristiger Buchung und Nutzung der Nachtfähren auch nicht wirklich dramatisch ( Anfang August 8,50 Womo mit 7 Personen ) 85 EUR hin und zurück.. Gebucht ca 5 Wochen im Voraus..

Von daher würde ich vor allem für Langzeiturlaub so gross wie möglich empfehlen. Platz ist vor allem bei Regenwetter durch nichts zu ersetzen.

Gruß Michael
Gruß Michael
MichaelN
Mitglied
 
Beiträge: 379
Registriert: 09.05.2006 - 09:31:02

Re: Komfort vs. Praxistauglichkeit

Beitragvon emma » 17.01.2009 - 23:18:07

Danke für die vielen Meinungen und Ratschläge! Haben nun die kleinere Variante gebucht. Letztendlich waren die verhältnismäßig große Heckgarage und die kompakte, wendige Größe des LMC ausschlaggebend.

Einleuchtend erschien uns auch, dass ungünstige Wetterbedingungen und kleines Womo eine schlechte Kombination ist. Deshalb denken wir momentan darüber nach, doch gen Süden ( Frankreich, Spanien und Portugal?) zu reisen. Aber dazu evtl. mehr an anderer Stelle des Forums.

Also noch mal vielen Dank für Euer Feedback und die lieben Reisewünsche!!!

@Seekater: Gerne hätten wir das Fahrzeug und uns getestet. Dazu war aber das vorliegende Angebot zu gut und unserer noch freie Zeit zu knapp. Aber nachdem wir in unserem letztem Urlaub u.a. auch im UAZ (vgl. http://uaz-welt.de/) unterwegs waren, kann uns so schnell kein Fahrzeug mehr aus der Ruhe bringen!

@Fred: Gruß in die alte Heimat („gscheit“, „bisserl“?). Euer Beispiel erst nach Süden und in der 2. Elternzeit nach Großbritannien gefällt uns. Und dann wäre da noch Skandinavien, ....... :)
emma
Mitglied
 
Beiträge: 4
Registriert: 08.01.2009 - 22:04:36

Re: Komfort vs. Praxistauglichkeit

Beitragvon emma » 17.01.2009 - 23:18:37

Viele Grüße

Emma
emma
Mitglied
 
Beiträge: 4
Registriert: 08.01.2009 - 22:04:36

Re: Komfort vs. Praxistauglichkeit

Beitragvon Seekater » 18.01.2009 - 00:03:47

emma hat geschrieben:@Seekater: Gerne hätten wir das Fahrzeug und uns getestet. Dazu war aber das vorliegende Angebot zu gut und unserer noch freie Zeit zu knapp. Aber nachdem wir in unserem letztem Urlaub u.a. auch im UAZ (vgl. http://uaz-welt.de/) unterwegs waren, kann uns so schnell kein Fahrzeug mehr aus der Ruhe bringen!

na dann: Gute Reise

Schöne Grüße
Seekater
Wenn schon Irren, dann lieber durch eine Tat, als durch eine Unterlassung
Benutzeravatar
Seekater
Mitglied
 
Beiträge: 1426
Registriert: 27.05.2003 - 08:15:41
Wohnort: Rheinland


Zurück zu Urlaub mit Kindern

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder