Kinder in Süditalien

Fragen & Ratschläge fürs Reisen mit Kindern.

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Kinder in Süditalien

Beitragvon mchotti » 17.04.2015 - 11:45:29

Hallo,

wir haben vor zwei Jahren unsere Elternzeit mit dem "ersten" in Frankreich verbracht und waren so angetan, dass wir jetzt mit dem "zweiten" (also mit beiden) eine weitere Reise machen möchten. Wir hatten uns eigentlich den Süden Italiens ausgesucht, da wir von Mai bis Juni unterwegs sind, müsste es vom Wetter her passen.

Jetzt lesen wir und lesen und uns wird immer schlechter. Wertsachen verlieren ist das eine, aber die Methoden die mittlerweile angewendet werden, sind doch zunehmend gefährlich für Leib und Leben besonders der Kinder. Dann kennen wir ein paar die langjährig nach Italien WoMo fahren und völlig selbstverständlich ist es, dass man nur auf Campingplätze fährt und zwischendurch keine Pausen oder Ausflüge unternimmt.

Wäre es nur der klassische Diebstahl von Wertgegenständen, das Risiko wäre versicherbar. Aber das geht mir dann doch zu weit. Bin ich da jetzt übersensibel?
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Re: Kinder in Süditalien

Beitragvon KZAC » 17.04.2015 - 11:51:43

mchotti hat geschrieben:Jetzt lesen wir und lesen und uns wird immer schlechter. Wertsachen verlieren ist das eine, aber die Methoden die mittlerweile angewendet werden, sind doch zunehmend gefährlich für Leib und Leben besonders der Kinder.


Wo und was hast du denn gelesen?

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Re: Kinder in Süditalien

Beitragvon mchotti » 17.04.2015 - 12:00:22

Gelesen und von Bekannte gehört..

- Raub in der Nacht (nicht zwingend aber wohl auch mit Gas)
.. wobei ich nicht wüsste, was mir lieber ist, denn was wenn genau unser Kleinster in dem Moment wach wird? Die Wahrscheinlichkeit wäre hoch :-)
- Raub als Überfall an der Tanke
.. war in den zwei mir bekannten Fällen aber "gefahrlos" für die Insassen, weil keiner den Held gespielt hat
- Raub wenn man auf der Rückseite am Strand liegt
.. naja Windeln und Babynahrung steht nicht auf deren Plan und damit eher gefahrlos
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Re: Kinder in Süditalien

Beitragvon KZAC » 17.04.2015 - 12:13:55

Mir scheint das alles etwas übertrieben und ich würde mich davon nicht bange machen lassen. Vor allen der Hinweis auf Überfall mit Gas macht mich skeptisch, das konnte bis jetzt so gut wie nie wirklich zweifelsfrei nachgewisen werden.
Das gleiche liest du von Südfrankreich wo ich schon zigmal war und bist jetzt ist nie etwas passiert. Eins ist jedoch mal klar, gewisse Vorsichtsmaßnahmen muß man immer einhalten, vor allen Dingen wo viele Touristen sind, und mache Gegenden würde ich auch ganz klar meiden. Ich war in den letzen Jahrenn 3x mit dem Womo in Italien von Nord bis Mitte und auch da alles OK.
Es gibt auch keine besonderen Reisewarnungen was Süditalien betrifft.

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Re: Kinder in Süditalien

Beitragvon Gimmund » 17.04.2015 - 12:34:52

Und im Wohnwagenforum tobt derzeit eine Diskussion, wie gefährlich Reisen an die Costa Brava sind.....

Vor ein paar Jahren konnte man lesen, wie gefährlich Übernachten außerhalb von CP in Südschweden ist ...

Wenn man das alles so liest, dann sollte man diese Art zu Reisen vllt aufgeben.

Gruß,
Gwaihir
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Re: Kinder in Süditalien

Beitragvon mchotti » 17.04.2015 - 12:39:47

Das mit dem Gas kommt vielleicht daher, dass keiner glaubt, man können ihn im Schlaf ausrauben und da brauchte es eine Erklärung (vielleicht gab es auch wirklich solche Überfälle). Aber erstmal im Kopf denkt man seiner Kleinstkinder wegen doch drüber nach.

Aber kann man in Italien (Mitte/Süd) auch auf Stellplätzen oder bei Bauernhöfen stehen, wenn diese nicht abgegrenzt sind? In Frankreich haben wir uns da nicht so den Kopf gemacht und nur 2/42 Nächte aus logistischen Gründe auf dem CP verbracht.
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Re: Kinder in Süditalien

Beitragvon Schwedenopa » 17.04.2015 - 13:38:16

Hallo,

das mit dem Gas ist Unsinn. Nutze hier im Forum mal die Suchfunktion zu diesem Thema.

Ansonsten gilt: "Das Böse ist immer und überall!" Wenn Du genügend liest, dann wirst Du aus allen Ländern Berichte über Überfälle irgendwelcher Art finden. Zwar ist die Gesamtanzahl der angezeigten Überfälle in südeuropäischen Ländern höher als z.B. in Skandinavien. Allerdings ist auch die Anzahl der Reisenden in diese Länder viel höher, so dass möglicherweise - ich habe das jetzt nicht durchgerechnet - das Risiko, dass es einen persönlich trifft, gar nicht so viel höher ist. Im Süden Italiens dürfte es keinesfalls gefährlicher sein als im Süden Frankreichs.

Darüber hinaus kann man mit einer Reihe von Vorsorgemaßnahmen das Risiko ganz erheblich absenken:
  1. Niemals auf Autobahnrastplätzen übernachten! Egal wann, egal wo, Autobahnrastplätze sind unter allen Umständen tabu. Insbesondere die großen, hell erleuchteten und gut frequentierten Anlagen, auf denen immer Womos übernachten. Ungefähr 90% der bei der Polizei angezeigten nächtlichen Überfälle auf Wohnmobile haben auf Autobahnrastplätzen stattgefunden.
  2. Am zweithäufigsten sind große Park-, Stell- und auch Campingplätze in der Nähe großer Touristenattraktionen betroffen, insbesondere zur Hauptsaison. Reist man in der Nebensaison an, ist das Risiko schon deutlich geringer. Noch besser ist es, gar nicht direkt vor Ort zu übernachten, sondern sich ins Hinterland zurückzuziehen.
  3. Im Einzugsbereich von Großstädten passiert immer mehr als dort, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen.
  4. Jeder potenzielle Einbrecher sollte von außen schon sehen können: "In dieses Womo komme ich nur mit viel Lärm und Zeitverlust hinein." Ob das nun mechanische Sicherungen wie der WOMO-Knackerschreck sind, eine elektronische Alarmanlage, oder meinetwegen auch eine "große vierbeinige Alarmanlage" :wink: , ist zweitrangig, solange es ordentlich Radau gibt. (Letztere sollte allerdings für ihre Aufgabe gut trainiert sein.)
  5. Und schließlich gilt: Auf Instinkt und gesunden Menschenverstand hören. Wenn sich ein Platz nicht "gut anfühlt", dann weiterfahren. Und bei Übernachtungen außerhalb von Campingplätzen immer erst ein bisschen die Umgebung inspizieren: Reifenspuren von "Wheelies" oder "Doughnuts", gebrauchte Kondome, Mengen an Fastfood-Müll etc. deuten zwar nicht unbedingt auf Gefahren hin, wohl aber auf nächtliche Unruhe. Splitter eingeschlagener Autofensterscheiben sind hingegen ein klares Alarmsignal, nichts wie weg!
Ein gewisses Restrisiko bleibt natürlich immer, aber das gehört nun mal zum Leben dazu.

MfG
Gerhard
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Re: Kinder in Süditalien

Beitragvon mchotti » 17.04.2015 - 13:52:45

Vielen Dank für die Beiträge..ich wollte nur mal antesten, wie histerisch jetzt alle sich auf die Meinung meiner Bekannten stürzen und der befürchtete Effekt ist ausgeblieben. Zu meinem/unserem Glück.

(die Berichte waren alle wahr)
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Re: Kinder in Süditalien

Beitragvon frajop » 17.04.2015 - 14:44:30

mchotti hat geschrieben:.ich wollte nur mal antesten, wie histerisch jetzt alle sich auf die Meinung meiner Bekannten stürzen und der befürchtete Effekt ist ausgeblieben.

Das liegt am eher gemäßigten Forum hier, ich kenne Foren, da geht bei so einem Beitrag die zerfleischerei ganz schnell los...

Es gibt Themen die polarisieren extrem. Ich kenne auch jemanden der einen Gasangriff erleben musste. In den Foren wird er der Lüge bezichtigt. Auch hier hast du ja gelesen, dass es Unsinn wäre.

Ansonsten denke ich, dass dir Gerhard sehr viele gute Tipps zum Verhalten gegeben hat, wenn du das berücksichtigst musst du dir nicht so sehr einen Kopf machen.

Grüße
Frank
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Re: Kinder in Süditalien

Beitragvon Differentialrechnung » 19.04.2015 - 12:44:49

Hallo mchotti,
wir sind seid 7 Jahren von September bis Mai in Italien unterwgs, die meiste Zeit davon im Süden und in Sizilien. Uns ist von den zahlreichen Campern, die wir kennengelernt haben noch nie von Überfällen o.ä. berichtet worden. Uns selbst ist auch nichts dergleichen passiert. Wir empfehlen allerdings trotzdem, mit sehr kleinen Kindern eher Campingplätze zu wählen, denn stellt Euch mal vor, ein Kind läuft in einem unbeobachtetem Moment auf die Straße. Das ist zu schrecklich, um es wegen Geldersparnis zu riskieren. Wenn wir die Enkel dabei haben, machen wir es jedenfals so. Schöner als Italien, insbesondere der Süden geht kaum und es ist so nah, die medizinische Versorgung ist auf höchstem Stand und die Leute sind super nett. Wenn man Kinder dabei hat, sind die Leute so begeistert, dass sie Euch buchstäblich bei allem helfen. (Nach unseren Erfahrungen ist sogar die Mafia daran interessiert, dass Touristen nichts passiert und hält Kleinkriminelle in Schach. Natürlich gibt es Gefahrenzonen: Parkplätze von Einkaufszentren u.ä., eventuell nicht von allen Seiten einsehbare Parksituationen. In Deutschland ist das nicht anders. Aber eine Gefahr für Leib und Leben besteht nie.)
Wir wünschen Euch eine tolle Zeit!
Viele Grüße Differentialrechnung
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Re: Kinder in Süditalien

Beitragvon braun999 » 01.05.2015 - 13:54:44

Hi mchotti,
ich schliesse mich den obigen positiven Hinweisen an. Wir waren eben 30 Tage
in Süditalien (im April) und hatten null Negatives erlebt. Wir haben aber stets
den Womo-Band der jeweiligen Region genau konsultiert. Viele Nächte haben
wir einsam abseits in der Natur oder in Ortschaften verbracht oder auf offizielen SP's, wo wir manchmal - da Vorsaison - alleine waren.
Die Gaswarner, die ich damals auf Wunsch meiner Gattin für viel Geld einbauen liess, vergassen wir zu aktivieren - so sicher fühlten wir uns!
Ob mit oder ohne Kinder: ich sehe keinen Unterschied beim Uebernachtungsrisiko.

Buon viaggio!
Rolf
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Re: Kinder in Süditalien

Beitragvon bubbles » 05.06.2015 - 15:44:15

Wir waren mit unseren beiden Kindern schon mehrere Male in Süditalien unterwegs und wir hatten noch nie irgendeinen Zwischenfall der bedenklich war.
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Re: Kinder in Süditalien

Beitragvon roadstar20 » 08.12.2020 - 18:06:53

Ist zwar schon etwas her, dass hier etwas geschrieben wurde, aber ich wollte mich auch noch einmal äußern. So wie ich das sehe, besteht in den meisten Ländern die Möglichkeit, dass ein unangenehmer Zwischenfall geschieht, aber das sollte dich nicht voll und ganz von Reisen abhalten. Angemessene Vorsichtsmaßnahmen sind jedoch sinnvoll. Sollten die Kinder schon in einem Alter sein, in dem sie es verstehen, kannst du ihnen die Lage ja auch erklären und ihnen klarmachen, worauf sie achten sollten und wie sie sich in bestimmten Lagen verhalten sollten.
Auch im Orchester des Lebens dringt das Blech am meisten durch.
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