Schlafen von Kindern im Alkoven - während der Fahrt...

Fragen & Ratschläge fürs Reisen mit Kindern.

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Re: Schlafen im Alkoven

Beitragvon murmelbaer » 28.07.2003 - 21:57:24

auf ca. 500.000 km (davon der großteil autobahn) hatte ich zwei wildunfälle : einen bei ca. 130 km/h auf der autobahn mit einer katze (ohne schaden am auto), den anderen bei ca. 70 km/h auf einer einsamen landstraße im bayerischen wald mit einem (vierbeinigen ;-)) hasen (mit schaden am auto). Also : das risiko eines wildunfalls, insbesondere auf der autobahn, erscheint mir minimal, zumal da die meisten autobahnen heute wildschutzzäune haben.
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Re: Schlafen im Alkoven

Beitragvon tanja » 30.07.2003 - 11:36:06

hallo bernhard,<br>herzlichen glückwunsch zu dieser disziplin!<br>ich habe selbst noch keine kinder, aber ich halte deine ansicht für die einzig richtige zum thema kinder im auto. die sind uns doch allen lieb und teuer, oder? deshalb sollten wir auch von anfang an festlegen, dass manche sachen einfach zu gefährlich sind, auch wenn's unbequem ist (meist für beide seiten).<br>ich könnte ja auch leicht nach dem weggehen noch angetrunken heimfahren, steig aber doch immer auf die s-bahn oder das taxi um, oder?<br>ansonsten möchte ich noch zu denken geben, dass man den kleinen zuliebe auch nicht unbedingt nachts fahren muss, die müssen dann wirklich schlafen und das natürlich am besten liegend.<br><br>gruß von einer disziplinierten mittzwanzigerin, die sich bewusst ist, dass die kindererziehung anstrengender wird als jeder andere job
grüße aus münchen,
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Re: Schlafen im Alkoven

Beitragvon lucinchen » 21.08.2003 - 11:32:35

Ich bin nun kein erfahrener Wohnmobilist, aber eines weiss ich sicher: meine Tochter wird während der Fahrt nicht unangeschnallt und nicht ausserhalb ihres Kindersitzes dabei sein. <br>Freunde unserer Familie sind mit dem Womo in einen Unfall verwickelt worden (definitiv kein eigenes Verschulden). Die Insassen die nicht angeschnallt waren leben heute nicht mehr. Der angeschnallte Fahrer bekam seinen Sohn und den Tisch ins Genick. <br><br>Das kann mir eine ruhige Fahrt, weil das Kind seelig schlummert nicht wert sein! Lieber schlafen sie mal im Kindersitz nicht 100%ig ergonomisch als dass sie lebenslang auf Grund von Unfallfolgen leiden.<br><br>Daher: der Tisch, wie auch alles andere, was im Falle eines Unfalls um die Ohren fliegen kann gehört sicher verwahrt, fest verstaut. Selbst dann ist ein Wohnmobil noch voller Risiken, aber ich kann sie zumindest reduzieren.
Schöne Grüße von lucinchen
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Re: Schlafen im Alkoven

Beitragvon Norbert » 21.08.2003 - 21:09:25

Hallo Lucinchen,<br><br>deine Einstellung ist schon die richtige, aber glaube mir bei einem "richtigen" WoMo-Unfall ist es, außer in der Fahrerkabine, ziemlich egal wo und wie Du im Aufbau sitzt. Zum einen fliegen dir, wie bereits mehrere Crashtest bewiesen haben, so ziemlich sämtliche Sachen um die Ohren, zum anderen kannst Du glücklich sein wenn dein Aufbau noch annähernd die ursprüngliche Form behält.<br><br>Das wichtigste beim WoMo-fahren ist wirklich eine noch mehr als übliche vorausschauende Fahrweise.<br><br>Viele Grüße, Norbert
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Re: Schlafen im Alkoven

Beitragvon Fenriswolf » 28.08.2003 - 13:44:41

Hallo Norbert,<br><br>ich pflichte dir voll bei (wie die Womo-Crashtests im TV immer wieder beweisen). Trotzdem bleiben auch meine beiden Kinder (inzwischen 3 + 9) wie lucinchens immer angeschnallt. Mein Sohn (3) ist bestimmt kein ruhiges Kind, aber er hat begriffen, daß während der Fahrt für ihn nur der Kindersitz da ist. Bei längeren Strecken (>=500 km) werden eben mehrere Spielepausen eingelegt. Da wir uns hauptsächlich womo-mäßig im skandnavischen Raum bewegen, bieten sich dort immer Badeplätze oder schöne Rastplätze an. Diese sind inzwischen Bestandteil der täglichen Tourenplanung.<br><br>Immer unfallfreie Wege<br>Fenriswolf - Harry<br><br>PS: Prima, einen Nürnberger identifizieren zu können. Bin selbst nicht weit weg.<br>
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Re: Schlafen im Alkoven

Beitragvon tanja » 03.09.2003 - 14:37:15

einige von euch haben sich ja scheinbar schon näher mit crashtests beschäftigt, schneiden da denn die ausgebauten transporter (nur mit hochdach, ohne aufbau) besser ab, oder liegt's eher an den möbeln (weiter oben wird von fliegenden schränken berichtet)?
grüße aus münchen,
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Re: Schlafen im Alkoven

Beitragvon Womokiste » 03.09.2003 - 16:04:39

Die Crashtests bezogen sich immer auf die Alkoven-Fahrezuge. Wenn Du im ADAC bist kannst Du auf der www-Seite die Tests anschauen. Da gibt´s auch eine Test der Basisfahrzeuge.<br>Wenn nicht, kann ich ihn zumailen.<br>Knitterfreien Gruß von Franz Peter
Die Womofahrer Nordhessen sind unterwegs im B MC T 680. Auch zu finden bei Instagram und Facebook.
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Re: Schlafen im Alkoven

Beitragvon mj » 17.12.2003 - 18:07:45

Wir haben letzten Sommer auch einen WOMOunfall gesehen.<br>DAs war auf der Autobahn Luxembourg Richtung Bxl.<br>Vom Womoaufbau war NICHTS mehr zu erkennen.<br>Alles hat über 100m auf der Fahrbahn getrollt und ein grosser Teil hing über der Leitplanke.<br>Wenn da jemand hinten gesessen hat, hat der bestimmt nicht überlegt. Zumal einige LKW über Teile des Aufbaus gefahren sind, die sich auf der Fahrbahn verteilt hatten.<br>Das war ein Bild des grauens.<br><br>Ich hoffe das dies keinem passiert.<br><br>Unfallfreie fahrt uns allen,
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Re: Schlafen im Alkoven

Beitragvon Seekater » 19.01.2004 - 17:34:19

Hallo WoMo-Freunde,<br><br>erschrocken haben mich die physikalischen Defizite hier in diesem Thread; ich will versuchen da ein bischen für zusammenfassende Aufklärung zu sorgen:<br><br>- Die Bauart von Wohnmobilen ist denkbar schlecht für Personenschutz geeignet. Begrenzten Schutz gewähren nur die serienmäßigen Chassis und Fahrerhauskabinen.<br><br>- Ich kann leider nicht auswendig das dynamische Gewicht eines Kindes bei Tempo 80 berechnen, halte aber "so aus dem Bauch 'raus" die genannten 500 kg für realistisch.<br><br>- Alkoven sind nicht für derartige Gewichte gebaut; ein Kind wird bei einem Frontalunfall durch die (meist lose aufgelegten) wegklappenden Alu-Bleche hindurch nach vorne herausgeschleudert. Wiederum "aus dem Bauch": Aufprallgeschwindigkeit 80 km/h, Verzögerung beim Wanddurchtritt 20 km/h, Restgeschwindigkeit des Kindes beim Herausfliegen aus dem Alkoven: 60 km/h<br>Weiterhin ist der vorragende Alkoven durch die darunter liegende Knautschzone des Serienfahrzeuges noch mehr gefährdert. Etwa beim Aufprall auf eine Tank-LKW-Rückfront ist der Alkoven zermalmt, bevor das Kind überhaupt die angenommenen 20km/h beim Durchflug durch die Alkovenwand verzögert wird.<br>(Ich wähle hier bewußt keine elterliche Sprache, sonst könnte ich das nicht schildern)<br><br>- Die Fahrwerke von Lieferwagen, sind nicht für derart hochliegende Lasten während der Fahrt konstruiert und werden mit Kind im Alkoven leichter in's Schleudern kommen als ohne. Zudem dürfte eine Überlastung der Vorderachse beim Ducato sehr wahrscheinlich sein, was bei der vorangegangenen Vollbremsung dann noch mehr zum Schleudern führt. Das Kind kann also u.U. gar nicht nach vorne, sondern mit Kopf oder Füßen voran zur Seite aus dem Alkoven durch die Wand hindurch rausgeschleudert werden. Die elastischen Siccaflex-Klebenähte rundum vorne am Alkoven werden sofort nachgeben.<br>Lest mal' in der Quasselecke wie leicht ein Ducato bei Tempo 100 nur durch einen Luftstoß eines LKWs in Schleudern kommt, ohne daß falsche/hohe Beladung vorliegt.<br><br>- Rückhaltevorrichtungen, die bei Auffahrunfällen Schutz gewähren sollen, müssen aus stabilem dicken Stahl sein und mit dem Chassis des Fahrzeug verbunden sein. Alles andere ist bei Autobahngeschwindigkeiten zu schwach, um einen menschlichen Körper bei einem Auffahrunfall zurückzuhalten. Dies ist bei Wohnmobilen nur auf den zugelassenen Sitzen der Fall.<br><br>- Der Aufenthalt auf Toiletten ist also im Falle eines Unfalles äußerst unsicher. Da man im Wohnmobil die Standzeiten (entgegen z.B. im Reisebus) recht leicht selbst bestimmen kann, sollte man - so es irgend geht - einen kurzen Halt für den Gang auf die eigene Toilette vorsehen. Die Fliehkraft kennt leider keine Moral und schlägt auch auf dem stillen Örtchen zu.<br><br><br>Also, wenn mal wieder die Kinder quengeln und ihr unbedingt noch heute irgendwo ankommen wollt, dann denkt vielleicht mal daran:<br>Je leichter Ihr Euch ein WoMo leisten könnt, je PKW-ähnlicher die Fahreigenschaften werden, desto riskanter fahrt Ihr und desto PKW-häufiger werden auch die Unfälle - jedoch mit schlimmeren Folgen.<br><br>Reisen statt Rasen oder einen Tag später Ankommen als gar nicht, wünscht Euch<br><br>Seekater<br><br>
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Re: Schlafen im Alkoven

Beitragvon Schwedenopa » 12.02.2004 - 00:05:40

Ein Kommentar aus der Sicht des Physikers (und Vaters): <br><br>Bei einem Frontalaufprall kann man davon ausgehen, dass bereits ab etwa 30 km/h (!!!) das Kind die Alkovenwand durchschlägt. Ob da eine Decke dazwischen liegt oder nicht, macht keinen Unterschied.  :-[<br><br>Die Frage nach Schlafen im Alkoven stellt sich mir daher gar nicht. <br><br>Ich musste schon einmal auf der Autobahn eine Vollbremsung bei 100 km/h hinlegen, da vor uns ein PKW plötzlich quer über die Piste schleuderte und genau in unserer Fahrspur entgegen der Fahrtrichtung liegen blieb. Wenn da gerade jemand auf der Toilette gesessen hätte...  ???<br><br>Toilettenbenutzung während der Fahrt kommt daher auch nicht in Frage.<br><br>Fazit: Wir nehmen schließlich nicht an einer Rallye teil. Und wir haben keinen PKW, sondern ein Wohnmobil. Wenn also wirklich jemand zu müde ist, um weiter zu fahren, dann übernachten wir halt. Haben ja alles dabei. <br><br>Und auf Rasthaustoiletten sind wir ja dank Bord-WC nicht angewiesen. Jeder toilettenlose Parkplatz tut es auch für eine Pipi-Pause. Gilt auch, wenn die Reisebusbesatzung am einzigen Häuschen des Parkplatzes unruhig auf und ab läuft...  ;)
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Re: Schlafen im Alkoven

Beitragvon Miro » 31.03.2004 - 14:25:13

Also gut,<br><br>ihr habt recht. Kein Kind mehr im Alkoven während der Fahrt und keine Gänge zur Toilette.<br><br>Ich bin lernfähig.<br><br>Grüße<br>miro
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Re: Schlafen im Alkoven

Beitragvon bimbo » 11.05.2004 - 08:48:29

Hallo !<br><br>Ups jetzt wird mir plötzlich relativ übel ! <br>Wenn ich darüber nachdenke was so alles passieren kann bei einem Unfall ? <br>Das Geschirr das mal eben noch in der Spüle steht, der Obstkorb auf dem Tisch mit Wecker, die Kurbelstange von der Markise auf dem Heckbett. Viel schlimmer die Rollerblades im Heckstauraum nur durch eine Sperrholzwand 2 mm vom Wohnraum getrennt, die Werkzeugkiste 25 kg im selben Stauraum. <br>Ich glaube da muss man bei einem Unfall sehr viel Glück haben um zu Überleben !<br>Und dann gibt es doch tatsächlich Leute die einen Kastenwagen (wie wir ) mit noch mehr Ps haben wollen am besten 220 weil Ihnen die 160 Kmh die die Kiste bringt nicht mehr reichen aua.<br>Ich will nichts rechtfertigen oder beschönigen habe nur mal über die Istsituation nachgedacht und muss feststellen, dass ich beim besten willen nicht in der Lage bin alle Risiken auszuschließen.<br>Ich werde aber auch darüber nachdenken was ich zukünftig in Bezug auf die Sicherheit besser machen kann.<br><br>Gruß Bimbo<br><br>PS. Unser Nachbar wurde auf dem Seitenstreifen beim Wechseln eines Reifens von einem LKW überfahren. Dem danebenstehenden ADAC Mittarbeiter ist nichts passiert (außer dem Schock). Da fängt man an über Kismeth nachzudenken.<br><br>
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Re: Schlafen im Alkoven

Beitragvon heulnet » 27.05.2004 - 19:08:31

@ miro schreibt " Also gut,<br> <br>ihr habt recht. Kein Kind mehr im Alkoven während der Fahrt und keine Gänge zur Toilette.<br> <br>Ich bin lernfähig.<br><br>gratuliere @ miro. es ist heute selten, dass leute einsehen andere haben vielleicht auch mal recht. <br>eine weise entscheidung deinerseits.<br><br>P.S. wir haben zwar keine kinder mehr ( im sinne des mitreisens ) aber wir haben auch das eine oder andere mal leichtsinnig gehandelt. wir werden in zukunft auch einiges lassen von dem wir denken es könnte dumm sein.<br><br>mit angeschnallten grüssen
heulnet
 

Re: Schlafen im Alkoven

Beitragvon Jens_M » 06.06.2004 - 21:22:13

Hallo,

ich bin ja noch nicht so lange in diesem Forum und bin immer noch dabei die alten Beiträge "aufzuarbeiten".

Als ich jetzt über diesen Beitrag gestolpert bin, habe ich wirklich nicht mehr meinen Augen trauen können.

Zwei Dinge sind mir dabei im Besonderen aufgefallen.
Jeder tut hier nix anderes als seine Meinung kund. Dafür sind ja nun auch mal die Foren da. Und es ist wie es ist, die Meinung eines Anderen kann ich zur Kenntnis nehmen oder es lassen. Aber wir sind ja auch gerade aus diesem Grund in diesem Forum, um von den Meinungen und Erfahrungen der Anderen zu lernen und auch mal die anderen Sichtweisen zu sehen.
Als dann die ersten hier in diesem Beitrag sachlich und vorsichtig auf die Gefahren des Alkovenschlafens während der Fahrt aufmerksam machten und auch klar stellten, wie gefährlich dieses Vorgehen ist, fühlte sich die andere Fraktion sofort persönlich angegriffen.
Als ich das hier gelesen habe, da konnte ich gar nicht glauben das so was sein kann. Wer sich selber in Gefahr bringt, handelt auf eigene Kappe, aber wer seine Kinder bewusst in Gefahr bringt muss auch damit rechnen, dass es dafür offene Worte geben kann. Und das ist auch gut so. Da kann man dann nur sagen: Aufklärung tut not. Und genau das ist ja dann auch von einigen Experten (Gott sei dank) geschehen.

Wir haben drei (teilweise schon Erwachsene) Kinder, die vom Babyalter an mit uns jedes Jahr zur 6-Wöchigen Campingreise nach Griechenland mitkamen. Wir sind noch nie auf die Idee gekommen, die Kinder ungesichert irgend wo (nur der Ruhe willen) zum Schlafen zu legen. Es gibt für jedes Alter geeignete Rückhaltesysteme. Und wenn eben geschlafen werden muss, dann wird angehalten.
Der Gang auf die Toilette kann IMMER am nächsten Rastplatz erfolgen. Die 5 Minuten Zeit dafür sind da, schließlich könnte man im normalen PKW ja auch nicht während der Fahrt aufs Töpfchen.
Ein Hauptproblem bei einem Unfall ist in der Regel, dass man nur sehr selten frontal auf ein (plötzliches) Hindernis fährt. Jeder versucht aus dem Affekt heraus im letzten Moment auszuweichen. Dies führt aber zum Schlingern und Kippen des Fahrzeuges. Die meisten verunglückten Fahrzeuge liegen NEBEN der Fahrbahn - warum wohl? Jeder, der dann nicht in einem sicheren Rückhaltesystem gesichert ist, der hat absolut keine Chance. Wie immer auch die Chancen der Angeschnallten sind, sie sind ohne Frage besser, und darauf kommt es an.
Ich könnte als Verantwortlicher niemals die Garantie für die Zukunft meiner Kinder übernehmen indem ich derart fahrlässig handle.

Auf der Autobahn mag man sich ja noch vorstellen, dass der Alkoven gar nicht soooo unsicher ist (obwohl er es ist). Aber was ist denn, wenn man dann doch mal von der Bahn runter fährt? Werden dann die Kinder wach gemacht und angeschnallt? Mit Sicherheit nicht! Wie oft ist dann schon ein niedriges Hindernis, wie ein abgebrochener runterhängender Ast, in einen Alkoven eingedrungen und hat diesen bis zur Unkenntlichkeit zerstört?
Der Fahrer unter dem Alkoven kann so etwas doch gar nicht sehen. Ich weiß nur, dass unser Vermieter, von dem ich unser Fahrzeug übernommen habe, in den letzten 12 Jahre VIER demolierte Alkoven bei seinen vermieteten Fahrzeugen hatte.

Ohne jemanden zu nahe treten zu wollen, möchte ich auch jeden dringlichste bitten im Interesse der Kinder von derartigen Praktiken Abstand zu nehmen. Auch wenn wir noch zu einer Generation gehören, wo in unserer Kindheit vieles lockerer gesehen wurde. Aber der Verkehr hat seither um ein vielfaches zugenommen und Fahrzeuge sind immer schneller und damit gefährlicher geworden. Alleine, seit es das Handy gibt haben die Unfälle schlagartig massiv zugenommen. Auch wenn man sich selber für einen begnadeten Fahrer hält, wir alle sind nur Menschen und machen Fehler - auch die anderen Verkehrsteilnehmer.

Das ist kein erhobener Zeigefinger, das ist nur meine Meinung und ich nehme mir die Freiheit diese zum Ausdruck zu bringen. Letztendlich muss jeder Erwachsene selber seinen Kindern eine Zukunft geben können und frei über sein tun entscheiden (hoffentlich im Interesse seiner Kinder).

Schönen Gruß
Jens
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... und wie wirst DU diesen Tag verbringen?
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Re: Schlafen im Alkoven

Beitragvon Weingeist » 07.06.2004 - 17:57:11

Hallo,<br>wir sind mit 2 Kindern (7 Mon.+2Jahre) im Womo unterwegs, mind einmal in der Woche. Unsere Kinder<br>sitzen beide angeschnallt im Kindersitz, wobei die Kindersitzbeschaffung für eine Beckengurtbefestigung <br>schon schwierig ist. Mir ist vollkommen klar das bei<br>einem Unfall mit dem Womo das Sicherheitsrisiko ziemlich hoch ist deshalb fahre ich meistens im Geschwindigkeitsbereich um die  100 km/h.<br><br>Manche betrachten aber scheinbar WOMO s als Rennwagen! Gestern auf der A6 zwischen KL West und<br>Ost:<br> Geschwindigkeitsbeschränkung auf 80 meine Geschwindigkeit ca 90 werde überholt von einem ca 7mtr. Alkoven mit ca 120 bei dem die Dachluken sich schon im Fahrtwind öffneten. Man sollte vielleicht manchen Fahrern mal klarmachen wie sich so ein Fahrzeug bei einer Vollbremsung verhält. Ein Wohnmobil ist nunmal ein kleiner LKW und das auch noch immer<br>vollbeladen.<br>Zu einem sicheren Umgang mit den Insassen gehört m.E auch eine verantwortungsvolle Fahrweise.<br>Gruß vom Weingeist  
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