Mit dem Wohnmobil durch Südtirol

[Raab]

Südtirol im Herbst - das sollte der Abschluss unserer Saison werden. Da wir seit Jahren mit der WOMO-Reihe bestens durch Deutschland und Europa gefahren sind, haben wir darauf vertraut, dass wir auch in Südtirol damit zurecht kommen. Leider hatten wir nur eine Woche Zeit und die nachfolgende Kritik, die uns jedoch nach dem dritten Reinfall das Buch zur Seite legen ließ, wird vermutlich an ein anderer entrüstet zurückweisen. Sei's drum - vielleicht tragen unsere schlechten Erfahrungen zur Verbesserung bei.
Grundsätzlich wäre es hilfreicher, die genaue Anfahrt zu den Stellplätzen besser zu beschreiben, da uns in Ermangelung eines Navis die GPS-Daten nichts nützen. Südtirol, so unser Eindruck, ist uns Wohnmobilisten nicht besonders gewogen. Umso wichtiger wäre es, Adressen für die Ver- und Entsorgung zu nennen und auch den Weg dorthin. Frischwasserversorgung auf gut Glück reicht an z.B. Tankstellen von fast kostenlos bis zu astronomisch hohen Preisen. Die Entsorgung ist, so man kein Ferkel sein will, eigendlich nur auf Campingplätzen möglich.
Unser erstes Ziel (Übernachtung) sollte uns nach Kurtatsch führen. Im Buch (S. 106) ist die WOMO-Gaststätte Boarnwald angeführt. Der lockere Satz "700 Höhenmeter sind zu überwinden"
ist einfach zu wenig aussagekräftig. Dass es sich hierbei um Steigungen von 15 und mehr Prozent handelt, die Straße so eng ist, dass ein Umdrehen mit einem WoMo von knapp 7 Metern kaum möglich ist und dass diese Höhenmeter in relativ kurzer Wegstrecke überwunden werden müssen - all das fehlt als wichtige Beschreibungshilfe.
Nun gut, wir hatten die Anfahrt geschafft, und standen vor einer verschlossenen Wirtschaft, die nur von Freitag bis Montag geöffnet hatte. Und so etwas, lieber Autor, gehört nur elementar als Info eingearbeitet.
Unser nächstes Ziel war Eppan. Den Stellplatz Eppan-St. Michael fanden wir recht schnell. Jedoch waren wir von der Beschilderung, nämlich "Campieren verboten" überrascht. Die Ausführungen auf Seite 4 geben zwar eine Erklärung, aber, mal ehrlich, wer will sich gegebenenfalls mit der örtlichen Polizei anlegen? Also haben wir uns bei dem Besitzer des Imbissstandes erkundigt. Klare Aussage: tagsüber kann man dort stehen bleiben, des Nachts scheucht uns die Polizei mit Sicherheit weg.
Unser drittes Erlebnis hatten wir dann af dem Ritten/Klobenstein. Sie weisen hier auf Seite 77 die Gaststätte "Himmelreich" aus. Da wir in diesem Gebiet sowieso Wandern wollten, war das auf den ersten Blick ideal. Also - rauf auf den Ritten! Etwas dumm wqr nur, dass wir keine Gaststätte Himmelreich, sondern nur ein Baustelle vorfanden. Auf unsere Frage teilte man uns mit, dass die Wirtschaft seit über einem Jahr geschlossen sei und momentan neu gebaut wird (Der Rohbau stand schon!!).
Daraufhin haben wir das Buch sanft zur Seite gelegt, den Autor mit unseren herzlichsten Wünschen bedacht und auf gut Glück bei größeren Gastwirtschaften bezüglich Übernachtungsstellplätzen nachgefragt. Das Ver- und Entsorgen mussten wir auf Campingplätzen erledigen.
Wie gesagt, manchmal steckt der Teufel im Detail - aber zur Hölle war es dann Gott sei Dank noch ein Stück hin.
Jürgen

[Uli_bw]

Einige Kritische Fragen meinerseits:
- 700 Höhenmeter sind zu überwinden... Was hast du Dir drunter vorgestellt? Ich stell mir darunter einen Pass vor!
- GPS hab ich auch nicht - aber dafür eine gute Karte Massstab 1:200000 - Was hast du für eine? Wirfst Du da keinen Blick rein? Da stehen auch Steigungen drin. Wenn ich nach Südtirol fahre weiß ich eigentlich, dass ich diesen begegne.
Das mit den Öffnungen, da geb ich Dir recht - wobei dies in anderen Saisonzeiten abweichen kann.
- Nach meinen Erfahrungen in Südtirol gibt es kein Problem mit dem freien Stehen...
-V+E nach dem Bericht gehe ich davon aus, dass Du erst kürzlich unterwegs warst - ist natürlich auch kene so optimale Jahreszeit für offene V+E Stellen..

mfg

ULI

[Raab]

Hallo Uli,
natürlich sind 700 Höhenmeter nur per Pass zu bewältigen, das war mir schon klar. Nur macht es einen Unterschied, ob du für diese Höhenmeter 6 oder 15 Km Wegstrecke zur Verfügung hast. Ich habe auch gutes Kartenmaterial an Bord, das ist nicht das Problem. Erfahrung im Umgang mit Stellplätzen und dem Campen schlechthin habe ich in ca. 20 Jahren genug gesammelt. Die WoMo-Reihe ist mir sehr ans Herz gewachsen und ich war bisher bestens zufrieden damit. Meine Kritik soll ja nur den positiven Effekt einer Verbesserung anstoßen. Zu deiner Zeitfrage: Südtirol im Oktober dürfte doch noch keine Nebensaison sein.
Tschüß
Jürgen

[Womokiste]

Hallo Raab, wir fahren auch seit Jahren mit den Büchern des Womo-Velrags. Für mich/uns sind sie keine Anleitung zum "All-inclusiv-ohne-Sorgen" reisen, sondern immer nur Hinweis und Tipgeber.
Aber Du hast schon recht. Es gibt schon erhebliche Unterschiede. Es gibt Autoren, die sind richtig klasse und das lesen macht schon Spass. Das Buch unsers letzten Urlaubs würde dabei aber eine Schulnote bekommen, bei der evtl. die Versetzung gefährdet wäre. (Dies bestätigte auch ein Paar, das wir unterwegs getroffen haben.)

Vielleicht nutzen solche Kritiken ja.......

[woming]

Das Buch unsers letzten Urlaubs würde dabei aber eine Schulnote bekommen, bei der evtl. die Versetzung gefährdet wäre. ...
Vielleicht nutzen solche Kritiken ja.......

ja, hoffentlich!

Aber nur, wenn Du konkreter wirst

woming

[Uli_bw]

Zu deiner Zeitfrage: Südtirol im Oktober dürfte doch noch keine Nebensaison sein.
Tschüß
Jürgen

Wann dann wenn nicht da?

Ehrlich gesagt reisen da nur wenige (mit dem Womo) also wird es Nebensaison sein.

Ich hab bisher noch immer eine Lösung gefunden - auch wenn wir bisher wegen der Kinder immer in der Hauptsaison (vielleicht eine Woche bereits Nebensaison) gefahren sind.
Aber an gewissen Stellen wird es bereits da schwierig mit V+E.

ULI

[womofan]

lieber uli_bw,
als tiroler darf ich dich vielleicht aufklären. oktober ist törggele zeit und wandern und weinlesen angesagt. da ist in südtirol HAUPTSAISON !

ich bin auch ein fan der WOMO reihe, aber das buch "südtirol" hat mich im großen und ganzen auch enttäuscht. weniger fresken in kirchen und dafür mehr über SP und ver-/entsorgung wäre vielleicht sinnvoller.
gruß
womofan

[oldman]

Hallo zusammen,

wenn nichts da ist, dann kann auch nichts im Buch stehen.
Entsorgung ist in Südtirol ein Problem.

Und wenn eine Station vorhanden ist, dann schweineteuer.
z.B. in der Nähe von Predazo bei einem Stellplatz bei einem Cafe.

Frischwasser gibt es in den Bergen an jedem Brunnen.

Auf unserer Seite stehen einige Reiseberichte Südtirol. Dort habe wir auch ein paar Möglichkeiten der Ver- und Entsorgung beschrieben.

Gruß Anna und Nikolaus

[Carmen]

"ich bin auch ein fan der WOMO reihe, aber das buch "südtirol" hat mich im großen und ganzen auch enttäuscht. weniger fresken in kirchen und dafür mehr über SP und ver-/entsorgung wäre vielleicht sinnvoller. ", schreibt Womofan.

Ja, würde ich auch so sagen.

Ebenso Zustimmung zur Schilderung "Boarnwald".
Übrigens: Haxen gibt es auch im Sommer nur am Wochenende.

Vielleicht steht man im Herbst idyllischer. Das Foto im Buch
versprach mehr.
Gleiches gilt für den Stellplatz: Kapelle Glieshof, Matsch(er) Tal.

Ich würde mir statt der div. Fotos von Altären etc. (weil, da hat jeder Interessierte eh andere Lektüre) aussagekräftige Stellplatzbe
schreibungen und Weitwinkelfotos der Stellplätze wünschen.

In dem Zusammenhang würde mich interessieren:

Die Auflage ist von 2005 und die Informationen sind von wann??

Gruß Carmen

[Uli_bw]

lieber uli_bw,
als tiroler darf ich dich vielleicht aufklären. oktober ist törggele zeit und wandern und weinlesen angesagt. da ist in südtirol HAUPTSAISON !

ich bin auch ein fan der WOMO reihe, aber das buch "südtirol" hat mich im großen und ganzen auch enttäuscht. weniger fresken in kirchen und dafür mehr über SP und ver-/entsorgung wäre vielleicht sinnvoller.
gruß
womofan

Ok überzeugt...

ULI

[inpraxi]

Hallo zusammen,
wir wollen im September über Südtirol zur Toskana. Hab mir die neueste Auflage 2008 geholt. Sehr gespickt mit vielen Infos. War zwar schon 5 Jahre nicht mehr in S-tirol (früher mit VW-Camperbus). Aber eines fiel mir auf, die Sträßchen, die bereits mit dem Bus kritisch waren (also mit Gefahr, dass man einige Strecke rückwärts fahren muss bei Gegenverkehr), die sind hier ganz locker als normale Talzufahrt dargestellt, ganz selten mal mit rotem Ausrufezeichen oder mit dezentem Hinweis auf enge Fahrbahn.Ich gehe davon aus, dass in 5 Jahren nicht alle Straßen nun ausgebaut wurden für Womos im Gegenverkehr.

Ich habe nichts dagegen auch einmal eine enge Zufahrt in Kauf zu nehmen, aber mir wäre ein deutlicher Hinweis auf die Zahl der Engstellen oder auf überdurchschnittlich viele vorstehende Felsen in der Fahrbahn wichtiger als die Vielzahl an Freskenbilder (d.h. ich möchte ungefähr wissen, was mich an evtl. Strapazen erwartet). Nun, man könnte auch sagen, Südtiroler Tälerstraßen bestehen fast nur aus solchen (engen) Strecken, aber nicht einmal das steht im Vorwort oder sonstwo.
Nebenbei: wenn schon so viele Besichtigungsziele vorgeschlagen werden, für die man sich diesen _evtl._ Stress antut, dann wären die ungefähren Eintrittsgelder auch nicht ganz uninteressant.

DAS sind die Infos, die ich ganz speziell in diesem Band suchte.

Frage also bitte: wie sind eure Erfahrungen mit Womo und Südtirol (wir haben ein kleines mit 6m, aber halt 2,30m Breite)?

[mahiko]

hallo inpraxi, wir waren im letzten Herbst in Südtirol (5,40m, 2,30m und 3m höhe) und wir hatten bzgl. der Straßenbreite kein Problem. Manchmal kapitulierte ich vor den Steigungen, aber das lag an der schwachen Motorisierung unseres "Knäuschens" und nicht an der Größe. Wenn man nicht auf der Flucht ist und umsichtig fährt ist es wunderschön und unproblematisch.
Gruß mahiko

[Mgertz]

wir waren mit der Ausgabe im April in Tirol, hat uns gut gefallen. Allerdings waren im April noch viele Pässe gesperrt, zur Entsorgung hätte ich mir auch den einen oder anderen Hinweis gewünscht. Die Stellplatzinformationen waren aber alle korrekt. Bei den Straßen war ich froh nur einen Kastenwagen zu fahren, das war teils schon sehr eng. So z.B von den Erd-Pyramiden in Richtung Brenner.

Gruß Matthias