Auflage 2018 Umweltplakette Crit'Air in Frankreich

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Auflage 2018 Umweltplakette Crit'Air in Frankreich

Beitragvon Andrea Bergmann » 07.04.2019 - 12:30:13

Für Fahrten durch und nach Frankreich: die Crit'Air Umweltplakette

Wie auch in Deutschland gibt es in Frankreich in den Großstädten permanente Umweltzonen, in die man nur mit einem Fahrzeug mit der entsprechenden Umweltplakette fahren darf. Permanente Umweltzonen (ZCR-Zonen: zones à circulation restreinte) haben zur Zeit Paris, Grenoble, Straßburg und Lille. Es werden weitere Städte folgen.

Der Grund, aus dem Sie sich inzwischen für jede Frankreichreise über die Umweltzonen informieren müssen, sind aber die temporären Umweltzonen, die teilweise ganze Departements und in diesen auch die Autobahnen betreffen. Temporäre Umweltzonen werden als Zone ZPA (zone de protection de l'air) bezeichnet. Gelten sie für ein ganzes Departement kommt ein kleines »d« dahinter: ZPAd. Die Einfahrt in diese Zonen wird dann verboten, wenn die Luftverschmutzung kritische Werte überschreitet – also besonders häufig zu den verkehrsreichen Ferienzeiten im Sommer. Das Verbot gilt auch für ausländische Fahrzeuge ohne Plakette und zwar auch dann, wenn Ihr Wohnmobil laut deutscher Plakette die Voraussetzungen für die Einfahrt in die Zone erfüllt. Sie brauchen die entsprechende französische Plakette auf der Windschutzscheibe, sonst müssen Sie im Fall der Fälle das entsprechende Departement umfahren. Werden Sie ohne Plakette erwischt, kostet das mit dem Wohnmobil mindestens € 135.

Temporäre Sperrzonen werden vor Ort nicht angezeigt, Sie müssen sich also selbst informieren. Aktuelle Sperrungen werden zum Beispiel über den Verkehrsfunk bekanntgegeben. Sie können den den aktuellen Stand der Dinge aber auch über die Website des Verkehrsministeriums einsehen oder die kostenlose App von Green Zones verwenden.

Die Plakette kann nur online in Frankreich bestellt werden und wird per Post zugeschickt. Sie müssen also rechtzeitig daran denken, sie zu beantragen. Am kostengünstigsten und völlig unkompliziert geht das online direkt beim französischen Verkehrsministerium unter www.certificat-air.gouv.fr. Die Seite lässt sich auf Deutsch umstellen. Die Plakette kostet dort €3,11 zuzüglich €4,21 Porto für die Zustellung nach Deutschland. Auf der Green-Zones Website und bei einigen anderen Vermittlern können Sie die Plakette ebenfalls bestellen, zahlen dann aber fast 30 Euro für die gleiche Leistung.

Die französische Umweltplakette gibt es in Stufe 1 bis 5. Welche Sie bekommen, ist vom Alter und der Schadstoffklasse Ihres Wohnmobiles abhängig. Anders als bei uns tragen die saubersten Fahrzeuge eine Crit'Air Plakette mit der Klasse 1. Für ein Dieselfahrzeug ist jedoch maximal die Klasse 2 zu bekommen. Wohnmobile bis 3,5 Tonnen deren Erstzulassung vor dem 1. Januar 1997, bekommen gar keine Umweltplakette. Fahren Sie ein Wohnmobil über 3,5 Tonnen, wird dieses als LKW gewertet und muss nach dem 1. Januar 2001 zugelassen ein, um noch berücksichtigt zu werden. Bei Fahrverboten werden zuerst alle Fahrzeuge ohne Plakette und dann die Schadstoffklassen 4 und 5 vom Verkehr ausgeschlossen. Bleiben die Werte in der Luft schlecht, können weitere Schadstoffklassen folgen.

Folgende Zonen passieren Sie auf dem Weg zur Mittelmeerküste und zur Ostseite der Pyrenäen:

Der Großraum Lyon kann als ZPA-Zone von temporären Fahrverboten betroffen sein, das dort allerdings zur Zeit nicht auf den Autobahnen gilt.

Südlich von Lyon führt die Autoroute du Soleil (A7), die die typische Route in den Süden ist, durch die Departements Grenoble und Drome/Valence, die beide temporäre Umweltzonen sind. Eventuell angeordnete Fahrverbote gelten hier auch für die Autobahn. Auf dem weiteren Weg in die Pyrenäen durchqueren Sie noch die Umweltzone Hérault/Montpellier. Hier sollten Sie auch die A9 zwischen Orange und Perpignan im Blick behalten. In den Pyrenäen selbst, treffen sie nur an der Atlantikseite auf eine Umweltzone, sie umfasst das ganze Departement Pyrénées Atlantiques.

Fahren Sie von der Atlantikküste quer durch das Land zurück, müssen Sie dabei ganz im Süden die Umweltzone im Departement Gers/Auch und dann wieder das Gebiet um Clermont-Ferrand beobachten.
Andrea Bergmann
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