@ womomax: wie wahr - leider dauert mir das Sparen selbst mit Ziel vor Augen zu lange...
@ Ueli: ich versuche Deine Fragestellung möglichst neutral und ohne meine rosarote Brille zu betrachten, hier der Versuch: habe aufgrund Deines Hinweises bei Woelke gekuckt und unter folgendem Link
http://www.woelcke.de/angebote/car-5/car.php ein sehr attraktives Angebot von woelke für einen T5 Autark gefunden. Statt 65k Liste 55k, das Fzg. hat keine Anmeldung, war wohl ein Vorführer. Wenn wir jetzt 5k für den Allrad aufschlagen, sind wir bei 60k brutto. Mit sowas könntest Du evtl. Glück haben, vielleicht läßt sich Woelke (oder ein anderer Hersteller) auf den Deal ein, daß sie Dein Wunschfahrzeug fertigen, und es dann einige Zeit als Vorführer nutzen, und es Dir dann günstiger abgeben.
Zur Frage der Grösse (Raumgefühl): Das Womo ist 2m breit, also ca. 20-25 cm schmäler, als ein typisches GFK-Womo auf Ducato/Transit/Sprinter. Das wäre nur dann ein deutlicher Vorteil, wenn man offroad und auf Weltreise unterwegs ist, weil es oft einfach saueng zugeht, und ein schmales Fahrzeug weniger Probleme macht an engen Passagen; ausserdem wankt es weniger und kippt in Schräglage nicht so leicht (wenns überdies nicht zu hoch baut), was aber "eigentlich wieder nur dann stimmt, wenn man die Spurbreite der "echten" Transporter heranzieht. Der T5 hat ja eine von Haus aus schmalere Spur, dh. 2m Aufbau-Breite ergibt gefühlsmässig die selbe Wankfreudigkeit wie bei den grossen Chassis bei 2,2m Breite. Aber Du bleibst ja in Europa, und da behaupte ich, überwiegen die Vorteile eines 2,25 m breiten Womos, weil einfach mehr Platz im Innenraum ist. Mit unserem Cristall Womo (2,25 m breit) hatte ich in Europa noch nie das Gefühl, zu breit zu sein. Mittlerweile nutze ich den Cristall sogar als Zweitwagenersatz und düse munter in der Stadt damit rum, manche würde sagen, das ist unmöglich, aber mit etwas Gewöhnung kein Problem! Nur eine Frage der Übung und mentalen Einstellung. Zurück zum Thema: Anders rum betrachtet könnte es ja auch sein, daß Euch der Platz im VW T5 ausreicht! Das müßt Ihr ausprobieren! Auf der Caravan (Messe) oder beim Händler, im direkten Vergleich zu "normalen" Womos, reinsitzen und "probefühlen" und vor allem "vergleichsfühlen" zu den sonst üblichen Aufbauten.
Im Bereich der 2m breiten Womos gefällt mir der Tikro von Seitz auch sehr gut, weil er die Volumsvorteile eines quaderförmigen GFK-Aufbaus mit der schlanken Breite eines Kastenwagens vereint. Und da der Tikro auf Sprinter aufbaut (=breite Spur), sieht er von hinten und vorne auch optisch gut aus, weil die Räder sehr nahe an der Aussenkante sind, was eben "sportlicher" aussieht - wers braucht. Es wankt halt etwas weniger! Evtl. kriegt man den Tikro mit Allrad? Aber alles nur, wenn Ihr was schmales wollt! Ist aber in Europa rein psychologisch. Warum? Ich bin vor 10 Jahren mit Freunden mit einem 11m langen und 2,5m breiten, zum Womo ausgebauten Reisebus quer durch Griechenland inkl. den kleinsten Dörfern am Peloponnes gefahren. Klar waren da einige Ortsdurchfahrten eng, aber im Vergleich sind da unsere normalen Womos Fiat Cinquecentos dagegen. Und mit dem gleichen XXl-Bus anschliessend in Marokko und später in Türkei/Syrien/Jordanien/Ägypten gabs auch keine nennenswerten Probleme mit der Breite, wir mußten halt vorausschauend fahren und etwas aufpassen...
Tja, und zum Thema Robustheit: da könnte man noch andere "echte" Spezialisten fragen, die sowas beruflich machen (ich bin "nur" Wirtschaftsingenieur und mach die Honda Vertretung in Salzburg aber kein Fahrzeug- oder Karrosseriebauer). Ich denke, die werden meine Meinung bestätigen, daß der T5 nicht optimal ist, um permanent mit ca. 3,5 to Gesamtgewicht bewegt zu werden. Das ist sehr viel Gewicht für so ein Auto und die Achsen und der Rahmen sind nicht optimal dafür. Ich würde Angst haben, daß da etwas bricht (nach Jahren), und - noch teurer - das unterdimensionierte Chassis Verwindungskräfte auf den Aufbau überträgt, und so Risse auftreten. Das kann ein wirtschaftlicher Totalschaden sein, und da ich vermute, daß Euer Womo viele lange Jahre in Eurem Besitz sein soll (jenseits jeglicher Garantie!), würde ich das Augenmerk schon auf eine optimale Dimensionierung legen. Gegenvergleich: der Ducato ist noch ein vergleichsweise leichter Klein-LKW, aber in der Maxi-Ausführung hat er eine konstruktive, technische Nutzlast von 2 to, bei knapp über 2 to Leergewicht. Im Vergleich zum Nicht-Maxi hat er ein verstärktes Chassis, stärkere Bremsen und die grossen 16" Räder. Sowas ist für hohe Dauernutzlast geeignet, aber ein VW T5 bleibt ein VW-Bus, das ist nicht so ein Lastesel wie zB. ein Ducato Maxi. Noch einen Schritt weiter geht der Iveco Daily, der ist nochmal schwerer dimensioniert, hat aber relativ wenig Nutzlast in der 3.5 to-Ausführung. Dh. ein Daily als Alkoven-Womo wird ein 4 Tonner oder mehr, ist dann ein echter LKW mit allen Betriebskosten-Nachteilen (wenn auch robust!). Das ist für mich übers Ziel hinaus geschossen. Und in der heute erhältlichen Allrad-Version ist der Daily nicht wirklich brauchbar, da der Rahmen "offen" konstruiert ist und sich somit verwindet. Das bedingt einen Zwischenrahmen mit 3-Punkt-Lagerung (eine Wippe), welche die Torsionskräfte vom Aufbau fernhält, damit der nicht einreißt/zerbröselt! Das ist teurer und höher, und ein Womo ist eh schon so hoch, das will man ja begrenzen. Die bessere Alternative ist da der Bremach, der ist steif und extrem heavy-duty, aber ist optisch schon LKW-like, auch wenn Du damit einen tadellosen 3,5 Tonner bauen kannst, der niedrig ist und standfest. Resümee: mit dem T5 fährst Du meines Erachtens bei (annähernd) 3,5 Tonnen Gesamtgewicht ständig überladen.
Wenn Du also noch Zeit hast, kannst Du ja wirklich die 2008er/2009er Neuheiten abwarten, und vor allem auf den Messen die Innenraumkonzepte vergleichen, um beurteilen zu können, wie groß der für Euch sein muß!
Der Meinung eines Vorschreibers kann ich mich aber nur anschliessen: ein festes, mind. 1,4m breites und 2m langes Bett ist ein riesen Plus! Da Du Dich selbst "älteres Semester" nennst, ist da aber ein Alkovenbett fragwürdig. Ausser Ihr seid topfit! Aber seid Ihr das in 5-10 Jahren auch noch? Wird also wohl ein festes Heckbett sein, oder ein Hubbett, das manche im vorderen Bereich des Wohnraum unterbringen. Ist aber wieder ein bewegtes Teil, kann kaputt gehen und - wenns elektrisch ist - braucht unnötig Strom. Ich finde, je einfacher alles gemacht ist, desto mehr Seelenfrieden, und Du hast ja selbst geschrieben, Du magst keinen Schnickschnack...
So, und jetzt geh ich schlafen
Herzliche Grüsse aus Salisburgo - der Julius