von Thörsti » 05.06.2006 - 14:24:39
Nach längerer Abwesenheit möchte ich mich mit folgenden Beitrag wieder mal öfter hier sehen lassen:
Wieso überhaupt ein Wohnmobil? Nun, es kommt wohl von einer Fahrradtour die ich mit meiner Frau vor über 12 Jahren quer durch Deutschland unternommen habe. Wir blieben, außer einer Ausnahme, nirgends länger als einen Tag und es war bis dato unser schönster Urlaub. Nun können wir aber mit unseren 2 Mädchen solche (Tor)touren vorerst nicht mehr machen, also welche alternative bot sich da an? Mobil und dabei so flexibel wie möglich war die Devise, also erstmal ein Wohnmobil gemietet. Schon nach dem ersten mal war uns klar, das ist es.
Warum also ein eigenes? Beim vierten Mietvorgang ging alles so gründlich in die Hose, dass wir beschlossen, nur ein eigenes, ständig verfügbares Womo kann die Lösung sein. Denn unsere Freizeitplanung bezieht sich auf die Wochenenden, die wenigen ?richtigen? Urlaube kommen unplanbar, also zum rechtzeitigen mieten eines Womos gänzlich ungeeignet.
Aber welches ist das richtige? Also mal zur Camping Messe nach Düsseldorf. Mir hatten Modelle von Chausson besonders gefallen. Zugegeben, der günstige Preis gegenüber z.B. Frankia (unser Mietmodell) war mit ein Grund. Weiteres Kriterium war, dass unser Modell unbedingt Heckantrieb haben sollte. Erfahrungen mit dem Frankia auf Fiat waren dafür ausschlaggebend. Durchdrehende Vorderreifen sollten der Vergangenheit angehören. Des weiteren waren wir der unumstößlichen Meinung, mit 2 Kindern käme nur ein Modell mit Stockbetten in frage und da bot Chausson den Welcome 26 an, der uns auch vom übrigen Grundriss sehr gut gefiel. Weitere Bedingungen sollten erfüllt sein als da währen:
- Volldinette, da wir das Mobil auch in der kalten Jahreszeit nutzen wollten
- Großzügige Toilette damit ich beim ?Geschäft? nicht die Beine übereinander schlagen muss
- Möglichst getrennte Dusche vom WC
- Großer Wasser- und Abwassertank (mind. 130 Ltr.)
- Heizung Truma 6000 mit WW-Boiler
- Vernünftige Zuladungskapazität, da 4 Personen samt Zubehör so einiges auf die Waage bringen
Nachdem wir auf der Messe einige Modelle gesehen haben die uns gut gefielen, machten die dazugehörigen Preisschilder jedoch weniger Spaß. Kaum ein Modell unter ? 50.000. Also kam ein neues Fahrzeug schon mal gar nicht in Frage.
Also sollte es ein gebrauchter Chausson Welcome 26 werden, obwohl ich mit dem Stauraum, der nur zur vollen Verfügung steht wenn das untere Bett umgeklappt ist, nicht sehr glücklich war. Aber Kompromisse gehören wohl immer dazu. Also ab zu unseren Vermieter und gefragt, ob er so ein Modell aus der Vermietung zum Kauf anbieten könnte. Hatte er natürlich nicht, aber wegen einiger Details könne ich mir den GA 28 ja mal ansehen. Nun was soll ich sagen, das feste Heckbett mit der riesigen Garage darunter fand ich gar nicht mal so schlecht. So hat man die Möglichkeit, die Kinder wahlweise vorne im Alkoven, oder hinten im Heckbett schlafen zu lassen. Da es zwei Mädchen sind, sollte es auch später (hoffentlich) kein Problem werden, wenn sie sich ein Bett teilen müssen. Also schnell mal die Frau von meiner Idee überzeugt und schon war unser Traummodell gefunden. Der Zustand von diesem Mietmodell machte uns jedoch zu schaffen. Die vorherigen Mieter hatten scheinbar erhebliche Probleme mit der Sauberkeit und die Matratzen sahen aus wie aus einer Ausnüchterungszelle. Diverse Beschädigungen an den Möbeln und ein verschimmelter Kühlschrank hauchte uns nicht besonders viel vertrauen in den restlichen Zustand des Fahrzeugs ein. Zumal das Modell erst im Oktober 2005 zur Verfügung stehen sollte und der Preis mit ? 36.000 bei ca. 35.000 km mir doch etwas zu hoch erschien. Also via Internet mal eben durch Deutschlands gesurft, ob nicht irgendwo ein Ga 28 zu haben ist. In Schwarzenbeck bei ?Ferber Reisemobile? sollten wir fündig werden. Aber das Modell was da stand, war eigentlich schon des guten zuviel. Alles an Zubehör was mir sinnvoll und/oder später sowieso mal angeschafft werden sollte, war schon vorhanden.
- Markise 4,0 m mit E-Motor (den hätte ich mir nicht gegönnt, aber was soll?s)
- Fliegengittertür
- Außengassteckdose
- Elektrische Ablassventile
- Elektrische Trittstufe
- Rückfahrkamera
- Duomatik mit Fernbedienung und Eis-Ex
- Panorama-Dachfenster
- Backofen
- Automatische Sat-Anlage
- Becker Navigationsgerät
- Fahrerhaus Komfortpacket (Klima, getönte Scheiben, El. Fensterheben etc.)
Es war kein Vermietfahrzeug, entsprechend war es gepflegt. Mit einem Jahr und 14.000 km sollte es nun den Besitzer wechseln. Nachdem ich Herrn Ferber noch einen Fahrradträger aus dem Kreuz geleiert habe und er mir mit dem Kaufpreis in den Bereich meiner Finanziellen Möglichkeiten entgegengekommen ist, war alles perfekt. Dabei wollten wir uns den Wagen nur mal ansehen, von kaufen war eigentlich nicht die Rede! So kann?s gehen.
Eine Woche später stand er vor unserer Haustür und bis heute und 7.500 gefahrenen km haben wir den Kauf nicht bereut. Sowohl der Aufbau als auch der Ford Transit als Träger des ganzen, haben uns nicht enttäuscht. Sicher gibt es das ein oder andere wo ich mich frage, ob es nicht besser gemacht werden hätte können, aber das betrifft nur winzige Kleinigkeiten und irgendwoher muss der Preis ja kommen. So habe ich wenigstens die Möglichkeit, meiner Phantasie beim optimieren freien lauf zu lassen.
Reklamationen gab es in überschaubarer Menge natürlich auch. Diese wurden aber sofort, bzw. bei der Inspektion ohne Probleme beseitigt. Als da waren:
- Kartusche der Spültischarmatur defekt
- Latten vom Lattenrost Heckbett gebrochen
- Bezug der Kopfstützen gerissen
- Kanntenschutz der Arbeitsplatte geschrumpft
- Aufkleber am Alkoven abgelöst
- Flansch am Wassertank undicht
So, nun erstmal Schluss mit meinen Ausführungen und nochmals Dank an diejenigen, die mir vor langer Zeit hier im Forum so hilfreiche Tipps gegeben haben. Ich werde mit meinen bis heute gemachten Erfahrungen wohl nun auch mal ein paar Ratschläge abgeben können.
Bis dahin
Thörsti
Lächeln ist das Kleingeld des Glücks!