Chausson Flash 15 - Testbericht

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Chausson Flash 15 - Testbericht

Beitragvon Bernhard » 27.10.2010 - 16:16:51

Nach einem Jahr wohnmobilfreier Zeit habe ich jetzt wieder ein Fahrzeug bei meinem Händler ausgesucht und zunächst gemietet. Sicherheitshalber für bis zu 200 Tage in den nächsten 2 Jahren. Hier meine ersten Erfahrungen:

Baujahr 2010, Produziert bei Benimar für Trigano Chausson.
Basis Fiat 3,5 Tonnen, Zuladung ca. 500 kg, 6 Plätze, (Ab Jahrgang 2011 auch als 7-Sitzer-Zulassung verfügbar), Leiterrahmen mit 130 PS; 2,3 Liter Multijet
Zum Fahrgestell wird an anderer Stelle ausführlich diskutiert. Ich bin selber sehr positiv angetan vom stabilen Lauf, dem relativ ruhigen Motor; nach einem Ducato mit 90 PS und Ford 2,0 Liter mit 125 PS) eine angenehme Verbesserung. Der Verbrauch lag bei unserer Testfahrt (1200 km) bei 11,7 -12,8 Liter (sehr ruhiges Fahrverhalten im LKW – Tross)

Grundriss:
Vierer Dinette und kleine Zweierdinette – diese kann auch zu einem ca. 140 x60 cm Kinderbett umgebaut werden – und wird somit zum 3. Kinderschlafplatz im Mobil für unseren Jüngsten (2 Erw + 3 Kinder).
Eine Absturzsicherung (unter die Polster zu schieben) gab es für 29 € beim Babyfachhandel. Später lässt sich hier sicher auch ein Sofakonstruktion bauen.

Die größe Dinette wird ca. 120x 176 cm groß und bleibt damit auch eher den Kindern vorbehalten.

Neben dem Eingang kleine Winkelküche, die in Raumergonomie sehr gelungen ist, gegenüber großer Kühlschrank (Thetford , AES Funktion bereits ausgefallen -auf Garantie repariert) und Bad mit integrierter Dusche. Im Heck Stockbetten, das untere Bett ist zur Garage klappbar.

Aufbauwand klassisch mit (wenig) Holz und verdichtetem Styropor mit jetzt wohl verklebten Kanten. Wenn so etwas gut gemacht ist, dann kann das der Stabilität nur gut tun. Ich werde hier in Zukunft über die Dichtigkeit berichten.
Außenhaut Polyester in sehr ordentlicher Optik. Klappen sind ordentlich eingepasst und mit Doppelten Dichtungen gut versorgt.

Der Möbelbau zeigt sich mit der französischen Leichtigkeit. Einerseits finde ich die Schränke gut gearbeitet und mit sehr stabilen Aufstellern vor. Die Justierung der Klappen lässt nicht alle öffnen oder schließen. Das Alkovenbett hat eine Absturzbrettsicherung, welches sofort mit massiven Messingwinkeln gegen das Herausbrechen gesichert gehört. Ich habe weiterhin jede Schraube, an die ich kam sanft nachgezogen. Aufgrund kleiner Fräß- und Anpassungsfehlern kann die kleine Dinette nicht zum ebenen Schlafplatz umgebaut werden. Die Polsterfixierung halte ich weiter für einen Witz (getackerte Klettbänder). Die Polster selber sind teilweise mit Mikrfaser ausgeführt, Fühlen sich gut an und sehen nett aus. An einem Schrank fehlt der Umleimer und man fasst in die Wellpappefüllung. Die Innenkonstuktion ist sonst praktisch geräusch- und klapperfrei ausgeführt. Die Aufhängepunkte für den Fahrradträger sind besser positioniert als bei meinem letzen Flash 03.

Das Bad – im Triganokonzern sehr ähnlich im Karmann und Eura wiederzufinden – ist gelungen von der Aufteilung. Das Duschen mit der Plexiglaswand klappt im Halbrund für einen 180 cm großen und 90 kg schweren Menschen problemlos. Die kleinen Schränke zeigten sich sehr schluckfreudig und gut aufgeteilt. Die Fixierung des Waschbeckens war 5 mm unter diesem verklebt – schwebte also frei. Der Spiegel hing nur noch an einem Restklebeband und wackelte heftig. Die Führungsschienen um die Duschwand bewegten sich frei im Raum und nach einer Bodenwelle hatte ich 2 Duschwandteile, die sich problemlos wieder zusammenstecken ließen, aber offensichtlich noch nie Kleber gesehen hatten.

Die Eberpächer Dieselheizung machte einen saugute Job. Die Warmluftverteilung wirkt umständlich und heizt in der kleinen Dinette zu stark und im Heck zu schwach. Hier muss ich noch ggf. mit Strangsperren spielen. Die Heckgarage wird prima mitgeheizt und diente im Herbst als effektiver Trockenraum.

Der Unterboden am Leiterrahmen wirkt auf mich gut verarbeitet, vollen Unterbodenschutz. Kunststoffteile schützen vor Steinschlag aus den Radkästen. Durchführungen und Abdichtungen wirken sauber – genauso wie die Anpassung der Kabine.

Zusammengefasst ein geräumiges Familienfahrzeug mit relativ kompakten Außenmaßen (6,8 Meter). Die Fehler sind alle vom guten Händler leicht zu beheben und haben die ersten Urlaubsfreuden nicht geschmälert. Das Fahrzeug hat mit SOG, Solar und Markise einen Listenwert von etwas über 50T, Als Halbjahreswagen werden die Flash 15 für knapp 40 T angeboten. Wem der Stil des Flashs zusagt der wird sich sehr gut in dem schönen Raumgefühl erholen können und erhält einen richtig netten und noch wendigen Wagen.

Bernhard
Zuletzt geändert von Bernhard am 03.08.2011 - 22:16:49, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Chausson Flash 15 - Testbericht

Beitragvon Bernhard » 01.05.2011 - 22:42:53

Testbericht Teil 2
Aktueller Km Stand 2200 km
Bei km 1840 am Ostermontag Alarm der Bremse: ADAC finden Verlust der Bremsflüssigkeit. Somit war die Nordseetour erst mal in Osnabrück beendet. Vom Fiat-Professional Partner am Dienstagmorgen schnell gefunden und gelöst: Eine Fixierung der Verbindung Bremsleitung beim Einritt in den Bremszylinder war lose. Da gleich die Getriebeschrauben mit fixiert wurden dauerte alles 1 h - aber eben doch auch einen Urlaubstag.

Am Aufbau: Die endlich installierte Markise Fiamma 45 S öffnet nur, wenn man manuell nachhilft. Da muss wohl irgendein Teil noch justiert werden (ist jetzt bereits nachjustiert).

Sonst keine Mängel am Aufbau sondern viel Freude am gewählten Familienmobil.

Nachtrag zum Wandaufbau: Ich habe im 1. Teil geschrieben, es würde Styropor verbaut. Inzwischen verbaut wohl Trigano auch ein gegen Feuchte resistenteres Polysterol mit blauer Einfärbung aber mit der klassischen Styropor Struktur. Vielleicht hat hier im Forum noch jemand genauere Informationen. Mich hat es gefreut, im Boden diese gegen Feuchte resistentere Form vorgefunden zu haben.

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Re: Chausson Flash 15 - Testbericht

Beitragvon Bernhard » 03.11.2011 - 23:51:48

Testbericht Teil 3
Nach einem Jahr im Vermietgeschäft des Händlers; km Stand: 20300

Möbelaufbau: stabil, praktisch klapperfrei; 2 Schrauben an der Alkovenleiter mussten neu gesetzt werden. Führungsschiene Badtür neu eingeklebt.

Technik: SMEV Kocher: bei 2 Flammen Flammensicherungen auf Garantie ausgetascht. Die Kunststoffhalterung des Kochers in der Platte brach komplett weg (schlechter Kunststoff) und wurde auf Garantie erneuert.
Wasserschelle am Boiler undicht, dadurch "Tropfweise" Wasser in der zugeschraubten Boilerbank. Alles behoben und gründlich getrocknet.

Basisfahrzeug Fiat: kein Mängel, 1. Tüv problemlos

Verbrauch vollbeladen in der LKW Spur mitrollen : 11,6 Liter (Leer habe ich schon mal 8,9 Liter geschafft, macht aber keinen Spaß), Bei Nadel 110: 13,6 Liter (hierbei waren aber auch Bestandteile der Dieselheizung).

Ein Mobil was mir viel Freude bereitet. Bernhard
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Re: Chausson Flash 15 - Testbericht

Beitragvon Bernhard » 31.08.2012 - 22:46:15

Testbericht Teil 4

Nach zwei Jahren im Vermietgeschäft des Händlers und ca.34.000 km übernehme ich das Auto hoffentlich bald endgültig.

Basisfahrzeug Fiat: keine Mängel

Möbelbau meist unproblematisch. Die Alkovenfrontblende musste nochmals komplett neu fixiert werden. Installationen bis auf Toilette ohne weite Mängel.

Die Toilette hat einem Mietkunden keine Freude gemacht. Das Bad ist eine Gemeinschaftsentwiklung des Trigano Konzerns. Der Boden ist auf einem Styropor Block aufgebaut. Durch Senkung um ca. 1/2 cm kommt zeitweise die Schiebetür aus der Führung. Durch nachjustieren der oberen Führung konnte das Problem leicht behoben werden.
Jedoch traf wohl die Toilettenkassette (Thetford C250) nicht mehr die Führungsnut der Toilettenschüssel. Durch den verbliebenen Spalt drang was in die Kassette gehört in den Innenraum ein und machte eine große Reinigung und noch viele kleine notwendig. Wenn man eine Testperson auf die Schüssel unserer C250 setzt und dabei sich das "bewegte Innenleben" von der Toiletten-Stauraumklappe aus ansieht ist man über die Bewegungsfreiheit irritiert. Ich habe darauf hin den Thetford-Vertreter auf dem Caravan Salon angesprochen, der sehr wissend lächelte und darauf verwies, dass zur Stabilisierung vor allem die Wandverbindung an der C250 sehr fest sein müsse. Solle dann immer noch keine Dichtigkeit eintreten, dann darf sich der Händler an Thetford wenden, die einen veränderten Dichtungskonus zusenden. Der Nachfolger, die C260 ist an einigen Stellen mit deutlich stabilerem Kunststoff gearbeitet.

Am Heckfenster trat Wasser ein. Es wird durch den Händler neu abgedichtet.

Der Türrahmen löst sich an der Kunststoff-Eintrittsstufe und bedarf festerer Schraubverbindungen als der vom Werk vorgesehenen Blechschrauben, die einfach in den Kunstoff gedreht wurden.

Nach einem an vielen Stellen doch harten Vermieteinsatz in den 2 Jahren fällt auf, dass die Möbel nur minimale Gebrauchsspuren aufweisen und die Polster die Zeit gut überstanden haben sowie aufgrund der Mikrofaseranteile noch recht sauber wirken.

Der Unterboden ist weiter sauber und trocken. Die Abdichtungen ok. Einigen lässig befestigten Kabel hat man mit Bindern wieder in eine feste Position verholfen.

Fazit: Bei diesem Chausson brauchte man einen Schraubenzieher. Damit war aber auch (fast) alles erledigt. Bleibt in der Summe ein :D übrig.

Bernhard
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Re: Chausson Flash 15 - Testbericht

Beitragvon Oberlehrer » 07.09.2012 - 16:20:55

Hallo, habe ich das richtig gelesen, dass du bei 500 kg Zuladung mit 2 Erwachsenen und 3 Kindern unterwegs bist? Ich finde dass für alle Beteiligten und Unbeteiligten auf der Autobahn doch recht verantwortungslos.
Gruß
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Re: Chausson Flash 15 - Testbericht

Beitragvon OnTheRoadAgain » 09.09.2012 - 11:25:13

Na Bernhard, nun hat Dich der Oberlehrer aber eiskalt erwischt, nicht wahr? Schließlich hättest Du wissen müssen, dass nach aktuellen statistischen Daten des Deutschen Bundesamtes für Verkehrssicherheit Kinder mit einem Mittelgewicht von 100 kg in die Berechnung des maximal zulässigen Einsatzgewichtes Deines Womo´s eingehen. Ist ja auch kein Wunder, da trotz oder gerade wegen unserer ernährungsmässig so aufgeklärten Mütter die Beliebtheitsskala von MäckDreck bei unserem Nachwuchs immer weiter zunimmt. Zunehmen ist das richtige Stichwort, denn laut Statistik nimmt der gemeine Womo-Fahrer aufgrund seines überdurchschnittlichen Gaststättenbesuches auch überdurchschnittlich zu, nämlich ganz genau 11,75 kg p.a. . Damit lag er 2011 im Mittel bei 150 kg. Wie Du siehst, schmelzen Deine 500 kg gerade wie Softeis in der Sonne. Wenn Du jetzt noch einen Schraubendreher oder ne Tüte Nudeln mitnehmen willst, solltest Du ........ am besten ganz schnell raus aus Deutschland. Dahin, wo sie keine Oberlehrer haben. :)
Unterwegs mit Hymer B 654, Bj. Juni 05
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Re: Chausson Flash 15 - Testbericht

Beitragvon Pego » 09.09.2012 - 12:39:54

@Oberlehrer :

....na ja, manchmal ist es besser wir schweigen oder schreiben eine PN ! :wink:
Pego grüßt aus Bremen
Unterwegs mit LAIKA Kreos 5009 & Scooter HONDA SH 125i
Gut festhalten: http://www.youtube.com/watch?v=HlUYkO4k ... re=related
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Re: Chausson Flash 15 - Testbericht

Beitragvon hrzcamper » 09.09.2012 - 13:20:20

Der Herr Oberlehrer ist wohl gewichtsmässig etwas vorbelastet:

Auflastung nach Ablastung

Grüsse

Urs
HRZ Toscana (MB Sprinter 316CDI)
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Re: Chausson Flash 15 - Testbericht

Beitragvon Bernhard » 10.09.2012 - 20:46:44

Hier die aktuellen Messwerte des Flash 15:

Masse im fahrbereiten Zustand: 2910 kg
Masse der Familie im fahrbereiten Zustand gesamt sogar nach dem Urlaub 280 kg

Da bleibt Entspannung und genügend Reserve angesagt. Und wer sich noch etwas sichere fühlen will der fährt halt nicht mit 140 Litern im Frischwassertank los, sondern mit 100 und springt in Schweden in den nächsten See.

Die Zuladungsreserve muss man halt nach den persönlichen "Lademaßnahmen" bewerten. Wir nehmen weder Notstrom, Gefriertruhe noch Außenborder mit. Fahrräder haben wir uns geliehen. Von daher wäre es schön, nicht pauschal einen Zuladungswert als verantwortungslos zu melden. :wink:

Bernhard
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Re: Chausson Flash 15 - Testbericht

Beitragvon Oberlehrer » 10.09.2012 - 21:04:10

Hallo, da habe ich mich wohl verrechnet. Nix für ungut!
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