Wohnmobilqualität

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Wohnmobilqualität

Beitragvon wolf2 » 29.10.2010 - 13:50:00

Hallo an alle,

wie ich soeben im Vorstellungsthread geschrieben habe bin Neuling im Wohnmobilmarkt.
Bisher haben wir jedoch ein paar mal gemietet und konnten dabei einige wenige Erfahrungen sammeln.

Wir waren dieses Jahr zum erstenmal auf dem Caravan Salon in Düsseldorf und hätten dort auch das ein oder andere Mobil gefunden welches uns vom Grundriss und der Ausstattung gut gefallen hat.

Auf der Messe haben wir schon festgestellt, dass kaum ein Mobil ordentlich verarbeitet war. Dies wurde zwar von den Verkäufern immer damit argumentiert, dass die Besucher an allem "mit Gewalt herumzerren und dabei alles kaputtmachen".

Je mehr ich jedoch über WoMo´s lese um so mehr gewinne ich den Eindruck, dass es sich nur um Scheinargumente handelt und dass "alle Hersteller" zwar wissen was ihre Produkte kosten sollen, aber dann sehr mangelhafte Qualität liefern.

Daher meine Frage sind die Fahrzeuge wirklich so schlecht wie das auf den ersten Blick zu erkennen ist und gibt es wirklich keine namhaften Hersteller, die für das viele Geld auch eine vernünftige Qualität und eine ordentlichen Aftersale Service zu liefern im Stande sind?

Ich hätte gerne einmal den ein oder anderen Erfahrungsbericht von Leuten die mit ihrem Mobil zufrieden (oder auch nicht) sind und von daher Marke und Typ weiterempfeheln können! (oder auch vom Kauf dringend abraten)
Grüße aus dem schönen Saarland

Wolfgang
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Re: Wohnmobilqualität

Beitragvon Roman » 29.10.2010 - 22:49:05

Hallo Wolfgang,

ich fürchte, dass Deine Beobachtung richtigt ist. Zumindest deckt sie sich mit unseren Erfahrungen.
Wir waren erst kürzlich in Mannheim bei einem großen Womohändler. Dort haben wir uns ein "Premium-
Modell" eines Massenherstellers angeschaut. Kostenpunkt rund 70.000 Euro.

Im Prospekt und im Netz sah das alles ganz gut aus. Life ind in Farbe war das was wir dort zu sehen
bekamen eine Frechheit. Die gleichen billigen Folienoberflächen wie in der Einsteigerklasse. Folie an sich
mag ja nicht verwerflich sein, man sollte es ihr in dieser Preisklasse aber nicht sofort ansehen.

Haarsträubende Mängel beim Möbelbau. Die Krönung war ein ca. 3mm starkes Türanschlagprofil
aus Holzspan am Küchenblock, das die erste Berührung mit einem Kochtopf sicher nicht übersteht.

Ich kenne z.Zt. nur zwei Aufbauhersteller, die unseren Ansprüchen an die Qualität genügen:

Wochner und Bimobil.

Beide Hersteller gehören nicht zu den Billiganbietern, sind aber m.E. letztendlich preiswert.

Gruß

Roman
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Re: Wohnmobilqualität

Beitragvon ernest » 29.10.2010 - 23:59:54

wolf2 hat geschrieben:Auf der Messe haben wir schon festgestellt, dass kaum ein Mobil ordentlich verarbeitet war. Dies wurde zwar von den Verkäufern immer damit argumentiert, dass die Besucher an allem "mit Gewalt herumzerren und dabei alles kaputtmachen".


Hallo Wolfgang,

in meiner "Orientierungsphase" nach dem VW-Multivan war ich auch bei diversen Händlern der Rhein-Neckar-Region und habe mich umgeschaut. Beim mich interessierenden Modell des Marktführers öffnete ich dann die Klappe eines Hängeschranks ... und überlegte, ob ich sie nicht besser offen lassen sollte! Denn ich befürchtete, beim Schließen die Klappe in der Hand zu haben ...
Und das war keinem "Zerren" von unachtsamen Interessenten zuzuschreiben!

Mein WoMo-Hersteller hat mir von einer 14-seitigen Mängelliste berichtet, die ihm von einem Käufer eines 180TEuro-WoMos bei einem renommierten Hersteller vorgelegt wurde.

wolf2 hat geschrieben:Ich hätte gerne einmal den ein oder anderen Erfahrungsbericht von Leuten die mit ihrem Mobil zufrieden (oder auch nicht) sind und von daher Marke und Typ weiterempfeheln können! (oder auch vom Kauf dringend abraten)


Falls Du beabsichtigst, das WoMo länger zu fahren: achte bitte auf einen absolut holzfreien Aufbau. Bei vielen Herstellern ist oft unklar, welche Modelle so gebaut sind oder nicht!
Unter diesem Aspekt und der Erfahrung nach jetzt 2 1/2 Jahren "Praxistest" kann ich sagen, dass ich ein neues WoMo wieder bei meinem Ausbauer kaufen würde ...

Viel Erfolg wünscht Dir
Ernest
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Re: Wohnmobilqualität

Beitragvon Gimmund » 30.10.2010 - 09:07:38

Hi All,
zu dem Thema Ausbauer möchte in allerdings auch anmerken, dass nicht jeder mindestens 120k€ für ein Alkovenmobil oder 70k€ für einen Wohnwagen in die Hand nehmen kann/will. Ich hatte mich ja selbst einmal für einen Wochner-Alkoven mit Rundumsitzgruppe interessiert. Die Qualität hat durchaus ihren Preis - wobei ich nicht sage, dass das Preis-/Leistungverhältnis nicht stimmt. Bei Wochner 10 Jahre Dichtigkeits-Garantie, ohne jährliche Prüfungen - das zeugt von einem gewissen Vertrauen in ihr Produkt.
Ein Problem ist, dass es kaum einen Gebrauchtwagen-Markt für diese Produkte gibt. Also für die Verkäufer schon....

Gruß,
Gwaihir
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Re: Wohnmobilqualität

Beitragvon Bonner » 30.10.2010 - 15:43:51

wolf2 hat geschrieben:Hallo an alle,


Daher meine Frage sind die Fahrzeuge wirklich so schlecht wie das auf den ersten Blick zu erkennen ist und gibt es wirklich keine namhaften Hersteller, die für das viele Geld auch eine vernünftige Qualität und eine ordentlichen Aftersale Service zu liefern im Stande sind?

Ich hätte gerne einmal den ein oder anderen Erfahrungsbericht von Leuten die mit ihrem Mobil zufrieden (oder auch nicht) sind und von daher Marke und Typ weiterempfehlen können! (oder auch vom Kauf dringend abraten)


Hallo Wolf2 :)
ich denke, dass unbestreitbar das Fehler-Niveau der Wohnmobile mit denen von PKW nicht zu vergleichen ist. Während bei PKW´s heute eine Fertigungsqualität erreicht wird die fast Fehlerfreiheit erreicht, sind wir davon bei Wohnmobilen weit von entfernt.

Deshalb halte ich deine Frage nach dem Aftersales Service für absolut wichtig und richtig. Leider kann dir da kaum einer eine definitive Antwort geben, da gerade dieser Aftersale Service durch die jeweiligen Händler erbracht wird und gerade dort die Unterschiede gewaltig sind.

Wenn ich deine Frage richtig verstanden habe, ging es dir um Zufriedenheit mit Produkten von Massenhersteller und nicht so sehr um Individualausbauer.

Jeder wird dir zu seiner Marke subjektives berichten entweder Begeisterung oder starke Unzufriedenheit. Da du aber nach Erfahrungsberichten gefragt hast, will ich dir meinen liefern.

Die Fakten:
Hymer B-SL 524 Vollintegriert
Zulassung Februar 2010
Erste Fahrt Februar/März
KM Stand ca. 14000
Übernachtungen bisher 127 Tage/Nächte
Garantieleistungen:

Riss in der Frontscheibe (Scheibenaustausch innerhalb 1 Woche incl. Ruhestellung zum trocknen)
zeitgleich habe ich den Wasserhahn in der Küche etwas fester drehen lassen, da ich den Anschein hatte dass der auf Dauer zu locker wäre.
Ein Dekorstreifen hinten hatte sich leicht gelöst (1cm) der liegt für mich beim Händler bereit und wird, auf meinen Wunsch, erst bei der nächsten Dichtigkeitsprüfung gewechselt.
Das wars.

Mein subjektiver Eindruck. Keine Klappergeräusche. Kein knarren, knistern oder quietschen.
Die hellen Lederpolster halten besser als ich dachte. Ein drüberwischen mit feuchtem Tuch und gut ist es.
Die Matrazen sind härter als in unserem B524 Bj. 2004 den wir vorher hatten. Das wird der Eine als positiv der Andere als zu hart empfinden. Die Hängeschränke sind etwas kleiner als in dem B524 und das Bad zwar breiter aber etwas weniger tief. Daran haben wir uns aber gewöhnt. Die Dusche geht von der Größe, aber für meine Frau die die Hälfte von mir wiegt :oops: natürlich besser als für mich, der ich ein sehr gestandenes Mannsbild bin (oder wie nennt man uns Dicke :?: :oops: ) In der Fahrradgarage transportieren wir zwei 28' Pedelecs und natürlich die Campingstühle, Hocker usw.. Das ist aufgrund der Garagengröße recht grenzwertig. Die Räder die ich mit Zurrriemen fixiere leiden natürlich ein wenig, da sie doch schnell verschrammen. Wer also das nicht möchte muss auf ein Modell mit größerer Garage zurückgreifen. Wir haben darauf bewusst verzichtet, da wir einerseits die Außenmaße nicht noch größer haben wollten und andererseits den Innenraum großzügig wahrnehmen wollten.

Der FIAT mit seinem 157 PS-Motor und dem Heavy-Alko-Fahrwerk ist meines erachtens schlicht Klasse. Bisher keine Probleme (hatte ich mit unserem alten mit FIAT aber auch nicht).

Der Motor ist extrem durchzugsstark und dennoch leise. Der Wagen ist auf 4,5 to aufgelastet obwohl wir nur rund 3,9 to real wiegen.
Den Luftdruck der Michelin-Reifen habe ich auf 4,8 bar abgesenkt. Die Reifen sind Sommerreifen aber mit M+S Zeichen.

So, ich denke dass das reicht. Ich hoffe, dass ich nicht zu unkritisch für manchen Zeitgenossen war, aber die Faktenlage ist nun mal so.

Zum Schluss noch der obligate Hinweis ich arbeite nicht für Hymer, nicht für den Händler und habe auch keine Hymeraktien. Aber zufrieden mit meinem Hymer DAS bin ich.

Mit meinem Händler (Fa. Beck in Köln) bin ich auch zufrieden und habe dort sowohl früher gemietet wie auch bereits 2 Mobile dort gekauft.

Ich hoffe, dass du mit Erfahrungsberichten das zuvor geschriebene meintest.

Gruß Bonner
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Re: Wohnmobilqualität

Beitragvon janus » 30.10.2010 - 16:02:31

Hallo wolf2
Wenn du interesse hast kannst du mal bei uns im Saarland vorbeischauen, kannst dir unser WOMO anschauen, ich kann dir auch gerne unsern Eindruck zu dem WOMO mitteilen. Wir sind mit einem Frankia T6300 FD unterwegs.

Gruß Janus
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Re: Wohnmobilqualität

Beitragvon tomtom » 30.10.2010 - 16:35:14

Ich kann aus über 20 Jahren Vermieterpraxis nur folgendes Erstaunliche festhalten: auf den großen Messen (insb. der Caravansalon in Düsseldorf) stehen lächerliche Vorserienmodelle rum, deren Qualität zum Himmel schreit. Und das betrifft nicht nur "Normalos" sondern auch 150000er-Bomber. Die Autos, die ich bestelle, sind durch die Bank alle ersteklasse, wenn sie vor den Osterferien kommen. Allerdings bestelle ich auch keine Billigheimer von unseren wohlbekannten Ramschläden.
Ein schönes WE!
TT
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Re: Wohnmobilqualität

Beitragvon JoeD » 30.10.2010 - 18:39:26

Hallo.

Meine Erfahrung zum Thema Qualität.
Egal, welches Fabrikat, die drei wichtigsten Punkte sind.

1. Welche Qualität, welchen Mehrwert bietet der Händler nach dem Verkauf.
2. Welche Qualität, welchen Mehrwert bietet der Händler nach dem Verkauf.
3. Welche Qualität, welchen Mehrwert bietet der Händler nach dem Verkauf.

Und wenn dann mehrere Händler in Betracht kommen, dann würde ich mir das 'schönste' Wohnmobil aussuchen.
Gruß
JoeD
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Re: Wohnmobilqualität

Beitragvon brainless » 30.10.2010 - 21:41:10

Nabend wolf2,

auch wir waren letztes Jahr in ähnlicher Situation wie Du jetzt: Wir waren bereit und in der Lage um die 70.000,- € für ein gut ausgestattetes Wohnmobil für zwei Personen auszugeben.
Nachdem wir in Foren und auch in der realen Welt bei manchem Händler unterwegs waren, machten sich erste Anzeichen beginnender Depression bei uns bemerkbar: Die Händler waren weder in ihrem Laden, noch anläßlich unseres CMT Besuches, gewillt oder in der Lage, uns ernsthaft und seriös zu beraten.
Testweise haben wir dann einige Werkstätten angerufen und um einen möglichst sofortigen Termin zur Behebung eines Heizungsproblems (im Januar/Februar 2010) bei unserem - fiktiven - drei Jahre alten WoMo gebeten.
Gut, dass dies ein Test war!! Wir wurden gefragt, ob wir das Womo denn bei ihnen gekauft hätten oder woanders. Uns wurde gesagt, da sollten wir doch besser gleich den Heizungshersteller kontaktieren. Von sieben Werkstätten gaben uns fünf einen Terminvorschlag. Diese Termine lagen zwischen 20 bis 38 Tagen nach unserem Telefonat.
Ausserhalb der Saison - was hätten wir bei einem Test in der Saison wohl erlebt?!
Drei der fünf - fast bereitwilligen - Werkstätten sagten aber gleich am Telefon, daß das Womo zur Pannensuche mehrere Tage in der Werkstatt bleiben müsse. Ein Leihfahrzeug gab es nicht.

Tja, was tut man in einer solchen Lage? Einerseits der nicht schwächer werdende Wunsch nach mobiler Ungebundenheit - andererseits Verkäufer, die den Begriff "Marktpartner" nicht verdienen, sondern eher "Marktgegner" genannt werden müssen.
Unsere Lösung (seit 4.März 2010 sind wir mit dem Mobil unterwegs):
Der Händler kann uns samt seiner Werkstatt (" Kundendienst " ist der falsche Begriff) gestohlen bleiben!
Wir fahren ein neues Mobil, wollen uns aber mit Garantieärger nicht belasten.
Wir wollen keinen imaginären, virtuellen Nutzen "Händler-Kunden-Beziehung" bezahlen, da wir ohnehin nicht mehr daran glauben.

Wir haben uns , nach kräftiger Feilscherei, bei einem Discounter ein Wohnmobil gekauft. :D

Dieses Fahrzeug stammte aus einem geplatzten Auftrag eines westeuropäischen Länderimporteurs - also kein "Sondermodell".
Natürlich haben wir die gesetzlich geregelten Gewährleistungsrechte, die wir aber aufgrund der regionalen Entfernung zum Discounter nur im äußersten Notfall einfordern werden.
Nach Vergleich mit der Herstellerpreisliste und Preisen "regulärer" Händler dieses Fabrikats konnten wir letztendlich einen Kaufpreis erzielen, der etwa 38% unter Listenpreis liegt. Irgendwelche Nebenkosten fielen weiters nicht an.

Bestimmt hätten wir bei einem "regulären" Händler auch einen Preisnachlass auf Liste von 10, 15 oder sogar 20% erzielen können - aber wir hätten immer diese virtuelle "Händler-Kunden-Beziehung" gehabt.
Jetzt haben wir so etwas nicht und könnten einen Betrag zwischen 12 T€ und 20 T€ an Reparaturen bezahlen, ohne in die "Miesen" zu geraten.

Über persönliche Kontakte haben wir nämlich einige kleine Spezialwerkstätten kennengelernt, die nicht zu einem Händler gehören - also nur reparieren bzw. montieren. Tolle Handwerker, die ihr Metier verstehen. 8)

...und jetzt kommt das Beste:
Seit 03/2010 sind wir fast 13.000 km mit dem WoMo gefahren und haben keinerlei Reklamation gehabt bisher. Nichts, nickes, garnix! :lol:

Möge es so weitergehen,


brainless :wink:
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Re: Wohnmobilqualität

Beitragvon Hajot » 02.11.2010 - 22:42:16

Ich glaube jeder muss für sich selbst entscheiden, was ihm der Kundendienst wert ist. Ich selber bin seit rund 30 Jahren Kunde eines WoWa und WoMo Händlers und habe deshalb auch noch nie Probleme gehabt einen kurzfristigen Termin zu bekommen ( und wenn es am Morgen des Abreisetags ist) ... vielleicht zahlt sich ja auch Kundentreue aus. :D

Aber kommen wir zur WoMo Qualität. Das Fahrzeug und Fahrgestell kosten bei Fiat, Ford, Mercedes, VW etc in der Regel den gleichen Preis, selbstverständlich mit Vorteilen für den Großabnehmer. Also können sich die Endpreise eigentlich nur von der Qualität des Aufbaus und der Ausstattung erklären und da hat Qualität auch ihren Preis. Wenn ich aber ein hochpreisiges Produkt erworben habe, erwarte ich auch eine Fehlerfreiheit. Beim Billigprodukt bin ich auch schon mal bereit ohne Murren kleine "Nachlässigkeiten" selber zu reparieren oder in Kauf zu nehmen.

Festzustellen ist aber insgesamt, dass sich bei den Produkten heutzutage die Fehler bei den Kleinigkeiten summieren :( , was auf Dauer den Käufer natürlich nervt. Werden dann die Probleme nur widerwillig behoben, grenzt das an eine Unverschämtheit :x . Bekomme ich einen Reparaturtermin in ferner Zukunft fördert das nicht gerade die Bindung Käufer/Händler. Andererseits warum soll ein Händler Termine z.B. mit Stammkunden verschieben um einen Kunden glücklich zu machen, der mit ihm ein "Nullsummengeschäft" vollzogen, eventuell gar ein bestehendes Liquiditätsproblem des Händler - bewußt oder unbewußt - ausgenutzt hat. Hier wird mit Sicherheit kein Folgegeschäft mehr stattfinden, da solche Kunden stets beim billigsten Anbieter kaufen werden.

Für mich hat Qualität ihren Preis, das erkennt man aber erst nach Jahren, wenn ich die Wohnkabine z.B. eines Bimobils einfach auf ein neues Fahrzeug setze .... macht das mal mit einer Wohnkabine eines Billiganbieters !

Gruß
Hans-Jürgen
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Re: Wohnmobilqualität

Beitragvon brainless » 04.11.2010 - 00:08:15

Hallo Hans-Jürgen,

ich verstehe Dich, aber kann einen Satz überhaupt nicht akzeptieren:

Also können sich die Endpreise eigentlich nur von der Qualität des Aufbaus und der Ausstattung erklären und da hat Qualität auch ihren Preis
.

Das ist exakt die Meinung, die der Verkäufer eines hochpreisigen Gutes von seinem Kunden erhofft.
Ob diese Meinung tatsächlich auf Fakten beruht oder nur zur eigenen Kaufrechtfertigung / Imagewahrnehmung dient, spielt letztlich keine Rolle.
In der Verkaufspsychologie kennen wir den Begriff der "kognitiven Dissonanz". Wir Menschen sind bemüht, Zweifel und Widersprüche in unseren Gedanken aufzulösen, ob logisch oder nicht.

Wieviele Besitzer hochpreisiger (ich verzichte bewußt auf das Wort "hochwertig) Wohnmobile haben auch in diesem Forum ständige Qualitätsmängel (ob konstruktiv oder dank schlampiger Qualitätskontrollen) beklagt?

Wir neigen einfach dazu, tradierte Wertvorstellungen ("Qualität hat ihren Preis") heute ungeprüft weiter zu benutzen.
Beruflich habe ich viel mit Textilien zu tun. Ich kenne eine kleine Trikotstrickerei auf der Schwäbischen Alb. Seit etwa 20/25 Jahren fertigen sie auch hochwertige Herrensocken. Diese Socken kann man dort für um 3,- € kaufen - immer noch etwa 1,60€ mehr, als der Hersteller von seinem Hauptkunden, einem bekannten Modelabel, bekommt. Dieses Label läßt bei einem anderen Betrieb für etwa -,30 € sein Logo in die Socken einsticken und verkauft dann die Socken in seinen Einzelhandelsläden für nicht unter 25,- €: Das ist hochwertige Qualität :lol:
Natürlich ist die Qualität objektiv gut - aber ist das gleiche Sockenpaar - ohne gesticktes Label - schlechter, nur weil es gerade mal 12% von 25,- € kostet?

Nur meine Meinung,


brainless :wink:
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Re: Wohnmobilqualität

Beitragvon Hajot » 04.11.2010 - 21:11:28

Hallo brainless,
sicher du hast Recht, wir werden als Kunde schon oft hinters Licht geführt. :x

Was ich meinte mit Unterschieden im Aufbau, sind die verbauten Materialien und die Verarbeitung. Ich will nicht die Möbel in dem von mir erwähnten Bimobil mit denen in meinem Knaus vergleichen. Höherwertiges Material, ordentlich verarbeitet, die Versorgungsleitungen top verlegt, qualitativ hochwertige Armaturen im Bad und der Küche. Schlaf- und Sitzkomfort, Federkernmatratzen, Lattenrost. Auch können wir über die Außenhülle sprechen, GfK, hohe Isolationswerte usw. usw.. Der Unterschied wird in den ersten Jahren nur bedingt erkennbar sein, so lange halten auch qualitativ schlechtere Materialien, nach Jahren wird aber der Unterschied deutlich.

Ich rede hier auch nicht von WoMo'en, die einen anderen Aufkleber haben und deshalb von manchen - wegen des höheren Preises - als qualitativ besser eingestuft werden, obwohl sie vom gleichen Band gelaufen sind.
Dass es bei einem vermeintlichen Anbieter in der "Premiumklasse" in letzter Zeit massive Probleme in der Qualitätssicherung gab ist hinreichend bekannt. :( Gerade für Käufer eines solchen Fahrzeugs ist es dann höchst ärgerlich mit den gleichen Macken zu kämpfen, wie ein Käufer mit seinem vermeintlichen "Billigprodukt". Noch schlimmer ist es, wenn das "Billigprodukt" auch noch - zwar vielleicht spartanisch ausgestattet - mängelfrei daherkommt. :D

Mir persönlich ist die Marke die ich fahre egal. Das Teil muss funktionieren und meinen - geringen - Ansprüchen genügen. Trotzdem freue ich mich, wenn ich gute handwerkliche Arbeit in einem Mobil sehe und mir ist klar, dass die nun mal teurer sein muss.

Gruß
Hans-Jürgen
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Re: Wohnmobilqualität

Beitragvon Roman » 04.11.2010 - 23:35:52

brainless hat geschrieben:Wir neigen einfach dazu, tradierte Wertvorstellungen ("Qualität hat ihren Preis") heute ungeprüft weiter zu benutzen.


Genau das ist aber der Punkt. Du unterstellst, dass dies eine ungeprüfte Aussage ist.

Ich für mein Teil, kann sicher feststellen, dass meine Aussagen zum Thema Qualität geprüfte Aussagen sind.

Wie Hans-Jürgen schon schrieb, kann man Merkmale wie Materialqualität, Verarbeitung, Armaturen und Grund-
riss durchaus beurteilen und bewerten. Wenn dann noch der Faktor Zeit dazu kommt, und man ist mit dem
gewählten Produkt auch nach 6 oder mehr Jahren noch so zufrieden wie am ersten Tag, dann kann man, denke
ich schon eine Aussage zum Thema Qualität machen.

Dass es Produkte gibt, wo Du recht hast, will ich gar nicht abstreiten.

Gruß

Roman
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Re: Wohnmobilqualität

Beitragvon wolf2 » 05.11.2010 - 13:06:13

Hallo @ all,
ich möchte die Diskussion für mich zum jetzigen Zeitpunkt mal wie folgt zusammen fassen:

- Ich kann mich schon mal auf den ersten Eindruck bei der Besichtung von WoMo´s verlassen. (wenn von Anfang an Türen nicht richtig schließen, oder Auszüge klemmen, es knarrt und ächszt) so kann ich davon ausgehen, dass es sich nicht um unsachgemäßes Handling während der Messe handelt!!!
- Welche Hersteller es mit der Qualität laufend nicht genau nehmen, muss man durch viele Gespräche möglichst mit mehreren Besitzern herausfinden.
- Ansonsten ist es wie immer im Leben, was der eine als gutes Preis-Leistungsverhältnis ansieht, ist für den anderen völlig überteuert oder auch umgekehrt, weil ganz andere Anforderungsprofile zu Grunde gelegt werden.

Ich für meinen Teil werde mich am Wochenende mal nach Polch aufmachen um dort mal die "Oberklasse" unter die Lupe zu nehmen.
Grüße aus dem schönen Saarland

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Re: Wohnmobilqualität

Beitragvon brainless » 05.11.2010 - 15:37:01

Ich für mein Teil, kann sicher feststellen, dass meine Aussagen zum Thema Qualität geprüfte Aussagen sind.


Hallo Roman,

das gilt aber nur für DICH, weil die von DIR definierte Qualität - wahrscheinlich - eine ganz andere ist, als die meinige und der Nächste eine wiederum abweichende Qualitätsvorstellung hat.

Also kannst DU ein Produkt in Bezug auf die von DIR verlangten Qualitätskriterien nur für DICH beurteilen - was aber wenig Aussagekraft für einen anderen Verwender hat.
Wenn wir mal den Hl.Vater in seiner Unfehlbarkeit außen vor lassen, glaube ich keiner Qualitätsbeteuerung, die ich nicht persönlich geprüft habe,


brainless :wink:
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