Bitte um Tips

[charly1418]

Hallo und guten Tag,

ich komme aus Hamburg und möchte nun endlich mal mit einem WoMo nach Norwegen.
Chamigerfahrung mit einem WoWa liegen vor.

Dieses WoMo muß ich erst noch kaufen und bitte daher um eure Hilfe.
Auf was sollte ich unbedingt achten wenn ich mir ein WoMo kaufe.
Auf welche Länge des WoMo sollte man sich beschränken - Fähren, enge Passtraßen usw.
Klimaanlage, Doppelachser, Solaranlage, großer Kühlschrank, Rückfahrkammera, wieviel PS mindestens usw. usw.
auf welche Dinge sollte ich bei der Ausstattung nicht verzichten, damit es eine schöne Tour wird.

Sicherlich habt Ihr auf euren Touren wertvolle Erfahrungen gemacht, was habt Ihr in eurem WoMo vermisst
und worüber seit Ihr dankbar das Ihr Sie hattet.

Wir sind übrigens zu zweit und freuen uns auf eure Tipps.

MFG aus Hamburg
Charly1418

[klausimaus]

Hallo Charly !
Zunächst mal Herzlich Willkommen hier im Forum.
Deine Frage ist recht allgemein gehalten. Vor dem Kauf solltet ihr euch über einige grundsätzliche Dinge, das Fahrzeug betreffend, klar werden: Alkoven (also die mit der "Nase"), Teilintegrierter (mit kleiner Dachhaube über dem Führerhaus) oder Vollintegrierter (Wohnteil und Führerhaus gehen ineinander über, die Fahrzeugfront wird vom Hersteller des Wohnmobils gebaut)
Bei einem Womo für zwei Personen braucht ihr wohl nicht die Riesenausmaße, evtl. reicht - z.B. beim Alkoven - schon 6 m, da ja der Schlafbereich über dem Führerhaus ist und hinten keine Länge wegnimmt.
Die Frage nach PS hängt vom persönlichen Geschmack und auch vom Geldbeutel ab. Ich persönlich würde von einem zu schwach motorisierten Fahrzeug abraten, da wird jede kleine Steigung zur Qual, Gegenwind ebenso. Also, so knapp 130 PS sollten es schon sein.
Dann wäre da noch die Frage des zul. Gesamtgewichts. Entscheidend ist hier die 3,5 t Grenze. Darunter gibt es weit weniger Verkehrsbeschränkungen als darüber, über 3,5 t bist du mit der Geschwindigkeit eingeschränkt pp. (musst mal googeln).
Hinsichtlich der Zuladung bei 3,5 t aufpassen: Nicht auf die Angaben in den Fahrzeugpapieren verlassen, die stimmen oft nicht, mit zwei Personen sollten 500 - 600 kg mindestens möglich sein - spreche da aus eigener Erfahrung.

Dann wäre da noch die Frage Vorder- oder Hinterradantrieb und letztlich auch das zur Verfügung stehende Budget.

Gruß Klausimaus
der dir rät, bei Besichtigung von Womos jemanden mitzunehmen, der sich auskennt.

[franz]

ganz grob für mich:
bis 7m
Fahrklima
ab 110PS
TI oder Intergriert
Solar reichlich

[charly1418]

Hallo,

vielen Dank für die Antworten.
@ klausimaus
Ich habe mir schon ein WoMo ausgesucht. Ich liebäugle mit einem
Concorde 620 Alkoven Baujahr 96 mit 122 PS auf MB Basis.
Vielen Dank für den Hinweis über die 3,5T Grenze und der Zuladung - hätte ich bestimmt übersehen.

Meine Fragen waren aber anders gemeint - ich habe mich wohl falsch ausgedrückt.
Es geht mehr um die Ausstattung.
Also Klimaanlage unbedingt - oder brauchst du eh nicht.
Automatik oder Schaltgetriebe. Getrenntes WC von Dusche.
Wasservorräte eher groß oder klein - vielleicht gibt es ja nicht soviele Nachfüllstationen.

Ich weiß eben nicht genau was ich fragen soll- weil ich nicht genau weiß was mich auf einer WoMo Tour
durch Norwegen erwartet.

@ franz
Solaranlagen reichlich schreibst du - wie lange hält denn eine Versorgerbatterie wenn ich in Norwegen "wild campe"
Die Solarversorgung ist eine weitere Versorgung, oder?
Welchen Gasvorrat sollt man dabei haben oder gibt es überall Tauschstationen?
Wie sieht es mit Frischwasser aus - möglichst großer Vorrat oder ist das unnötiger Ballast.


Wie schon gesagt
Ich weiß eben nicht genau was ich fragen soll- weil ich nicht genau weiß was mich auf einer WoMo Tour
durch Norwegen erwartet vielleicht sind das auch so banale Sachen wie Insektenschutz.

Aber vielen Dank für eure Infos

MFG
Charly

[Schwedenopa]

Hallo Charly,

bedenke stets, dass jegliche Zusatzausstattung sich aufs Gewicht niederschlägt, also die Zuladung reduziert. Gerade wenn Du - z.B. aus führerscheinrechtlichen Gründen - an die 3,5-Tonnen-Grenze gebunden sein solltest, dann solltest Du wegen jedem Kilogramm zweimal nachdenken. Wobei man ein Zwei-Personen-Womo auch mit komfortabler Ausstattung eigentlich ohne größere Probleme mit 3,5 Tonnen hinkriegen sollte. Meine persönliche Meinung zu den Details:

Klimaanlage:
Ich persönlich möchte nicht mehr auf die Motorklima verzichten. Jedesmal, wenn die Außentemperaturen die 25 Grad im Schatten übersteigen, kann man anhand der Fahrweise klar erkennen, wer eine Klimaanlage hat und wer nicht. Ich betrachte sie daher als essentielle Sicherheitsausstattung.
Eine Aufbauklimaanlage für den Standbetrieb betrachte ich zumindest für Skandinavien hingegen als völlig überflüssig.

Automatik:
Reine Komfort-Option, nicht wirklich nötig. Der Komfort wird mit höherem Gewicht und in der Regel auch höherem Verbrauch erkauft. Bei älteren Fahrzeugen - ich sehe dass Du an einen 1996er Jahrgang denkst - ohnehin kaum zu finden.

Wasser- und Abwassertanks:
Generell gilt, je größer desto besser. Geht zwar mächtig aufs Gewicht, denn jeder Liter wiegt ein Kilo. Aber niemand zwingt Dich ja, die Tanks immer randvoll zu machen. Speziell in Norwegen gibt es allerdings in ausreichender Zahl Ver- und Entsorgungsmöglichkeiten auch außerhalb von Campingplätzen, wir kommen jedenfalls mit 150 Liter Frischwasser immer gut über die Runden.

Separates WC bzw Dusche:
Eine richtige Duschkabine, durch eine Tür abgetrennt vom Rest des "Badezimmers", ist eine Komfortoption, die ich keinesfalls mehr missen möchte.

Gasvorräte:
Deutsche Standardgasflaschen werden in Norwegen nur an wenigen Stationen befüllt. Wenn überhaupt, die Berichte sind hier widersprüchlich. Allerdings kommt man mit den üblichen zwei 11-kg-Flaschen im skandinavischen Sommer auch bei reichlichem Gasverbrauch (täglich warm duschen, häufig selbst kochen, Kühlschrank im Stand auf Gas, gelegentlich mal eine kühle Nacht durchgeheizt) ohne Probleme 5-6 Wochen über die Runden. Falls die Reise länger dauern soll, dann empfiehlt sich eine von drei Möglichkeiten: Auf an Gastankstellen wiederbefüllbare "Tankflaschen" umsteigen, einen fest montierten Gastank einbauen lassen, oder aber eine der beiden deutschen Flaschen zuhause lassen, die andere nur als Reserve verwenden und im Reiseland eine Leihflasche mit entsprechendem Adapter organisieren.

Batterie:
Batterien sind schwer! Bei den im Wohnmobilbereich üblichen Bleiakkus schlagen 100 Amperestunden mit ungefähr 25 Kilogramm zu. Wenn man jedoch einigermaßen sparsam mit den Stromvorräten umgeht, insbesondere nicht zuviel "glotzt", dann kommt man mit der üblichen Standardausstattung (eben erwähnte 100 Ah) im skandinavischen Sommer problemlos 3-4 Nächte ohne Nachladen aus. Und während der Fahrt wird die Batterie ja per Lichtmaschine wieder aufgeladen. Mit Solarzellen auf dem Dach kann man die Standzeit auch erheblich verlängern. Insbesondere falls kein Absorberkühlschrank, der auch mit Gas arbeiten kann, sondern ein Kompressorgerät an Bord ist, sind Solarzellen eigentlich Pflicht.
So oder so, richtige Stromfresser, insbesondere alles was elektrisch heizt (Fön, Kaffeemaschine etc.), kann man im Womo vergessen, es sei denn man hängt am Landstrom.

Insektenschutz:
Gegen normale Mücken reichen die serienmäßig verbauten Insektengitter aus. Nicht jedoch gegen die in Norwegen Knott genannten, winzig kleinen Kriebelmücken. Wenn die angreifen, dann hilft nur Fenster zumachen, oder aber ein wirksames Mückenabwehrmittel. Was letztere betrifft, so habe ich in Norwegen mit "Autan" bisher die besten Erfahrungen gemacht.

Ich hoffe, das hilft ein bisschen weiter.

MfG
Gerhard

[BadHunter]

Ich habe mir schon ein WoMo ausgesucht. Ich liebäugle mit einem
Concorde 620 Alkoven Baujahr 96 mit 122 PS auf MB Basis.
Vielen Dank für den Hinweis über die 3,5T Grenze und der Zuladung - hätte ich bestimmt übersehen.




MFG
Charly

Also ein solcher Concorde ist schon eine super Wahl! Meist 3,85 t zGG, 100 Km/h darf man damit ja fahren, man hat auf jeden Fall eine gute Zuladung. Winterfest durch beheizten Doppelboden (der ja zudem tolle Stauräume bietet, z.B. für die Campingmöbel und massig viele andere Dinge), große Wassertanks, so dass man zu zweit eigentlich mit Duschen 1 Woche auskommt ohne nachtanken zu müssen. Separate Dusche möchte ich auch nicht mehr missen, ist schon super, das Bad bei einem solchen 620 XT ist sowieso super, tolle Größe.
Klimaanlage haben wir noch nie vermisst, solche Anlagen für den Aufbau laufen meist sowieso über 220 V und das nützt einem dann nichts wenn man mal keinen Stromanschluss hat...

Womos mit Automatik sind nicht so häufig, ich selbst fahre auch lieber mit Schaltung, auch beim PKW.

Zu den Gasvorräten wurde ja schon was gesagt, mit 2 x 11 Kg kommt man recht lange hin, besonders auch, weil Concorde sehr gut isolierte Wände hat und selbst im Winter der Gasverbrauch geringer ist als bei einem vergleichbaren Fahrzeug ohne Doppelboden und mit "Standardwänden".

Solaranlage ist schon nicht schlecht, wichtig ist, dass sowohl das Ladegerät als auch die Batterien dafür ausgelegt sind. Wenn man allerdings alle 3-4 Tage sowieso mal fährt oder Stromanschluss hat wenn man länger steht reichen die Bordbatterien eigentlich gut aus. Wir haben in unserem Concorde 2 zyklenfeste Säurebatterien mit jeweils 95 AH, Stromprobleme hatten wir damit bisher nie.

Da Ihr aus Hamburg kommt: mit dem genannten Fahrzeug würde man wahrscheinlich maximal eine rote Umweltplakette bekommen, Umweltzone sollte man zumindest am Wohnort beachten.
Bei uns um Lübeck herum ist das kein Thema, und wenn wir irgendwo hinfahren, dann habe ich bisher problemlos solche Umweltzonenregelungen ignoriert. Unser Womo Bj. 1995 würde überhaupt keine Plakette bekommen.
Wenn Ihr im Randgebiet von HH wohnt und das Womo ausserhalb der Umweltzone abstellen könnt wäre das vielleicht nicht so dramatisch.

Gruß, Jens