Womo-Verkauf

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Womo-Verkauf

Beitragvon WuPS » 23.07.2012 - 08:03:29

Hallo, ich möchte von einem "Verkaufserlebnis" berichten und Meinungen dazu lesen...
Vorgeschichte: Uns ist unser Mondial 58 DRH zu groß geworden, das "aus Dach Klettern" wird mir langsam zu anstrengend , die 100 Quadratmeter Außenfläche pflegen zu aufwändig...
Nachdem uns jemand auf einem Stellplatz sein Interesse an unserem Fahrzeug mitgeteilt hatte, stellten wir es zum Verkauf bereit und suchten auch den Händler auf, bei dem wir schon 3 Fahrzeuge ("holzfreier Aufbau, Doppelboden, Alde...") gekauft, also einiges Geld gelassen hatten. Nun sollte es also etwas kleiner und preiswerter sein, so um die 75 000.
Der Händler bot uns lachhafte 53.000 als Inz.-Preis (auf seinem Hof stehen vergleichbare Gebrauchtfahrzeuge knapp unter 100.000 € herum).
Jetzt geht es los: Nach nur einem Tag im Internet meldete sich ein Interessent aus der Region (Adresse 5 km Luftlinie vom Händler entfernt).
Der kam, sah das Mobil und lobte es. Inspizierte das Dach, den Keller, den Innenraum, die Reifen (Flanken rechts...) und bat darum, das FZ zu starten und schaute dabei in den Motorraum. Alles, versicherte er, sei so, wie es sein sollte, er wäre sehr angetan, drückte mir eine Visitekarte in die Hand (A.H. Autohandel) und ließ uns verdattert zurück. Zwei Stunden später kam ein Anruf: Sein Kunde sei sehr interessiert, er wolle noch mal mit uns verhandeln.
Einstweilen sollten wir doch bitte das FZ aus dem Internet nehmen.
Es kam eine e-mail: "Verbindliche Zusage, ich kaufe Ihr Auto", es kam eine sms- wegen Anbieter-Wechsel z.Zt. kein Festnetz , es kam wieder eine e-mail, ob ich nicht bitte FZ abmelden könne, er komme dann mit roter Nummer und Bargeld, es folgte ein Besuch, bei dem der Interessent mir seinen "Kompagnon" vorstellte und darum bat, seinem Käufer unseren abgemachten Preis keinesfalls zu offenbaren, und dann kam --"nichts". Nur Anrufe, heute nicht, aber morgen... Meine Entgegnung, die große Summe nur bei der Bank einzahlen zu wollen wurde akzeptiert- aber außer Vertröstungen: Nichts. Nur zum Schluss, nach 10 Tagen und nachdem ich ultimativ einen Termin stellte, erfolgte seine Absage. Denn sein Käufer kaufe das FZ anderswo, zum Preis, den mein Händler mir als Inz.-Preis genannt habe.
Ich frage mich: Wem nützt das? Ach so: Unter der genannten Adresse verbirgt sich ein hochherrschaftliches Anwesen, in welchem eine große Wirtschaftskanzlei residiert, zwischen Pferdehöfen und weit ab vom Schuss, aber nur 5 km von "meinem" Händler entfernt.
Na ja, außer Ab- und wieder anmelden ist mir ja kein Schaden entstanden- außer der Veralberung und der investierten Zeit, aber wo ist der Nutzen? Ohne den macht man solch einen Aufwand einfach nicht... Musste das Inserat von Netz? Ich kann mir das nicht zusammenreimen.
Gruß WuPS
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Re: Womo-Verkauf

Beitragvon tommes » 23.07.2012 - 08:18:44

Hallo WuPS,

das ist die inzwischen fast normale Masche der Autohändler - wenn es nicht FZ sind, die sowieso in den "Export" gehen (Afrika, "Ostblock"), versuchen die Händler auf interessanten FZ "den Daumen drauf" zu haben. Gerne auch mit einer kleinen Anzahlung - der Verkäufer ist nun gebunden und wird immer vertröstet - der "Händler" (würde eher sagen: Makler) sucht in der Zeit einen Interessenten, muss nicht in Vorleistung gehen und macht einen schönen Schnitt dabei.
Ich würde bei einem solchen Geschäft (wenn kein Verkaufszwang aus anderen gründen besteht) immer eine empfindliche Anzahlung fordern, mit Verfall zu einem im Vertrag festgesetzten Termin. Wenn der Gegenüber darauf nicht eingeht -> Finger weg.

Gruß Thomas
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Re: Womo-Verkauf

Beitragvon Schwedenopa » 23.07.2012 - 08:46:17

Hallo WuPS,

es könnte sein, dass Thomas Recht hat. Es spricht aber auch einiges dafür, dass der "Interessent" gegenüber seinem Käufer eine Betrugsmasche abgezogen hat: Vielleicht hat er ja eine Anzahlung kassiert und ist damit auf und davon?

WuPS hat geschrieben:... drückte mir eine Visitekarte in die Hand ...

Visitenkarten mit falscher Adresse kann man sich leicht beschaffen.

WuPS hat geschrieben:... es kam eine sms- wegen Anbieter-Wechsel z.Zt. kein Festnetz ...

Eine beliebte Ausrede, wenn man unter der auf der Visitenkarte angegebenen Adresse nicht erreichbar ist und auch niemals war, weil sie eben falsch ist.

WuPS hat geschrieben:... darum bat, seinem Käufer unseren abgemachten Preis keinesfalls zu offenbaren ...

Dem Käufer wurde womöglich ein deutlich niedrigerer Preis vorgespiegelt, deshalb die Heimlichtuerei?

WuPS hat geschrieben:Ach so: Unter der genannten Adresse verbirgt sich ein hochherrschaftliches Anwesen, in welchem eine große Wirtschaftskanzlei residiert ...

... die womöglich gar nicht weiß, was für Schindluder mit ihrer Adresse getrieben wird?

Ist natürlich alles nur Spekulation, macht aber durchaus Sinn.

MfG
Gerhard
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Re: Womo-Verkauf

Beitragvon Tourist » 23.07.2012 - 10:17:04

Hallo WuPS,

Ich habe in meinem mehrere Jahrzehnte währenden "automobilen Leben" schon viele Fahrzeuge wieder verkauft (nie in Zahlung gegeben). Auf die Masche mit dem vorherigen Abmelden wäre ich daher niemals eingegegangen, wozu auch (Überlege mal, was los ist, wenn man Dir das abgemeldete Fahrzeug entwendet: Du bekommst sicher ein Dankesschreiben der Versicherung :()? Ein Fahrzeug ist dann verkauft, wenn ein unterschriebener Kaufvertrag vorliegt UND der Kaufpreis vollständig an mich entrichtet wurde - vorher nicht!. Ob das Fahrzeug hierbei angemeldet ist, spielt dabei keine große Rolle: Zusätzlich zum Kaufvertrag wir der Übergabezeitpunkt schriftlich festgehalten, eine Nachricht mit den Pesonalausweisdaten des Käufers an die Zulassungsstelle und die Versicherung geschickt (am schnellsten per Fax), einschließlich der schriftlichen Festlegung, bis wann das Fahrzeug umgemeldet / abgemeldet wird. Schäden und ggf. Probleme mit dem Schadenfreiheitsrabatt gehen ab dem Zeitpunkt der Übernahme zu Lasten des Käufers. Einzige Ausnahme: Exportfahrzeuge und Fahrzeuge, die an Käufer mit ausländischem Wohnsitz verkauft werden, sollten unbedingt im Beisein des Verkäufers abgemeldet werden. Es kann sonst passieren, dass der Käufer sich aus dem Staub, Jahre mit dem deutschen Kennzeichen rumfährt und man darauf von Amts wegen keinen Zugriff hat (und weiter die KFZ-Steuer zahlt). Ein ernsthafter Kaufinteressent wird sich immer die Zeit nehmen, zusammen mit Dir nach Abschluss des Kaufvertrages zur Zulassungsstelle zu fahren, wenn Du das möchtest - außer er hat Probleme beim "Kontakt mit Behörden"... .

Erfolgreichen Verkauf wünscht
Tourist
P.S.: Um diese Jahreszeit musst Du viel Geduld haben, die Saison ist eigentlich schon vorbei. Und immer daran denken: EIN Käufer genügt, du musst ihn nur finden...
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Re: Womo-Verkauf

Beitragvon Camperfrank » 23.07.2012 - 16:52:05

Moin moin,

Händler müssen auch von was Leben. Vom "Gewinn" gehen z.B. direkt mal 19 % an den Fiskus.
Dann noch Gewährleistung etc.

Während du dein Mobil aus dem NEtz genommen hast, hat der "Aufkäufer" das evtl. reingesetzt, um einen Käufer zu finden und so mal gerade ein paar Mille als "Vermittler" zu machen.

Den Trick mit dem abmelden gab es vor 30 Jahren schon. Auto angezahlt mit 100 Mark, um Abmeldung gebeten und nix mehr hören lassen. Am besten noch im Gespräch heraus gefunden, dass der Neue Wagen kommt und das Geld vom alten gebraucht wird.

Nach 10 Tagen klingelt es plötzlich an der Türe und Kollega fragt nach Auto und bietet nur noch die hälfte des Preises. Kollega kennt natürlich Kollega nicht... :shock:
Aber woher weiß Kollega das Auto verkauft werden soll? Auto steht in Garage oder schon längst weg. :wink:

Ich würde ein Auto auch nur abgemeldet verkaufen. Gerne an dem Tag wo es verkauft wird, Zusammen abmelden und dann kann der noch bis 24 Uhr fahren. In Zeiten wo es für Jedermann für 25 € (Versicherung wird verrechnet bei Zulassung) 5 Tage Rotenummer gibt - auch kein Problem.

Ein abgemeldetete Fahrzeug ist unter bestimmten Vorraussetzungen doch noch versichert.
Solange noch kein neues angemeldet worden ist, bleibt eine sogenannte beitragsfreie Ruheversicherung bestehen. Man darf nur nicht mehr damit im Verkehr fahren.

Wäre dass nicht, so wäre ja jedes Sommerfahrzeug beim abmelden über Winter nicht mehr versichert.
Aber das sollte trotzdem jeder noch mit seiner Versicherung absprechen.
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Re: Womo-Verkauf

Beitragvon Schwedenopa » 23.07.2012 - 18:08:36

Hallo,

hier sind doch ein paar Korrekturen nötig:

Holzcowboy hat geschrieben:Zusammen abmelden und dann kann der noch bis 24 Uhr fahren.

Nein, kann er nicht. Mit abgemeldeten (entstempelten) Kennzeichen darf nur von/bis zur Zulassungsstelle gefahren werden, und zwar nur im eigenen Zulassungsbezirk oder in einem unmittelbar angrenzenden Bezirk. Anschließend muss das Fahrzeug entweder neu zugelassen, oder auf Privatgrund abgestellt werden.

Holzcowboy hat geschrieben:In Zeiten wo es für Jedermann für 25 € (Versicherung wird verrechnet bei Zulassung) 5 Tage Rotenummer gibt - auch kein Problem.

Kurzzeitkennzeichen sind zwar keine roten Nummern, die Kennfarbe ist vielmehr Gelb :wink: . Aber ansonsten stimmt das schon so. Mit Kurzzeitkennzeichen dürfen halt lediglich Probe- und Überführungsfahrten gemacht werden

Holzcowboy hat geschrieben:Solange noch kein neues angemeldet worden ist, bleibt eine sogenannte beitragsfreie Ruheversicherung bestehen. Man darf nur nicht mehr damit im Verkehr fahren.

Nicht nur nicht mehr fahren. Es darf auch nicht mehr auf öffentlichen Straßen und Plätzen stehen. Es muss auf einem Privatgrundstück abgestellt sein. (Einen Unterschied gibt es aber doch: Abstellen wäre nur eine Ordnungswidrigkeit, damit fahren hingegen eine Straftat.)

MfG
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Re: Womo-Verkauf

Beitragvon WuPS » 23.07.2012 - 20:50:55

Vielen Dank für die interessanten Beiträge. Ich war zwar darauf gefasst, dass mich jemand zu betrügen versuchen würde, und hatte ja auch einige Vorsichtsmaßnahmen getroffen und auch das FZ nicht aus der Hand gegeben. Auch habe ich- durch Schuhe auf der Treppe und Geräusche und Gespräche "von oben"- den Eindruck erweckt, durchaus wehrhafte Mitbewohner zu haben- aber dass jemand mit meinem Mobil eine dritte Person möglicherweise um eine Anzahlung betrügen könnte-
darauf wäre ich nicht gekommen. Ich versuche jetzt, meine Bilder, die der Interessent bekommen hatte, im Internet zu finden. Mal sehen, was dabei heraus kommt.
Auf das Dumping-Angebot an mich allerdings schon. Und dass nur "einer über die Elbe kommen muss", das habe ich mir bei anderen Verkäufen auch gesagt, und es hat aauch gestimmt. Am teuersten wird immer Zeitdruck...
Einstweilen-
Vielen Dank und gute Fahrt
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Re: Womo-Verkauf

Beitragvon Ahorn » 02.08.2012 - 13:46:13

Es gibt kein Allheilmittel, um gegen Betrug im Privatverkauf gewappnet zu sein – doch kaufmännisches Denken ist immer noch die richtige Methode, um ein Risiko zu minimieren. Ehrliche Kunden akzeptieren dies und werden (auch aus Selbstschutz) darauf eingehen.

- keine langen Terminstellungen billigen,
- keine läppischen Anzahlungen akzeptieren,
- keine Probefahrt ohne eigene Begleitung genehmigen,
- keine Originalpapiere aus der Hand geben,
- immer einen Zeugen dabei haben, (immer zu zweit sein!)
- kein Verkauf ohne schriftlichen Vertrag,
- kein Bargeld ohne sofortige Bankeinzahlung in Anwesenheit des Käufers (wegen Blüten),
- bei bargeldlosen Geschäften nur Vorkasse (möglichst der ganzen Summe),
- keine Bar- oder Verrechnungschecks annehmen, (werden nur vorbehaltlich gutgeschrieben!)
- bei großen Summen ein Notaranderkonto oder auch Treuhandkonto einrichten.


Was vergessen? Wenn ja, bitte ergänzen.

LG Ahorn
Wenn im Alltag die Gedanken fliegen lernen, ist die Zeit reif für neue Reisen.
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Re: Womo-Verkauf

Beitragvon Schwedenopa » 02.08.2012 - 14:32:28

Ahorn hat geschrieben:Was vergessen? Wenn ja, bitte ergänzen.

Ja:
  • Bei Käufern aus einem anderen Zulassungsbezirk oder gar aus dem Ausland das Fahrzeug niemals angemeldet übergeben. (Man kann ja so freundlich sein und nach Vertragsabschluss zusammen mit dem Käufer zur Zulassungsstelle fahren, um das Fahrzeug dort auf Kurzzeitkennzeichen bei Inlands- bzw. Ausfuhrkennzeichen bei Auslandsverkauf umzumelden.)
  • Bei Käufern aus dem eigenen Zulassungsbezirk ebenfalls mit dem Käufer zusammen zur Zulassungsstelle fahren und dort gleich die Ummeldung durchziehen.

MfG
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Re: Womo-Verkauf

Beitragvon HamburgerJunge » 24.08.2012 - 21:57:32

Moin,

ich habe über Google den Bericht gefunden, drum hier auch von mir mein Bericht dazu:
Wir hatten heute das Betrügerpaar bei uns, sie waren aber -zum Glück- nicht erfolgreich! Masche war die gleiche, wie im ersten Post beschrieben.
Ich habe Anzeige erstattet. Das Fahrzeug, mit dem sie bei unswaren, hatten gestohlene Nummernschilder. Somit kein Zugriff auf den Halter.
Mit Chance kommt man (die Polizei) über mobile.de an die Leute ran, da der Käufer auf ein Inserat bei Mobile.de sich gelmeldet hatte.
WIr schauen mal....
Warum machen die das? In einem anderen Forum habe ich gelesen, dass sie das Geld des Käufers nehmen, dann zum Auto gehen um den vergessenen Ausweis zu holen und dann abhauen.
Was haben die davon? Das Geld des Käufers.

Wer Fragen hat oder wem das auch schon passiert ist, kann gerne eine PN an mich senden!

Beste Grüße aus dem Norden!
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Re: Womo-Verkauf

Beitragvon Harley » 24.08.2012 - 22:26:22

Hi,

... ich habe in den ganzen Postings irgendwo gelesen, dass 19% vom Gewinn des Händlers an den Fiskus gehen. Wenn man es so stehen lässt könnte man meinen, dass immer die Händler die Mehrwertsteuer bezahlen müssen. Dies stimmt aber so nicht. Es ist ein "durchlaufender Posten". Vielleicht habe ich mich auch "verlesen", steinigt mich nicht. Ich möchte sicher kein Faß aufmachen. Aber für einen Händler ist die Mehrwertsteuer nicht ganz so relevant wie für den Endverbraucher...
Natürlich werden die 19 % gezahlt, die zahlt letztendlich der Kunde, immer. Nur mal so als Erklärung...
Zusätzlich: Jegliche Kosten, Spritkosten, auch Mautgebühren auf Autobahnen, oder jetzt auf Landstraßen sind Belastungen für Unternehmer, die aber letztendlich wieder - in irgendeiner Form - umgelegt werden auf den Endverbraucher.

Der Unternehmer muss sie ja auch umlegen. Macht dann den Gesamtpreis der Ware aus. Mir ging es wirklich nur darum, der Unternehmer zahlt die Mehrwertsteuer nicht wirklich...

Zum eigentlichen Thema, diese Masche ist eine Sauerei, gehört aber wohl zum täglichen Geschäft, leider.

Hoffentlich ist mein Beitrag nicht zu weit entfernt vom ursprünglichen. Wenn ja, dann nehmt ein wenig Nachsicht.
Ich lerne ja täglich dazu und habe in diesem Forum noch nicht eure Erfahrung. Nur manche Aussagen möchte ich einfach unbedingt aus meiner Sicht beantworten...
MfG

Harley
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Re: Womo-Verkauf

Beitragvon HamburgerJunge » 24.08.2012 - 22:47:16

Moin,

mit den 19% nicht ganz korrekt wieder gegeben:
Es heist ja "Mehrwertsteuer". Also auf den Mehrwert (=Unterschied zwischen Ein- und Vrekaufspreis) sind 19% aufzuschlagen. Er zahlt also nicht 19% vom Gewinn, sondern nur 15,97% (hat was mit in und auf hundert zu tun). Aber nur, wenn er das Auto vom Händler gekauft hat. Wenn er es für 150€ zzgl. 19% MWSt kauft, zahlt er 178,50€. DIe 28,50€ bekommt er vom FiAmt wieder. Verkauft er das Auto für 200€ zzgl. MwSt. bekommt er 238€. die 38€ muss er an das FInanzant abführen. Er hat also nut 9,50€ MwSt bezhalt. das sind 19% auf den Gewinn von 50€.
Was aber, wenn er das Auto von privat für 178,50€ ankauft? Da kann er keine MwSt sich vom FiAmt wieder holen, da der Privat man es nicht abgeführt hat. Die 38,00€ von den 238€ Verkaufspreis muss er trotzdem abführen. Also hat er statt 50€ nur 21,50€ Gewinn gemacht.

Alles klar?
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Re: Womo-Verkauf

Beitragvon HamburgerJunge » 27.08.2012 - 09:13:23

Moin zusammen,

Ich möchte gerne noch einmal ausführlicher vor einer -für mich- neuen betrügerischen Masche beim Verkauf von Fahrzuegen berichten:

Ich wollte das Wohnmobil meines Vaters verkaufen und habe es dazu bei div. Plattformen eingestellt. Es meldete sich ein Interessent, der bei der Besichtigung erzählte, er sei Händler für gebrauchte hochwertige Fahrzeuge und suche für einen Kunden ein Wohnmobil. Er machte Bilder um diese dem Kunden zu zeigen. Wir wurden uns einig, er kaufe das Wohnmobil für 62.500€. Nach zwei Tagen rief er mich an, sein Kunde wolle das Fahrzeug kaufen. Er sendete mir sogar eine schriftliche Bestätigung über mobile.de zu. Telefonisch könne ich ihn jederzeit über die Mobilnummer erreichen, das Festnetz ist aufgrund des Providerwechsel teilweise nicht verfügbar. Er bat mich auch, nichts dem Kunden über unseren Preis zu verraten, den er wolle ja auch was dran verdienen. Und ich möchte die Anzeige aus dem Netz nehmen damit der Kunde nicht sieht, für was ich das Fahrzeug angeoten habe. Bis dahin alles OK.

Gestern kam er dann mit dem Interessenten und ich zog mich wie vereinbart zurück. Klar, wir beobachteten das Geschehen. Der Händler bat mich, sich mit dem Kunden anschließend bei uns ins Wohnzimmer setzten zu dürfen um den Vertrag mit ihm zu machen. Anschließend könnten wir die Tür ja zumachen und dann draussen unseren Vertrag machen. Davon muss der Kunde ja nichts mitbekommen. Es wurde noch nach Serviceheft etc. gefragt. Alles gut. Dann fuhr der Käufer weg und der Händler sagte mir, dass er das schon von dem Kunden so kenne, der will gleich den Preis drücken. Ich sagte, dass sei mir egal, wir haben den Preis abgemacht. Der Händler wollte einen Kaffee trinken gehen und dann mit dem Käufer wieder kommen.

15 Minuten später bekam ich einen Anruf vom Käufer, er würde mit dem Händler kein Geschäft machen. Auch wenn ich schon mehrere Geschäfte mit dem gemacht habe, er macht mit dem nichts. Ich fragte wieso er noch nie Geschäfte mit dem gemacht hatte, er soll doch schon mehrere Fahrzeuge da gekauft haben. Meine Frage nach dem Preis beantwortete dieser mit 45.000€, also 17.500€ weniger als ich bekommen sollte. Da schwante mir schon was.

Ich muss wohl nicht sagen, dass sich der "Händler" nicht mehr gemeldet hat und auch die Handynummer nicht mehr erreichbar ist. Bin dann zur Polizei und habe Anzeige erstattet. Das Nummernschild am Auto des "Händlers" war als gestohlen gemeldet.

Was war der Hintergrund oder wie sollte es laufen? Der Händler bekommt das Geld vom Kunden und geht zu mir raus, um es mir zu geben. Dann fällt ihm auf, dass er seinen Ausweis im Auto hat und holt diesen. Kommt natürlich nicht zurück und ist mit dem Geld über alle Berge. So habe ich es in einem anderen Forum gelesen, da ist es bis zum Ende gegangen. Der Käufer war das Geld los, der Verkäufer hatte sein Fahrzeug aber noch.

Für uns heisst es Ende gut - alles gut. Nur das Wohnmobil haben wir noch. Dafür eine Geschichte, die man nicht glauben würde wenn man es nicht selber erlebt hätte.
Ich werde diese in verschiedenen Foren absetzen, um Leute aufmerksam zu machen wenn solche Verkäufe anstehen. Sollte jemand im Hamburger Umfeld anfragen haben die so ähnlich klingen, dann bin ich gerne bereit bei Verkäufen oder Besichtigungen anwesend zu sein um evtl. den "Händler" wieder zu erkennen. Oder jemand macht Photos vom "Händler". Man kann über alles sprechen.

Wünsche allen gutes Gelingen beim Verkauf ihres Fahrzeuges und nicht solche Erfahrung!
Dieser Bericht darf gerne geteilt oder auch woanders eingestellt werden.
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Re: Womo-Verkauf

Beitragvon berndpseeblick » 06.03.2015 - 17:26:28

Ich habe am 25.2.2015 mein Wohnmobil bei Mobile.de zum Verkauf eingestellt. Nach wenigen Sekunden klingelte das Telefon zum ersten Mal. Wenige Minuten später hatte ich ein Anruf vom Wohnmobil-Center am Wasserturm. Das Gespräch verlief sehr sachlich. Bereits am nächsten Tag, verabredet war der Zeitpunkt zwischen 12 und 14 Uhr, sollte sich jemand im Auftrag der Firma mein Wohnmobil anschauen. Punkt 12 Uhr kam er auf das Grundstück. Wir waren uns ziemlich schnell einig. Hatte mich vorher über den Händler-Einkaufspreis für mein Womo anderweitig informiert. Selbstverständlich bekam ich nicht den von mir inserierten Betrag aber immerhin noch deutlich mehr als die Spanne des Händer-Einkaufspreises. Ich erhielt eine entsprechend angemessene Anzahlung und wir vereinbarten den Abholtungstermin bereits für den 28.02.2015. Um das genau abzuklären, schließlich wollten wir bereits am Sonntag das neue Womo holen, rief ich am späten Nachmittag beim Wohnmobilcenter Am Wasserturm an. Nach kurzer Rückfrage des Disponenten wurde mir mitgeteilt, dass der Fahrer mit dem Zug von Halberstadt nach Schwerin kommt. Um 11.44 Uhr holte ich den Fahrer vom Zug ab. Es wurden nur noch mal die Papiere geprüft, Fahrzeugschlüssel übergeben und mir das Geld in bar ausgezahlt. Mit roten Kennzeichen fuhr unser Wohnmobil in Richtung Sachsen- Anhalt.
Ich war absolut zufrieden.
unterwegs mit Weinsberg Scout T 601 UG Renault Master 2,5L, 88 kw, 120 PS, Baujahr 2008
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Re: Womo-Verkauf

Beitragvon Gimmund » 06.03.2015 - 17:38:36

berndpseeblick hat geschrieben:.... Mit roten Kennzeichen fuhr unser Wohnmobil in Richtung Sachsen- Anhalt.
Ich war absolut zufrieden.
Glückwunsch.
Ist doch super, wenn es so läuft ...
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