Servus Schokominzah,
wie ich beobachte, geht Ihr mit der Womosuche schon ziemlich ins Detail.
Vor allen Überlegungen in dieser Richtung würde ich als erstes mal die Nachrüstmöglichkeiten eines Gurtbockes in solchen "historischen" Fahrzeugen sondieren. Ich habe ernste Zweifel, ob es möglich und sinnvoll ist, den Aufwand dafür in Kauf zu nehmen. Derjenige, der so ein Teil nachträglich einbaut, muss ja dafür geradestehen. Bei einem Eigenbau- / Individual - Mobil auf einem neuen Fahrgestell kann ich mir das noch vorstellen, nicht jedoch bei einem 20 oder mehr Jahre alten Mobil, bei dem die Struktur sicher nicht mehr das hergibt, was ursprünglich mal vorhanden war und das für solche Einbauten gar nicht konzipiert war.
Ein Gurtbock muss ja nicht nur einfach mit der Holz / Styropor / Hartfaser Bodenplatte (die hält gar nichts) sodern mit dem darunterliegenden Rahmen verschraubt (nicht verschweißt) werden. Das heißt, an bestimmten, genau definierten Stellen muss dafür auch ein Rahmenteil unter der Bodenplatte sein, das für derartige Einbauten auch zugelassen sein muss. Darüber hinaus sind im Möbelbau deutliche Anpassungen erforderlich, damit der Rahmen des Gurtbockes in der Sitzbank Platz hat (Tank oder andere Einbauten darin?), die Polster müssen angepasst werden etc. . Das alles ist in ganz besonderen Fällen vielleicht möglich (wenn man jemanden findet, der das realisiert), aus meiner Sicht aber mit einem Aufwand im mittleren vierstelligen Eurobereich* verbunden - und das lohnt sich bei einem Mobil, das schon so viele Jahre auf dem Buckel hat gewiss nicht.
Lest Euch mal durch diverse Foren und beobachtet, wie viele Womo-Einsteiger mit solchen Uraltmobile Probleme mit Feuchtigkeitsschäden haben (die Holzunterkonstruktion verfault bei Feuchtigkeitseintritt sehr schnell, sehen kann man das von außen unter dem gepflegten Blech meist nicht).
Ich denke, Ihr solltet nach einem Mobil mit einer ausreichenden Anzahl an Gurtplätzen suchen (davon gibt´s genug), die unsägliche Anzahl von "alten, verfaulten Gurken" darunter aussortieren (und dazu ist einiges an Fachkenntnissen erforderlich, der "optische Eindruck" und die Beteuerungen des Verkäufers machen vieleicht 5% vom "Wert" des Fahrzeuges aus) und dann entscheiden, ob in der möglichen Preisklasse ein Womo realisierbar ist. Falls nicht - kein Beinbruch: Es gibt jede Menge Alternativen, die die Sicherheit Eurer Kinder weniger gefährden und trotzdem viel Unabhängigkeit auf Reisen ermöglichen (alle Arten von Wohnanhängern, Autodachzelten auf Bussen etc.).
Ich will Euch nicht entmutigen, sondern Euch die Enttäuschung ersparen, die viele mit ähnlichem Budget schon erlebt haben, die ohne ausreichende Fachkenntnis jede Menge Geld in den Sand gesetzt haben.
Nachdenkliche Grüße
Tourist
* Nachtrag: Hier hab ich einen
Link gefunden, der meine Annahme bestätigt. Es geht hier aber eher um "aktuelle" Modelle, nicht so sehr um "historische" - dort dürfte der Aufwand größer sein.
Nachtrag 2: Du hast eine PN bekommen