Hallo!
DocRock hat geschrieben:Ich habe da einen Hobby AK 585 MC im Blick (EZ 2007, 100 Tkm), Fiat-Ducato mit Al-ko Chassis und Doppelboden. Hier schon meine Frage. Was bedeutet das? Wärmere Füße im Winter? und weniger Zulademöglichkeit? ...
Ein (beheizter) Doppelboden ist eine feine Sache vor allem im Winter. Man kann darin die Wasser- und Abwasserinstallationen sowie die Aufbaubatterie frostgeschützt unterbringen. Und die wärmeren Füße sind auch nicht zu verachten. Außerdem hat man zusätzlichen Stauraum. (Insbesondere schwere Sachen sollte man ja möglichst tief unten lagern, um den Schwerpunkt möglichst niedrig zu halten.) Und so weit ich weiß kann man den Doppelboden des AK 585 quer durchladen, da passen dann auch etwas länglichere Sachen wie z.B. Skier gut rein. Die Frage ist halt, ob ihr im Winter fahren wollt. (Aber selbst wenn nicht, sowas kann sich schnell ändern, wenn erst einmal das eigene Mobil vor der Tür steht.
)
Ein Al-Ko-Chassis ist ebenfalls eine feine Sache: Leichter als das Fiat-Serienfahrgestell, bessere Federung hinten und überdies tieferer Schwerpunkt.
Was den Motor betrifft, so schreibst Du leider nicht, welchen er eigentlich hat. Angesichts der EZ und der Typenbezeichnung nehme ich an, dass er noch auf dem 244er Ducato aufgebaut ist. (2006 war bei Fiat großer Modellwechsel, aber die AK-Baureihe von Hobby gab es meines Wissens nach nur auf dem älteren Ducato.) Dann müsste er einen JTD-Motor haben. Wobei der kleinste damals erhältliche Motor, der JTD 2.0 mit 84 PS, meiner Meinung nach für so ein Alkovenmobil zu schwach ist. Es sollte wenigstens die 110-PS-Version sein, besser noch der mit 128 Pferdchen. Grundsätzlich sind die JTD-Motoren zuverlässig und vergleichsweise leise. Man sollte nur darauf achten, dass der Zahnriemen fristgerecht gewechselt wird.
DocRock hat geschrieben:Des weiteren einen Knaus Sun Ti 600 650 (EZ 2007, 100 Tkm), Renault-Motor mit 136 PS, teilintegriert. Er hat sogar schon zwei Airbags und hat - nach Papieren - ein geringeres Leergewicht, ist ein halbes Meter länger als der Hobby Ak..
Mit Knaus habe ich keine Erfahrung, mit Renault-Fahrgestellen auch nicht. Allerdings ist ein Teilintegrierter ja etwas ganz anderes als ein Alkoven. Das müsstet ihr euch überlegen. Vorteil beim Alkoven ist, dass man auf relativ geringer Gesamtlänge ein nahezu haushaltsgroßes Doppelbett unterbringen kann, in das man abends ohne Umbauarbeiten einfach reinkriechen kann. Ein Nachteil ist, dass man eben auch rein
kriechen muss, denn die lichte Höhe über der Matratze ist nicht gerade üppig. Es geht aber, wir haben über 15 Jahre auf Reisen im Alkoven geschlafen und hätten uns vor eineinhalb Jahren, als ein Neukauf anstand, am liebsten wieder einen Alkoven zugelegt. (Warum es dann doch keiner wurde, siehe
hier.) Aber als Familienfahrzeug - ich weiß nicht wie es bei euch mit Nachwuchs aussieht - ist ein Alkoven ideal.
Vorteil des Teilintegrierten ist in der Regel die geringere Höhe. Damit kommt man nicht nur durch ein paar mehr Unterführungen durch, die reduzierte Querschnittsfläche macht sich vor allem beim Spritverbrauch bemerkbar. Der ist meist ein Stück niedriger als bei einem vergleichbar motorisierten Alkoven. (Wenn man die bessere Aerodynamik nicht gerade wieder durch die Installation von Dachboxen verdirbt. Dachboxen, in denen man den Krempel unterbringen muss, den man andernfalls im Doppelboden verstaut hätte ...)
DocRock hat geschrieben:Wie sind eure Erfahrungen? Dürfte man bei einer Probefahrt mit dem Womo zu einem Schrauber seines Vertrauens fahren, der mal einen Blick drauf wirft?
Ich würde lieber den Schrauber zum Wohnmobil fahren als das Wohnmobil zum Schrauber. Gut, wenn er wirklich nur Blicke draufwirft, sollte der Vorbesitzer eigentlich nichts dagegen haben. Aber wenn er anfängt, zu schrauben, dann schon ...
Wenn ich persönlich nur die Wahl zwischen diesen beiden Fahrzeugen hätte und überdies der Gesamtzustand etwa vergleichbar wäre, dann würde ich den Hobby nehmen. Wir sind allerdings eingefleischte Ganzjahrescamper, ein Doppelboden ist bei uns Pflicht.
Ich hoffe, das hilft ein Stück weiter.
MfG
Gerhard