Hobby AK 585 MC vs. Knaus Sun Ti 600 650

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Hobby AK 585 MC vs. Knaus Sun Ti 600 650

Beitragvon DocRock » 17.07.2018 - 12:35:45

Hallo Ihr Lieben,
ja, ich bin´s schon wieder. Ich versuche, mir einen Überblick über den Womo-Markt bis 27.000 Euronen zu verschaffen, EZ ab 2004 (ja ich weiß, von den 5.000 bis 10.000 Euronen habe ich mich mittlerweile entfernt; aber gucken kost ja nix ;-) ).

Ich habe da einen Hobby AK 585 MC im Blick (EZ 2007, 100 Tkm), Fiat-Ducato mit Al-ko Chassis und Doppelboden. Hier schon meine Frage. Was bedeutet das? Wärmere Füße im Winter? und weniger Zulademöglichkeit? ... ich hatte hier mal einen post gelesen, in dem die Chassis-Modelle von Ducato gut erklärt wurden; ich finde ihn leider nicht wieder.


Des weiteren einen Knaus Sun Ti 600 650 (EZ 2007, 100 Tkm), Renault-Motor mit 136 PS, teilintegriert. Er hat sogar schon zwei Airbags und hat - nach Papieren - ein geringeres Leergewicht, ist ein halbes Meter länger als der Hobby Ak..

Hat jemand Erfahrung mit diesen Modellen und Motoren? und dem Aufbau? etc. etc.
Das wäre schön. Ich bin für jeden Ratschlag und Hinweis dankbar.

Wie sind eure Erfahrungen? Dürfte man bei einer Probefahrt mit dem Womo zu einem Schrauber seines Vertrauens fahren, der mal einen Blick drauf wirft?

Ich danke euch und wünsche einen schönen Tag,
Eva
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Re: Hobby AK 585 MC vs. Knaus Sun Ti 600 650

Beitragvon Schwedenopa » 17.07.2018 - 13:48:12

Hallo!

DocRock hat geschrieben:Ich habe da einen Hobby AK 585 MC im Blick (EZ 2007, 100 Tkm), Fiat-Ducato mit Al-ko Chassis und Doppelboden. Hier schon meine Frage. Was bedeutet das? Wärmere Füße im Winter? und weniger Zulademöglichkeit? ...

Ein (beheizter) Doppelboden ist eine feine Sache vor allem im Winter. Man kann darin die Wasser- und Abwasserinstallationen sowie die Aufbaubatterie frostgeschützt unterbringen. Und die wärmeren Füße sind auch nicht zu verachten. Außerdem hat man zusätzlichen Stauraum. (Insbesondere schwere Sachen sollte man ja möglichst tief unten lagern, um den Schwerpunkt möglichst niedrig zu halten.) Und so weit ich weiß kann man den Doppelboden des AK 585 quer durchladen, da passen dann auch etwas länglichere Sachen wie z.B. Skier gut rein. Die Frage ist halt, ob ihr im Winter fahren wollt. (Aber selbst wenn nicht, sowas kann sich schnell ändern, wenn erst einmal das eigene Mobil vor der Tür steht. :wink: )

Ein Al-Ko-Chassis ist ebenfalls eine feine Sache: Leichter als das Fiat-Serienfahrgestell, bessere Federung hinten und überdies tieferer Schwerpunkt.

Was den Motor betrifft, so schreibst Du leider nicht, welchen er eigentlich hat. Angesichts der EZ und der Typenbezeichnung nehme ich an, dass er noch auf dem 244er Ducato aufgebaut ist. (2006 war bei Fiat großer Modellwechsel, aber die AK-Baureihe von Hobby gab es meines Wissens nach nur auf dem älteren Ducato.) Dann müsste er einen JTD-Motor haben. Wobei der kleinste damals erhältliche Motor, der JTD 2.0 mit 84 PS, meiner Meinung nach für so ein Alkovenmobil zu schwach ist. Es sollte wenigstens die 110-PS-Version sein, besser noch der mit 128 Pferdchen. Grundsätzlich sind die JTD-Motoren zuverlässig und vergleichsweise leise. Man sollte nur darauf achten, dass der Zahnriemen fristgerecht gewechselt wird.

DocRock hat geschrieben:Des weiteren einen Knaus Sun Ti 600 650 (EZ 2007, 100 Tkm), Renault-Motor mit 136 PS, teilintegriert. Er hat sogar schon zwei Airbags und hat - nach Papieren - ein geringeres Leergewicht, ist ein halbes Meter länger als der Hobby Ak..

Mit Knaus habe ich keine Erfahrung, mit Renault-Fahrgestellen auch nicht. Allerdings ist ein Teilintegrierter ja etwas ganz anderes als ein Alkoven. Das müsstet ihr euch überlegen. Vorteil beim Alkoven ist, dass man auf relativ geringer Gesamtlänge ein nahezu haushaltsgroßes Doppelbett unterbringen kann, in das man abends ohne Umbauarbeiten einfach reinkriechen kann. Ein Nachteil ist, dass man eben auch reinkriechen muss, denn die lichte Höhe über der Matratze ist nicht gerade üppig. Es geht aber, wir haben über 15 Jahre auf Reisen im Alkoven geschlafen und hätten uns vor eineinhalb Jahren, als ein Neukauf anstand, am liebsten wieder einen Alkoven zugelegt. (Warum es dann doch keiner wurde, siehe hier.) Aber als Familienfahrzeug - ich weiß nicht wie es bei euch mit Nachwuchs aussieht - ist ein Alkoven ideal.

Vorteil des Teilintegrierten ist in der Regel die geringere Höhe. Damit kommt man nicht nur durch ein paar mehr Unterführungen durch, die reduzierte Querschnittsfläche macht sich vor allem beim Spritverbrauch bemerkbar. Der ist meist ein Stück niedriger als bei einem vergleichbar motorisierten Alkoven. (Wenn man die bessere Aerodynamik nicht gerade wieder durch die Installation von Dachboxen verdirbt. Dachboxen, in denen man den Krempel unterbringen muss, den man andernfalls im Doppelboden verstaut hätte ...)

DocRock hat geschrieben:Wie sind eure Erfahrungen? Dürfte man bei einer Probefahrt mit dem Womo zu einem Schrauber seines Vertrauens fahren, der mal einen Blick drauf wirft?

Ich würde lieber den Schrauber zum Wohnmobil fahren als das Wohnmobil zum Schrauber. Gut, wenn er wirklich nur Blicke draufwirft, sollte der Vorbesitzer eigentlich nichts dagegen haben. Aber wenn er anfängt, zu schrauben, dann schon ...

Wenn ich persönlich nur die Wahl zwischen diesen beiden Fahrzeugen hätte und überdies der Gesamtzustand etwa vergleichbar wäre, dann würde ich den Hobby nehmen. Wir sind allerdings eingefleischte Ganzjahrescamper, ein Doppelboden ist bei uns Pflicht.

Ich hoffe, das hilft ein Stück weiter.

MfG
Gerhard
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Re: Hobby AK 585 MC vs. Knaus Sun Ti 600 650

Beitragvon DocRock » 17.07.2018 - 14:13:29

Danke Gerhard für Deine sehr hilfreiche Antwort. Der Hobby hat tatsächlich 128 PS und der Doppelboden ist in der Tat durchgehend beladbar, wie Du schon vermutet hattest. Der Zahnriemenwechsel stand dort bei 67.000 km in 2013 an. Dürfte der dann bald wieder fällig sein? ... ich hab da keine Ahnung... :roll: ... Nachwuchs steht nicht an, nur eine kleine Töle möchte mit auf Reisen. Alkoven ist aber für uns auch okay. Gewinnt man ja Raum, um unter 6 m bleiben zu können. Was mich am Hobby stört, ist das Leergewicht von 3,2 kg. Da sind dann nur noch 300 kg Zuladung drin. Mit Frisch- und Grauwasser, 2x11 kg Gasflaschen, Toilette und. .. und... und... kommt man da schnell an seine Grenzen finde ich. oder?

Noch zur Ergänzung: Der Knaus Sun Ti hat 136 PS (Renault), ABS. Leergewicht 2,9. Hier hatte ich im Forum gelesen, dass der Knaus - auch und gerade EZ-Jahr 2007 betreffend - Probleme mit Wasserschäden an der Dachreling hatte. Wir würden diesen beim Händler kaufen und könnten ihn im Nachgang näher untersuchen lassen. Einen Feuchtigkeitsmesser würden wir schon bei Besichtigung mitnehmen.

Alles nicht einfach, aber nicht hoffnungslos.

Über weitere Beiträge freue ich mich.

LG, Eva
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Re: Hobby AK 585 MC vs. Knaus Sun Ti 600 650

Beitragvon DocRock » 17.07.2018 - 14:21:47

Ach Herrje, noch ein Nachtrag, das hatte ich bislang völlig überlesen (mit den Motoren habe ich es nicht so): Beim Hobby ist ein 2,8l Mjet Automatik drin. AUTOMATIK? Damit hatte ich jetzt gar nicht gerechnet, dass es sowas in dem Bereich überhaupt gibt. Was soll man davon halten?

LG, Eva
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Re: Hobby AK 585 MC vs. Knaus Sun Ti 600 650

Beitragvon KZAC » 17.07.2018 - 15:05:16

DocRock hat geschrieben: Was mich am Hobby stört, ist das Leergewicht von 3,2 kg. Da sind dann nur noch 300 kg Zuladung drin. Mit Frisch- und Grauwasser, 2x11 kg Gasflaschen, Toilette und. .. und... und... kommt man da schnell an seine Grenzen finde ich. oder?


Ich hab nicht mehr genau in Erinnerung wie das Leergewicht gemessen wird,
bei mir war "Masse in fahrbereitem Zustand" wie folgt definiert:
+ Dieseltank zu 90% gefüllt
+ 75 kg (Fahrergewicht)
+ Flüssiggasflaschen zu 90% gefüllt
+ Frischwassertank zu 90% gefüllt
+ Frischwassererhitzer zu 90% gefüllt
= Masse im fahrbereitem Zustand

Ansonsten hättest du ja kaum noch Zuladung.
Hinzugerechnet werden muss aber noch Sonderausstattung wie. Markise, Klimanlage usw. da kann schon noch einiges an Gewicht zusammenkommen.
Mit 2 Personen sollte es aber m.E. noch hinhauen, wenn ihr nicht Hobbys mit schwergewichtigem Equipment habt...

Kai
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Re: Hobby AK 585 MC vs. Knaus Sun Ti 600 650

Beitragvon Schwedenopa » 17.07.2018 - 15:08:53

DocRock hat geschrieben:Der Zahnriemenwechsel stand dort bei 67.000 km in 2013 an. Dürfte der dann bald wieder fällig sein?

Bei diesem Typ heißt es alle 120.000 km oder 4 Jahre, was immer zuerst kommt. Der Zahnriemen ist also überfällig. Da der Zahnriemen so extrem kritisch ist - ein reißender Riemen führt in aller Regel zu einem kapitalen Motorschaden, würde ich den Hof des Händlers nicht mehr mit dem alten Zahnriemen verlassen wollen. Also solltet ihr dieses WOMO kaufen, dann lasst es den Händler noch vor der Übergabe machen.

DocRock hat geschrieben:Was mich am Hobby stört, ist das Leergewicht von 3,2 kg. Da sind dann nur noch 300 kg Zuladung drin. Mit Frisch- und Grauwasser, 2x11 kg Gasflaschen, Toilette und. .. und... und... kommt man da schnell an seine Grenzen finde ich. oder?

Gewicht ist immer kritisch, und Papier ist sehr geduldig. "Nur die Waage spricht die Wahrheit!" :wink: Ob der Knaus wirklich mehr Zuladung hat als der Hobby, weißt Du erst, wenn beide Fahrzeuge auf der Waage waren.

Wichtig ist auch der Unterschied zwischen Leergewicht und "Masse in fahrbereitem Zustand": Leergewicht ist wirklich nur das "nackte" Fahrzeug ohne alles. Die Masse in fahrbereitem Zustand umfasst aber bei Wohnmobilen zusätzlich zum Leergewicht:
  • Sämtliches vorgeschriebene bzw. serienmäßig mitgelieferte Zubehör (Warndreieck, Reserverad falls vorhanden, etc.)
  • Zu 90% gefüllter Kraftstofftank
  • Zu 100% gefüllter Frischwassertank
  • Die Aufbaubatterie
  • Eine volle Gasflasche (falls eine Zweiflaschenanlage eingebaut ist, dann zwei volle Gasflaschen)
  • Kabeltrommel
  • 75 kg für den Fahrer
Eigentlich sind Hersteller und Verkäufer schon seit 1999 verpflichtet, diese Masse in fahrbereitem Zustand anzugeben. Aber da wird munter getrickst und verschleiert: So muss z.B. nachträglich eingebautes Sonderzubehör nicht erwähnt werden. Oder man verpasst dem Frischwassertank einen zweiten, verschließbaren Überlauf bei etwa 30 Litern und nennt das dann "Fahrstellung". Und, und, und. Oder man rechnet eine Alugasflasche anstatt einer gewöhnlichen Stahlflasche. Deshalb noch einmal: Nur die Waage spricht die Wahrheit.

DocRock hat geschrieben:Wir würden diesen beim Händler kaufen und könnten ihn im Nachgang näher untersuchen lassen. Einen Feuchtigkeitsmesser würden wir schon bei Besichtigung mitnehmen.

Wenn überhaupt, dann lasst ihn vor dem Kauf untersuchen. Ein seriöser Händler wird sich einer - von euch bezahlten - Dichtigkeitsprüfung durch einen unabhängigen Fachmann nicht verweigern. Oder lasst euch zumindest schriftlich im Kaufvertrag zusichern, dass der Wagen dicht ist. Das erleichtert spätere Reklamationen. Wenn er beides verweigert, dann macht euch aus dem Staub!

MfG
Gerhard
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Re: Hobby AK 585 MC vs. Knaus Sun Ti 600 650

Beitragvon nicehome » 18.07.2018 - 10:43:10

Nur kurz etwas zu dem Motor im Knaus. Das ist ein 3Liter-4-Zylinder aus dem Nissan Patrol. Der ist zwar ein wenig kräftig im Ton, dafür aber sehr kräftig (drehmomentstark) und fast unkaputtbar.

Die Knaus Schwachstelle ist m.E. die Naht zwischen der Teilintegriertenhaube vorne und dem Dach. Dort wird es gerne mal undicht (war jedenfalls bei unserem so). Er hat dann beim Nachfolgekäufer ein komplett neues Dach aufgrund der Dichtigkeitsgarantie bekommen (Gut, das ich alle Dichtigkeitsprüfungen habe machen lassen).

Gruß
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Re: Hobby AK 585 MC vs. Knaus Sun Ti 600 650

Beitragvon DocRock » 18.07.2018 - 12:36:33

Ist es so, dass der Renault - Motor keinen Zahnriemen hat und deshalb hier auch keinen Wartungsbedarf hat?



Ja, lieben Dank auch für die Info bzgl. der Schwachstelle. Ich denke auch, dass wir da extern eine Dichtigkeitsprüfung machen würden oder eben eine Dichtigkeitsgarantie bekämen. Hier habe ich aber auch schon gelesen, dass Dichtigkeitsprüfungen manchmal etwas nachlässig durchgeführt werden. Weiß jemand, wie man diese sorgfältig durchführen würde? ...

Gruß
Eva
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Re: Hobby AK 585 MC vs. Knaus Sun Ti 600 650

Beitragvon nicehome » 18.07.2018 - 16:19:10

Dieser 136 Ps-Motor mit 3,0 Liter-Hubraum (aus dem Nissan Patrol - Nissan gehört ja zu Renault) hat eine Steuerkette und keinen Zahnriemen. Wie das bei den neueren Renault-Motoren ist, weiß ich nicht, aber ich glaube da gibt es wieder Zahnriemen.

Der Knaus war übrigens, abgesehen von dem undichten Dach, sehr zuverlässig, und hat bei unserer knapp 4-jährigen Nutzung eigentlich keinerlei sonstige Probleme gemacht.

Mein Brüderchen hatte einen sehr ähnlichen Hobby (etwas länger, mit zusätzlichem Querdoppelstockbett hinten) und war damit eigentlich auch sehr zufrieden (bis auf die eine odere andere Undichtigkeit, diesmal aber nicht von aussen nach innen, sondern durch Wasserleitungen im Inneren. Aber sonst auch ganz gut. Er hatte auch den 128 PS-Motor, der zwar sehr robust und zuverlässig, aber gefühlt sehr lahm war.

Tom
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