Fendt 680 - der Weg war wieder vergeblich und teuer

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Fendt 680 - der Weg war wieder vergeblich und teuer

Beitragvon Maenfred » 12.08.2020 - 09:10:26

Hallo! Seit einiger Zeit (durch Corona ist es viel schlimmer geworden :-)) sehne ich mich nach einem Wohnmobil für mich und meine Frau damit wir ein wenig mehr rauskommen und unkompliziert ohne Buchen und Suchen die Nacht unterwegs verbringen können. 2 x bin ich jetzt nach Bayern um mir ein älteres (zum starten und reinkommen in die Materie) kleineres Mobil anzuschauen. Zuletzt in die Nähe von Passau (630 km ein Weg). Der Verkäufer der sein Fahrzeug bei mobile. eingestellt hat und 9800 Euro verlangt preist es als DICHT! an und schreibt: "Alles was man braucht und funktionstüchtig, incl. Geschirr usw". Vor Ort stellte ich dann binnen Minuten fest, dass beide Seiten im Bereich von Sitzgruppe und Küche enorme, teils kaschierte aber gut erkennbare Feuchtigkeitsschäden aufweisen. Auch im Innenraum sieht man am Dach großflächig Feuchteschäden die aufgrund des länger trockenen Wetters derzeit kaum Gerüche verbreiten. Schwer zu sagen, ob beim 28 Jahre alten Mobil die Außendichtungen überhaupt schon mal erneuert/ausgebessert wurden. Alles ausgeblichen und total verwittert! Weder am Telefon noch beim Schriftverkehr hat er auf irgendwas derartiges hingewiesen. Ich bin davon ausgegangen, dass das Mobil überdacht gestanden hat und tatsächlich aufgrund guter Pflege dicht ist und keine oder nur minimale Feuchtigkeitsschäden hat. Der Motor hat zwar nur 32.800 km auf dem Tacho aber offensichtlich stand das WoMo nie überdacht! Als wir den Funktionscheck machten, bemerkte ich, dass sich der Verkäufer gar nicht auf meinen Besuch vorbereitet hat (angeblich war schon jemand aus München da der aufgrund seiner 1,95 m Körperlänge das Fahrzeug aber nicht genommen hat weil das Bett zu kurz ist - wer's glaubt wird wohl seelig denn wenn ich so groß wäre, würde ich mich als erstes nach der Bettlänge telefonisch erkundigen und keine langen Anfahrtswege riskieren) und weder Gasflaschen installiert waren noch sich Wasser im Frischwassertank befand. Als wir dies einfüllten um den Boiler auf Funktion zu prüfen, lief aus dem Boiler Wasser raus was auf einen Frostschaden hindeutet. Also auch nix mit funktionstüchtig!! Vor Ort ärgerte ich mich gar nicht so aber im nachhinein wird mit immer mehr bewusst, dass mich der Mann aufs Kreuz legen wollte denn nach meinem Besuch hat er die Artikelbeschreibung GAR NICHT verändert. Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Habt Ihr auch schon mal weite Strecken auf Euch genommen um dann festzustellen, dass das Fahrzeug ganz anders als beschrieben ist? Wie seht Ihr das rechtlich? Hat man da irgendwelche Handhabe? Bei mir: 2 Tage im Eimer 1300 km gefahren, Hotelübernachtung 90 Euro. Danke für Eure Erfahrungen/Tipps!
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Re: Fendt 680 - der Weg war wieder vergeblich und teuer

Beitragvon Schwedenopa » 12.08.2020 - 11:09:34

Hallo Maenfred,

und erst einmal herzlich willkommen im Forum des WOMO-Verlages!

Zunächst einmal: Wir können und dürfen Dir hier keine rechtliche Beratung geben. Wenn Du wissen willst, ob Du gegen den Verkäufer irgendwelche Rechtsansprüche geltend machen kannst, musst Du Dich an eine Verbraucherberatung oder einen Anwalt wenden. Ich fürchte allerdings, dass hier nicht viel zu holen ist.

Allerdings kannst Du natürlich mobile.de darüber informieren, dass der Verkäufer gegen die Allgemeinen Geschäftsbedingungen verstößt, indem er unwahre Angaben in der Fahrzeugbeschreibung macht. Damit könntest Du zumindest erreichen, dass seine Anzeige gelöscht wird und nicht noch mehr Leute drauf reinfallen.

MfG
Gerhard
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Re: Fendt 680 - der Weg war wieder vergeblich und teuer

Beitragvon Dirks BiMo » 12.08.2020 - 11:28:49

Hat man da irgendwelche Handhabe? Bei mir: 2 Tage im Eimer 1300 km gefahren, Hotelübernachtung 90 Euro. Danke für Eure Erfahrungen/Tipps!


...da hilft nur eins "ab zum Anwalt" Klage auf Schadenersatz einreichen .... mit allem was man an Geschützen auffahren kann .... :roll: :?

...wirklich erschreckend was potenzielle Käufer von Privat derzeit alles so für Vorstellungen haben :? ....wir haben auch gerade mit so einem Vogel zu tun .... die Anwälte haben Spaß....ein Mobil verkaufen macht derzeit allerdings keinen Spaß :wink: .... ach ja ... als Tipp ... ich hätte zum Thema "Wasserablauf aus dem Boiler" mal das Frostventil geschlossen.
Kein Bus? ...wie uncool. Das Leben ist zu kurz, um kleine hässliche Autos zu fahren ;-))
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Re: Fendt 680 - der Weg war wieder vergeblich und teuer

Beitragvon masure » 12.08.2020 - 15:12:19

Tja Maenfred (ein e zuviel ?),

so etwas nennt man "Lehrgeld bezahlt".
Eine Forderung an den Anbieter kannst Du vergessen,
Du würdest nur gutes Geld dem schlechten nachwerfen.
Für unter 10 000.- € kann man sehr selten, meiner Meinung nach so gut wie nie,
etwas brauchbares finden.
Es sei denn, Du bist ein begnadeter Bastler, hast Zeit und Geld ohne Ende
und dazu eine gut belüftete und beheizbare Halle für alle erforderlichen Arbeiten.
Nicht umsonst verkaufen Wohnmobilhändler solche Fahrzeuge "nur für den Export",
um jegliche Regressansprüche zu vermeiden bzw. sicher abschmettern zu können.
Dicht heißt ja eigentlich nur, das es z.Z dicht ist ;)
Fazit: Beginne bei der Suche bei 30 000.- € und rechne mit 10% - 20% zusätzlicher Kosten
zum Kaufpreis für zusätzlich erforderliche Reparaturen.
Dann hast Du eine reelle Chance, danach ein Wohnmobil zu besitzen,
mit dem Du weitestmöglich zufrieden bist.
Etwas ist immer, z.B. Zahnriemen, 5. Gang usw. usw. :)
Auch ich bin schon weite Wege vergeblich (nicht umsonst ;) ) gefahren,
um ein gebrauchtes Wohnmobil zu besichtigen.
Eine Möglichkeit ist, vor dem Kauf bzw. vor der Besichtigung
in einem oder gleich mehreren Foren eine Anfrage zu dem Angebot,
am besten mit Bildern, zu starten.
In vielen Wohnmobilforen sind oftmals fähige User mit großem Fachwissen versammelt,
da kann man mit deren Hilfe schon mal die schlechtesten Angebote aussortieren.
Ein weitere Möglichkeit ist, in einem Forum anzufragen,
ob jemand aus dem Forum in der Nähe wohnt und sich das Teil mal anschauen könnte.
So kann man sich auch 1300 Km Anfahrt sparen. :)
Zum Thema "Wasserablauf" sehe ich es so wie "Dirks Bimobil".
So könnte das Angebot ausgesehen haben ;) :
https://suchen.mobile.de/fahrzeuge/deta ... 3e5a0c6b01
LG
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Re: Fendt 680 - der Weg war wieder vergeblich und teuer

Beitragvon Allhie » 13.08.2020 - 19:52:42

Hallo Mannefred,

Auch von mir ein herzliches Willkommen.

Ich kann den Beitrag von masure nicht unkommentiert stehenlassen:
1. Ja, du hast Lehrgeld bezahlt.
2. Ja.unter 10.000 € findet man selten etwas brauchbares. Wenn man lange genug sucht, kann man aber etwas brauchbaes auch für diesen Preis finden.
3. Ein begnadeter Bastler muss man nicht sein. ABER: Ein Wohnmobil kostet Zeit und Geld oder, wenn man keine Zeit hat, VIEL Geld. da du aber ein Mobil für kleines Geld suchst musst du mehr Zeit einplanen.Und natürlich etwas handwerkliches Geschick mitbringen.
4. Dem Fazit widerspreche ich: Mein teuerstes Fahrzeug hat bisher 17.000€ gekostet. war vor 7 Jahren und der letzte TüV vor 3 Wochen war ohne Mängel. Natürlich muss man immer ein bisschen Geld reinstecken um den Wert und den Zustand zu erhalten. Es ist halt kein PKW, den man nur tankt, fährt und alle 2 Jahre Ölwechsel macht.
5. Was ich allerdings unterschreibe sind die 10% Zusatzkosten zum Kaufpreis. Ich habe in jedes der Mobile etwa diesen Betrag reingesteckt, um noch Dinge zu reparieren oder es zu "meinem" Mobil zu machen.

Die weiteren Tips von masure sehe ich genauso.

Du wirst dir noch einige Fahrzeuge ansehen müssen, bis du das Richtige findest. Und vermutlich wirst du auch nach einem Kauf noch am Fahrzeug arbeiten müssen. Je tiefer der Kaufpreis, um so mehr Arbeiten werden auch noch ausstehen. Ein sehr gut erhaltenes Fahrzeug kostet auch mit mehr als 25 Jahren auf dem Buckel meist mehr als 10.000 Euro. Ab 30, also als Oldtimer kann der Preis sogar wieder steigen.

Wünsche dir viel Glück, Ausdauer und Erfolg bei deiner Suche

LG Allhie
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Re: Fendt 680 - der Weg war wieder vergeblich und teuer

Beitragvon Sparks » 13.08.2020 - 21:50:47

Moinsen Maenfred
Einmal ganz ehrlich, für unter 10 Riesen was erwartest du. Eine persönliche Frage, was würdest du für das Geld verkaufen?
Für eine Preisfindung besuche doch erst einmal die Händler der Umgebung. Schau dir die Fahrzuege an, die in deiner Preisklasse liegen (sofern es sie gibt) und die, die deinen Wünschen entsprechen. Schupp wirst du merken, da ist eine Differenz.
Im Moment ist der Markt so überhitzt, da wäre jeder private Verkäufer mit dem Klammerbeutel gepudert nicht das selbe zu verlangen was ein Händler nimmt, wenn sein Fahrzeug ok ist. Viele die sich jetzt ein Fahrzeug vom Hof eines Händlers kaufen geben ihr altes Faahrzeug nicht in Zahlung sondern verkaufen es ruck zuck selbst. Meist zu Preisen, die wären vor jahren undenkbar. Da braucht man sich nicht wundern, das da auch ein paar kleine Bescheißerle versuchen die schnelle Mark zu machen.
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Re: Fendt 680 - der Weg war wieder vergeblich und teuer

Beitragvon Schwedenopa » 14.08.2020 - 09:21:06

Hallo nochmal,

einerseits ist es richtig, dass man bei einem 28 Jahre alten Mobil zu unter 10.000 € keinen Picobello-Zustand erwarten kann. Andererseits verpflichtet sich ein Verkäufer, der eine Anzeige bei mobile.de einstellt, auch zur Einhaltung der Geschäftsbedingungen von mobile.de. Und da steht unter anderem drin, dass "vollständige und wahrheitsgemäße Angaben" zum Zustand des Fahrzeugs zu machen sind. Es wird sogar explizit darauf hingewiesen, dass Wasserschäden erwähnt werden müssen!

Von daher kann ich den Ärger verstehen, wenn die Abweichungen zwischen Beschreibung und tatsächlichem Zustand des Fahrzeugs dann gar zu groß sind. Dabei beziehe ich mich allerdings in erster Linie auf die Wasserschäden. Dass ein Wohnmobil überwiegend im Freien steht und nach 28 Jahren verwittert aussieht, ist hingegen nicht ungewöhnlich. Und über 600 km Anfahrt plus Hotelübernachtung für die Besichtigung eines fast 30 Jahre alten Mobils in Kauf zu nehmen, stellt natürlich ein gewisses Risiko dar.

Und was den Boiler betrifft: Sollte der Wasseraustritt tatsächlich auf ein offenstehendes Frostschutzventil zurückzuführen gewesen sein, so würde sich mir erst mal die Frage stellen, wieso der Verkäufer das nicht weiß!

MfG
Gerhard
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Re: Fendt 680 - der Weg war wieder vergeblich und teuer

Beitragvon masure » 14.08.2020 - 17:42:00

Und was den Boiler betrifft: Sollte der Wasseraustritt tatsächlich auf ein offenstehendes Frostschutzventil zurückzuführen gewesen sein,
so würde sich mir erst mal die Frage stellen, wieso der Verkäufer das nicht weiß!

Es soll Händler gegeben haben, die so eine Torfbude angekauft haben und um nicht in Regress genommen werden zu können,
verscherbeln " unwissende/naive Freunde" ;) von ihnen solche "Okassionen".
Heutzutage werden solche Angebote von Händlern garnicht mehr an Private verkauft,
um Regressionen aus dem Weg zu gehen.........
LG
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Re: Fendt 680 - der Weg war wieder vergeblich und teuer

Beitragvon Schwedenopa » 15.08.2020 - 12:14:46

masure hat geschrieben:
Und was den Boiler betrifft: Sollte der Wasseraustritt tatsächlich auf ein offenstehendes Frostschutzventil zurückzuführen gewesen sein,
so würde sich mir erst mal die Frage stellen, wieso der Verkäufer das nicht weiß!

Es soll Händler gegeben haben, die so eine Torfbude angekauft haben und um nicht in Regress genommen werden zu können,
verscherbeln " unwissende/naive Freunde" ;) von ihnen solche "Okassionen".

Eben! So etwas meine ich zum Beispiel. Zwar kann es durchaus harmlose Erklärungen geben, z.B. dass der Verkäufer das Womo geerbt hat und nichts damit anzufangen weiß. Aber wenn ein - angeblich - privater Verkäufer so eine grundlegende Funktion "seines" Womos nicht kennt, dann schrillen bei mir die Alarmglocken.

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