Tannenbaum hat geschrieben:Hallo zusammen,
wir (57 und 56) planen im Juni eine Rundreise Skandinavien, etwa 30 Tage mit einem gemieteten Wohnmobil (noch nie mit WOMO unterwegs gewesen).
Wir wären dankbar für Routenvorschläge und weitere Infos. Unsere Interessen sind Natur und Kultur. Als Wanderer sind wir ungeeignet und ungeübt.
Wir freuen uns auf Infos.
Gruß Tannenbaum
Liebe Tannenbäume,
Kultur erlebt Ihr in Stockholm und zwar jede Menge. Wir standen immer beim Klubbensborg Camping, ein kleiner sehr nett gelegener Platz am Mälaren. Von der E4 fuhr man Abfahrt Mälarhöjden, unterwegs ein riesenbombastischer Campingplatz (Name - keine Ahnung), dann Richtung Klubbensborg. Wir zahlten 200 Skr ohne Strom, aber mit unbegrenzten Duschen, wirklich sehr schön an kleinem Jagdhafen. Die U-Bahn-Station Mälarhöjden ist fußläufig zu erreichen. Mit einer Stockholmkarte kann man über verschieden lange Zeiträume die öffentlichen Verkehrsmittel samt Booten benutzen, kommt in alle möglichen Museen. Es ist also anzuraten, sich eine zu kaufen. Das Flair der Stadt ist großartig, besonders für junge Leute. Wir haben ziemlich schnell schlapp gemacht, so nach 6, 7 Stunden, man kann aber immer zurück zum Womo fahren, ein bißchen bubu machen und wieder losgehen. Die Wasa ist ein Hingucker !
Uppsala gefällt uns auch sehr, mit der Uppsalakarte sind die Busfahrten mit drin sowie viele Museen. Die prächtigen botanischen Gärten von Linne laden zum Ausruhen ein. Außerhalb der Semesterferien brodelt die Stadt voller Leben, sonst ist es etwas geruhsamer. Wir sind meist gelaufen, zum Schloss hoch, der Überblick, grandios. Unsere Tochter, die Biologie studiert, will hier ein Auslandssemester machen, wir befürworten das sehr. Gestanden haben wir an einem kleinen See mit toller Badestelle Richtung Sala. Das ist unser Stammplatz, wenn wir in der Gegend sind.
Falun ist auch sehenswert, mit dem Bergwerk, dem Riesenloch am Rande der Stadt, sowie die kleine Altstadt selbst.
Im Süden ist Kalmar interessant, wer Sylvia besuchen will, ist auf Öland gut aufgehoben (unser Ding ist Öland nicht gerade, zu touristisch). Gotland hingegen hat uns fasziniert, wir sind gleich eine Woche da hängen geblieben, allerdings ausserhalb der Saison, ab Mitte August.
Zur Erholung und um den Müßiggang zu pflegen, halten wir immer an den Badestellen, die es überall im Lande gibt. Sie zu finden helfen uns oft die Regionalkarten, die es in den Touristenoffices gibt. Letzten Sommer, als es in Schweden so warm war, haben wir bis zu drei dieser oft wunderschön gelegenen Plätze an Tag aufgesucht.
Ein wichtiges Thema für uns sind Wanderungen, gerade im Fjell ist es ein Erlebnis, wenn man in der kargen Wildnis auf einer Erhebung sitzt und 360 Grad Rundumblick hat. Und im Herbst mit all seiner Farbenpracht unbeschreiblich. Fahrräder haben wir noch nie mit nach Skandinavien genommen, für uns persönlich sind sie hier überflüssig. Mountainbiker mögen das anders sehen.
Außer in Stockholm stehen wir immer frei, es findet sich meist eine schöne Stelle. An Badeseen übernachten wir nur, wenn sie fernab jeglicher Zivilisation liegen, wir machen uns niemals breit mit Stühlen, Markisen oder so. Wir stehen gerne in unwirtlicher Umgebung, wir sind ja autark. Noch nie haben wir irgendwelchen Ärger gehabt, wir respektieren die Schilder "Camping förbjut". Wir nehmen nur das Nötigste an Lebensmitteln aus D mit, unseren gewohnten Kaffee und Büchsenmilch sowie ein paar Dosen Mexikanische Bohnensuppe und ein paar Kleinigkeiten wie Schwarzbrot und Pumpernickel. In Schweden kann man gut einkaufen, sicher ist es etwas teurer, aber wir wollen als Ausgleich für die wunderschönen Touren auch Geld im Lande lassen, und nicht nur für Diesel.
Alkohol kann man nach Schweden/Finnland jeden Menge mitnehmen, wenn man diese tatsächlich braucht, hat man ein Alkoholproblem. Nach Norwegen sieht es schon anders aus, dann muss man vorher alles wegtrinken.
Wir werden dieses Jahr Ende Juni nach Schweden übersetzen, in Ruhe alles angehen, haben verschiedene nicht zu anstrengende Wanderungen auf dem Plan. Noch können wir laufen, mein Angetrauter mit seinen künstlichen Hüften eiert zwar durch die Gegend, aber da muss er durch. Wir halten uns in der Muckibude das übrige Jahr fit, wollen noch nicht nur auf dem Sofa sitzen. Wir wollen die finnische Verwandtschaft am Oulujärvi beglücken (mit etlichen Flaschen Pinot grigio), dann Richtung Norden. Unterwegs sammeln wir Mitte September wohl unsere älteste Tochter ein, wahrscheinlich in Tromsö (wenn sie nicht bei ihrer Chemieklausur versagt, dann verfällt der Flug und sie muss lernen), dann geht es zum Nordkap (wir haben alle die Nordkapkarte) und hoffen, das Polarlicht zu sehen. Bis dahin ist es wieder dunkel im Lande. Anschließend Rückzug nach Süden, dass wir Mitte Oktober, wenn das neue Semester anfängt, wieder in D sind. Wir haben über 3 einhalb Monate Womoleben vor der Brust, solange am Stück wie noch nie. Dafür brauchen wir auch noch eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung, wir sind ja nicht die Jüngsten (56 und 60). In Anspruch nehmen wollen wir die nur ungern.
Schon beim Schreiben kribbelt es überall, ich kann's kaum noch erwarten...
bis dann
Sabine und Walter