Servus mai.stolle,
wie an anderer Stelle schon geschrieben - doch, die Gefahr einen "Torfstich auf Rädern" zu bekommen ist recht groß.
Vielen (auch Neukäufer) ist einfach nicht bewusst, dass die tragende Struktur insbesondere vieler "günstiger" Fahrzeuge im wesentlichen auf dem selben Material besteht wie Pferdekutschen aus den vergangenen Jahrhunderten:
Holz!Und was passiert mit Holz, wenn es feucht wird, v.a. wenn es auch noch gut in Alu und Plastik "verpackt" ist?
Es verfault!Da nützen dann die elegantesten Möbel, die überkomplette Ausstattung, der niedrigste Kilometerstand, der verlockendste Preis nichts - eine Reparatur ist einfach unrentabel bis unerschwinglich.
Eines der Probleme ist, dass Wohnmobile auf Grund Ihrer Größe nicht in Normgaragen passen. Jetzt kann natürlich ein optimal gepflegtes Mobil, das jahrein - jahraus unter Dach gestanden hat und nur im Sommer für ein paar Wochen in südlichen Regionen bewegt wurde trocken und ohne Schäden sein - zunächst. Vielleicht saugt es sich - wenn´s bei Dir das ganze Jahr über am Straßenrand steht, Wasser auf dem Dach stehenbleibt und im Winter gefahren wird wie ein trockener Schwamm voll - und dann geht der Verfall recht schnell los.
Beispiel: Unser erstes "richtiges Womo", ein Knaus, war an der Bodenplatte (= Hartfaserplatte!) nach zwei Jahren Betrieb zu allen Jahreszeiten durch. Es durfte dann nach Spanien "auswandern" und hat in der trockenen Wärme noch viele schöne Jahre gehabt.
Die Lehre für uns: Das nächste Womo war aus einem weitgehend holzfreien GFK - Sandwich (hallo Dirk
) und erfreut sich - trotz inzwischen 14 Jahren ununterbrochen im Freien ohne Dach drüber - eines vollkommen trockenen Innenlebens.
Übrigens: So ein Feuchtigkeitsmesser auf induktiver Basis (wie weiter vorne vorgestellt) benötigt einige Erfahrung in der Anwendung und Interpretation der Messergebnisse: Metall in der Unterkonstruktion z.B. kann die Messergebnisse stark beeinflussen.
Mein Rat: Nimm unbedingt jamanden mit, der sich mit der Materie fundiert auskennt, sonst kann die Überraschung ganz böse enden. Du wärst nicht der erste, der viel Geld für ein Altwomo in den Sand - pardon - den Torf setzt.
Noch ein Hinweis zur "Händlerthematik": Gerne werden solche älteren Fahrzeuge "im Auftrag" verkauft. Es ist auch schon vorgekommen, dass im Kaufvertrag der Händler als "Privatperson" steht. Beides kann bei der Gewährleistung größte Probleme verursachen...
Viele Grüße
Tourist