Action Kurztrip 02. – 06. Sep 2018

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Action Kurztrip 02. – 06. Sep 2018

Beitragvon cwr » 23.10.2018 - 21:21:39

Wie schon bei uns üblich, gibt’s in jedem Jahr für unsere Enkel eine besondere Fahrt mit den Großeltern. Für unseren Großen haben wir uns entschlossen, daß nur Opi und Enkel dieses Mal auf Reisen gehen dürfen. Nachdem wir beide letztes Jahr auf dem Klettersteig am Calmont so viel Spaß hatten, sollte auch dieses Mal auf jeden Fall ein Klettersteig dabei sein. Nach einigen Recherchen stand der Plan fest. Es standen außer dem Klettersteig auch noch ein Besuch in einem Bergwerk, eine Fahrt mit einer Zipline in der Eifel, Radfahren auf Bahntrassen, eine Hängebrücke und wenn möglich Kanufahren auf unserem Programm. Leider machten verschiedene Umstände ein kurzfristiges Umplanen notwendig.

Das Kanufahren konnte eigentlich schon vor Antritt der Fahrt ersatzlos gestrichen werden, da das anhaltend trockene Wetter ein Befahren der in unserer Umgebung liegenden möglichen Flüsse und Bäche aus Naturschutzgründen nicht möglich war. Es war einfach zu wenig Wasser da. Schade aber das kann man ja bei Gelegenheit noch immer nachholen.

Als Klettersteig haben wir uns den Mittelrhein-Klettersteig bei Boppard ausgesucht. Boppard war am Sonntagmorgen rasch durch den Hunsrück erreicht und wir hatten auch das Glück daß einer der beiden Wohnmobilparkplätze beim Einstieg noch frei waren. Für 5 € Gebühr hätten wir dort sogar übernachten können. Übernachten schon, aber nicht schlafen. Der Parkplatz liegt direkt unterhalb einer stark befahrenen Bahnstrecke und wir waren uns sofort einig, daß wir uns einen anderen Schlafplatz suchen werden. Zum Begehen des Klettersteiges ist dieser Parkplatz aber ideal. In unmittelbarer Nähe befindet sich die ARAL Tankstelle, an der die Ausrüstung gegen eine Gebühr von 5 € je Klettergurt ausgeliehen werden kann. Ich hatte unsere Ausrüstung bereits vorher telefonisch reserviert. Am Wochenende, speziell in Ferienzeiten ist dies auch dringend angeraten. Das Ausleihen ging mit Hilfe der sehr netten Dame in der Tankstelle sehr schnell von der Hand und nach Bezahlung von 50 € (10 € Leihgebühr plus je 20 € Kaution) ging's auch schon direkt los. Man kann sehr viele verschiedene Meinungen über das Benutzen von Klettergurten auf diesem Klettersteig im Internet lesen. Wir haben uns auf jeden Fall jederzeit absolut sicher damit gefühlt, obwohl es auch einige Mitkletterer ohne Ausrüstung gab. Leider war auch dieses Mal vom Gefühl her, der Klettersteig zu kurz und die anschließende Wanderung auf dem Rückweg und der Abstieg zu lang. Auf jeden Fall ist der Mittelrhein-Klettersteig eine größere Herausforderung als der Calmont. Aber mit Ausrüstung auch mit Kindern im Schulalter ohne Problem zu bewerkstelligen.

Da wir beide sehr gerne Fahrrad fahren und schon immer mal auf einer stillgelegten Bahntrasse fahren wollten, war Polch unser nächstes Ziel. Ideal in diesem Fall liegt der kostenlose Stellplatz bei der Firma Niesmann und Bischoff. Wie zu erwarten war der Platz aber an einem späten Sonntagmittag bereits wieder rappelvoll. Leider sind viele unserer Mitcamper nicht immer sehr rücksichtsvoll und beharren auf einem riesigen Abstand zum Nachbarn. Das führt speziell auf diesem Platz dazu, daß sich die Mobile sogar im unteren Teil hintereinander stellen müssen. Stromanschlüsse sind immer genügend vorhanden. Wir haben uns dann in die größte vorhandene Lücke gequetscht und es waren noch immer jeweils fast 2 m Abstand zum Nachbarn. Strom gibt’s hier an Säulen zu 50 Ct je kwh. Eine V+E ist auch vorhanden. Leider liegt hier der Anschluss für Frischwasser direkt neben dem Ausguss für die Chemietoilette. Und wenn man dann auch noch das gleiche Glück hat wie wir bei der Abreise und auf einen sehr unverschämten Magdeburger zu treffen, dann gibt’s auch keine 80 Liter Wasser für 50 Ct. Der mußte unbedingt seine Toilette leeren, als wir Frischwasser getankt haben. Nicht nur das seine Hinterlassenschaften auf unseren Wasserschlauch spritzten, hat er jedes Mal beim Spülen seiner Toilette unser Tanken unterbrochen. Darauf angesprochen hat er sehr unfreundlich geantwortet, daß er keine Zeit habe. Er hat noch einen weiten Heimweg und kann es sich nicht leisten zu warten bis die vor ihm stehenden Wohnmobile fertig sind. Es wartete nämlich noch ein anderes Mobil hinter uns. Leider sind solche Zeitgenossen auch unter uns Wohnmobilisten ab und an zu finden.

Polch liegt im Zentrum von 3 Bahntrassenradwegen. Wir sind zuerst den leichtesten Weg nach Münstermaifeld gefahren. Diese Bahntrasse führt ohne nennenswerte Steigungen an einigen wirklich interessanten Skulpturen vorbei. Auch für die Allerkleinsten gibt es Spielplätze an der Strecke. Dieser Radweg ist auch ohne Probleme für Kinder geeignet. Ein Besuch in der kleinen Stadt Münstermaifeld lohnt allemal. Als zweites Ziel stand Ochtendung auf dem Programm. Auf dieser Strecke ging's dann doch schon mal leicht bergauf und bergab. Aufgrund der Lage weitab von allen Straßen ist diese Strecke durchaus geeignet auch einem mitgebrachten Hund mal ein wenig Auslauf zu bieten. Die dritte und unserer Meinung nach schönste Strecke führt nach Mayen. Hier ging's auf dem Hinweg fast nur bergab. Wirklich interessant sind die 2 Tunnel und der Viadukt. Wer den Viadukt genauer sehen möchte, kann entweder direkt am Viadukt einen Feldweg nach unten laufen und ihn von unten bewundern oder es gibt zwischen dem Viadukt und dem ersten Tunnel einen Wanderweg der links leicht bergab zu einem Aussichtspunkt führt. Wir hatten uns den Rückweg deutlich schwieriger vorgestellt, da es fast nur noch bergauf ging. Aber auch dies ist ohne größere Anstrengung zu bewältigen. Wir haben die Gesamtstrecke mit knapp 65 km mit Pausen und Besichtigungen in etwa 5 Stunden geschafft. Übernachtet wurde nochmals bei Niesmann und Bischoff. Frische Brötchen kann man übrigens im Penny gegenüber ab 07:00 Uhr bekommen. Freies WLAN gibt es auch, ist aber nur im unteren Teil des Stellplatzes relativ gut zu empfangen. Passwort gibt’s am Empfang bei N+B.

Nach der unschönen Begegnung am nächsten Morgen ging's dann weiter nach Mayen. Dort hatten wir uns den SP am Viehmarktplatz als Parkplatz ausgesucht. Die Stadt Mayen hat hier am Rand eines öffentlichen Parkplatzes 6 schöne, große Stellplätze geschaffen, die kostenfrei für maximal 3 Tage genutzt werden dürfen. Zum V+E ist eine neue Holiday Clean Anlage vorhanden, bei der momentan der Frischwasseranschluß defekt ist. Strom ist nicht vorhanden. Zur Besichtigung der Stadt, oder zum Besuch des Schieferbergwerkes ist der Platz ideal. Wir waren im Bergwerk 16 m unterhalb der Genovevaburg. Unser Kombiticket für 9 €/5 € (Erwachsene/Schüler) hat uns zusätzlich den Besuch der Terra Vulcania in Mayen ermöglicht. Leider ist der Parkplatz bei diesem Vulkanpark nicht unbedingt Wohnmobil geeignet. Der Besuch allerdings lohnt sich auf jeden Fall. Im Bergwerk unter der Genovevaburg hat man die Möglichkeit sich mit einem Audioguide durch die Anlage führen zu lassen und bekommt Erklärungen zu den einzelnen Stationen. Obwohl der Audioguide kostenlos genutzt werden kann, muß man ihn nicht zwangsläufig nutzen, da an jeder Station ausführliche Infotafeln angebracht sind. Das Bergwerk ist unserer Ansicht nach ein absolutes Muss und wer genügend Zeit hat, kann Terra Vulcania mitnehmen. Es ist doch sehr zeitintensiv sich auf diesem weitläufigen Gelände an alle wichtigen Punkte zu begeben. Wir hatten so nebenbei das Rätsel der von der netten Dame am Empfang ausgegebenen Schatzkarte gelöst und waren so gezwungen uns wirklich intensiv mit der Materie zu beschäftigen. Es hat uns beiden einen riesigen Spaß gemacht.

Die Nacht haben wir in Kirchberg im Hunsrück verbracht. Dort standen wir sehr schön und absolut ruhig auf dem Stellplatz der Firma AMB. Für 6 € pro Nacht inklusive Strom, V+E und einer gigantischen Aussicht ist dieser Platz von unserer Seite aus auf jeden Fall eine ganz klare Empfehlung. Der Platz war auch geradezu ideal für unser nächstes Vorhaben.

Die Hängeseilbrücke Geierlay bei Mörsdorf im Hunsrück. Der Parkplatz P2 für Wohnmobile ist gerade mal 26 km entfernt vom Stellplatz in Kirchberg. Man zahlt hier 3 € am Automaten für 3 Stunden Parken. 3 Stunden sollte man auf jeden Fall einplanen, da Hin- und Rückweg einen jeweils etwa 2,5 km durch einen schönen Wald führen. Die Brücke selbst ist was für Mutige, oder solche die es werden wollen. Sie schwingt sich, von nur 4 Stahlseilen gehalten, wie ihre nepalesischen Vorbilder über 360 m von einer Seite zur anderen. An der höchsten Stelle steht man gut 100 m über dem Mörsdorfer Bachtal. Das Begehen geschieht natürlich auf eigenes Risiko, ist kostenlos und das ganze Jahr möglich (bei starkem Wind kann sie kurzfristig gesperrt sein). Noch eine persönliche Anmerkung sei mir erlaubt. Jeder der sich auf den Weg gemacht hat und zur Brücke gewandert ist, sollte auch den Mut aufbringen und drüber gehen. Die ersten Schritte fallen vielleicht noch schwer, doch ich kann aus eigener Erfahrung sagen, daß der Rückweg dann ein voller Genuss sein wird und das Gefühl es geschafft zu haben, das kleine bisschen Respekt am Anfang wert ist.

Nach so viel Action in schwindelerregender Höhe, war als nächstes Geschwindigkeit geplant. Es sollte zum Stellplatz am Hunsrückhaus Erbeskopf gehen. Dort befindet sich eine Sommerrodelbahn. Auf etwa 1350 m können Geschwindigkeiten bis 42 km/h erreicht werden und das Fahrgefühl soll gigantisch sein. Ich schreibe extra „soll“. Was wir leider nicht bedacht hatten, ist die Tatsache, daß zum Zeitpunkt als wir die Bahn nutzen wollten, die Sommerferien in Rheinland-Pfalz und im Saarland bereits beendet waren und die Rodelbahn deshalb nur sonntags geöffnet ist. Ein Stellplatz ist am Hunsrückhaus auch vorhanden und bietet 53 Plätze (4 € pro Nacht) wovon nur 3 mit Strom (3 € pro Nacht) sind. V+E sind auch vorhanden. Wir haben uns darauf hin entschlossen, die Nacht auf dem Reisemobilhafen Morbach in Hoxel zu verbringen. Leider wird dieser zum 01.11.18 komplett geschlossen. Das ist wirklich schade, da es sich um einen schönen Platz handelt, der für 6 € am Tag plus 2 € für Strom 50 fast ebene Stellplätze bietet. Einzig die V+E sind etwas abenteuerlich zum Anfahren und Benutzen gewesen. Es ist wirklich schade um diesen schönen Stellplatz.

Nach einer außerordentlich ruhigen Nacht ging's zu unserem letzten Ziel, der Flugausstellung an der B 327 bei Hermeskeil. Für 9 €/Erwachsene und 4 €/Kind kann man vom 01.04. bis zum 01.11. in der Zeit von 10:00 bis 17:00 täglich mehr als 120 originale Flugzeuge bewundern. In den Hallen wird ein großes Angebot an Flugzeugmotoren und verschiedenen Ausrüstungsgegenständen geboten. Im dazu gehörigen Cafe, untergebracht in einer ausgedienten Concorde kann man dann die schon fast erschlagenden Eindrücke sacken lassen. Uns hat es sehr gut gefallen und wir werden auf jeden Fall nochmals dorthin fahren, dann auch mit Hund und kleinerem Enkel. Die Ausstellung ist sehr gut auch für kleinere Kinder geeignet. Hunde sind gern gesehene Gäste. Der wirklich große Parkplatz ist ohne Einschränkung für Wohnmobile geeignet und kostenlos.


Fazit:
Wir hatten in diesen 5 Tagen bei einer Fahrleistung von weniger als 500 km genügend Action und Abwechslung für 14 bis 59 jährige Jungs gefunden. Leider hat der Wasserstand unsere Kanutour unmöglich gemacht. Schade war auch die bereits geschlossene Sommerrodelbahn. Wir hatten auch noch ein anderes Ziel gehabt. Die Zipline von Eifeladventures in Berlingen, mitten in der Vulkaneifel. Man sollte auf jeden Fall vorreservieren, um zu vermeiden, daß es einem so ergeht wie uns. Da wir recht kurzfristig diesen besonderen Event ins Auge gefasst hatten, waren die vorhandenen Plätze für den uns möglichen Tag, schon ausgebucht. Aber aufgeschoben ist ja bekanntlich nicht aufgehoben. Wir sind schon jetzt bei der Planung unserer Actiontour im nächsten Jahr.

Bunte Bildchen und noch viel mehr, wie immer auf https://rohnerreisen.wordpress.com/
Disziplin ist die Fähigkeit, sich zu merken was man wirklich will.
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