Hallo,
jetzt haben wir unseren Frankia schon seit eineinhalb Jahren. Wir haben auch schon zwei große Touren gemacht, nach Norwegen 2017 und nach Deutschland/Frankreich 2018, darüber hinaus etliche kürzere Reisen innerhalb Schwedens und zu allen Jahreszeiten. Da wollte ich mal über unsere Erfahrungen schreiben, die wir nach meinem letzten Beitrag dazu gesammelt haben. Und auch einige Änderungen und Verbesserungen erwähnen, die wir seitdem gemacht haben:
Allgemein:
Insgesamt sind wir mit dem neuen Mobil nach wie vor sehr zufrieden. Ich habe seit der Übernahme die Marktentwicklung nicht mehr so aktiv verfolgt wie vorher, aber wahrscheinlich würden wir heute das gleiche Mobil mit ungefähr der gleichen Ausstattung wieder kaufen, wenn es sein müsste.
Motor und Fahrgestell:
Eine Fiat-Rückrufaktion, etwas mit der Abgasrückführung, mussten wir machen lassen. Wurde aber an einem Tag erledigt. Der Motor läuft einwandfrei, der Verbrauch hat sich auf 11,5 Liter/100km eingependelt, das ist etwa ein Liter weniger als beim alten Mobil. Auch akustisch gibt sich der neue Motor nochmals ein Stück leiser als der (ohnehin schon recht leise) 2.8JTD im alten Mobil. Der Fahrkomfort mit dem Alko-Fahrgestell ist deutlich besser als beim alten Mobil mit dem Fiat-Leiterrahmen und Blattfederung. Gerade auf langen Strecken fährt es sich deutlich entspannter, was nicht zuletzt auf die bessere Gewichtsverteilung zurückzuführen sein dürfte: Das alte Mobil war, zumindest wenn wir die Fahrräder auf dem Heckträger hatten, etwas hecklastig.
Etwas lästig ist, dass die Alko-Federung der Hinterachse im Stand manchmal knarzt, wenn man sich im Womo bewegt. Da werde ich im Frühjahr, wenn die nächste Schmierung ansteht, die Werkstatt mal drauf ansprechen.
Möbelbau:
Nach wie vor voll zufrieden. Nur an einer einzigen Stelle, vorne rechts im Fahrerhaus, irgendwo da wo der Möbelbau ins Armaturenbrett übergeht, knarzt es manchmal während der Fahrt. Ich habe noch nicht rausfinden können, was das ist. Möglicherweise reibt da die Kantop-Fußraummatte, in diesem Fall wäre ich selbst verantwortlich. Da ist noch etwas Detektivarbeit erforderlich.
Küche:
Manchmal, und komischerweise fast immer nur wenn meine Frau es versucht, hält die Zündsicherung der Herdflammen nicht, auch wenn der Knopf deutlich länger als die 10 Sekunden gedrückt wird, die in der Anleitung stehen. Ansonsten sind wir sehr zufrieden.
Betten:
Die Froli-Elemente im Heckbett haben sich sehr bewährt, was nicht anders zu erwarten war. Im Gegensatz zum Alkovenbett im alten Mobil musste ich die Elemente aber auf dem Lattenrost verlegen, weshalb ich das Froli-Auflagegitter dazwischengelegt habe. An einigen stark belasteten Stellen drückte es dennoch manche Elemente so zwischen die Latten, dass sich die "Clips"-Verbindungen lösten. Diesem Problem konnte ich schlicht und einfach mit ein paar Kabelbindern abhelfen.
Bad und Dusche:
Bei jeder Toilettenbenutzung sind wir froh darüber, dass wir unseren Händler zum Austausch des Thetford-Lüfters gegen eine richtige SOG-Anlage bewegen konnten. Der frühere Höllenlärm ist nun einem leisen Säuseln gewichen.
Ein Problem gibt es noch: Ich habe immer noch keinen Weg gefunden, an den Geruchsverschluss des Dusch-Abflusses heranzukommen. Wenn der irgendwann mal verstopft sein sollte, dann wird mir hoffentlich mein "Pümpel" weiterhelfen.
Wasseranlage:
In meinem oben verlinkten Beitrag vom September 2017 hatte ich ja schon angedeutet, dass ich mir eine drehzahlgeregelte Druckwasserpumpe wünschen würde. Damals gab es aber zumindest bei den "üblichen Verdächtigen" keine solchen Pumpen mehr zu kaufen, jedenfalls nicht in wohnmobiltauglichen Formaten. (Inzwischen ist wohl die Smart-Serie von Lilie, ehemals Shurflo, wieder erhältlich, damals war das aber nicht so.) Aber nach einiger Googelei bin ich dann auf das Modell UP2/e des italienischen Herstellers Marco gestoßen. Das war genau das, was ich gesucht hatte, die habe ich sofort haben wollen. Ich musste sie allerdings von einem deutschen Bootszubehör-Händler bestellen, im Campingbedarf ist sie nicht zu finden. Diese Pumpe hat sich hervorragend bewährt, der Wasserfluss ist nun auch bei nur ganz schwach aufgedrehtem Hahn absolut gleichmäßig. Ungewöhnlich ist lediglich das Geräusch: Da es sich nicht wie sonst üblich um eine Membran-, sondern eine Zahnradpumpe handelt, rattert sie nicht, sondern produziert ein an- und abschwellendes "singendes" Geräusch.
Aufbauelektrik:
Eine Kleinigkeit habe ich geändert: Der Schalter für die elektrische Markise saß ursprünglich genau unter dem Schalter für die Aufbautür-Trittstufe. Dies hat - Markise unten, Trittstufe oben - immer wieder zu Verwechslungen geführt, so dass wir anstatt der Trittstufe die Markise ausgefahren haben. Schließlich habe ich kurzerhand die beiden Schalter vertauscht, jetzt passt es.
Und eine (etwas größere) Kleinigkeit will ich noch ändern: Im alten Mobil war es möglich, eine Lichtquelle im Wohnbereich auch vom Fahrerhaus aus ein- und auszuschalten. Das geht im neuen nicht mehr, und das vermisse ich manchmal. Aber da werde ich demnächst einen weiteren Schalter hinbasteln. Das Material habe ich schon, jetzt muss ich mir nur noch die Zeit nehmen.
Wir haben uns auch etwas zugelegt, was wir im alten Mobil nie hatten: Einen Staubsauger! Und da ich von 12-Volt- oder Akkustaubsaugern nichts halte und wir überdies einen leistungsfähigen Wechselrichter haben, haben wir uns gleich einen richtigen, wenn auch sehr kompakten, Haushaltsstaubsauger zugelegt.
Heizung und Kühlung:
Inzwischen haben wir die Alde-Heizung schon mehrfach bei richtig knackigem Frost testen können, und sie funktioniert hervorragend. Allerdings habe ich mit der elektrischen Heizoption schon auf mehreren Stellplätzen die Sicherung rausfliegen lassen. Um dies in Zukunft zu vermeiden, habe ich jetzt den optionalen "Belastungswächter" von Alde installiert. Dieser sorgt dafür, dass die Gesamt-Stromaufnahme des Womo über den Außenstromanschluss einen am Controlpanel einstellbaren Wert nicht übersteigt.
Ansonsten haben wir uns ja, wie hier schon erwähnt, Innen-Isomatten für die diversen Hekis zugelegt. Und auch die haben sich sehr bewährt, sowohl bei klirrender Kälte im Winter als auch bei sommerlicher Hitze im letzten Sommer. Wenn die Matten montiert sind, reicht die Motorklimaanlage gut aus, um während der Fahrt auch bei Außentemperaturen um 33°C den gesamten Wohnaufbau angenehm kühl zu halten.
MfG
Gerhard