Fiat -Dieselskandal

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Fiat -Dieselskandal

Beitragvon khwomoneu » 01.11.2020 - 15:56:46

Hat von Euch jemand Infos zum Dieselskandal bei Fiat? Welche Womos sind davon betroffen?

Ich habe diese Meldung vom Juli 2020 erst jetzt gesehen.

Razzien an mehreren Standorten
Diesel-Betrugsverdacht gegen Fiat und Iveco
Ermittler aus Deutschland, Italien und der Schweiz haben mehrere Standorte der Auto- und Lastwagenbauer Fiat und Iveco sowie von deren Tochterfirmen durchsucht. Es gehe um den Verdacht, dass Diesel-Motoren in verschiedenen Modellen mit einer unzulässigen Abschalteinrichtung bei der Abgasreinigung versehen seien, teilte die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main mit. Während die Fahrzeuge im Testbetrieb die zulässigen Grenzwerte für Stickoxide einhalten, soll die Abschalteinrichtung die Abgasreinigung im Realbetrieb weitgehend abschalten", heißt es in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft Frankfurt. Betroffen sind einige Modelle der Marken Fiat, Alfa Romeo, Jeep und Iveco mit der Abgasnorm Euro 5 und Euro 6, die zwischen 2014 und 2019 gebaut wurden.

Ich bin Fahrzeugtechnisch nicht bewandert. Wo kann ich denn nachschauen, ob mein Motor betroffen ist? Bei P1 (Hubraum) im Kfz-Schein steht 2287, unter V14 (Bezeichnung der nationalen Emissionsklasse) Euro6; Y PI/CI; N1 III, N2.

Kann mir eine/r von Euch das mal übersetzen?

Gruß
Klaus
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Re: Fiat -Dieselskandal

Beitragvon wolfi48 » 03.02.2021 - 11:22:47

Da wird Dir wohl nichts anderes übrig bleiben, als sich bei der Polizei, nach dem Aufruf der Staatsanwaltschaft Frankfurt, als Zeuge zu melden oder
sich online bei einer Anwaltskanzlei beraten zu lassen. Frag mal bei Tante Google nach Fiat-Abgasskadal, da kommen etliche Kanzleien auf den Schirm.

Grüße
Wolfgang
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Re: Fiat -Dieselskandal

Beitragvon g-r-i-s-u » 12.02.2021 - 09:15:00

Wenn es einen offiziellen Abgasskandal bei Fiat gibt, gehe ich von einer Rückrufaktion aus. Dann werden wir sicherlich vom KBA informiert, wie das ja bei VW auch war. Wenn ich jedem Internetaufruf folgend gleich zum Anwalt rennen würde, hätte ich ja nichts anderes mehr zu tun. Außerdem bräuchte man dann ja auch eine entsprechende Versicherung, sonst trage ich die Anwaltskosten auch noch :roll:
Gruß
Steffen

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Re: Fiat -Dieselskandal

Beitragvon khwomoneu » 25.04.2021 - 10:44:42

Über den Fiat-Dieselskandal wurde vergangene Woche (21.04.21) in der Sendung plusminus berichtet. Ich hatte bereits kurz vorher einen der in der Sendung genannten Rechtsanwälte mit der Wahrnehmung meiner Interessen beauftragt. Das die Abgaswerte nicht stimmen ist bereits seit Jahren auch den Behörden bekannt, wurde aber unter den Teppich gekehrt. Wer eine Rechtsschutzversicherung hat sollte m. E. aktiv werden.

Viele Grüße
Klaus
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Re: Fiat -Dieselskandal

Beitragvon Schwedenopa » 25.04.2021 - 15:37:29

Hallo,

ich muss gleich wieder einmal dazusagen, dass ich nur "Hobbyjurist" bin. Aber ich bin der Meinung, dass im Moment nur dann Handlungsbedarf besteht, wenn:
  1. der Kauf eines neuen Womo mit einem der betroffenen Motoren noch nicht länger als zwei Jahre zurückliegt, das Womo sich also noch in der Gewährleistungsfrist befindet
  2. man gewissermaßen vorsorglich, um jedem möglichen Ärger aus dem Weg zu gehen, den Kauf des Wohnmobils rückabwickeln will
  3. und man dafür eine Deckungszusage der eigenen Rechtschutzversicherung in der Tasche hat.
Wer das aber tut, muss sich aber im Klaren darüber sein: Das Womo ist dann weg! Und man kriegt keinesfalls den vollen Kaufpreis zurückerstattet, es wird eine u.U. erhebliche Nutzungsentschädigung abgezogen.

In allen anderen Fällen besteht meiner Meinung nach derzeit (noch) kein Handlungsbedarf.

MfG
Gerhard
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Re: Fiat -Dieselskandal

Beitragvon khwomoneu » 26.04.2021 - 09:37:27

Hallo Gerhard,

schau Dir in der Mediathek die Sendung Plusminus an. Danach wirst Du auch der Meinung sein, dass Handlungsbedarf besteht. 2 Tage nach der Sendung muss ein ähnlicher Beitrag auch im bayerischen Fernsehen gesendet worden sein.

Viele Grüße
Klaus
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Re: Fiat -Dieselskandal

Beitragvon Schwedenopa » 26.04.2021 - 10:34:11

khwomoneu hat geschrieben:Hallo Gerhard,

schau Dir in der Mediathek die Sendung Plusminus an. Danach wirst Du auch der Meinung sein, dass Handlungsbedarf besteht.

Habe ich.

Und ich bin nach wie vor der Meinung, dass bei Wohnmobilen, die aus der Gewährleistungsfrist raus sind, derzeit (noch) kein Handlungsbedarf besteht.

Der Pössl, von dem in der Sendung berichtet wurde, ist noch nicht aus der Gewährleistung raus. Da sieht die Sache anders aus.

MfG
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Re: Fiat -Dieselskandal

Beitragvon Hajot » 26.04.2021 - 11:28:47

Zu der Angelegenheit gibt es einen interessanten Bericht in der promobil 05/2021.
Betroffene Motoren laut Staatsanwaltschaft Frankfurt sind sämtliche der Emissionsklasse 5 und 6 (mit Ausnahme Euro 6d und Euro 6d Temp) sowie Fahrzeuge aus den Baujahren 2014 bis 2019.
110 Mulitjet F1AE3481G
115 Multijet 250A1000
150 Multijet F1AE3481D
180 Multijet F1CE3481E
Im Hinblick auf die aktuelle unsichere Sachlage sollte zuerst einmal die Kostenübernahme durch die eigene Rechtsschutzversicherung geklärt werden. Mittlerweile versuchen diverse Kanzleien durch geschaltete Reklamen Mandanten zu generieren, wobei der Ausgang eher unklar ist. So wurde eine Klage auf Schadensersatz beim AG Freiburg abgewiesen, am LG Koblenz dagegen kam es zu einem für den Kläger positivem Urteil.
Sollte die Staatsanwaltschaft in einem Verfahren den Betrugsvorwurf durch Urteil bestätigt bekommen, gehe ich davon aus, dass es im Hinblick auf die ca. 200.000 betroffenen Fahrzeuge zu einer Sammelklage durch die Verbraucherzentrale kommen wird. Dies alleine schon aus Gründen der Verhinderung einer Überlastung der Gerichte durch Einzelverfahren.
Als Betroffener würde ich derzeit noch abwarten, aber das kann jeder machen wie er will.

Gruß
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Re: Fiat -Dieselskandal

Beitragvon Schwedenopa » 26.04.2021 - 15:06:08

Hajot hat geschrieben:... am LG Koblenz dagegen kam es zu einem für den Kläger positivem Urteil.

Wobei es sich bei dem Urteil des LG Koblenz um ein Versäumnisurteil gehandelt hat. Also hat sich der Vertreter von Fiat entweder im Prozess nicht geäußert, oder aber ist gar nicht gekommen.

Was jetzt keineswegs bedeuten muss, dass Fiat den Termin verpennt hat. Das kann auch Taktik sein: Versäumnisurteil in Kauf nehmen, dagegen Rechtsmittel einlegen - was in Koblenz prompt geschehen ist - und so das Verfahren möglichst schnell in die höheren Instanzen treiben. Erhöht die Aussicht auf ein baldiges höchstrichterliches Urteil, und treibt so nebenbei das Kostenrisiko für die Kläger in die Höhe ...

Deshalb noch einmal meine Empfehlung: Wenn man schon klagen will, dann unbedingt vorher eine Deckungszusage von der Rechtsschutzversicherung einholen.

Hajot hat geschrieben:Sollte die Staatsanwaltschaft in einem Verfahren den Betrugsvorwurf durch Urteil bestätigt bekommen, gehe ich davon aus, dass es im Hinblick auf die ca. 200.000 betroffenen Fahrzeuge zu einer Sammelklage durch die Verbraucherzentrale kommen wird.

Davon gehe ich auch aus.

MfG
Gerhard
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Re: Fiat -Dieselskandal

Beitragvon Hajot » 26.04.2021 - 17:17:23

Schwedenopa hat geschrieben:Wobei es sich bei dem Urteil des LG Koblenz um ein Versäumnisurteil gehandelt hat. Also hat sich der Vertreter von Fiat entweder im Prozess nicht geäußert, oder aber ist gar nicht gekommen.

Was jetzt keineswegs bedeuten muss, dass Fiat den Termin verpennt hat. Das kann auch Taktik sein: Versäumnisurteil in Kauf nehmen, dagegen Rechtsmittel einlegen - was in Koblenz prompt geschehen ist - und so das Verfahren möglichst schnell in die höheren Instanzen treiben. Erhöht die Aussicht auf ein baldiges höchstrichterliches Urteil, und treibt so nebenbei das Kostenrisiko für die Kläger in die Höhe ...


Das ist nicht ganz korrekt.
Auf Basis eines Säumnisurteils ergeht ein Titel gegen den Im Prozeß Säumigen, d.h. entweder Abweisung der Klage oder - wie in diesem Fall - ein Säumnisurteil gegen den Beklagten. Aufgrund des Säumnisurteils kann ein vollstreckbarer Titel erlangt werden. Der Beklagte hat jedoch die Möglichkeit des Einspruchs. Dieser Einspruch versetzt den Rechtsstreit gemäß § 342 ZPO in den Stand zurück, der vor der Säumnis bestand, d.h. der Prozess wird an dem Gericht fortgeführt, an dem die Klage eingereicht wurde, so als wäre der Verurteilte zu keinem Zeitpunkt säumig gewesen.
In diesem Sinne wird das Verfahren gerade nicht in eine höhere Instanz getrieben.

Gruß
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Re: Fiat -Dieselskandal

Beitragvon Schwedenopa » 26.04.2021 - 18:06:28

Hajot hat geschrieben:Dieser Einspruch versetzt den Rechtsstreit gemäß § 342 ZPO in den Stand zurück, der vor der Säumnis bestand, d.h. der Prozess wird an dem Gericht fortgeführt, an dem die Klage eingereicht wurde, so als wäre der Verurteilte zu keinem Zeitpunkt säumig gewesen.
In diesem Sinne wird das Verfahren gerade nicht in eine höhere Instanz getrieben.

Danke! Das hatte ich vergessen. (Um nicht zu sagen: Versäumt. :wink: )

Also vielleicht wirklich Termin verpennt. Und inzwischen gibt es wohl noch ein zweites Versäumnisurteil gegen Fiat.

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Re: Fiat -Dieselskandal

Beitragvon SiNo » 07.05.2021 - 10:25:17

Für manche endet zuerst die Vernunft...und dann die Straße....

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