Betrugsvorwürfe gegen Hymer

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Betrugsvorwürfe gegen Hymer

Beitragvon Alfrederix » 28.01.2022 - 12:23:56

Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt gegen den Wohnmobilhersteller aus Bad Waldsee wegen Betrugsverdachts. Fahrzeuge könnten der 3,5-Tonnen-Klasse zugeordnet worden sein, obwohl sie schwerer sind

https://www.schwarzwaelder-bote.de/inha ... 203a0.html
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Re: Falsche Gewichtsangaben bei Hymer?

Beitragvon MobilLoewe » 29.01.2022 - 20:58:47

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Re: Betrugsvorwürfe gegen Hymer

Beitragvon masure » 30.01.2022 - 16:30:25

Die Staatsanwaltschaft müßte eigentlich bei allen Weißwareherstellern aktiv werden, nicht nur bei Hymer und zwar nicht erst,
wenn alle ihre Unterlagen haben verschwinden lassen.
Hier eine der vielen Hymertöchter:

https://www.kanzlei-zipper.de/news/aktu ... %20Analyse

Da sollte die Staatsanwaltschaft eigentlich bei fast allen Herstellern mal auf den Busch klopfen.
Sobald ein < 3,5 t Reisemobil mit ein paar sinnvollen Extras ausgestattet wird, kratzt es bis auf wenige Ausnahmen schon an der 3,5 t Grenze.
Wie schnell die erreicht ist, weiß jeder Wohnmobilbesitzer, der länger mit Kind und Kegel unterwegs sein will.
Vom Fahrradträger incl. 2 - 4 Fahrrädern über die Markise, die autom. Satanlage mit 2 TVs,
den großen TEC Tower, Doppelboden, größerer Motor, Comfortmatik usw usw.
Dann kommt noch das rein, was sowieso rein muß, Trinkwasser, Bettwäsche, Geschirr,
Nahrungsmittel und Getränke für die Besatzung incl. Tierfutter,
Hund und Katz, Reserverad usw usw. Das ist meiner Meinung nach mit 3,5 t nicht machbar.
Mein zweites Wohnmobil, schon ab Werk als All Inn bezeichnet, wog schon leer incl. aller Extras 3200 KG.
Durch meine Forenaktivitäten vor dem Kauf war mir vollkommen klar,
es muß aufgelastet werden incl. Havy Fahrgestell und es wurde auf meinen ausdrücklichen Wunsch mit einer Einzelabnahme vom Werk/TÜV aufgelastet.
Meines Wissens wurde keines der Modelle jemals aufgelastet, sie wurden generell als < 3,5 Tonner verkauft,
denn keiner der Kollegen mit dem selben Modell, die ich unterwegs getroffen habe, hatte lt. eigener Aussage aufgelastet.
Mit nunmehr 4,25 t zGG reise ich sorglos durch Europa, zumindest was das Gewicht betrifft.
es bewegt sich reisefertig fast immer um die 4000 Kg, oftmals sogar etwas mehr,
beide Achsen immer leicht unter der max. zulässigen Gewichtsgrenze.
Zuletzt geändert von masure am 30.01.2022 - 18:06:11, insgesamt 1-mal geändert.
LG
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Re: Betrugsvorwürfe gegen Hymer

Beitragvon helix1 » 30.01.2022 - 17:29:53

Hallo,
so ganz stimmt Deine (masure) Aussage nicht. Wir haben seit 3 Jahren einen ADRIA Compact. Da ist deutlich mehr Zuladung möglich als bei anderen Womos. Prüfen kann ich das mit meiner Luftfederung von Goldschmidt. Da kann ich jede Achse einzeln prüfen. Bei uns ist einiges an Zubehör verbaut. Und wir überschreiten die 3,5t nicht. Möglich macht dies der komplette Aufbau (incl. Boden) durch Gfk.
Es gibt sie also doch die Womos, die sich unter 3,5t bewegen. Selbst wenn ich den Wassertank vollständig auffülle überschreite ich das Gewicht nicht.
Gruss
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Re: Betrugsvorwürfe gegen Hymer

Beitragvon MobilLoewe » 30.01.2022 - 18:02:16

Klar gehen 3,5 t bei kompakten Mobilen mit 2 Personen und ohne Vollaustattung. Ich kenne auch jemanden mit einem 7m Pilote TI der damit klar kommt. Ist aber immer ein Eiertanz, sind die E-Bikes dabei, dann nur eine Pfütze im Wassertank.
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Re: Betrugsvorwürfe gegen Hymer

Beitragvon masure » 30.01.2022 - 18:07:15

Ich habe mienen Beitrag mit den Worten "bis auf wenige Ausnahmen" ergänzt. :lol:
Ich bin auch fest davon überzeugt, dass falls der Gesetzgeber die 3,5 t Grenze nicht auf 4,25 t erhöht
und den dazu passenden Führerschein nicht erweitert,
werden die Kontrollen und die Strafen wg. Gewichtsüberschreitung folgerichtig deutlich zunehmen.
LG
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Re: Betrugsvorwürfe gegen Hymer

Beitragvon KZAC » 30.01.2022 - 21:47:20

Werden die eigentlich im Werk final gewogen? Unser vorheriger 3,5 Tonner hatte 2.873 kg eingetragen (G/zulässige Masse des in Betrieb befindlichen Fahrzeugs), das war exakt die Prospektangabe, allerdings ohne sämtliche fest ab Werk verbaute Zusatzausstattung (das waren ca. 177 kg). Wäre ja also dann schon eine falsche Angabe gewesen oder?
Gruß Kai
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Re: Betrugsvorwürfe gegen Hymer

Beitragvon Schwedenopa » 31.01.2022 - 10:02:38

Hallo!

KZAC hat geschrieben:Werden die eigentlich im Werk final gewogen?

Früher war das zumindest bei manchen Herstellern üblich. Als wir 2002 unser erstes Mobil (Euramobil) gekauft haben, lag bei den Papieren ein Wiegezertifikat dabei.

KZAC hat geschrieben:Unser vorheriger 3,5 Tonner hatte 2.873 kg eingetragen (G/zulässige Masse des in Betrieb befindlichen Fahrzeugs), das war exakt die Prospektangabe, allerdings ohne sämtliche fest ab Werk verbaute Zusatzausstattung (das waren ca. 177 kg). Wäre ja also dann schon eine falsche Angabe gewesen oder?

Nicht unbedingt. Üblicherweise steht in den Prospekten bei jeder einzelnen Zusatzausstattung dabei, wieviel zusätzliches Gewicht sie mit sich bringt. Und sehr wahrscheinlich steht dann irgendwo in den AGB oder im Vertrag eine Klausel, nach der sich die im Vertrag angegebene Masse in fahrbereitem Zustand auf die Grundausstattung bezieht. (Der Käufer das dann selber aufaddieren.)

MfG
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Re: Betrugsvorwürfe gegen Hymer

Beitragvon Roadrunner » 31.01.2022 - 10:47:13

Habe den Thread mal nach "Rechtliches" verschoben da das Thema uns vermutlich länger beschäftigen wird.

Gruß Roadrunner
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Re: Betrugsvorwürfe gegen Hymer

Beitragvon KZAC » 31.01.2022 - 10:47:37

Schwedenopa hat geschrieben:Nicht unbedingt. Üblicherweise steht in den Prospekten bei jeder einzelnen Zusatzausstattung dabei, wieviel zusätzliches Gewicht sie mit sich bringt. Und sehr wahrscheinlich steht dann irgendwo in den AGB oder im Vertrag eine Klausel, nach der sich die im Vertrag angegebene Masse in fahrbereitem Zustand auf die Grundausstattung bezieht. (Der Käufer das dann selber aufaddieren.)

MfG
Gerhard


Hallo Gerhard,

so ist es:
Bild
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Allerdings werden das wohl die wenigsten intensiv lesen. Für den unbedarften (Erst)Camper ist das aber schon irreführend und für mich schon der erste Weg zur Schummelei. Sicherlich liegt es auch in der Eigenverantwortung seine Zuladung entsprechend zu kontrollieren und mal auf die Waage zu fahren, aber ein schaler Beigeschmack bleibt da schon..

Gruß Kai
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Re: Betrugsvorwürfe gegen Hymer

Beitragvon MobilLoewe » 31.01.2022 - 12:24:57

KZAC hat geschrieben:Allerdings werden das wohl die wenigsten intensiv lesen. Für den unbedarften (Erst)Camper ist das aber schon irreführend und für mich schon der erste Weg zur Schummelei. Sicherlich liegt es auch in der Eigenverantwortung seine Zuladung entsprechend zu kontrollieren und mal auf die Waage zu fahren, aber ein schaler Beigeschmack bleibt da schon..

Gruß Kai
So ist es! Wenn ein Hymer über deren Konfigurator zusammengestellt wird, dann wird doch auch das Gewicht des Zubehörs gerechnet? Waren die Gewichts Basisdaten dort auch falsch?

PS. Mich tangiert das Thema nicht, meinen 7 m Hymer ML-T habe ich kürzlich auf 4.4 t aufgelastet. :wink:
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Re: Betrugsvorwürfe gegen Hymer

Beitragvon Sparks » 31.01.2022 - 12:29:41

KZAC hat geschrieben:Für den unbedarften (Erst)Camper ist das aber schon irreführend und für mich schon der erste Weg zur Schummelei. Sicherlich liegt es auch in der Eigenverantwortung seine Zuladung entsprechend zu kontrollieren und mal auf die Waage zu fahren, aber ein schaler Beigeschmack bleibt da schon..

Gruß Kai

Du hast nicht ganz unrecht, trotzdem es ist ja nicht wie bei den Fahrradfahrern. Du brauchst zu führen einer KFZ´s einen Führerschein. Dafür mußt du eine Prüfung machen und sogar bestehen. Also ist auch jedem bewußt was er an Fahrzeugen fahren darf.
Sonst wollen alle selbstbestimmte mündige Bürger sein, geht es aber darum für seine Entscheidungen die Konsequenzen zu tragen......mimimimi. Alle wissen sie, >3,5 hat jede Menge beschränkungen, auch die Neulinge, aber am anderen Ende solls der Gesetzgeber wieder richten, damit...
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