Spanien Nord und Andalusien im Frühsommer 2022

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Spanien Nord und Andalusien im Frühsommer 2022

Beitragvon KZAC » 10.12.2022 - 18:18:17

Nach recht vielen Kurzurlauben in den Coronajahren 2021 und 2021 haben wir im Frühsommer 2022 eine größere Tour bis nach Südspanien unternommen und dafür 4 Wochen eingeplant.
Nach einem kurzen Tank- und Einkaufsstop in Luxemburg ging es über Landstraßen bis in die Nähe von Reims. Dort gibt es in St. Imoges einen sehr schönen Stellplatz, der aber mittlerweile kein Geheimtipp mehr ist. Nachdem bei unseren letzten Besuch immer genügend Platz war, war es diesmal fast voll. Fußläufig zum Stellplatz ist ein Lokal (Le Bois Jolie) mit etwas gehobener Küche (und Preisen).
Von St. Imoges ging es nach Auvers sur Oise auf den Spuren von Van Gogh. Dort liegt der berühmte Maler auch begraben. Zwischendurch gab es noch einen Abstecher zu den Ruinen der Abtei von Chaalis.

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Grab von van Gogh

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Kirche von Auvers sur Oise

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Die Auberge Ravoux wo van Gogh zuletzt gelebt hat und verstorben ist

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Ruinen der Abtei von Chaalis

Die Stellplätze in dieser Gegend sind etwas rar gesät, so übernachteten wir ruhig und problemlos auf einem Parkplatz in der Nähe des Schlosses von Ermenonville. Der bekannte Schriftsteller Jean-Jacques Rousseau verbrachte hier die letzten Jahre seines Lebens.

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Eremonville

Nachdem wir uns am nächsten Tag durch den Stau um Paris herum gequält hatten, erreichten wir das Chateau Vaux le Vicomte in der Nähe von Melun.
Vaux-le-Vicomte übertraf an Pracht und an gestalterischer Konsequenz alle bis dahin in Frankreich bekannten Schlösser und Gärten.
Der Werbeslogan der Domäne lautet: „Das Schloss, das den Neid des Sonnenkönigs erregte“. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Finanzminister Ludwig XIV, Nicolas Fouquet, eine derart prunkvolles Gebäude errichtete, dass der Legende nach sein König ihn kurz darauf verhaften und einsperren ließ. Wie dem auch sei, ein Besuch ist lohnenswert, idealerweise bei einem „Visites aux chandelles“ (den wir leider gerade verpasst hatten) bei dem Schloss und Park in das Licht von 2000 Kerzen getaucht werden.
Einzigartig ist auch die Möglichkeit der Besichtigung des Dachstuhls der Kuppel und der Zugang zur krönenden Laterne. Vaux-le-Vicomte wurde auch oft als Filmkulisse verwendet z.B. in James Bond Moonraker.

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Das Schloss Vaux le Vicomte

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Der Zugang zur Kuppel

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Die Gärten

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Die Innenräume sind prachtvoll

Stellplatztechnisch war es auch hier etwas bescheiden, wir fuhren dann bis St. Julien du Sault. Das Dorf und der Stellplatz sind nicht umwerfend, aber für eine Nacht vollkommen in Ordnung, zumal es eine kostenlose Ver- und Entsorgung gibt.
Da es am nächsten Tag bedeckt und eher ungemütlich war, legten wir eine längere Etappe zurück und fuhren bis Brioude im Zentralmassiv. Den nah am Stadtzentrum, aber doch relativ ruhig gelegenen Stellplatz hatten wir schon öfter für einen Zwischenstopp genutzt.

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Brioude

Da wir nun in südwestlicher Richtung nach Spanien wollten, führte unser Weg über Saint Flour, Chaudes Aigues (bekannt für seine heißen Quellen), Richtung Rodez.

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Chaudes-Aigues

Unterwegs machten wir Halt in Bozouls, der Ort ist in eine Art Schlucht hineingebaut, den „Trou de Bozouls“. Lohnt sich mal anzusehen, am Stadtrand gibt es auch einen offiziellen Womo-Stellplatz, wir fuhren jedoch noch ein Stückchen weiter südöstlich nach Laissac. Dort gibt es einen neuen und schön angelegten Stellplatz, der gut besucht war.
Für den nächsten Tag hatten wir wieder eine etwas längere Etappe geplant, jedoch fuhren wir vorher noch ins Stadtzentrum von Rodez und besichtigten die imposante Kathedrale.

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Trou de Bozouls

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Kathedrale von Rodez

Als nächsten Übernachtungsplatz für 2 Nächte hatten wir das winzige Kaff Lunax in der Nähe von Bolougne sur Gesse (das ist südwestlich von Toulouse) eingeplant. Dort gibt es einen sehr kleinen, aber idyllischen Campingplatz der von einer deutschen Familie geführt wird (Camping Canard Fou). Hier hatte es uns vor 10 Jahren schon mal unplanmäßig hin verschlagen, die Zeit scheint hier (im positiven Sinne) stehengeblieben zu sein. Die Umgebung ist sehr schön, mit dem Fahrrad ist Bolougne sur Gesse problemlos erreichbar, wo es Geschäfte und Gaststätten gibt.

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Campingplatz und Landschaft bei Lunax

Bevor es nun Richtung Spanien ging machten wir einen letzten Zwischenstop in Laruns. Der Ort ist für Wander- und Wintersportmöglichkeiten bekannt. Für die Pyrenäenüberquerung hatten wir uns für den Somport-Tunnel entschieden. Die Strecke war wenig befahren, bei herrlichem Wetter ging es durch eine traumhafte Berglandschaft.

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Durch die Pyrenäen

Kurz hinter der spanischen Grenze kann man den gigantischen Bahnhof von Estacion-Canfranc bewundern. Die erwartete große Zahl von Reisenden blieb aber aus verschiedenen Gründen aus und der Bahnhof fiel in einen Dornröschenschlaf. Aktuell wird das Empfangsgebäude des Bahnhofs aufwendig saniert und in ein Luxushotel umgewandelt.

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Bahnhof von Canfranc-Estacion

Die Temperaturen waren merklich gestiegen und wir fuhren dann nur noch bis Artieda, einem kleinen Bergdorf in der Nähe des Yesa-Stausees. Der dortige Stell- bzw. Campingplatz punktet mit toller Lage und einwandfreien Sanitäranlagen.

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Artieda

Am nächsten Morgen ging es in westlicher Richtung am Stausee entlang und wir besichtigten das Kloster von Leyre (ältestes Kloster in der nordspanischen Region Navarra und bedeutendes romanisches Baudenkmal). Unterwegs hielten wir noch an der in freiem Feld am Jakobsweg gelegene Kirche Santa Maria de Eunate. Ungewöhnlich neben der Lage ist der achteckige Grundriss.

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Kloster Leyre

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Santa Maria de Eunate

Das nächste Hauptziel war die Klosteranlage San Millán de la Cogolla, bestehend aus den Klöstern San Millán de Yuso und San Millán de Suso. Beide Klöster wurden 1997 von der UNESCO ihrer Bedeutung wegen zum Weltkulturerbe erklärt. Im Ort San Millán ist ein einwandfreier Campingplatz, Camping Berceo. Von unserer Gewohnheit wie in Frankreich in der Regel Stellplätze aufzusuchen, sind wir in Spanien abgewichen, da uns die Stellplätze oftmals nicht gefielen und die Campingplätze relativ preiswert waren.

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San Millán de Yuso

Im ca. 20 km nördlich gelegenen Santo Domingo de la Calzada befindet sich in der Kathedrale ein Hühnerkäfig aus farbigem Stein, der immer einen weißen Hahn und eine weiße Henne beherbergt. Grundlage des ungewöhnlichen Brauchs ist das sogenannte Hühnerwunder, eine eng mit dem Jakobsweg verbundene Legende.

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Santo Domingo de la Calzada

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Der Hühnerkäfig

Bevor wir nun Burgos ansteuerten, wollten wir die Abtei Santo Domingo de Silos besuchen.
Es war zwar ein Umweg, aber die Abtei gilt als eines der berühmtesten und kunsthistorisch bedeutendsten Klöster Spaniens. Insbesondere der Kreuzgang ist ein Meisterwerk der romanischen Kunst.
Die Fahrt von Santo Domingo de la Calzada nach Santo Domingo de Silos über die LR 113 führte durch eine einsame Berglandschaft und zog sich ziemlich hin. Teilweise waren die Teilstücke der Straßen nicht asphaltiert, so dass man nur langsam vorankam.
Auch der Ort selber liegt relativ einsam, es gibt als Übernachtungsmöglichkeit nur einen großen Parkplatz. Der Besuch des Klosters ist sehr zu empfehlen und sicher einer der Highlights Nordspaniens. Ein für uns völlig ungewohntes Bild war die Vielzahl von Geiern die dort in der Gegend beheimatet sind.

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Santo Domingo de Silos

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Überall in der Gegend waren Geier zu beobachten

Nächstes Ziel war Burgos, auch hier steuerten wir den am Rande der Innenstadt gelegenen Campingplatz an. Mit dem Fahrrad ist das Stadtzentrum auf gut ausgebauten Radwegen schnell zu erreichen. Dominiert wird das sehenswerte Stadtzentrum von der berühmten Kathedrale. Im „Zuckerbäcker-Stil“ prächtig ausgeschmückt und verziert und dementsprechend UNESCO-Weltkulturerbe. In der Kathedrale befindet sich das Grab des spanischen Nationalhelden El Cid. Ganz in der Nähe vom Campingplatz kann man sich noch das Kartäuserkloster „Cartuja Santa María de Miraflores“ besichtigen, es lohnt sich.

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Burgos

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Santa María de Miraflores

Wir hatten nun ursprünglich geplant ein paar Tage an der Küste in der Nähe von Santander zu verbringen und uns die Kopie der Altamira-Höhle mit ihren stenzeitlichen Höhlenmalereien anzusehen. Leider war das Wetter für Strandtage nicht wirklich geeignet, und so beschlossen wir zumindest die Altamira-Höhle zu besuchen, zumal die Strecke dorthin über eine gut ausgebaute Autobahn recht schnell zu bewältigen war. Wir hatten auch Glück und konnten ein Ticket für einen schnellen Einlass ergattern (in der Hauptsaison dürft eine Reservierung ratsam sein). Da wir bereits früher schon die Nachbildungen der Höhlen von Lascaux (II und IV) und der Höhle von Chauvet gesehen hatten, fiel die Nachbildung der Altamira gegenüber diesen Meisterwerken etwas ab, was deren Bedeutung aber nicht schmälert.

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Die Steinzeichnungen in der Höhle von Altamira

Nun sollte es aber endgültig Richtung Süden gehen und ohne ein konkretes Etappenziel starteten wir die restliche Strecke des Tages. Gegen Abend hatte es uns dann bis nach Tordesillas verschlagen, auf einen Campingplatz (El Astral) mit einem fantastischen Grillrestaurant.

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Typisches in Spanien

Das war dann doch mit gut 400 km eine ziemliche Mammutetappe gewesen, so dass wir es am nächsten Tag ruhiger angehen ließen und nur ca. 80 km bis Salamanca fuhren.
Auch hier wählten wir einen Campingplatz in der Vorstadt (Camping Regio in Santa Maria des Tormes). Zum Zentrum sind es ca. 6 km, bis auf die Innenstadt führt der Weg über gut ausgebaute und sichere Radwege.
Salamanca ist bekannt durch die Universität (älteste bis heute bestehende Universität Spaniens), und hat ein ausgesprochen sehenswertes Stadtbild, mit den Kathedralen, Museen und dem Plaza Mayor, welcher als der schönste Platz Spaniens gilt. Die Stadt hat uns sehr gut gefallen.

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Kathedrale von Salamanca

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Kirche und Kloster San Esteban

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Plaza Mayor

Der mehr oder weniger südlichste Punkt unserer Reise sollte Sevilla sein. Einen Zwischenstop wollten wir aber noch machen auf dem Weg dorthin und so fuhren wir ca. 240 km bis Caceres.
Generell kann man sagen, dass auf unserer Route die Autobahnen sehr wenig befahren und in einem guten Zustand waren. Stau gab es so gut wie keine, man kam also immer zügig und mautfrei voran.
In Caceres gibt es etwas außerhalb einen Campingplatz, der Radweg von dort ins Zentrum ist nicht ganz optimal, aber machbar. Insbesondere ist die geschlossene Altstadt von Caceres sehenswert.

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Altstadt von Caceres

Am nächsten Tag ging es nach Sevilla bzw. in den Vorort Dos Hermanas. Es gibt zwar auch in Sevilla ein paar Wohnmobilstellplätze, jedoch nicht wirklich schön gelegen und auch nicht preiswert. Vom Campingplatz Villsom in Dos Hermanas fährt eine Buslinie direkt in die Innenstadt. Die Parzellen auf dem Campingplatz sind eher klein und bei den Fahrwegen muss man mit einem hohen Fahrzeug etwas aufpassen bzw. sind nicht alle befahrbar wegen niedriger Bäume. Für ein oder zwei Nächte aber vollkommen in Ordnung.
Aufgrund der Vielzahl von Sehenswürdigkeiten mussten wir etwas selektieren und entschieden uns neben der Kathedrale noch den Alcazar (Königspalast von Sevilla anzusehen). Eine Reservierung von Karten für den Alcazar ist zu empfehlen. Die Eindrücke der gotischen und maurischen Architektur waren überwältigend.

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Sevilla

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Kathedrale von Sevilla

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Grabmal Christoph Kolumbus

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Der Alcazar

Dies sollte aber am drauffolgenden Tag noch eine Steigerung bekommen. Cordoba stand auf dem Programm und nach knapp 2-stündiger Fahrt schlugen wir unser Quartier auf dem Camperpark Medina Azahara am Stadtrand auf. Man steht hier recht ruhig auf einer großen Rasenfläche und in das Stadtzentrum sind es ca. 7 km. Es war mit ca. 36 Grad schon ordentlich warm geworden. Bis jetzt hatten wir mit den Tickets für die Sehenswürdigkeiten Glück gehabt, aber in der Hochsaison sollte man wirklich vorbestellen um keine Enttäuschung zu erleben. Den Nachmittag verbrachten wir dann im mittelalterlichen Stadtzentrum welches sehr gut besucht war und besichtigten natürlich DIE Sehenswürdigkeit Cordobas, die Mezquita.
Es ist wie ein Traum aus tausend und einer Nacht. Auf einer Grundfläche von mehr als 23.000 qm stehen fast 900 Säulen mit Hufeisenbögen und vermitteln ein Gefühl der Unendlichkeit. Deplaziert wirkt der Einbau des gotischen Kirchenschiffs.

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Altstadt von Cordoba

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Die Mezquita

Obwohl man nun schon Mühe hatte die ganzen Eindrücke zu verarbeiten, erwartete uns mit Granada und der Alhambra ein weiterer Höhepunkt. Das Wetter blieb warm bzw. heiß und obwohl Granada auf über 700 m Höhe liegt erreichten die Temperaturen locker 36 Grad und mehr. Als Standort hatten wir uns daher den etwas höher in der Sierra Nevada liegenden Campingplatz Las Lomas ausgesucht. Das war eine gute Entscheidung, es war dort schon ein ganzes Stück angenehmer und der Platz liegt wunderschön mit Aussicht in die Bergwelt. Dass es noch ein sehr gutes Restaurant am Platz gab, machte es perfekt. Ein kleiner Minuspunkt ist die Busfahrt ins Stadtzentrum, welche ca. 40 Minuten dauert.

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Am Campingplatz Las Lomas

Am ersten Tag besichtigten wir die Innenstadt und die Kathedrale von Granada, sowie die äußeren Bereiche der Alhambra. Für den berühmten Nasridenpalast hatten wir bereits Karten im Vorfeld für den Folgetag vorbestellt. Man kann auch direkt, d.h. fußläufig zur Alhambra auf einem Wohnmobilstellplatz stehen, dieser ist jedoch extrem teuer und ein reiner Parkplatz.
Da wir jedoch am gleichen Tag weiterfahren wollten haben wir diesen Platz für ein paar Stunden in Anspruch genommen.
Zum Nasridenpalast und zur Alhambra kann man viel schreiben, aber letztlich bleibt nur zu sagen dass man es einfach einmal gesehen haben sollte, es ist unvergleichlich schön.

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Altstadt von Granada und Kathedrale

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Die Alhambra

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Blick von der Alhambra ins Stadtzentrum mit Kathedrale

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Die Alhambra - Der Generalife (Sommerpalast und Gärten)

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Die Alhambra - Der Nasridenpalast

Gegen Nachmittag brachen wir dann Richtung der Wüste von Tabernas auf, bekannt als Filmkulisse zahlloser Italo-Western wegen der großen Ähnlichkeit mit Wüsten Nordamerikas.
Um es vorweg zu nehmen, uns hat es dort nicht sonderlich gefallen bzw. die Faszination der Wüste hat sich für uns nicht wirklich erschlossen, wobei die Landschaft für europäische Verhältnisse schon einzigartig ist.
Die Gegend ist natürlich aufgrund ihres Charakters etwas trostlos, aber auch die vielen verlassenen oder verwahrlosten Gebäude am Straßenrand trugen ihr Übriges dazu bei.
Es gab auch viele illegale (oder auch legale) Müllkippen die einen entsprechenden Geruch verbreiteten. Ein Besuch der Westernstadt Fort Bravo bzw. des dortigen Stellplatzes wurde zwingend mit einem Besuch einer Westernshow verbunden, alles zu nicht gerade niedrigen Preisen. Nun ja, wir sind dann weitergefahren und hinter dem Ort Tabernas doch noch auf einen schönen kleinen Campingplatz gestoßen (Little Texas).

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Die Wüste von Tabernas

Irgendwie zog es uns jetzt aber ans Wasser weshalb wir Kurs Richtung Küste nahmen. Auf dem Weg dorthin waren die Gewächshäuser der „Costa Plastica“ unübersehbar und zogen sich bis zum Naturschutzgebiet des Cabo del Gata.
Ursprünglich wollten wir an die Ostküste dieses Landzipfels auf den Campingplatz La Galeta, der aber leider wegen Renovierungsarbeiten geschlossen war. Wir verbrachten dann eine Nacht im Ort Cabo de Gata auf einem Parkplatz direkt am Strand auf welchem sich bereits diverse Wohnmobile niedergelassen hatten. Der Strandabschnitt war wirklich schön, der Ort selber jedoch nicht sonderlich attraktiv.

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Die unübersehbaren Gewächshaussiedlungen

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Strand bei Cabo de Gata

Wir hätten uns gerne noch die westliche Küste von Cabo de Gata angesehen (welche die reizvollere sein soll), aber das hätte unseren Zeitplan dann doch etwas durcheinandergebracht, so dass wir uns Richtung Murcia aufmachten, zumal auch Spanien von einer frühsommerlichen Hitzewelle erfasst wurde.
In der Nähe von Yecla findet man buchstäblich „in the middle of nowhere“ den Stellplatz Finca Caravana mit viel Landschaft und Ruhe.

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Finca Caravana bei Yecla

Nachdem wir auf dem Weg Richtung Norden in L‘ Amettla del Mar bei (bei Tarragona) einen weiteren Übernachtungsstop eingelegt und in dem kleinen Ort hervorragend gespeist hatten, ging es jetzt auf diversen Etappen durch Frankreich.

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L‘ Amettla del Mar

Zunächst legten wir noch 2 Strandtage in St. Cyprien und Les Cabanes des Fleury ein, anschließend ging es weiter Richtung A75 und Zentralmassiv.

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Strand bei Cabanes de Fleury

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Über das Viaduc de Millau

Etwas abgelegen von der Autobahn lohnt sich ein Abstecher zum Lac de Pareloup. Auf ca. 1000 m Höhe gelegen, ist es hier auch an heißen Sommertagen recht annehm, zumal es in Salles-Curan einen unmittelbar am See gelegen schönen Stellplatz gibt. Die Schattenseiten der hohen Temperaturen und der Trockenheit machten sich am See durch diverse Manöver von Löschflugzeugen bemerkbar, welche mehrfach ganz in Ufernähe Wasser aufnahmen.

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Am Lac de Pareloup

Eine weitere Übernachtung machten wir in Lapalisse (Camping de la Route Bleue) und in Gray sur Saonne. Dort gibt es einen Camping Municipal und direkt daneben den Stellplatz, beides recht schön gelegen.

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Gray sur Saonne

Wir haben uns auf dieser Tour des Öfteren für einen Campingplatz entschieden, wenn der Preis gestimmt hat. Man kann sich dort einfach mehr ausbreiten und auf schattiger Rasenfläche sitzt man einfach schöner als auf Asphalt oder Schotter. Auch hier wurde es schon wieder recht warm bzw. heiß und so beschlossen wir statt der üblichen Route über Metz/Luxemburg, die wir sonst nehmen, über die Vogesen zu fahren. Nach einem deftigen und preiswerten Abendessen übernachteten wir auf dem Parkplatz der Ferme Auberge Uff Rain, den wir zum späteren Abend fast ganz für uns alleine hatten.

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Vogesen

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Bei der Ferme Auberge Uff Rain

Einen letzten Zwischenstop machten wir dann noch an der pfälzischen Weinstraße, wo ob des schönen Wetters viele Stellplätze schon voll belegt waren. In Deidesheim haben wir dann noch etwas gefunden. Deidesheim hat ein sehenswertes Stadtbild, ist aber auch touristisch, was sich auf die Preise niederschlägt.

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Deidesheim

Fazit unserer ersten Spanientour ist ein positives mit unglaublich vielen neuen Eindrücken, der Norden hat uns insgesamt sogar etwas besser gefallen als der Süden, wo oft Pracht und Elend eher nah beieinanderliegen. Die herausragenden Highlights Andalusiens stechen natürlich heraus. Essen und Getränke waren zum Teil unglaublich preiswert und überwiegend gut bis sehr gut. Eine Wiederholung ist wahrscheinlich.
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Re: Spanien Nord und Andalusien im Frühsommer 2022

Beitragvon Roadrunner » 10.12.2022 - 21:37:54

Schöner Bericht, danke fürs mitnehmen!
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Re: Spanien Nord und Andalusien im Frühsommer 2022

Beitragvon Chief_U » 11.12.2022 - 12:06:24

Toller Reisebericht! :D
Grüsse

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Re: Spanien Nord und Andalusien im Frühsommer 2022

Beitragvon Beduin » 16.12.2022 - 08:26:14

Danke dir, hat Freude bereitet deinen Bericht zu lesen :)
Das Leben ist ein Bumerang, alles was du Gutes tust kommt irgendwann zu dir zurück.

Grüssle Ina
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