tanja hat geschrieben:.....ich hatte letztes jahr folgendes ermittelt:
vier tage im frühling (april/mai, womo-treffen): 100? übergabe + 60? pro tag = 340?.
drei wochen sommer (juli): 100? übergabe + 75? pro tag = 1.675?.
eine woche im herbst (oktober) in die berge: 100? übergabe + 68? pro tag = 576?.
macht insgesamt 2.591? pro jahr.
.......
also bitte: gesteht doch einfach dass das womo ein hobby ist, in das man sein erspartes steckt. das werd ich vielleicht auch irgendwann tun.
Hallo Tanja,
genau richtig...... es ist ein Hobby, und daß es sich nicht "rechnet" steht schon da:
Seekater hat geschrieben:Finanziell lohnt sich ein WoMo für den Privatmann so gut wie nie......
Im Regelfall macht der Eigner die Rechnung (zur Beruhigung) andersherum:
- 2.591 ? im Jahr an Vergleichsmietkosten
- deutlich weniger für mehr Urlaub an Unterhaltskosten
Der Aspekt der "Investition" in's Hobby (und der geringere Rückkaufwert des Schätzchens nach X Jahren), wird meistens außer Acht gelassen. Das ist eben Hobby, ist der Preis der (vermeintlichen) Freiheit, der individuellen Einrichtung, der Wochenendtour etc. etc.
Aus meiner Sicht spielt auch viel Psychologie beim Kauf eine Rolle: Mieten ist eben Konsum. Urlaub um, weg ist das Geld. Ich empfand beim Chartern (noch teuerer wie WoMo-Mieten) immer einen gewissen "Druck" den teueren Chartertag nun auch "Genießen zu müssen", war sauer über schlechtes Wetter, wollte möglichst viel an Bord sein.........
Beim Kaufen steht der Kaufwert dagegen im Verhältnis zu einem mehr ideellen Gebrauchs- oder Nutzenwert, der unabhängig vom Wiederverkaufswert immer vorhanden ist. Je älter das (gutgepflegte) WoMo ist, desto größer tritt dieser Unterschied in Erscheinung. Allerdings ist das momentan nicht "Mode". Neu, jung, unverbraucht gilt vielfach auch als Wert, ohne, daß ein Nutzenwert dagegen steht. Außerdem geht mit dem Alter auch so etwas wie "Wohlfühlen", "Kuscheleffekt" einher. Ein jeder Eigner baut irgendwas am WoMo um; anschließend "weiß man was man hat". Nach vielen Jahren des gemeinsamen Urlaubs dann vielleicht sogar: "Mein WoMo und ich". So etwas tritt beim Mietfahrzeug wieder nie ein, jedesmal ein anderer Spiegel in dem die Wohnung kleiner wird......
Überraschend - finde ich - ist es mit der der Freiheit; nämlich genau umgekehrt wie man meint: Wer kauft spart auf ein Ziel, verzichtet auf Freiheit zur Zielerreichung und fühlt sich verpflichtet - nach Zielerreichung - das WoMo zu nutzen; man ist durch den Kauf ja auch eine Bindung eingegangen, eine Bindung an das gekaufte Objekt. Andererseits ist man in der Nutzung dann wieder gelassener, das WoMo ist ja "immer" da und nicht wie das Mietfahrzeug "plötzlich" wieder weg.
Der Mieter geht also nur eine geringe Bindung ein, nur auf Zeit, passend zum jeweiligen Urlaub - so der Markt, die momentane Finanzlage das hergibt. Und daraus sieht man dann: Das was der Mieter eigentlich spart (den Wertverlust des eigenen Autos) gibt man dann meist anderweitig aus, in der flexiblen Anpassung an die jeweiligen Verhältnisse.
Also sind dann die vermeintlich freiheitlichen begüterten Eigner, doch die engstirnigen, die sich die Freiheit ohne WoMo gar nicht leisten können oder wollen ?
Nein es sind die, die bereit sind, sich zur Bindung an ein Hobby, eine Urlaubsart, an ein Wohnmobil zu bekennen. Womit wir wieder am Anfang wären: Ja es ist ein Hobby, das Geld kostet, und sich nicht "rechnet", wie jedes Hobby. Schön daß es Hobbies gibt.
Es ist eben alles relativ, je nachdem von welcher Seite man draufschaut.
Mit philosophischen Grüßen
Seekater