von tanja » 23.05.2005 - 14:44:49
hallo claudia,
ich könnte dir hier die ganze tour mit allen sp und sehenswürdigkeiten und tips schreiben, aber ich denke wie einige meiner vorschreiber, dass das womo-fahren schon sehr individuell und spantan passieren sollte, weils so einfach mehr spass macht.
auch ich hatte immer das gefühl. ich verpass was, wenn ich nicht alles abklappere, was irgendwie noch geht. auch wir sind mit dem mietwomo unterwegs, aber das macht mir eher weniger stress. wir wollten eben immer alles sofort sehen, bevor wir mal mit kindern nicht mehr solche gewalt-touren fahren können.
nach 11 jahren (1. fahrt: 1994: italien-tortour, aber das an anderer stelle) gehen mir heute zwar nicht die ziele aus, aber ich stelle fest: unterwegs zu neuen orten wären interessante sachen zu sehen, aber das beste hatte ich mir schon rausgepickt und ich fahre nur sehr ungern irgendwo hin zweimal (außer wenns wirklich besonders schön war...) will sagen: du gewinnst nichts, wenn du in einem urlaub zu viel machst. das endet nur im stress, bestenfalls wie bei mir sieht man solch fantastische orte wie florenz oder rom in 4-6std. viel zu oberflächlich an. das ist viel zu schade!
wir sind die von dir angepeilten regionen folgendermaßen angefahren:
1995: München - Paris (1Woche)-Normandie (nicht bis Cherbourg) (8 Tage)- Etretat/Kanal Süd (2Tage)-Reims-Mosel-zurück, ca.3.000km
1998: 19 Tage: München - Loire (Orleans bis Nantes) - Bretagne (Küste und Rennes, bis Mont St. Michel (waren wir auch '95): 4.150km
wie du siehst: in drei wochen würde ich das keinesfalls empfehlen. bestenfalls in zweimal drei wochen!
ich bin inzwischen mit meiner reiseorganisation so weit:
1. karte mit tesa an eine tür hängen.
2. alles markieren (mit kleinen post-its) was mich besonders interssiert.
3. sinnvolle route festlegen.
4. zwischenstopps anpeilen: mehr als 400km am tag zu fahren macht bei uns keinen sinn, außer wir wollen ein entfernteres gebiet erreichen. sonst brauchen wir landstraßenfahrer dafür ca. 6std. bei abfahrt um 10, zzgl. mittagspause 1 std., zwischenstopps ca. 3 mal 20 min. bleibt, wenn man um 19.00uhr ein nachtlager gefunden haben will, bevors dunkel wird noch genau 1std. zum besichtigen!
nachdem ihr ja scheinbar "anfänger" seid, kann das mit dem sp-suchen auch durchaus länger dauern, es braucht schon etwas erfahrung, um zielgenau was zu finden. einbrechende dunkelheit hilft da nicht gerade weiter. wobei dabei tendenziell normandie/bretagne eher einfacher, loire dagegen eher schwieriger ist.
5. d.h. die strecke einteilen in: an- und abreise, wenn ihr da nicht schon was besichtigen wollt, 200km tagestouren und ganze tage am strand (kann ich nur empfehlen, das hab ich unterschätzt, wie schön das mal für einen tag dazwischen sein kann!!!) oder in einer stadt (auch für mont st. michel braucht man fast 1 tag, das wattwandern sollte man nicht verpassen!).
6. aus dem was übrig bleibt ruhig schon mal eine zweite tour vorplanen, dann kann man sich aufs nächste jahr schon vorfreuen!
7. und außerdem kommt eh alles anders als geplant. wir hängen jeden abend unsere karte ans womo, schreiben den reisebericht (für gute tips und die nächste reise echt wichtig), zeichnen die tagestour ein und beschließen, ob wir morgen wirklich lust haben auf das was "dran" wäre und wälzen wieder reiseführer, was hier sonst noch so wäre. ich schleppe in meinem fahrerhaus immer ca. 15-20 reiseführer mit, aus denen ich während der fahrt, sehr zur belustigung meines mannes vorlese... wer mit offenen augen die lokalen werbeplakate verfolgt hat sowieso vie mehr interessantes gesehen, als der der nur nach deutschem reiseführer fährt.
8. aber bitte: ganz ohne plan loszufahren ist nur sehr bedingt empfehlenswert, mich stresst das noch viel mehr, weil ich u.u. an etwas waaahnsinnig interessantem einfach vorbeifahre!
bei fragen eine bestimmte region betreffend bekommst du natürlich gerne auch per pn genauere routenbeschreibungen. melde dich einfach, wenn du genauer weißt, wohin...
grüße aus münchen,
tanja