Beladung des Alkovens während der Fahrt

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Beladung des Alkovens während der Fahrt

Beitragvon ann » 22.08.2005 - 19:00:44

Hallo an alle, die mir vielleicht Auskunft geben können!

Wir fahren ein Alkoven-Mobil, wobei das Bett im Alkoven eigentlich nicht als solches genutzt wird, sondern mir als willkommener Stauraum dient.
Das führt zu gelegentlichen Diskussionen, weil der Mann an meiner Seite
meint, dass dort während der Fahrt die Kisten mit Büchern und Lebensmitteln nix zu suchen haben. Das Gewicht würde den Alkoven zu sehr belasten. Wer weiß mehr?

Fragende Grüße

Anne
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Beitragvon Schwedenopa » 22.08.2005 - 21:25:41

Hallo Anne,

prinzipiell muss der Alkoven natürlich das Gewicht von zwei Erwachsenen tragen können. Aber natürlich nur im Stand!

Während der Fahrt wirkt sich eine schwere Beladung deshalb problematisch aus, weil der Alkoven sehr hoch liegt und daher der Schwerpunkt des Mobils nach oben gezogen wird, was die Fahrstabilität erheblich beeinträchtigen kann. Außerdem ist bei vielen Womos die Vorderachslast eher knapp bemessen, so dass Überladung drohen kann.

"Der Mann an Deiner Seite" hat also Recht: Schwere Sachen wie Bücher und Lebensmittel haben während der Fahrt im Alkoven nichts zu suchen. Sie sollten möglichst weit unten verstaut werden.

Leichte Sachen wie z.B. Wäsche oder Bettzeug sind hingegen kein Problem.

MfG
Gerhard
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Beitragvon Nasenbär » 23.08.2005 - 00:30:53

Da der Alkoven wohl die Achse vorn belastet, die von der Belastung vom Werk her knappt ausgelegt ist und die Kopflastigkeit des Womos ebenfalls beeinflusst, würde ich da höchstens leichte Stühle oder Bettzeug rein packen und dadurch im Heck Platz für die schwereren Sachen schaffen.
Aber das Gewicht gehört eigentlich zwischen die Achsen in die Schränke und Staufächer in der Mitte des Fahrzeuges.
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Beitragvon Schwedenopa » 23.08.2005 - 09:08:29

Nasenbär hat geschrieben:Aber das Gewicht gehört eigentlich zwischen die Achsen in die Schränke und Staufächer in der Mitte des Fahrzeuges.


Nicht immer:

Ist beispielsweise die Vorderachslast zu hoch, aber auf der Hinterachse noch Kapazität frei, so kann man die Vorderachse gezielt entlasten, in dem man Gewicht hinter der Hinterachse plaziert (Hebelwirkung).

Richtig ist, dass alle schweren Lasten möglichst weit unten positioniert werden sollten, um den Schwerpunkt niedrig zu halten. Ein großer Pluspunkt eines Doppelbodens.

MfG
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Beitragvon Eva » 23.08.2005 - 16:06:09

Hallo Anne,
ein weiteres Problem ist auch die Sicherung: Wenn Ihr plötzlich bremsen müsst, fliegt der Krempel wie ein Katapult durchs Womo. Wenn Ihr es gut z.B. mit einem Netz sichern könnt (es gibt doch i.d.R. solche Kindernetze für den Alkoven), andererseits das Gewicht nicht zu hoch sein soll, würde ich an Eurer Stelle alle sperrigen Dinge dort verstauen: Tisch, Liegen, Klappstühle, etc.
Gruß Eva
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Beitragvon wolfherm » 23.08.2005 - 16:11:11

Eva hat geschrieben:Hallo Anne,
ein weiteres Problem ist auch die Sicherung: Wenn Ihr plötzlich bremsen müsst, fliegt der Krempel wie ein Katapult durchs Womo. Wenn Ihr es gut z.B. mit einem Netz sichern könnt (es gibt doch i.d.R. solche Kindernetze für den Alkoven), andererseits das Gewicht nicht zu hoch sein soll, würde ich an Eurer Stelle alle sperrigen Dinge dort verstauen: Tisch, Liegen, Klappstühle, etc.
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Na ja, die Sicherung müßte dann aber nach vorne erfolgen. Sonst geht bei einer starken Vollbremsung der Krempel durch die dünne Alkovenwand auf die Straße.
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Beitragvon Eva » 23.08.2005 - 16:48:29

Oh, Physik war noch nie meine Stärke :oops:
Aber da kann man ja nach vorne den Alkoven mit Decken o.ä. ausstopfen, damit das Zeug nicht so feste gegen die Wand rutschen kann.
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Beitragvon Schwedenopa » 23.08.2005 - 16:55:52

wolfherm hat geschrieben:Na ja, die Sicherung müßte dann aber nach vorne erfolgen. Sonst geht bei einer starken Vollbremsung der Krempel durch die dünne Alkovenwand auf die Straße.


Hallo,

das müsste schon ein sehr merkwürdiger Gegenstand sein, dass er bereits bei einer Vollbremsung die Alkovenwand durchbricht. Normaler Womo-Krempel kann das nicht.

Bei einem Frontalcrash ist das natürlich was anderes! Aber dann helfen auch Netze und Decken nicht mehr...

MfG
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Beitragvon wolfherm » 23.08.2005 - 17:27:15

EuraGerhard hat geschrieben: das müsste schon ein sehr merkwürdiger Gegenstand sein, dass er bereits bei einer Vollbremsung die Alkovenwand durchbricht. Normaler Womo-Krempel kann das nicht.

Bei einem Frontalcrash ist das natürlich was anderes! Aber dann helfen auch Netze und Decken nicht mehr...

MfG
Gerhard


Na ja, ich kann es nicht berechnen, aber vielleicht jemand anderes.
Was meinst Du, mit welcher Wucht ein 20 KG schwerer Gegenstand bei einer Vollbremsung von 100 auf 0 gegen die Alkovenwand schlägt?

Ich weiß von einem Fall, da ist ein Womo mit 60 Km/h abrupt abgebremst worden (gegen einen Betonpoller), der Alkoven war nur noch Schrott.
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Beitragvon Katrin » 23.08.2005 - 17:58:37

wolfherm hat geschrieben:Na ja, ich kann es nicht berechnen, aber vielleicht jemand anderes.
Was meinst Du, mit welcher Wucht ein 20 KG schwerer Gegenstand bei einer Vollbremsung von 100 auf 0 gegen die Alkovenwand schlägt?

Ich weiß von einem Fall, da ist ein Womo mit 60 Km/h abrupt abgebremst worden (gegen einen Betonpoller), der Alkoven war nur noch Schrott.

Dabei wird kinetische Energie frei.
Die Formel dafür lautet:
Energie(in Newtonmeter) = (Masse des Gegenstandes mal Geschwindigkeit zum Quadrat) geteilt durch zwei.

Mit anderen Worten:
Kinetische Energie ist gleich der Masse von bewegten Körpern mal die Geschwindigkeit von bewegten Körpern zum Quadrat durch zwei.

Lernt man in Physik der 8 Klasse.

Gruß Katrin
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Beitragvon Dirks BiMo » 23.08.2005 - 18:10:50

Katrin hat geschrieben:
wolfherm hat geschrieben:Na ja, ich kann es nicht berechnen, aber vielleicht jemand anderes.
Was meinst Du, mit welcher Wucht ein 20 KG schwerer Gegenstand bei einer Vollbremsung von 100 auf 0 gegen die Alkovenwand schlägt?

Ich weiß von einem Fall, da ist ein Womo mit 60 Km/h abrupt abgebremst worden (gegen einen Betonpoller), der Alkoven war nur noch Schrott.

Dabei wird kinetische Energie frei.
Die Formel dafür lautet:
Energie(in Newtonmeter) = (Masse des Gegenstandes mal Geschwindigkeit zum Quadrat) geteilt durch zwei.

Mit anderen Worten:
Kinetische Energie ist gleich der Masse von bewegten Körpern mal die Geschwindigkeit von bewegten Körpern zum Quadrat durch zwei.

Lernt man in Physik der 8 Klasse.

Gruß Katrin



Moin,
und was lernen wir daraus :?: :?: :!: :idea:

Packe nie schwere Sachen nach oben in den Alkoven - da gehören die nicht hin !!!!!!!!! :wink: 8)

Gruß
Dirk
Kein Bus? ...wie uncool. Das Leben ist zu kurz, um kleine hässliche Autos zu fahren ;-))
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Beitragvon pstein » 24.08.2005 - 07:14:30

Moin,

finde ich schon sehr bemerkenswert, dass uns Karin ( als Frau ) die Grundregen der Physik erklärt !!!

KLASSE KARIN


Gruß piet
Woher du kommst ist doch egal,
du hast doch sowieso keine Wahl,
du fällst vom Himmel irgendwann irgendwo,
dass nennen die dann Heimat oder so.


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Beitragvon Eva » 24.08.2005 - 08:25:19

Ja, und das, OBWOHL Karin eine Frau ist :roll: :roll: :roll: - es ist schon bemerkenswert, wie sich Vorurteile halten - obwohl Du es sicher nett gemeint hast Piet, aber wenn jemand über Physik Bescheid weiß, dann weil er/sie sich dafür interessiert und nicht aufgrund des Geschlechts!
Gruß Eva
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Beitragvon pstein » 24.08.2005 - 08:40:19

@EVA, soetwas habe ich mir beim schreiben schon gedacht.


Es sollte eigentlich kein diffamieren der Frauen sein, sondern eher ein Apell an alle, das man mit den einfachsten Mitteln soetwas erklären kann.

Das mit der Frau steht in meinem letzen Beitrag, weil die Frauen ja bekanntlicherweise immer etwas mehr reden ( schreiben ) um etwas zu erklären. Was des öfteren zu Verwirrungen führt.

Und Katrin hat es einfach auf das nötigste reduziert. Weiter so Katrin.
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Beitragvon Schwedenopa » 24.08.2005 - 08:59:34

wolfherm hat geschrieben:Na ja, ich kann es nicht berechnen, aber vielleicht jemand anderes.
Was meinst Du, mit welcher Wucht ein 20 KG schwerer Gegenstand bei einer Vollbremsung von 100 auf 0 gegen die Alkovenwand schlägt?

Ich weiß von einem Fall, da ist ein Womo mit 60 Km/h abrupt abgebremst worden (gegen einen Betonpoller), der Alkoven war nur noch Schrott.


Hallo,

manchmal hat es doch Vorteile, ein Physikdiplom in der Tasche zu haben... :wink:

Zunächst einmal: Vollbremsung ist für mich immer noch etwas, was man mit dem Fuß auf dem Bremspedal durchführt. Sobald Betonpoller o.ä. im Spiel sind, betrachte ich das als Crash.

Also nehmen wir mal an: Du hast ein 1,60 m breites Bett im Alkoven. Auf der hinteren Kante dieses (ansonsten völlig leeren Bettes) liegt eine 20 kg schwere Bleikugel (braucht man ja unbedingt im Womo :wink: ). Du fährst mit genau 100 km/h und machst jetzt eine Vollbremsung. Nehmen wir weiterhin an, dass die Bleikugel völlig reibungsfrei auf der Matratze rollt (schlimmstmöglicher Fall).

Ein typisches Womo kriegt bei einer Vollbremsung eine Verzögerung von ca. 5 m/s² ("Meter pro Sekundenquadrat") hin. Im Bezugssystem des Womos (also aus der Sicht der Insassen) beschleunigt die Bleikugel nun mit genau diesem Wert auf die vordere Alkovenwand zu. Über die 1,6 m Bettbreite.

Dann wird sie gemäß den Newtonschen Gesetzen mit einer Geschwindigkeit von ca. 2,83 m/s (entspricht ca. 10,2 km/h) und einer kinetischen Energie von 80 Joule dort auftreffen. Damit schlägt sie wahrscheinlich eine Delle in die Wand, wird aber keineswegs die Wand durchschlagen.

Beim Crash hingegen schlägt sie mit 100 km/h auf, was einer kinetischen Energie von 7716 Joule, also fast dem 100fachen Wert, entspricht! Da stellt die typische "Pappedeckel-Wand" eines Alkovens kein nennenswertes Hindernis mehr dar.

Dennoch ist es richtig, dass schwere Gegenstände während der Fahrt im Alkoven nichts zu suchen haben. Und Personen erst recht nicht!

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