wolfherm hat geschrieben:Na ja, ich kann es nicht berechnen, aber vielleicht jemand anderes.
Was meinst Du, mit welcher Wucht ein 20 KG schwerer Gegenstand bei einer Vollbremsung von 100 auf 0 gegen die Alkovenwand schlägt?
Ich weiß von einem Fall, da ist ein Womo mit 60 Km/h abrupt abgebremst worden (gegen einen Betonpoller), der Alkoven war nur noch Schrott.
Hallo,
manchmal hat es doch Vorteile, ein Physikdiplom in der Tasche zu haben...
Zunächst einmal:
Vollbremsung ist für mich immer noch etwas, was man mit dem Fuß auf dem Bremspedal durchführt. Sobald Betonpoller o.ä. im Spiel sind, betrachte ich das als
Crash.
Also nehmen wir mal an: Du hast ein 1,60 m breites Bett im Alkoven. Auf der hinteren Kante dieses (ansonsten völlig leeren Bettes) liegt eine 20 kg schwere Bleikugel (braucht man ja unbedingt im Womo

). Du fährst mit genau 100 km/h und machst jetzt eine Vollbremsung. Nehmen wir weiterhin an, dass die Bleikugel völlig reibungsfrei auf der Matratze rollt (schlimmstmöglicher Fall).
Ein typisches Womo kriegt bei einer Vollbremsung eine Verzögerung von ca. 5 m/s² ("Meter pro Sekundenquadrat") hin. Im Bezugssystem des Womos (also aus der Sicht der Insassen) beschleunigt die Bleikugel nun mit genau diesem Wert auf die vordere Alkovenwand zu. Über die 1,6 m Bettbreite.
Dann wird sie gemäß den Newtonschen Gesetzen mit einer Geschwindigkeit von ca. 2,83 m/s (entspricht ca. 10,2 km/h) und einer kinetischen Energie von 80 Joule dort auftreffen. Damit schlägt sie wahrscheinlich eine Delle in die Wand, wird aber keineswegs die Wand durchschlagen.
Beim Crash hingegen schlägt sie mit 100 km/h auf, was einer kinetischen Energie von 7716 Joule, also fast dem 100fachen Wert, entspricht! Da stellt die typische "Pappedeckel-Wand" eines Alkovens kein nennenswertes Hindernis mehr dar.
Dennoch ist es richtig, dass schwere Gegenstände während der Fahrt im Alkoven nichts zu suchen haben.
Und Personen erst recht nicht!
MfG
Gerhard