Batterie aufladen

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Batterie aufladen

Beitragvon feldhamster » 21.06.2006 - 14:56:10

Hei alle miteinander,

gestern streifte ich beim Zappen eine werbeverseuchte Camping-gaga-show im DSF über Womos und Wowas. Das dabei für mich eigentlich verblüffende war eine Aussage, wonach

eine vollständige Aufladung von Motor- und Aufbaubatterie erst nach einer Distanz von 1.200 km gewährleistet sei :shock: :shock:

Aus diesem Grunde wurde empfohlen, möglichst immer durch zusätzliche 230 V-Einspeisung das interne Ladegerät zu aktivieren.

Was meint die Fachwelt dazu :twisted: :?:
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Beitragvon MichaelN » 21.06.2006 - 15:46:15

Diese Aussage halte ich nur bedingt für richtig.. Es kommt sehr stark darauf an, ob
1. Man viele Verbraucher eingeschaltet hat ( Nachfahrten / Licht / Kühlschrank )
2. wie stark die Lima ist
3. Wie sachgemäss die Verkabelung der Akkus zur Lima ist.
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Beitragvon Rübezahl » 21.06.2006 - 16:28:13

Hallo,

diese Aussage ist auch insofern völlig unbrauchbar, weil ihr die Ausgangssituation fehlt: der Ladezustand der Batterien im Moment des Fahrtbeginns.

Wenn ich mit ganz leeren Batterien losfahre, dauert es logischerweise länger, sie wieder vollzuladen, als wenn sie nur halbleer sind. Deshalb kann man mit solchen pauschalen Aussagen gar nichts anfangen.

Daß dann auch noch die Frage ist, wieviel Leistung die Lima noch zur Batterieladung frei hat neben den während der Fahrt in Betrieb befindlichen Verbrauchern, macht zusätzlich solch eine pauschale Aussage unbrauchbar.

Neben der Nutzung entsprechender Meßgeräte hilft aber auch ein wenig gesunder Menschenverstand bezüglich des persönlichen Verbrauchs an Strom: je mehr Verbraucher und je länger ich diese angeschaltetet habe, desto mehr muß ich auch wieder auffüllen.

In diesem Sinne: nicht zu sehr erschrecken lassen von den hochkarätigen Fachleuten im Fernsehen.

Gute Fahrt! :lol:
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Die Aussage war korrekt!!!

Beitragvon Thomas_E. » 21.06.2006 - 17:36:04

Rübezahl hat geschrieben:In diesem Sinne: nicht zu sehr erschrecken lassen von den hochkarätigen Fachleuten im Fernsehen.


Hallo zusammen,

Ich gehöre zwar nicht zur Fachwelt, kann aber mit Messgeräten umgehen, und die zeigen, das mit Hilfe der Lima bei serienmäßiger Verkabelung keine Aufbaubatterie in angemessener Zeit 100 % vollgeladen wird. Dazu benötigt man nämlich bei Gelbatterien eine Spannung von 14,4 V und bei Säure Batterien immer noch mind. 14 V und das über mindestens 6 Std.

Die Spannung an der Aufbaubatterie liegt jedoch selten über 13,8 V bei laufendem Motor. Somit werden die Saftspeicher max zu 80% Voll.

Die Empfehlung, eine 100% Ladung mit Hilfe des Ladegerätes zu bewerkstelligen ist somit dringend zu befolgen, anderenfalls verlieren die Accus schnell ihre volle Kapazität.

Gruß
Thomas
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Re: Die Aussage war korrekt!!!

Beitragvon woming » 21.06.2006 - 19:28:26

Thomas_E. hat geschrieben:Die Empfehlung, eine 100% Ladung mit Hilfe des Ladegerätes zu bewerkstelligen ist somit dringend zu befolgen, anderenfalls verlieren die Accus schnell ihre volle Kapazität.


... und sulfatieren schneller.

Dies lässt sich während der Fahrt nur durch einen Ladebooster
kompensieren.

Einzig richtig an der Aussage ist, dass man nie mit idealen Ladebedingungen
rechnen kann und die Vollladung während der Fahrt immer länger
dauert als man vermuten würde.

woming
hier sind die Stellplatzlisten:
http://www.womo-sp.org
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Beitragvon nitefly » 22.06.2006 - 02:38:15

Sorry, wenn ich widerspreche, aber das ist einzig alleine ein Thema des Ladereglers: Wenn so eine Batterie nicht voll werden würde, wären die nicht im Masseneinsatz!
Wenn der Endverbraucher die nicht sachgerecht einsetzt, ist der Hersteller natürlich aussen vor.
Daß verschiedene Batterietypen eine unterschiedliche Ladeschlussspannung haben, wurde hier ja schon bis zum Erbrechen diskutiert, und wenn ich eine Gelbatterie, die ja wirklich 14,4 V braucht, mit einem Regler lade, der für Säure-Akkus ausgelegt ist (ca. 13,8 V), brauche ich mich nicht zu wundern, wenn der nie voll wird!
Ich find`s einfach nur witzig, daß die Leute bei dem Akku für 'nen Camcorder sehr wohl die Ladegeräte für 'nen LiIon-Akku und 'nen NiCd Akku unterscheiden können, aber eine Autobatterie immer für eine Autobatterie halten, egal was da dahintersteckt.
Wenn der Hersteller den Regler für Blei-Säure ausgelegt hat, dann funktioniert der halt auch nur bei Blei-Säure richtig...

Die Lima ist letztendlich auch nur ein (wohlgemerkt sehr primitives!) Ladegerät.
Und das A und O beim Laden ist nun mal die Ladeschluss-Spannung, und die ist halt mal bei allen Akku-Typen unterschiedlich...
Grundsätzlich gilt: Wenn die Ladeschlussspannung der Batterie nicht erreicht wird, wird die Batterie nie voll! Ist die Spannung zu hoch, dann wird die Batterie ganz lapidar überladen, was auf die Lebensdauer geht.

Für den WoMo-Aufbau gibt es mittlerweile Ladegeräte, die man auf den Batterietyp einstellen kann, aber die LIMA ist auch heute noch zu 90 % für Blei Säure-Akkus vorgesehen! (Und die macht bei 13,8V dicht)
Aber die LIMA lädt eh nur nach der Holzhammermethode, und ist nicht gerade der Garant für eine superlange Lebensdauer der Batterie.
Da gibt es ausser der Ladeschlussspannung keine Parameter, die kontrolliert werden.
Also: Laden nach dem Motto: Friss, oder stirb!

Insofern halte ich die Aussage von Feldhamster für populistisch und nicht recherchiert, denn eine Lima bringt erst eine brauchbare Ladespannung bei einer Drehzahl von (sagen wir mal) 3.500 U/Min)
Wie wurden da die 1.200 km gemessen?
Im Stadtverkehr, auf der Autobahn?
Der Unterschied ist da schon wirklich gravierend!!!
Sorry, das soll keine Kritik an Feldhamster sein, sondern ich will nur klarmachen, daß hier Äpfel mit Birnen aufgewogen werden...

Solche Pauschalangaben ohne Details halte ich für sowas von "überlesenswert", wie etwa die Diskussion über das Rauchverbot in deutschen Kneipen...

Gruß

Nite_Fly
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Beitragvon Hugole » 22.06.2006 - 09:25:41

@ nitefly, das hat nicht Feldhamster behauptet, sondern er hat gesagt, das kam im DSF!

Ansonsten, Ladetechnik hin Lichtmaschine her. Wir sind trotz allem Wissen von der uns zur verfügungestellten Technik abhängig. Was nützt es mir zu wissen, dass meine Batterie unbedingt 14,4 V über mein Ladegerät welches an 230V angeschlossen sein muss um die bestmögliche Ladung zu haben, wenn ich ein paar Tage irgendwo stehe, wo es keinen Strom gibt.
Soll ich dann Nachts nicht ruhig schlafen weil ich weiß, dass ich meine Batterie nicht Bestmöglich behandelt habe? Oder auf alle Stromverbraucher verzichten, aber dann ein gutes Gewissen habe, dass meine Batterie ja an 230V geladen sich in einem Superzustand befindet!?

Lange Rede kurzer Sinn. "Nimms wie es kommt".
Läd die Batterie während der Fahrt, gut.
Läd die Batterie über meine Solar, auch gut.
Läd die Batterie über 230V, wiederum gut.
Hauptsache sie läd!

Grießle
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Äpfel und Birnen

Beitragvon Thomas_E. » 22.06.2006 - 11:36:44

Tach zusammen,

da hier wiedermal Äpfel mit Birnen verglichen werden, möchte mich aus der weiteren Diskussion der Spezialisten raushalten.
Gruß
Thomas
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Beitragvon K.Peter » 22.06.2006 - 12:33:51

Ich möchte als Fachmann auch meinen Senf noch dazugeben.
Ich denke das die Aussage: "Batterie erst nach 1200km voll"
richtig ist. Weil der Ladestrom über die Ladespannung des
Lichtmaschinenreglers (die im günstigen Fall 13,7 Volt beträgt)
geregelt wird. Der Lichtmaschinenregler erreicht die Gasungsspannung nicht,die aber notwendig ist um die Batterie
in kurzerZeit zu laden. Da spielt es auch keine Rolle ob die Batterie leer oder voll ist. Wenn die Batterie leer ist, lädt die Lichtmaschine über den Regler mit 30-40 Ampere je nachdem ob man mit Licht fährt und ob noch andere Verbraucher Strom ziehen. Der Ladestrom nimmt relativ schnell ab in kurzer Zeit ist er bei 10 Ampere und wird dann ständig weniger.
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Beitragvon feldhamster » 22.06.2006 - 13:38:32

Hugole hat geschrieben:@ nitefly, das hat nicht Feldhamster behauptet, sondern er hat gesagt, das kam im DSF!


Völlig richtig, Martin, womit sich erneut bestätigt, dass, wer lesen kann, klar im Vorteil ist.

Aber im Ernst. Aufgrund der kontroversen Aussagen der - wie ich unterstelle - im Gegensatz zu mir Fachleute auf diesem Gebiet, hat sich bei mir bei diesem Thema nur eines wirklich gefestigt - nämlich Unsicherheit. Ich werde halt versuchen, in der Praxis ein gesundes Mischverhältnis zu realisieren und hoffen, dass die Batterie wenigstens eine Durchschnittslebensdauer erreicht.

Hinzu kommt in meinem Fall, dass ich Sonnenkollektoren mit einem hochwertigen Shuntregler habe, der nach Volladung auf Pflegeladung umschaltet (was auch immer das bedeuten mag.......)
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Beitragvon FrankS » 22.06.2006 - 13:53:48

Hallo womofreunde,
ihr solltet aber auch mal daran denken, dass es viele ohne Spezialwissen gibt und die brauchen halt einen Grenzwert oder eine andere Vorgabe. Genauso ist das doch mit der Temperatur und den Winterreifen - eigentlich sind die 8 Grad unsinn, aber irgenwie muß sich der Laie ja orientieren. Ich halts da Martin:

- wird Geladen, gut
- gibts keine grünen Balken mehr, ungut
- hört die Pumpe auf mit pumpen und die Heizung auf mit Heizen, mehr als ungut

Im Sommer mag das ja noch gehen, aber ohne Strom im Winter wirds brenzlig. Es mag ja wirklich Womoreisende geben, die denken, wenn sie 50 km fahren ist die Batterie voll.

Tschüß FrankS
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Beitragvon Bingo » 22.06.2006 - 15:03:17

Hi Elektrik- und Batterie-freaks,

Oh weh, jetzt kommt glaub ne gaaaanz dumme Frage:

Geht das Aufladen auch etappenweise gut?
Also z.B ich entnehme 3 Tage (fast leer) und fahre dann 50 km, dann 1 Tag Standzeit, dann mal 20km, dann mal 5, dann wieder 50km, usw, und erst dann entnehme ich wieder etwas...??!!
Das geht doch dann auch, oder? :roll:
Oder sollte ich die Aufbaubatterie dann doch lieber mittels Ladegerät aufladen?

schüchterne Grüße

Bingo
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Beitragvon Schwedenopa » 22.06.2006 - 15:40:41

Bingo hat geschrieben:Also z.B ich entnehme 3 Tage (fast leer) und fahre dann 50 km, dann 1 Tag Standzeit, dann mal 20km, dann mal 5, dann wieder 50km, usw, und erst dann entnehme ich wieder etwas...??!!
Das geht doch dann auch, oder? :roll:


Hallo Bingo,

das nennt man "Schwebebetrieb". Eine normale Starterbatterie würdest Du damit ziemlich schnell kleinkriegen, aber eine richtige Aufbaubatterie (auch als "Solarbatterie" bezeichnet) sollte das aushalten.

Allerdings bedeutet Schwebebetrieb erhöhten "Stress" für jede Batterie, wirkt sich also nicht gerade günstig auf die Lebensdauer aus. Deswegen sollte bei passender Gelegenheit immer wieder mal eine Vollladung am Stromnetz stattfinden. Zumindest also am Ende jeder Reise das Womo ans Netz hängen und wenigstens 24 Stunden ununterbrochen laden lassen.

MfG
Gerhard
Ehemals "EuraGerhard".
Fahre jetzt Frankia I 680 BD: Bild
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Beitragvon Bingo » 22.06.2006 - 17:39:35

@EuraGerhard

Ja, leider habe ich nur eine "Starterbatterie" im Aufbau.
Die macht zuvor beschriebens jetzt seit etwa 5 Monaten allwöchentllich mit, - die Arme.
Lange wird sie es dann wohl nicht mehr machen.....und wenn sie den Geist aufgibt, dann gucke ich nach einer geeigneteren AkkuVariante . Da finde ich hier sicher noch Infos im Forum (Gel und Nicht-Gel usw :wink: :idea: . ).

Grüße

Bingo
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Beitragvon woming » 22.06.2006 - 19:29:02

(hatten wir hier zwar schon, aber)
das Problem mit der flauen Akkuladung bei LiMa-Betrieb lässt sich
(außer über einen Ladebooster auch) über den 230V-Wandler im WoMo
beheben.

Der muss dazu mit 2 Relais so umgeschaltet werden, dass er
durch die D+-Steuerung den Saft von der LiMa bekommt und auf den
Eingang des Bord-Ladegerätes geschaltet wird. Das lädt dann den
Akku mit IUoU-Kennlinie optimal. Zwar gehen so ca 20% E-Power
verloren, aber diese ca 50W sind wohl zu verkraften, wenn man
dafür immer einen optimal geladenen Akku hat.


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hier sind die Stellplatzlisten:
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