Neues Womo oder gebrauchtes Womo ??

[Gimmund]

Hi All,

Womomax hat das Thema von einer Seite interessant beleuchtet, aber ich habe auch noch eine andere, ergänzende Variante...

Ich kenn mich, bedingt durch meinen Job, sehr gut aus in Verkaufsförderungsmassnahmen der PKW-Hersteller. Da gibt es Aktionen, wo der Hersteller den Händler finanziell unterstützt beim Gebrauchtwagen-Kauf um den Absatz anzukurbeln, Lager abzubauen oder in der Zulassungsstatistik günstiger dazustehen. So werden eben auch mal Gebrauchtwagenpreise über Schwacke erzielt.
Oder der Hersteller gibt dem Händler einen Volumenrabatt, heisst ab einer Anzahl abgenommener Fahrzeuge, bekommt der Händler eine bessere Handelsspanne, sprich günstigeren Einstandspreis, auch dann kann er bei einer Inzahlungnahme mal "grosszügig" sein.
Eines aber ist sicher, diese Händler sind selbstständige Unternehmer und müssen ihre Gewinn-, Verlustrechnung machen, denn vom Draufzahlen leben die auch nicht.
Ich muss fairerweise gestehen, dass ich keinen Einblick in die Beziehung Womo-Hersteller vs. Womo-Händler habe und ich weiss nicht, ob dort solche Mechanismen auch greifen. Ich könnte mir das, gerade bei den Volumen-Herstellern, aber durchaus vorstellen.

Gruss,
Gwaihir

[womomax]

Moin Gwaihir,

Da gibt es Aktionen, wo der Hersteller den Händler finanziell unterstützt beim Gebrauchtwagen-Kauf um den Absatz anzukurbeln, Lager abzubauen oder in der Zulassungsstatistik günstiger dazustehen. So werden eben auch mal Gebrauchtwagenpreise über Schwacke erzielt.
Oder der Hersteller gibt dem Händler einen Volumenrabatt, heisst ab einer Anzahl abgenommener Fahrzeuge, bekommt der Händler eine bessere Handelsspanne, sprich günstigeren Einstandspreis, auch dann kann er bei einer Inzahlungnahme mal "grosszügig" sein.

Das so etwas gemacht wird halte ich für sicher, wenngleich es nicht so beworben wird wie im Autohandel.
Dann macht der große Händler vielleicht noch seine Eigenmarkenklebchen drauf (oder das Werk macht es gleich) und die
Beteiligen sind glücklich. Der Hersteller hat wirtschaftlichere Stückzahlen u. der Händler neben dem wirtschaftlicheren EK
noch den Vorteil der ExclusivMarke (u.U. also 2 gute Argumente, bzw. Werbethemen).
Das ist sicher nicht generell der Fall, aber für Marktbereiche die preislich hart umkämpft sind, ein ganz normales,
übliches Verfahren. Nicht nur bei Fahrzeugen, sondern auch bei Elektronik, Kaffemaschinen, usw..

Was sich da wie, und in welchem Umfang, für den jeweiligen Händler rechnet ist eine andere Sache.
Vorteile für den Kunden muß es nicht unbedingt haben, wenn der Händler mehr verdient. Schließlich muß der ja
-er muß es wirklich- erheblich mehr Geld in die Werbung stecken um Kunden zu gewinnen.
Das sieht man meiner Meinung nach am Geschreierei der Geiz- und Blödmärkte im Bereich der o.g. Elektronik.
Und bei den Baumärkten gehts auch schon munter in die Richtung, leider. Nur billig macht den Kunden nicht zufrieden!
Mich nervt es, denn ein gutes Geschäft hat nicht nur mit dem Preis zu tun, sondern gibt den Beteiligten ein gutes
Gefühl (s. die teure Uhr) und sorgt idealerweise für eine weitreichende, gute, nachhaltige Geschäftsbeziehung.
Dann entsteht genau die Kundenbindung für die viele Billigheimer irgendwann wieder teure Aktionen anleiern.
Das Geld dafür hat der Kunde dem Unternehmen bereits an irgendeiner Stelle ohne echten Gegenwert bezahlt.

[Carmen]

..snip..
Es kann also auch ein Vorteil sein, wenn man sich ein gebrauchtes WoMo kauft, ..snip..

Das Problem bei diesem Ansatz ist halt, dass es ohne Neuwagen irgendwann keine Gebrauchten mehr geben wird.
Dann wird die Nachfrage nach Gebrauchten so hoch, dass Fantasiepreise gefordert und gezahlt werden.
Ich denke da an Anfang der 90er, als der PKW-Gebrauchtwagenmarkt so gut wie leergefegt war und hohe Preise für Gebrauchte erzielt wurden.

Gruss,
Gwaihir

Hallo
Eigentlich ein sehr interessantes Thema!
Tja, Gwaihir, also soll ich also als verantwortungsbewußter Verbraucher auch noch die wirtschaftlichen
Entwicklungen meiner Tat im Auge haben, oder was meinst Du?
Klar, ich bin ja auch schon beim Umweltschutz dabei (ich dürfte z.B. nicht in die Kölner Innenstadt,
die haben ja auch schon genug Schiffsdiesel in der Luft), ich leiste Lohnverzicht wegen des Verlustes
von Arbeitsplätzen, meine Lebensarbeitszeit ist verlängert und und und.

Nein - die Entscheidung gebraucht oder neu würde ich denn doch wirklich nur von meinen ganz
persönlichen wirtschaftlichen Überlegungen abhängig machen wollen.
Und da spricht eigentlich viel für einen Gebrauchten.

Der Wertverlust ist in nun mal in den ersten 2 Jahren am höchsten. Und - wenn durch meine Entscheidung,
einen Gebrauchten zu kaufen, in der Folge auch noch die Gebrauchtwagenpreise stiegen, profitierte ich
wiederum bei einem Weiterverkauf in einigen Jahren.

Außer Acht gelassen ist noch die Frage, fahre ich besser mit einem "Billigmobil" in neu oder einem
qualitativ höherwertigen Gebrauchten, was ja preislich gleich liegen kann.

Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen, wir haben vor etlichen Jahren ein damals ein Jahr
altes Wohnmobil gekauft, entsprechend preiswert und entweder war es Glück oder es ist normal,
wir haben bis jetzt (10 Jahre später) null Probleme.

Einen schönen Sonntag
Carmen