Versulzung

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Versulzung

Beitragvon feldhamster » 08.02.2009 - 16:30:28

Hei, liebe Gemeinde,

als Halter eines Fahrzeuges mit Saisonkennzeichen (03 - 10) habe ich es mir angewöhnt, das Wombi alle paar Wochen auf dem Grundstück ein wenig zu bewegen um einen Standplatten zu vermeiden. In dieser hehernen Absicht ließ ich vor rd. 14 Tagen den Motor an und war von einem furchtbaren Rumpeln nebst Aufleuchten der Motorwarnanzeige so verunsichert, dass ich den Schlüssel spontan wieder rumdrehte und die nächste Fiat-Werkstatt konsultierte.

Deren Meister quittierte dies mit der "Schadensmeldung" Versulzung der Treibstoffleitung und begleitete seine Aussage mit dem Tipp, künftig den Tank vor der Winterphase bis auf Reserve runterzufahren um dann der restlichen Dieselmenge etwas Benzin beizumischen.

Da die Standzeit bereits Ende Oktober beginnt, habe ich noch keine Chance, den Tank mit herkömmlichen Winterdiesel zu füllen. Andererseits habe ich gelesen, dass man gerade bei modernen Motoren (160er Multijet) die ansich antike Methode der Benzinbeimischung nicht praktizieren sollte um gravierdende Schäden an der Einspritzanlage zu vermeiden. Hinzu kommt die Tatsache, wonach man den Treibstofftank bis zum Rand füllen sollte um eine Rost- und Kondenwasserbefall des Tankes zu verhindern.

Wie verhaltet ihr euch denn in vergleichbaren Fällen ? Wäre für Tipps und Anregungen dankbar.
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Re: Versulzung

Beitragvon MartinK » 08.02.2009 - 16:59:38

Hi,

Ich habe das Glück im Ende Oktober/Anfang November noch aus Italien kommend durch Österreich zu fahren. Dabei habe ich mir angewöhnt, den Tank möglichst leer zu fahren und in Österreich noch einmal voll zu tanken. Die Österreicher sollen mit der Winterdiesel Mischung früher anfangen als die Deutschen. Bisher hatte ich auch noch keine Probleme damit.

Das Benzin beimischen wurde früher so gemacht, soll bei den moderneren Motoren aber nicht mehr angesagt sein. Es gibt Diesel Zusätze, die man selber beimischen kann. Die entsprechen ungefähr dem, was die Diesel Hersteller im Winter auch beimischen. Ich weis aber nicht wo die zu bekommen sind. Vielleicht einmal an der Tankstelle, im Autozubehör oder bei einem Landwirtschaft Ausrüster nachfragen (BayWa, Raiffeisen) die müsste so etwas ja auch brauchen. (Additive, Fliessverbesserer)

Andererseits: Ist es nicht sinnvoller den Reifen Luftdruck etwas zu erhöhen und/oder den Wagen leicht aufzubocken um Standplatten zu vermeiden? Ich meine das Du durch das "immer wieder mal starten" die Feuchtigkeit im Motor erhöhst, was bestimmt auch nicht gut ist. Wenn dann der Diesel "versulzen" sollte passiert erst einmal nichts, der Sulz löst sich im Frühjahr bei entsprechenden Temperaturen auch wieder auf. Da sollte ein Dieselfachmann aber mehr zu sagen können.

Gruß
Martin
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Re: Versulzung

Beitragvon Scout » 08.02.2009 - 18:49:48

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Re: Versulzung

Beitragvon KPR » 08.02.2009 - 20:43:20

davon mal abgesehen, dass ich vom warmfahren, um das auto ein paar meter zubewegen rein gar nix halte!
ist letztlich nix anderes als warmlaufen lassen.
die ewig lange kaltlaufphase des motors schadet mehr als deine reifen platt stehen. von den miserablen abgaswerten während der aktion mal abgesehen!
selbst bei kühlwassertemperatur-- kl. kreislauf-- ist das motorenöl noch kalt.

unser prof. -- USA -- hat das mal so formuliert: ein einziger kaltstart, entspricht ca. 500-800 gefahrenen km an einem stück.
alles was weniger als 20grad+ ist, gilt im amiland als kaltstart. wie mag´s dann bei minusgraden aussehen?
reifendruck erhöhen ist schon mal gut.
ev. besteht die möglichkeit -- um standplatten zu vermeiden -- das auto per hand schieben. (wenige cm sollten reichen)
bei reichlich minusgraden am besten den mot. des standfahrzeugs gar nicht erst starten.
oder -- wenn´s denn sein soll -- du stellst das womo mit fast leerem tank ins winterlager, und kippst wenn winterdiesel verfügbar ist, diesen per kanister nach.

die tanks der neueren fz. sind aus kunststoff, also wg. rost würd ich mir keine gedanken machen. ob der tank voll oder fast leer ist, wär mir wurscht egal.
da dieselkraftstoff quasi im vorübergehen schmierfunktionen übernimmt, halte ich v. benzinbeimischung nix. -- lehnen die hersteller eh strikt ab-- additive gibt´s in jedem gut sort. zubehör, die von L & M haben nen guten ruf. dennoch würd ich für unsere fz. fliesverbesserer ablehnen.

frostige grüße. . .

. . . Klaus :wink:
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Re: Versulzung

Beitragvon Dirks BiMo » 08.02.2009 - 20:59:28

Moin,
beimischen von "normalem" Sprit ist absolut nicht zu empfehlen.
Moderne Hochdruck Dieselpumpen können das nicht unbedingt ab.
Solltest du da also schon was rein gekippt haben und die Dieselpumpe geht hops würde
ich das nicht unbedingt laut sagen.
Dieselpumpen für "moderne" Motoren kosten gut und gerne schon mal so bis 6.500€ (das Stück)
(Für den Duc Multijet müsste ich mal unsere Jungs in Frbg. fragen was das Zeug kostet)
Wenn die Pumpe das überlebt hast du glück gehabt ... dann sind es evtl. nur die Düsen (bei Benz im PKW
Bereich sind das schnell mal so 400€ (pro Düse).
Das einzige was hilft ist das "sparen am falschen Ende :D :wink: " aufzugeben ... ein "vernünftiges
Ganzjahreskennzeichen dran schrauben und auch im Winter fahren!!!!!!!!!!!! mit Winterdiesel !!!!
Dann stehen sich auch die Reifen nicht platt ....

Gruß an euch zwei ´"Saisonfahrer" :) ... natürlich auch von Irene

Dirk
Kein Bus? ...wie uncool. Das Leben ist zu kurz, um kleine hässliche Autos zu fahren ;-))
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Re: Versulzung

Beitragvon volker » 09.02.2009 - 19:35:32

Ich habe mal in einer Mobilzeitschrift gelesen, dass es für verstärkte Campingbereifung kein Problem darstellt, wenn das Fahrzeug längere Zeit unbewegt steht. Die Reifen sind dafür ausgelegt und gehen desw. nicht kaputt. Die leichte Verformung der Reifen gibt sich nach den ersten gefahrenen Kilometern wieder.
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Re: Versulzung

Beitragvon feldhamster » 10.02.2009 - 14:06:12

Hallo,

erst mal herzlichen Dank für all die guten und lieb gemeinten Tipps, von denen ich einige gut gebrauchen konnte (bis auf den - sicherlich nicht so todernst gemeinten - mit dem Ganzjahreskennzeichen; entschuldige Dirk, aber wir werden wohl nie so rechte Wintercamper werden :( :wink: )

Interessant fand ich den Einwurf mit der Standsicherheit der neuen Camperreifen. Ist das amtlich ???
Wennn ja, dann wäre ja der Kernpunkt der Problematik gelöst.

Gottseidank waren weder Filter noch gar die Einspritzpumpe betroffen, weshalb sich die Reperaturrechnung mit 41 Teuronen durchaus in Grenzen hielt. Neu war mir auch, dass der Tank aus Kunststoff besteht. Damit wäre zumindest auch die sogenannte Rostproblematik vom Tisch.

Jedenfalls habt ihr mir geholfen und das Forum hat sich für mich erneut als Positivfaktor gezeigt.

D A N K E
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Re: Versulzung

Beitragvon hansP » 10.02.2009 - 15:20:24

Hallo,
auch wenn es nicht jeden gefallen wird.
Ich denke da einwenig anderst. Ein Winterbetrieb erfoldert beim Diesel gewisse vorkehrungen. Das erste ist ein neuer dieselfilter! Wenn es sehr kalt wird kann man sich sicher mit benzin helfen und das mit vorsicht das was die leute zu modernen einspritzanlagen sagen ist nicht falsch. nur in der komzequenz denke ich kann ich auch bis zu 1/5 verdünnten sommerdiesel nehmen....aber dann fahre ich auch sehr zu rückhaltend mit der leistung forderung und basta. Wenn dann statt drehen ziehen lasse und die 2000 U/min nicht überschreite dann will den Motor/einspritzpumpe sehen der ich nach 300000 km das an sehe. Und wenn sie keine 300Tkm hält dann wars halt so....Das zum Winterdiesel. Ich denke -15°C sind noch nicht besonders problematisch das sollte natürlich eine versorgung von aussen möglich sein und es sind keine eigenen massnahmen nötig. Wenn ich natürlich mein womo im oktober abstelle mit sommerdiesel und dann bei -15° das womo im januar zum leben erwecken will muss halt im oktober dran denken.... das wasser macht er ja auch raus aus den tanks. Aber vom mal 10min laufen lassen wirds auch nicht besser da nehme ich doch leiber die batterie mit und mache garnichts ausser -40°C glysantin und waschanlage leer.....
Zu den standplattenängste habe ich auch kein verständnis. Wenn ein auto mit warmen reifen abgestellt wird und dann kurz oder lange steht, dann gibt es eine abplattung weniger oder mehr. Da geht kein weg dran vorbei. Ich behaupte jedoch diese abplattung wird mehr oder weniger sanft vom fahrer wieder ausgebügelt, rund gemacht durch wärme. Und da halte ich mich daran; dem kalten Motor solange er nicht warm ist, keine hohen drehzahlen und kein um die ecken rasen oder hohe geschwindigkeit zu zumuten... das hilft auch meinen reifen, sie einfach warm fahren. Dann laufen die auch wieder rund!!!
Aber jeder darf es machen wie er will....
gruss hans
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Re: Versulzung

Beitragvon nightlife » 17.02.2009 - 16:23:20

Hallo Björn,

warum eigentlich so umständlich?

Vier Unterstellböcke bei Berger oder wo auch immer geholt, unter die Wagenheberaufnahmen gestellt und die Reifen soweit auf ein erträgliches Mass entlastet, dass keine Verformungen mehr erkennbar sind und gut isses. Alle paar Wochen das Womo mal ans Stromnetz zum Aufladen der Batterien und alles ist perfekt. Die CP Reifen stecken solch eine Minimalbelastung locker weg. :wink:

In dem Fall wäre es dann auch egal ob Du Winterdiesel oder Übergangsware im Tank hast. Willst Du ein Versulzen des Diesels um jedem Preis vermeiden, gibt es z.B. von Desolite einen Fließverbesserer den Du dem Diesel dosiert zugeben kannst. Das Zeug bekommst Du aber auch für eine kleine Spende in die Kaffeekasse bei jedem größeren Heizöl- bzw. Dieselhändler. Die kennen das Problem mit Großabnehmern, die kurz vor der Winterdiesel-Periode noch einmal Übergangsware tanken müssen. :lol: Wir haben in unserem Betrieb das Problem eigentlich fast in jeder Saison. Da wird dann einfach ein Kanister mit in den großen Tank gekippt und schon hat man Winterdiesel. Wichtig nur, dass das Zeug beim Tanken mit zugegeben werden muss, da es sich sonst nicht vernünftig vermischt.
Grüße aus dem schönen Taunus

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Re: Versulzung

Beitragvon Womoheizer » 11.03.2009 - 22:23:47

Hallo,

Ich stelle mein Fahrzeug seit Jahren jeden Winter für etwa 5 Monate ab. Batterie wird abgeklemmt und Tank vorher vollgemacht, alle Fenster und Luken auf Lüfterstellung (damit die Dichtungen nicht verkleben). Im Frühjahr wird die Batterie wieder angeklemmt und die Kiste läuft wieder.

Von Zwischenstarten im Winter halte ich gar nichts. Der Kaltstart sorgt nur für Verschleiß, wenn dann müßte das Womo schon mal 'ne Stunde gefahren werden.

Mit den Reifen hatte ich noch nie Probleme, die werden vorher auf 6 - 6,5 bar aufgepumpt, dann gibts auch keine Standplatten.

Gruß
Stefan und Sippe

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